Einfluss von Dienstsport auf die körperliche Belastbarkeit von Mitarbeitern im Rettungsdienst
Diplomica Verlag
978-3-96146-817-1 (ISBN)
Sophie Jaspers, B.Sc., studierte von Wintersemester 2015/16 bis Sommersemester 2019 an der Deutschen Hochschule für Gesundheit & Sport am Campus Unna im Studiengang "Präklinische Versorgung und Rettungswesen". Sophie Jaspers ist gegenwärtig als Notfallsanitäterin tätig.
Textprobe:Kapitel 4.2.1, Körperliche Fitness im Rettungsdienst:Der aktuelle Wissenstand zeigt allerdings, dass die körperliche Fitness von Rettungsdienst Mitarbeitern auf Eigenverantwortung beruht. Es gibt keine gesetzliche Regelung bezüglich der Sportlichkeit von Rettungsfachpersonal. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wissenschaftlich belegt werden kann, dass zwei Drittel aller Angestellten im Rettungsdienst in Deutschland adipös sind. Festgestellt wurde dies über eine Erhebung des Body Mass Index. Dieser stellt eine Relation zwischen Größe und Gewicht eines Menschen her, kann jedoch keine differenzierte Aussage treffen, wenn ein hoher Anteil von Muskelmasse das Gewicht bestimmt. Der erhöhte Body-Mass-Index scheint hier allerdings durch einen zu hohen Fettanteil ausgelöst zu sein und nicht durch einen sehr ausgeprägten Muskelaufbau. Adipositas entsteht durch eine unausgewogene Balance zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch.Das Übergewicht führt nicht nur zu gesundheitlichen Einschränkungen, sondern hat auch einen negativen Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit.Zusätzlich fördert es ein schnell eintretendes Erschöpfungsgefühl. Wenn man an Adipositas leidet, ist die Belastbarkeit herabgesetzt und schwere körperliche Arbeit ist kaum zu verrichten.Adipositas kann verschiedene Ursachen, wie eine genetische Disposition, Medikamenteneinnahme aber auch Bewegungsmangel und unausgewogene Ernährung, haben. Die letzten beiden Aspekte könnten durch gesteuerte und verpflichtende betriebliche Gesundheitsfürsorge beeinflusst werden, in etwa so wie die Berufsfeuerwehren es handhaben. Aufgrund der Länge der Arbeitszeiten im Rettungsdienst muss natürlich auch auf die Ernährung geachtet werden. Auf Feuerwachen bereiten die Kollegen Essen frisch vor, da im Brandschutz die Einsatzfrequenz oft nicht so hoch ist und stellen es notfalls warm, falls das Personal, das aktuell einen Rettungswagen besetzt noch unterwegs ist. Dieses Ritual kann ebenfalls zu einer gesunden körperlichen Verfassung beitragen. So können frische Mahlzeiten zubereitet werden und es muss keine schnelle Nahrungsaufnahme auf der Straße mit Fast Food erfolgen. Mitarbeiter einer Hilfsorganisation müssen sich selbstverpflegen, die kann je nach Einsatzaufkommen zu Komplikationen, wie abgebrochene oder kalte Mahlzeiten, führen. Dennoch belegen Studien, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung im Rettungsdienst möglich zu sein scheint, es wird dazu geraten morgens ein reichhaltiges Frühstück mit auf die Wache zu bringen, statt sich unterwegs zum Beispiel ein süßes Teilchen zu holen. Zudem wird empfohlen vorgekochte Mahlzeit aufzuwärmen und somit auf Fast Food zu verzichten. Diese Studie bezieht jedoch nicht das möglicherweise hohe Einsatzaufkommen in der Großstadtrettung mit ein. Selbst wenn die Mitarbeiter ihr vorbereitetes Essen dabeihaben, ist es durchaus vorstellbar, dass sie es zwischen den Einsätzen nicht zurück auf die Wache schaffen oder die Zeit im Aufenthaltsraum nur für das Erwärmen, nicht aber für die Nahrungsaufnahme ausreichend ist. Hilfsorganisationen wie der Malteser Hilfsdienst geben auf ihrer offiziellen Homepage an, ihre Mitarbeiter durch Bereitstellen von frischem Obst und finanzieller Unterstützung bei sportlicher Freizeitaktivität zu fördern. Es gibt allerdings keine Evaluation, ob die Angebote genutzt werden und welche Auswirkung sie haben. Das Deutsche Rote Kreuz in Gelnhausen, auch eine gemeinnützige Organisation hat sich entschlossen eine betriebliche Gesundheitsförderung einzuführen. Die Besonderheit dort ist der individuell erstellte Sporttest, den sie in ihre Einstellungsvoraussetzungen integriert haben. Der Test überprüft, wie weit die bereits erwähnten sportlich notwendigen Kompetenzen wie Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft, vorhanden sind. Dieses Pilotprojekt ist eine Eigeninitiative des Ortsverbandes und nicht flächendeckend umgesetzt oder anerkannt. Es fehlen auch hier wissenschaftlich evaluierte Kriterien für einen berufsb
Erscheinungsdatum | 26.02.2021 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 123 g |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Pflege |
Schlagworte | Belastbarkeit • Dienstsport • Feuerwehr • Fitness • Notfallsanitäter • Rettungsassistent • Rettungsdienst • Rettungssanitäter |
ISBN-10 | 3-96146-817-6 / 3961468176 |
ISBN-13 | 978-3-96146-817-1 / 9783961468171 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich