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Chinesische Arzneipflanzen -  Andreas Kalg

Chinesische Arzneipflanzen (eBook)

Wesensmerkmale und klinische Anwendung

(Autor)

eBook Download: PDF | EPUB
2013 | 1. Auflage
408 Seiten
Urban & Fischer Verlag - Nachschlagewerke
978-3-437-29669-7 (ISBN)
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Das Buch leistet Pionierarbeit, in dem es die Zusammenhänge zwischen der Erscheinungsform der Kräuter und ihrer Wirkung aufzeigt. Statt trockenem Lehrbuchwissen sind alle Informationen praxisnah und leicht verständlich aufbereitet.

Ausgewählte Legenden mit direktem Bezug zur medizinischen Anwendung vertiefen das Wissen. Farbige Abbildungen der Arzneidrogen unterstützen das Verständnis und sorgen dafür, dass Sie sich das Gelernte dauerhaft einprägen.

Vorwort


Die Intention dieses Buch ist es, anhand von Legenden, Geschichten, historischen Falldarstellungen, klassischen Zitaten sowie von Namen und Signaturen der Kräuter ihr Wesen und ihre Wirkungen zu beschreiben. Es soll vor allem Studierenden der chinesischen Arzneimitteltherapie einen leichteren Einstieg in die chinesische Materia Medica gestatten. Auch wird es demjenigen, der sich schon seit einiger Zeit damit beschäftigt, einen tieferen Einblick in dieses Gebiet und somit auch ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge von Namen, Signaturen oder Geschmacksqualitäten und der Wirkungen der Kräuter gewähren. Dieses Buch soll breites Hintergrundwissen auf eine unterhaltsame Weise vermitteln. Es versteht sich einerseits als Lernhilfe, andererseits als unterhaltsame Zusatzlektüre zur Materia Medica. Denn für diejenigen, die chinesische Medizin studieren ohne Chinesisch zu können – und das dürfte der überwiegende Teil der Studierenden und Praktizierenden sein – sind die Namen der chinesischen Kräuter in Pinyin-Umschrift nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben, die einfach keinen Sinn ergibt. Daher sind sie auch relativ schwer memorierbar. Viele Schüler benutzen daher bevorzugt die pharmazeutischen Bezeichnungen der chinesischen Arzneimittel. Diese sind zwar auch nicht gerade leicht zu memorieren, doch sind sie dem deutschen Sprachgebrauch noch eher verwandt als die chinesischen Namen. Aber was sagen uns die lateinischen Namen über die Natur der Kräuter, die sie bezeichnen? – Nichts. Abgesehen von einigen Kräutern, die auch in der antiken griechischen oder römischen Medizin gebraucht und entsprechend ihrer Wirkung benannt worden sind, wie beispielsweise Sanguisorba oder Tussilago, geben uns die lateinischen oder griechischen Namen, die ihren Ursprung zumeist in der botanischen Klassifizierung haben, kaum einen Hinweis auf die Eigenschaften oder Anwendungsgebiete eines Krautes. Im Chinesischen hingegen haben die Namen der Kräuter in jedem Fall eine Bedeutung, die entweder mit der Wirkung des Krautes oder mit seiner Form, seiner Farbe, seinem Geschmack, seiner Herkunft oder mit anderen Kriterien in Zusammenhang steht. Um viele Heilkräuter ranken sich auch Sagen und Legenden. Bei meinen Recherchen in chinesischer Original- und Sekundärliteratur bin ich in den letzten Jahren auf eine Vielzahl von interessanten Geschichten, Legenden und anderen aussagekräftigen Texten zu chinesischen Heilkräutern gestoßen. Unter diesen vielen Texten habe ich jene ausgewählt, übersetzt und kommentiert, die meiner Ansicht nach ein besonders tiefes Verständnis des Wesens der chinesischen Heilkräuter erlauben. Ausgewählt habe ich vor allem diejenigen Legenden, die einen direkten Bezug zur medizinischen Anwendung der jeweiligen Pflanze haben. Denn in erster Linie verstehe ich dieses Buch als das eines sinologisch bewanderten Mediziners für andere Mediziner, gleichgültig ob Arzt oder Heilpraktiker. Auch medizinisch interessierten Laien, die eine Leidenschaft für Heilkräuter haben, wird dieses Buch viele neue Einsichten vermitteln.

Chinesische Kräuter haben viele Dichter in der langen chinesischen Geschichte zu unzähligen Gedichten und Geschichten angeregt. Viele Sagen dürften jedoch im Volk entstanden sein und lassen sich nicht namentlich auf einen Dichter zurückführen. Der Natur einer Legende entsprechend, beruhen diese volkstümlichen Erzählungen selbstverständlich nicht in jedem Falle auf wahren Begebenheiten. Um manche Kräuter ranken sich sogar mehrere verschiedene Legenden. Viele dieser Legenden erscheinen ziemlich realitätsfern und unglaubwürdig. Die wenigsten dieser Geschichten werden sich tatsächlich derart zugetragen haben. Manche werden über einen wahren Kern verfügen, die meisten allerdings dürften vollständig der Phantasie entsprungen sein. Man kann sie als Ausdruck der kreativen Phantasie des chinesischen Volkes verstehen und auch als Ausdruck des uns Menschen eigenen Bedürfnisses nach Erklärungen. Warum heißt dieses Kraut so, mag ein Kind seine Mutter gefragt haben, wenn sie es ihm als Suppe gekocht zu trinken gab. Und dann wird sich die Mutter eine kleine Geschichte ausgedacht haben, die sie ihrem Kind erzählt hat. Das Kind wiederum wird diese Geschichte seinen Freunden und später seinen eigenen Kindern erzählt haben. So entstanden vermutlich in verschiedenen Regionen Chinas unterschiedliche Geschichten zu den Kräutern – gewissermaßen nachträglich. Doch müssen die Kräuter irgendwann auch zum ersten Mal einen Namen bekommen haben. Diese Namensgebung reicht jedoch weit in die lange Geschichte Chinas zurück und bleibt mitunter unergründlich. In vielen Fällen jedoch erfolgte die Namensgebung klar nachvollziehbar nach Kriterien wie Farbe oder Form des Krautes oder auch nach seiner Wirkung. Diese Prinzipien der Namensgebung sollen in diesem Buch erläutert und an vielen Beispielen illustriert werden. Denn so, wie das gerade erwähnte Kind, das seine Mutter fragt, warum denn ein Kraut so und nicht anders heißt, wird sich auch mancher Student der chinesischen Medizin im Westen fragen: Was hat dieser Name zu bedeuten? Und in der Tat erschließt sich uns über das Verständnis der Namen und Beinamen der chinesischen Kräuter ein tieferes Verständnis seiner Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten.

