26. Darmstädter Sport-Forum
Talente finden, fordern und fördern - Konzepte und Erfahrungen
Seiten
2012
|
1., Aufl.
Shaker (Verlag)
978-3-8440-1392-4 (ISBN)
Shaker (Verlag)
978-3-8440-1392-4 (ISBN)
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Die Nachwuchsförderung ist ein Kernproblem jeder Sportart und damit auch ein „Dauerbrenner“ in der sportwissenschaftlichen Diskussion. Sportarten ohne Nachwuchs sind Sportarten ohne Zukunft. Dabei geht es im Prinzip um zwei Aufgaben: geeigneten Nachwuchs zu finden und ihn durch geeignete Angebote zu fördern.
Entsprechend der zahlreichen Einflussfaktoren erfordert die angemessene Nachwuchsförderung ein ganzheitliches Vorgehen, das neben trainingswissenschaftlichen und sportsoziologischen Aspekten auch sportpsychologische, sportmedizinische und sportpädagogische Aspekte umfasst. Diese Aspekte werden im vorliegenden Sammelband von ausgewiesenen Experten aus Trainingswissenschaft, Sportsoziologie, Sportpsychologie und Sportpädagogik zusammengetragen.
Die Beiträge wurden im Rahmen des 26. Darmstädter Sport-Forums 2011 präsentiert und mit der interessierten Öffentlichkeit diskutiert. Das Darmstädter Sport-Forum beleuchtet seit 26 Jahren alljährlich aktuelle und gesellschaftlich bedeutsame Phänomene des Sports. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis sind eingeladen, an der Nahtstelle zwischen Sportwissenschaft und Sportpraxis ihre Erkenntnisse zu vermitteln und ihre Ansichten mit der sportinteressierten Öffentlichkeit kritisch zu diskutieren.
Die einzelnen Beiträge:
Arne Güllich (Kaiserlautern) unterzieht die verschiedenen Talentförderstrukturen einer kritischen Analyse. In seiner umfassenden, auf seiner Habilitationsschrift basierenden Analyse kann er zeigen, dass sich – im Mittel betrachtet – die Hoffnungen, die man auf die Kaderförderung gesetzt hat (frühzeitige Förderung, Kontinuität, Nachhaltigkeit, Effektivität), nicht erfüllt haben. Ein später Einstieg, kurze Verweilzeiten im Kadersystem, hohe Fluktuationen und suboptimale Effektivität sind in vielen Sportarten nachweisbar. Breitgefächerte Erfahrungen in anderen Sportarten sowie ein vergleichsweise später Kadereinstieg können unter bestimmten Umständen vorteilhafter sein.
Andreas Hohmann (Bayreuth) untersucht speziell das Zusammenspiel von Schulen, Vereinen und Kommunen. Als Fazit der kritischen Analyse der – unterschiedlich fokussierten – Beiträge von Schule, Kommunen und Verbänden sieht er – trotz einzelner viel versprechender Initiativen und Konzepte – noch erheblichen Abstimmungsbedarf zwischen den verschiedenen Partnern des Verbundsystems Leistungssport.
Jürgen Beckmann und Denise Beckmann-Waldenmayer (München) stellen die psychologischen Grundlagen der Talentsuche und –förderung dar. Die Autoren zeigen, dass Personenmerkmale wie Motivation, Handlungsregulationsdispositionen, Selbstoptimierung und Selbstbestimmung bei Sportschülern unter bestimmten Bedingungen eine positive Ausprägung erfahren. Eine umfassende, vielfältige und abwechslungsreiche Sportausbildung im Kindesalter wird propagiert, in der Spaß, Motivation und Selbstbestimmung im Vordergrund stehen. Aber auch das Verhalten der Eltern spielt eine wichtige Rolle und kann gezielt geschult werden.
Jochen Mayer und Ansgar Thiel (Tübingen) analysieren die objektiven und subjektiven Aspekte der Gesundheit im Leistungssport. Die Autoren zeigen einen bemerkenswerten Widerspruch auf: In den Sportarten Handball und Leichtathletik zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen objektiv berichteten Gesundheitsbeeinträchtigungen und der subjektiven Gesundheit. Es ist offensichtlich nahezu unmöglich, im Rahmen einer Spitzensportkarriere von Verletzungen verschont zu bleiben; trotzdem fühlen sich die Sportler überwiegend gesund – es sei denn, sie müssen verletzungsbedingt pausieren.
Alfred Richartz (Hamburg) beleuchtet die pädagogischen Perspektiven der Talentförderung. Neben einem tiefgreifenden normativen Wandel im Verhältnis zwischen den Generationen, der auch vor dem Übungs- und Trainingsbetrieb nicht Halt gemacht hat, konstatiert er keine „flächendeckenden“ Gefährdungspotenziale einer Leistungssportkarriere, dennoch mahnen kritische Einzelfälle zu pädagogischer Wachsamkeit. Weiterhin werden pädagogische Kriterien eines guten Trainings diskutiert; hier erweist sich die umfassende empirische Befundlage der Lehr-Lern-Forschung als eine fruchtbare Orientierungsgrundlage.
In dem Sammelband sind wertvolle aktuelle Analysen und Diskussionsbeiträge zur Nachwuchsproblematik zusammengefasst. Die Beiträge vermitteln neue Einsichten in vielfältige Facetten der Thematik. Die Autoren zeigen auf, dass die sportwissenschaftliche Erforschung zum Teil überraschende, widersprüchliche und unbequeme Erkenntnisse zu Tage fördert, die ein fortwährendes Überdenken aktueller Talentförder- und Talentselektionspraktiken erfordert. Das Buch ist damit ein „Muss“ für alle Interessierten aus Wissenschaft und Praxis, die sich kritisch und ganzheitlich über zentrale Fragen der Talentsuche und -förderung auseinandersetzen wollen.
