Fütterstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-98075-2 (ISBN)
Irene Chatoor, Begründerin der Fütterstörungs-Klassifikation des neuen DSM-V, bietet mit ihrem Diagnose- und Behandlungsmanual endlich umfassende Hilfe für Eltern und Kind an, und zwar konkret bei - kindlicher Nahrungsverweigerung - sensorisch bedingter Nahrungsaversion - posttraumatischen Fütterstörungen.
Irene Chatoor, Begründerin der Fütterstörungs-Klassifikation des neuen DSM-V, bietet mit ihrem Diagnose- und Behandlungsmanual endlich umfassende Hilfe für Eltern und Kind an, und zwar konkret bei - kindlicher Nahrungsverweigerung - sensorisch bedingter Nahrungsaversion - posttraumatischen Fütterstörungen.
Fütterstörungen entwickeln sich zu einem immer ernsteren Problem. Die Symptome reichen von fehlendem Appetit über Kau- und Schluckprobleme bis hin zur radikalen Nahrungsverweigerung. Vor allem Frühgeborene sind betroffen. Die Zahl der früh und extrem früh Geborenen wächst in Deutschland kontinuierlich. Pro Jahr kommen bis zu 60.000 Frühgeborene zur Welt, von denen fast jedes zweite an Fütterstörungen leidet. Hat sich erst einmal eine solche Störung eingestellt, entwickelt sich die Situation rasch zu einer immensen psychischen Belastung für Eltern und Kind. Die Folge können spätere Essstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Störungen der kognitiven Entwicklung sein. Falldarstellungen aus der eigenen Praxis schildern die Symptome und zeigen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten auf.
»Obwohl jedes dritte Kleinkind zumindest vorübergehend unter Fütter- und Essproblemen leidet, und unterschiedliche Formen frühkindlicher Nahrungsverweigerung für betroffene Eltern häufig mit großen Sorgen verbunden sind, gibt es im deutschsprachigen Raum bisher kaum spezifische Literatur zu diesem Thema. Das Buch Fütterstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern von Irene Chatoor ist vor diesem Hintergrund durch seine Praxisorientierung für betroffene Eltern wie für den Kliniker gleichermaßen wertvoll und hilfreich. Es basiert auf mehr als 20 Jahren umfassender klinischer Tätigkeit sowie auf einer Fülle eigener Forschungsarbeiten, und dürfte daher für einen breiten Leserkreis von großem Interesse sein.«
Dr. Nikolaus von Hofacker
Das Buch wendet sich an:
- (Kinder-)Ärzte, Psychiater und PsychologInnen
- Hebammen, Krankenschwestern
- Beratungsstellen
Irene Chatoor, Dr. med. ist Professorin für Kinder-und Jugendlichenpsychiatrie, Direktorin of the Infant and Toddler Mental Health Program am Children’s National Medical Centre in Washington, D.C. Sie gilt als renommierte Expertin und Klinikerin zum Thema Fütterstörungen, die hier dargelegten Erkenntnisse beruhen auf ihrer über 20-jährigen klinischen Erfahrung und Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet.