Oft stehen die Namen der Kräuter auch in engem Zusammenhang mit ihren Signaturen, also mit ihren äußerlich sichtbaren Merkmalen, die oft das Wesen einer Pflanze widerspiegeln. Die Signaturen einer Pflanze erlauben sehr oft, wenn auch nicht immer, einen Hinweis auf die Wirkung des aus ihr gewonnenen Arzneimittels. Die chinesische Kräutermedizin ist keine reine Signaturenmedizin. Doch die Signaturen der Pflanzen waren wohl nicht selten Anlass für die alten Kräuterärzte, ein Mittel bei bestimmten Erkrankungen anzuwenden. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass in frühen Zeiten Heilkräuter nach diesen Kriterien gezielt ausgesucht worden sind. Zum Beispiel mag sich jemand überlegt haben, dass Fledermäuse nachts gut „sehen“ können. Also sollten sie dem Menschen gegen Nachtblindheit helfen können. Und so unternahm man wohl verschiedene Versuche, unterschiedliche Teile der Fledermäuse und ihrer Umgebung als Heilmittel auszuprobieren. Derartiges Denken erscheint naiv, gar primitiv, doch hat man auf diese Weise viele noch heute angewandte, effektive Heilkräuter entdeckt. In unserem Beispiel war es schließlich das Exkrement der Fledermäuse, Faeces Vespertilionis (Ye ming sha), das sich im Laufe der Zeit nach gewiss vielen Anwendungen verschiedener Teile der Fledermäuse als besonders wirksam gegen Nachtblindheit herausgestellt hat. Und es gibt die Pflanze, die über Verdickungen der Stängel verfügt, die an das Knie eines Rindes erinnern. Man nannte sie entsprechend Ochsenknie (Niu xi) und wendete sie zur Behandlung von Kniebeschwerden des Menschen an – mit Erfolg. Derartige Beispiele sollen in diesem Buch ausführlich erörtert werden. So aufschlussreich die Signaturen einer Pflanze häufig auch sind – sie erklären bei Weitem nicht in allen Fällen die Wirksamkeit eines Krautes. Sie mögen oft Ausgangspunkt der Anwendung eines Krautes gewesen sein, doch sind sie nicht über längere Zeit hinweg stur als Paradigma der chinesischen Kräutermedizin verwendet worden. Das entscheidende an der chinesischen Arzneimitteltherapie, und das, was sie so unschätzbar wertvoll macht, ist der über Jahrhunderte und Jahrtausende angesammelte Erfahrungsschatz. Für die Anwendung vieler Kräuter als Arzneimittel gibt es eine über zweitausendjährige belegte Geschichte. Die praktische Anwendung dürfte über diesen schriftlich dokumentierten Zeitraum weit hinausgehen. In dieser langen Zeit sind viele Kräuter bei verschiedensten Beschwerden verwendet worden, zum Teil vielleicht zufällig, zum größeren Teil jedoch gezielt über Anhaltspunkte, welche die Pflanzen äußerlich sichtbar darboten. So wurden rote Pflanzen bei Erkrankungen angewendet, die man dem Blut zuschrieb und weiße Pflanzen bei Qi-Erkrankungen. Auch entsprechend der Theorie der Fünf Wandlungsphasen wurden rote Pflanzen bei Herz-Erkrankungen, gelbe bei Milz-Erkrankungen, weiße bei Lungen-Erkrankungen, schwarze bei Nieren-Erkrankungen und grüne bei Leber-Erkrankungen angewendet. Dies kann man als die Ursprünge einer systematischen Medizin ansehen. Doch blieb die chinesische Medizin nicht in diesen Kinderschuhen stecken. Die über derartige Kriterien gesuchten und gefundenen Arzneimittel wurden der klinischen Austestung unterzogen, die offenbar nicht nur streng, sondern auch sehr feinfühlig war.

Der legendäre „Göttliche Landmann“, Shennong, gilt als der Begründer der chinesischen Kräutermedizin. Er soll seinerzeit der Legende nach höchstpersönlich alle ihm zur Verfügung stehenden Kräuter gekostet und auf ihre Wirkungen hin beurteilt haben. Dies betont, dass die chinesische Kräutermedizin ihrem Wesen nach eine auf Empirie...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2013
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Alternative Heilverfahren
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Medizin / Pharmazie Naturheilkunde Phytotherapie
ISBN-10 3-437-29669-8 / 3437296698
ISBN-13 978-3-437-29669-7 / 9783437296697
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