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Mind-Maps Aromatherapie (eBook)

Fachbuch-Bestseller
eBook Download: EPUB
2022 | 4. Auflage
280 Seiten
Haug (Verlag)
978-3-13-245122-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mind-Maps Aromatherapie -  Monika Werner
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<p><strong>Mind-Maps</strong> <strong>- das Wichtigste auf einen Blick</strong><strong>: </strong>In diesem Werk finden Sie strukturierte, kompakte Informationen zu den wichtigsten ätherischen Ölen für akute und chronische Erkrankungen. Durch die visuelle Verknüpfung von Grafiken, Pflanzenfotos und Indikationsgebieten erhalten Sie einen raschen Überblick zu dieser nebenwirkungsarmen Therapieform.</p><p><strong>Dieses Buch bietet:</strong></p><ul><li>Einen intuitiven Zugang zur Aromatherapie durch die Verwendung von Mind-Maps zu ätherischen Ölen und ihren Indikationsgebieten<br></li><li>Hinweise zur Auswahl der Öle und ihrer Handhabung bei Erwachsenen und Kindern</li><li>praxiserprobte Rezepturen und Anwendungsmöglichkeiten</li></ul><p><strong><br></strong></p><p><strong>Monika Werner</strong> ist als Referentin bei Fachsymposien, auf internationalen Kongressen in Deutschland, Frankreich, Kolumbien und als Seminarleiterin bei Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Deutschland, Europa und in Asien tätig. Sie verfasste zahlreiche Bücher sowie Fachartikel zum Thema 'holistische Aromatherapie' und war in Radio- und Fernsehsendungen zu Gast. Zahlreiche ihrer Bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt.<br></p>

1 Einführung


Ätherische Öle sind natürliche Produkte von sehr hoher Konzentration mit vielfältigen Wirkweisen, die sich von den Pflanzen, aus denen sie gewonnen wurden, in jedem Fall unterscheiden. Ätherische Öle müssen mit Vorsicht angewendet werden, eine vorgeschriebene Dosierung sollte nicht überschritten werden.

Ätherische Öle wirken antibakteriell, antiviral und antifungizid. Sie sind wirksam gegen Parasiten, sind durchblutungsfördernd, immunstimulierend, schleimlösend, entzündungshemmend, desinfizierend, beruhigend, ausgleichend, stimmungsaufhellend, entkrampfend und hormonmodulierend.

Die ganzheitlich heilende Wirkung eines Öls wird jedoch nicht nur durch einen einzelnen Inhaltsstoff, sondern erst durch Kombination und Zusammenspiel aller seiner – bekannten, aber auch unbekannten – Inhaltsstoffe bestimmt.

In der Phyto-Aromatherapie werden ätherische Öle sowohl wegen ihrer bakteriziden als auch ihrer viriziden und fungiziden Wirkung verschrieben. Im Gegensatz zu Antibiotika bekämpfen sie pathogene Keime und zugleich meistens auch Pilze und Viren. Neben ihren eigenen spezifischen Wirkungen gegen die Keime verfügen die meisten ätherischen Öle über die Fähigkeit, das Immunsystem zu stimulieren und zu stärken und es in das physiologische Gleichgewicht zu bringen.

Die jahrhundertealte Aromatherapie ist heute dabei, in der Welt der Medizin mehr und mehr Raum zu gewinnen, ebenso wie in den Bereichen der Kosmetik, der Nahrungsmittelbranche und der Tierheilkunde. Weltweit zeigen immer häufiger die Forschungsergebnisse anerkannter Wissenschaftler beachtliche Erfolge in der Grundlagenforschung wie auch in verwandten Disziplinen.

Die Aromatherapie ist ein Geschenk der Natur, das es zu bewahren und zu schützen gilt. Ätherische Öle eines Chemotyps haben ein sehr großes Wirkspektrum für verschiedenste Therapien. Besonders hervorzuheben ist ihre antiinfektiöse Wirkung, die heute niemand mehr anzweifeln kann. Die Probleme, die sich im Zusammenhang mit der Gabe von Antibiotika ergeben, verlangen nach einer wirkungsvollen Alternative, die die ätherischen Öle mit der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe in den meisten Fällen darstellen. Richtig angewandt, verantwortungsvoll dosiert und auch klinisch bewiesen sind ihre Vorteile mannigfaltig und beeindruckend: Sie provozieren keine Resistenz gegenüber Keimen, schädigen das Immunsystem nicht und unterscheiden selektiv zwischen gesunden und krankmachenden Keimen in der Flora.