Vorwort für die deutsche Ausgabe 9
Dank 13
Einleitung 15 Kapitel 1
Die Entwicklung des Fütterns und die Regulation von Emotionen 21
Symptomatik des Kindes und die entsprechende Fütterstörung 25
Überblick über verschiedene Formen der Nahrungsverweigerung 27
Kapitel 2
Fütterstörung mit Beeinträchtigung der homöostatischen Regulation 29
Kapitel 3
Fütterstörung mit unzureichender Eltern-Säuglings-Reziprozität 41 Kapitel 4
Infantile Anorexie 57
Fütterrichtlinien 88
Die Time-Out-Methode 90
Kapitel 5
Sensorische Nahrungsverweigerung 105
Kapitel 6
Posttraumatische Fütterstörung 135 Kapitel 7
Fütterstörung im Zusammenhang mit einer bestehenden
medizinischen Erkrankung 157
Kapitel 8
Komorbidität und komplexe Formen von Fütterstörungen 169
Elterninformationen 197
Über die Autorin 203
»Beraterinnen und Berater von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern sind nicht selten mit der Thematik "Fütterstörungen" konfrontiert, denn ca. 25 % aller sich gesund entwickelnder Säuglinge und 80 % aller Säuglinge mit Entwicklungsstörungen zeigen Fütterprobleme ... Das Buch beeindruckt durch eine klare Gliederung und einem vergleichbaren Aufbau der einzelnen Kapitel. Die diagnostischen Kriterien werden deutlich herausgehoben. Dies erleichtert den Gebrauch des Buches für die Fachkräfte. Für eine differenzierte und effiziente Behandlung ist die Klassifikation unterschiedlicher Formen von großer Bedeutung. Die Vorgehensweise bei der Behandlung wird in den ausführlichen Fallbeispielen deutlich. Das Buch ist dadurch sehr praxisnah. Nikolaus von Hofacker wünscht dem Buch in seinem Vorwort eine weite Verbreitung; dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen.« Lothar Unzner, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie,2/2013 »Irene Chatoor schließt mit ihrem Buch auf eindrucksvolle Weise eine Lücke in der Literatur über die problematische und äußerst belastende Situation von Säuglingen und Kleinkindern mit frühkindlichen Fütterstörungen. Sie grenzt ihre Fallbeispiele deutlich ab, in dem sie nur Säuglinge und Kleinkinder mit einer ausschließlich solchen Problematik vorstellt. Die Interventionen ergeben sich logisch, schlüssig und gut realisierbar. Obwohl es ein hochgradiges Fachbuch ist, liest es sich sehr flüssig und interessant. Jeder im psychosozialen Kinderbereich sollte dieses Buch gelesen haben. Schon viele Kindergärten müssten darauf hin ihre Tischregeln überarbeiten. Es bleibt zu hoffen, dass nicht nur die Lücke in der Literatur, sondern auch im Fachwissen mancher Zielgruppe des Buches geschlossen werden kann. Hier findet jeder ein hilfreiches Mittel dafür.« Dr. Kirsten Oleimeulen, socialnet.de, 08.10.2012 »Das Manual, das mit Fallbeispielen, Arbeitsblättern zu Therapien und Elternarbeit die einzelnen Krankheitsbilder der kindlichen Nahrungsverweigerung, sensorisch bedingter Nahrungsaversion und posttraumatischen Fütterstörungen studiengestützt erklärt, eignet sich wegen der trotz wissenschaftlicher Diktion klaren und verständlichen Sprache über den ursprünglichen Adressatenkreis hinaus auch für vorgebildete Eltern.« Margret Becker, ekz, 15.10.2012 »Dieses Buch richtet sich an Experten und Fachkräfte rund um die Beratung zur Beikost und zur Kleinkinder- und Kinderernährung. Es gliedert sich in acht Kapitel, die verschiedene Fütterstörungen behandeln, die anhand von Fallbeispielen eindrucksvoll erörtert werden.« Claudia Frey, Hebammenforum, 8/2013