Entsprechend der zahlreichen Einflussfaktoren erfordert die angemessene Nachwuchsförderung ein ganzheitliches Vorgehen, das neben trainingswissenschaftlichen und sportsoziologischen Aspekten auch sportpsychologische, sportmedizinische und sportpädagogische Aspekte umfasst. Diese Aspekte werden im vorliegenden Sammelband von ausgewiesenen Experten aus Trainingswissenschaft, Sportsoziologie, Sportpsychologie und Sportpädagogik zusammengetragen.
Die Beiträge wurden im Rahmen des 26. Darmstädter Sport-Forums 2011 präsentiert und mit der interessierten Öffentlichkeit diskutiert. Das Darmstädter Sport-Forum beleuchtet seit 26 Jahren alljährlich aktuelle und gesellschaftlich bedeutsame Phänomene des Sports. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis sind eingeladen, an der Nahtstelle zwischen Sportwissenschaft und Sportpraxis ihre Erkenntnisse zu vermitteln und ihre Ansichten mit der sportinteressierten Öffentlichkeit kritisch zu diskutieren.
Die einzelnen Beiträge:
Arne Güllich (Kaiserlautern) unterzieht die verschiedenen Talentförderstrukturen einer kritischen Analyse. In seiner umfassenden, auf seiner Habilitationsschrift basierenden Analyse kann er zeigen, dass sich – im Mittel betrachtet – die Hoffnungen, die man auf die Kaderförderung gesetzt hat (frühzeitige Förderung, Kontinuität, Nachhaltigkeit, Effektivität), nicht erfüllt haben. Ein später Einstieg, kurze Verweilzeiten im Kadersystem, hohe Fluktuationen und suboptimale Effektivität sind in vielen Sportarten nachweisbar. Breitgefächerte Erfahrungen in anderen Sportarten sowie ein vergleichsweise später Kadereinstieg können unter bestimmten Umständen vorteilhafter sein.
Andreas Hohmann (Bayreuth) untersucht speziell das Zusammenspiel von Schulen, Vereinen und Kommunen. Als Fazit der kritischen Analyse der – unterschiedlich fokussierten – Beiträge von Schule, Kommunen und Verbänden sieht er – trotz einzelner viel versprechender Initiativen und Konzepte – noch erheblichen Abstimmungsbedarf zwischen den verschiedenen Partnern des Verbundsystems Leistungssport.
Jürgen Beckmann und Denise Beckmann-Waldenmayer (München) stellen die psychologischen Grundlagen der Talentsuche und –förderung dar. Die Autoren zeigen, dass Personenmerkmale wie Motivation, Handlungsregulationsdispositionen, Selbstoptimierung und Selbstbestimmung bei Sportschülern unter bestimmten Bedingungen eine positive Ausprägung erfahren. Eine umfassende, vielfältige und abwechslungsreiche Sportausbildung im Kindesalter wird propagiert, in der Spaß, Motivation und Selbstbestimmung im Vordergrund stehen. Aber auch das Verhalten der Eltern spielt eine wichtige Rolle und kann gezielt geschult werden.
Jochen Mayer und Ansgar Thiel (Tübingen) analysieren die objektiven und subjektiven Aspekte der Gesundheit im Leistungssport. Die Autoren zeigen einen bemerkenswerten Widerspruch auf: In den Sportarten Handball und Leichtathletik zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen objektiv berichteten Gesundheitsbeeinträchtigungen und der subjektiven Gesundheit. Es ist offensichtlich nahezu unmöglich, im Rahmen einer Spitzensportkarriere von Verletzungen verschont zu bleiben; trotzdem fühlen sich die Sportler überwiegend gesund – es sei denn, sie müssen verletzungsbedingt pausieren.
Alfred Richartz (Hamburg) beleuchtet die pädagogischen Perspektiven der Talentförderung. Neben einem tiefgreifenden normativen Wandel im Verhältnis zwischen den Generationen, der auch vor dem Übungs- und Trainingsbetrieb nicht Halt gemacht hat, konstatiert er keine „flächendeckenden“ Gefährdungspotenziale einer Leistungssportkarriere, dennoch mahnen kritische Einzelfälle zu pädagogischer Wachsamkeit. Weiterhin werden pädagogische Kriterien eines guten Trainings diskutiert; hier erweist sich die umfassende empirische Befundlage der Lehr-Lern-Forschung als eine fruchtbare Orientierungsgrundlage.
In dem Sammelband sind wertvolle aktuelle Analysen und Diskussionsbeiträge zur Nachwuchsproblematik zusammengefasst. Die Beiträge vermitteln neue Einsichten in vielfältige Facetten der Thematik. Die Autoren zeigen auf, dass die sportwissenschaftliche Erforschung zum Teil überraschende, widersprüchliche und unbequeme Erkenntnisse zu Tage fördert, die ein fortwährendes Überdenken aktueller Talentförder- und Talentselektionspraktiken erfordert. Das Buch ist damit ein „Muss“ für alle Interessierten aus Wissenschaft und Praxis, die sich kritisch und ganzheitlich über zentrale Fragen der Talentsuche und -förderung auseinandersetzen wollen.
Erscheint lt. Verlag | 21.10.2012 |
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Reihe/Serie | Darmstädter Sport-Forum ; 2 |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 236 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Kongress • Nachwuchsförderung • Talentförderung • Talentsuche |
ISBN-10 | 3-8440-1392-X / 384401392X |
ISBN-13 | 978-3-8440-1392-4 / 9783844013924 |
Zustand | Neuware |
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