1.1 Ätherische Öle entfalten ihre Wirkung auf drei Wegen


Durch die Nase (Duftlampe, Inhalation) gelangen die Duftinformationen ins Gehirn (limbisches System); hier nehmen sie Einfluss auf die Gefühle und über das vegetative Nervensystem auf viele Körperfunktionen, auf das Hormon- und das Immunsystem.

Wie genau das Riechen funktioniert und warum Gerüche emotionale und körperliche Reaktionen auslösen, ist noch lange nicht vollständig erforscht. Man kann sich den Riechvorgang ungefähr so vorstellen: In einer Duftlampe verdampft das ätherische Öl zusammen mit dem Wasser, und die Duftmoleküle gelangen über die Atemluft in die Nase. Hier befindet sich eine große Zahl an Rezeptoren, jeder passend für ein bestimmtes Duftmolekül. Trifft ein Molekül auf seinen Rezeptor, löst es eine chemische Reaktion aus, als deren Ergebnis elektrische Impulse ins Hirn geleitet werden – Informationen, die dort verarbeitet werden.

Dabei kann der Geruch gerade an der Wahrnehmungsgrenze sein und gar nicht bewusst empfunden werden, denn selbst ganz schwache Düfte haben eine starke Wirkung.

Über Haut und Schleimhäute (Einreibungen, Massagen, Bäder) dringen die Wirkstoffe der ätherischen Öle ins Gewebe und in den Blutkreislauf ein. Auf diesem Wege können sie ebenfalls den gesamten Organismus beeinflussen. Auch beim Einatmen gelangen die Wirkstoffe über Schleimhaut und Lunge in den Blutkreislauf. Wegen ihrer lipophilen Eigenschaft, schnell in die Haut einzudringen, sind ätherische Öle für die Hautpflege besonders geeignet.

Bei oraler Einnahme wird ein geringer Teil der Wirkstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, hierbei wird ein Teil durch die Leber verstoffwechselt und ein Teil wird mit dem Blutstrom im Körper verteilt.

Bei rektaler Anwendung in Form von Suppositorien gelangen ätherische Öle unter Umgehung der Leber direkt in den Blutkreislauf und somit zu den Zielorganen, ohne die Leber zu belasten.

Die Wirkung auf die Nebennieren und das endokrine System, ihre Fähigkeit, freie Radikale im Blut rasch zu bekämpfen, sowie ihre beruhigenden Eigenschaften machen ätherische Öle zu einem wertvollen Medikament. Ein ätherisches Öl besteht aus durchschnittlich 75 verschiedenen aktiven Molekülen, wogegen man einem synthetisch hergestellten Medikament die Wirkung von maximal drei solcher aktiven Moleküle zuschreiben kann. Aus diesem Grund spricht man zu Recht von der ganzheitlichen Wirkung eines ätherischen Öles auf den gesamten Organismus – sowohl physisch als auch psychisch.

Die synthetischen chemischen Substanzen sind totes Material, das vom Körper nicht vollständig ausgeleitet, sondern in verschiedenen Organen gespeichert wird und für Störungen und Schwächungen verantwortlich zu machen sind, da sie unserem Organismus evolutionär nicht angepasst sind. Im Gegensatz dazu sind ätherische Öle Naturprodukte, die eine wirkungsvolle Belebung des Organismus bewirken, weil sie unserem Organismus evolutionär vertrauter sind.

Die Phyto-Aromatherapie ist die älteste Therapieform der Welt. Es gibt sie, seit der Mensch Pflanzen als Nahrungsmittel, Medizinalpflanzen und zu rituellen Zwecken benutzt. Sie ist Naturmedizin par excellence. Ein ätherisches Öl hat eine komplexe Struktur und besitzt aufgrund der Vielfalt seiner Inhaltsstoffe nicht nur eine einzige therapeutische Eigenschaft, sondern viele. Zudem bieten ätherische Öle die Möglichkeit, mit Hilfe von Synergien und gegenseitiger Verstärkung individuell für jede einzelne Indikation die wirkungsvollste Therapie zu gestalten. Das Hauptprinzip besteht darin, das Gleichgewicht des gesamten Organismus zu stärken.