»Beraterinnen und Berater von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern sind nicht selten mit der Thematik "Fütterstörungen" konfrontiert, denn ca. 25 % aller sich gesund entwickelnder Säuglinge und 80 % aller Säuglinge mit Entwicklungsstörungen zeigen Fütterprobleme ... Das Buch beeindruckt durch eine klare Gliederung und einem vergleichbaren Aufbau der einzelnen Kapitel. Die diagnostischen Kriterien werden deutlich herausgehoben. Dies erleichtert den Gebrauch des Buches für die Fachkräfte. Für eine differenzierte und effiziente Behandlung ist die Klassifikation unterschiedlicher Formen von großer Bedeutung. Die Vorgehensweise bei der Behandlung wird in den ausführlichen Fallbeispielen deutlich. Das Buch ist dadurch sehr praxisnah. Nikolaus von Hofacker wünscht dem Buch in seinem Vorwort eine weite Verbreitung; dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen.«
Lothar Unzner, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie,2/2013
»Irene Chatoor schließt mit ihrem Buch auf eindrucksvolle Weise eine Lücke in der Literatur über die problematische und äußerst belastende Situation von Säuglingen und Kleinkindern mit frühkindlichen Fütterstörungen. Sie grenzt ihre Fallbeispiele deutlich ab, in dem sie nur Säuglinge und Kleinkinder mit einer ausschließlich solchen Problematik vorstellt. Die Interventionen ergeben sich logisch, schlüssig und gut realisierbar. Obwohl es ein hochgradiges Fachbuch ist, liest es sich sehr flüssig und interessant. Jeder im psychosozialen Kinderbereich sollte dieses Buch gelesen haben. Schon viele Kindergärten müssten darauf hin ihre Tischregeln überarbeiten. Es bleibt zu hoffen, dass nicht nur die Lücke in der Literatur, sondern auch im Fachwissen mancher Zielgruppe des Buches geschlossen werden kann. Hier findet jeder ein hilfreiches Mittel dafür.«
Dr. Kirsten Oleimeulen, socialnet.de, 08.10.2012
»Das Manual, das mit Fallbeispielen, Arbeitsblättern zu Therapien und Elternarbeit die einzelnen Krankheitsbilder der kindlichen Nahrungsverweigerung, sensorisch bedingter Nahrungsaversion und posttraumatischen Fütterstörungen studiengestützt erklärt, eignet sich wegen der trotz wissenschaftlicher Diktion klaren und verständlichen Sprache über den ursprünglichen Adressatenkreis hinaus auch für vorgebildete Eltern.«
Margret Becker, ekz, 15.10.2012
»Dieses Buch richtet sich an Experten und Fachkräfte rund um die Beratung zur Beikost und zur Kleinkinder- und Kinderernährung. Es gliedert sich in acht Kapitel, die verschiedene Fütterstörungen behandeln, die anhand von Fallbeispielen eindrucksvoll erörtert werden.«
Claudia Frey, Hebammenforum, 8/2013
Vorwort für die deutsche Ausgabe
Das vorliegende Buch ist für alle, die sich professionell mit frühkindlichen Fütterstörungen in Diagnostik, Beratung und Therapie beschäftigen, eine unschätzbare Hilfe und in dieser Form im deutschsprachigen Raum bisher einzigartig. Es ist aus jahrzehntelanger klinischer und Forschungstätigkeit entstanden und kondensiert das Wissen und den Erfahrungsschatz dieser Tätigkeit auf höchst praxis- und anwendungsorientierte Weise.
Ich selbst habe Irene Chatoor erstmals 1993 auf einem Workshop, den sie über Fütterstörungen in der Abteilung für Kinderpsychosomatik der Universität Graz hielt, kennengelernt. Ich war sofort fasziniert von der lebendigen, leidenschaftlichen Didaktik, mit der sie über die Problematik frühkindlicher Fütterstörungen sprach. Als Kinderarzt, dem die somatischen Aspekte von Fütterstörungen geläufig, die Beziehungsaspekte aber allenfalls ansatzweise bewusst waren, begann ich zu verstehen, wie komplex kindliche Merkmale, Temperament und die Beziehung zwischen Kind und Eltern ineinander verwoben sind. Der Workshop hat mir damals eine Tür zu einem Gebiet geöffnet, dessen Faszination für mich bis heute ungemindert geblieben ist. Seitdem sind Irene Chatoor und ich uns immer wieder auf Kongressen begegnet, bis wir mit ihr schließlich auf Initiative von Susanne Hommel 2008 und 2011 zwei sehr erfolgreiche Workshops im Klinikum Harlaching veranstalten konnten. Der wiederholte Austausch meiner eigenen Arbeitsgruppe mit Irene Chatoor war für unsere klinische Arbeit ungemein stimulierend und hat uns wertvolle neue Anregungen und Impulse geliefert.
Chatoors Klassifikationssystem frühkindlicher Fütterstörungen ist in dieser Form einzigartig. Es integriert kindliche somatische, konstitutionelle (Temperament), entwicklungspsychologische und Verhaltensaspekte mit Besonderheiten der Eltern-Kind-Interaktion und -Beziehung. Bei der Formulierung der einzelnen Subtypen hat sich der Fokus zunehmend auf die pointierte Beschreibung der spezifischen kindlichen Merkmale gerichtet, ohne dabei die begleitenden interaktionellen und elterlichen Gesichtspunkte aus dem Auge zu verlieren. Das Klassifikationssystem basiert auf einer breiten klinischen Absicherung und fortgesetzter Überprüfung in klinischen Studien, die Chatoor und Mitarbeiter selbst, zuletzt auch zusammen mit der Arbeitsgruppe um Massimo Ammaniti in Rom (Ammaniti et al., 2010, 2012) durchgeführt haben. Dies dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben, dass es Eingang in das multiaxiale Klassifikationsschema für die ersten drei Lebensjahre (DC: 0 - 3R, 2005) gefunden hat. Irene Chatoor ist auch an der Arbeitsgruppe für das zukünftige DSM-V beteiligt, der gegenwärtige Vorschlag für eine Untergliederung der Fütterstörungen greift wesentliche Aspekte ihrer Klassifikation auf (Bryant-Waugh et al., 2010, www.dsm5.org).
Zwar haben einige andere Autorengruppen in den letzten 15 Jahren ebenfalls versucht, Fütterstörungen zu kategorisieren und in verschiedene Untergruppen zu unterteilen (Burklow et al., 1998; Crist und NapierPhilips, 2001; Davies et al., 2006; Dovey et al., 2009). Auch wurden Kriterien wie die sog. »Wolfson-Kriterien« entwickelt, die offenbar eine sehr genaue Erfassung frühkindlicher Fütterstörungen erlauben (Levine et al., 2011). Keiner der Vorschläge beschreibt allerdings vergleichbar detailliert unterschiedliche Subgruppen anhand konkreter, differenzierbarer kindlicher Merkmale, ebenso wenig werden kindliche, interaktionelle und elterliche Aspekte ähnlich umfassend integriert wie bei Irene Chatoor.
Die klare Gliederung des Buchs erleichtert dem Leser zusätzlich die Orientierung. So werden für jede der Unterformen diagnostische Kriterien formuliert, das klinische Bild sehr plastisch beschrieben und die einzelnen kindlichen Merkmale, vor allem Besonderheiten des Temperaments sowie interaktionelle und elterlich
Erscheinungsdatum | 28.04.2021 |
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Übersetzer | Maren Klostermann, Susanne Hommel |
Vorwort | Nikolaus von Hofacker |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Diagnosis and treatment of feeding disorders in infants, toddlers, and young children |
Maße | 155 x 229 mm |
Gewicht | 308 g |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie |
Schlagworte | Bindung • Bindungsforschung • DSM-V • Entwicklungspsychologie • Ernährungsberatung • Erzieher • Essproblem • Essstörung • Frühchen • Frühgeborene • Frühgeburt • Fütterstörungs-Klassifikation • Hebamme • Kauprobleme • Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie • Kinder- und Jugendpsychiatrie • kindliche Nahrungsverweigerung • Kleinkindforschung • Krankenschwester • Logopädie • Pädiatrie • posttraumatische Fütterstörungen • Psychologie • Psychologische Beratung • Psychotherapie • Säugling • Säuglingsforschung • Schluckprobleme • sensorisch bedingte Nahrungsaversion • Trinkproblem |
ISBN-10 | 3-608-98075-X / 360898075X |
ISBN-13 | 978-3-608-98075-2 / 9783608980752 |
Zustand | Neuware |
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