Es geht hier nicht um den Streit „ganz chemisch“ gegen „ganz natürlich“. Synthetisch hergestellte chemische Substanzen haben außerordentliche Erfolge erzielt. Leider haben diese Erfolge aber auch dazu geführt, dass im Lauf der Zeit die Vorzüge der Medizinalpflanzen zunehmend in Vergessenheit gerieten.

1.2 Ein bisschen Botanik


Ätherische Öle sind organische Stoffwechselprodukte in Form kleinster Öltröpfchen, die in Öldrüsen durch Photo- und Biosynthese in oder auf dem Pflanzengewebe (Blüten, Blätter, Gräser, Hölzer, Harze, Schalen, Wurzeln, Samen) gebildet werden.

In der Welt der Pflanzen gelten die aromatischen Pflanzen als die am höchsten entwickelten. Mithilfe der in den Öldrüsen enthaltenen ätherischen Öle können sie sich gegen Krankheiten und Fraßfeinde verteidigen, sie sind sogar in der Lage, miteinander zu kommunizieren.

Alle Teile aromatischer Pflanzen enthalten ätherische Öldrüsen. Zur Gewinnung ätherischer Öle werden – je nach Pflanzenart – die Pflanzenteile geerntet und destilliert, die die höchste Ausbeute versprechen:

  • Blätter (z. B. Niaouli, Myrte, Ravintsara, Tea Tree)

  • Blüten (z. B. Rose, Neroli, Lavendel, Ylang Ylang)

  • Harze (z. B. Benzoe, Styrax, Myrrhe, Weihrauch)

  • Holz (z. B. Sandelholz, Zedernholz, Rosenholz)

  • Kräuter (z. B. Thymian, Rosmarin, Basilikum, Melisse)

  • Rinde (z. B. Zimtrinde)

  • Samen (z. B. Anis, Fenchel, Kardamom, Kreuzkümmel)

  • Schale (z. B. Orange, Mandarine, Bergamotte)

  • Wurzelknollen (z. B. Ingwer, Iris)

  • Wurzeln (z. B. Vetiver, Angelika, Narde)

Unter den etwa 800 000 Pflanzenarten sind nur etwa 10 % in der Lage, aromatische Essenzen zu synthetisieren. Zu den wichtigsten Familien aromatischer Pflanzen zählen:

  • die Lamiaceae (Lippenblütler wie Lavendel, Muskatellersalbei, Minze, Basilikum)

  • die Myrtaceae (Myrtengewächse wie Niaouli, Tea Tree, Eukalyptus, Cajeput)

  • die Laureaceae (Lorbeergewächse wie Lorbeer, Rosenholz, Ravintsara, Litsea)

  • die Asteraceae (Korbblütler wie Schafgarbe, Kamillen, Immortelle, Estragon)

  • die Apiaceae (Doldengewächse wie Angelika, Karotte, Koriander, Fenchel)

  • die Pinaceae (Kieferngewächse wie Fichte, Kiefern, Zeder, Weißtanne)

  • die Poaceae (Süßgräser wie Zitronella, Lemongrass, Palmarosa, Vetiver)

  • die Cupressaceae (Zypressengewächse wie Zypresse, Wacholder)

  • die Rutaceae (Rautengewächse wie alle Agrumen)

  • die Rosaceae (Rosengewächse wie z. B. die Damaszenerrose)

Was der botanische Name über die Pflanze aussagt, erläutert ▶ Tab. 1.1 .

Tab. 1.1 Was die botanischen Bezeichnungen über die Pflanze verraten.
...

Erscheint lt. Verlag 23.11.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Aromakunde • Aromaöle • Aromatherapie • Ätherisch • Heilpflanzen • Heilpraxis • Naturheilverfahren • Pflanzenheilkunde • Phythotherapie
ISBN-10 3-13-245122-3 / 3132451223
ISBN-13 978-3-13-245122-3 / 9783132451223
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