Lösungsorientierte Beratung in der Gesundheits- und Krankenpflege (eBook)
57 Seiten
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95549-819-1 (ISBN)
Romana Jurkowitsch, BSc, wurde 1975 in Tulln, Österreich, geboren. 1994 schloss sie ihre Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenschwester erfolgreich ab. Von 1998 bis 1999 absolvierte sie die Sonderausbildung Nierenersatztherapie. Ihr Studium
Textprobe: Kapitel 2.3, Beratung versus Therapie: Beratung und Therapie haben das Ziel und die Möglichkeit, das Wohlbefinden, die Arbeits- und Liebesfähigkeit von Klientinnen und Klienten zu fördern und wiederherzustellen. Eine Abgrenzung zwischen Beratung und Therapie ist dabei nicht einfach. Beide stellen eine institutionelle Hilfeleistung dar, die zielorientiert und methodengeleitet einen Prozess der Intervention gestaltet. Grenzen bezüglich Klientinnen bzw. Klienten, Zielen und Methoden sind dabei fließend. In einer Beratung geht es um begrenzte Problemsituationen einer gesunden Persönlichkeit, die bei der Überwindung oder Bewältigung von diesen Problemen unterstützt wird. In einer Therapie werden Menschen mit deutlichen Erlebens- und Verhaltensstörungen, die in ihrer Persönlichkeitsstruktur verankert sind, behandelt (Koch-Straube, 2008, S. 68). Beratung ist im Unterschied zu Therapie nicht revidierend und nicht restituierend oder kurativ ausgerichtet. Sie zielt nicht auf Heilung bzw. Wiederherstellung eines bereits vorhanden gewesenen, nun aber gestörten Handlungsvermögens, sondern auf die Erweiterung der gegebenen Handlungsfähigkeiten ab (Dewe & Schaeffer, 2012, S. 79). Obwohl unterschiedliche Beratungsansätze aus therapeutischen Schulen hervorgegangen bzw. dort verankert sind, kann Beratung nicht als Minimalversion einer Therapie angesehen werden, sie stellt keine Ersatzlösung für eine nicht mögliche Therapie dar, sie kann allerdings zu einer Therapie überleiten (Koch-Straube, 2008, S. 72). 2.4, Anlässe einer Beratung: Eine professionelle Beratung setzt ein oder ist erforderlich, wenn die individuelle Kompetenz oder das informelle Hilfenetz für eine Lösung oder eine Bewältigung einer krisenhaften Situation nicht mehr ausreichend oder überfordernd ist (Koch-Straube, 2008, S. 66; Fuhr, 2003a, S. 87). Beratung kann immer nur eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. Jeder Mensch ist zu einer Selbstregulierung und Selbstlenkung fähig. Ist diese Fähigkeit nicht ausgebildet oder verloren gegangen, kann diese durch eine Beratung entwickelt und neu belebt werden (Krause, 2003, S. 24). 2.5, Ziele einer Beratung: Laut Schaeffer (2008, S. 8) zielt Beratung allein auf die von der Klientin bzw. des Klient artikulierten Probleme und deren Lösungen ab. Fittkau (2003a, S. 60) beschreibt als zentrales Ziel einer Beratung eine Hilfe zur Selbsthilfe und Ressourcenaktivierung von sich selbst organisierenden Systemen (Gruppen, Organisationen, Individuen) zur Verbesserung deren Lebens- und Leistungsqualität. Auch Krause (2003, S. 28) nennt als übergeordnetes Ziel einer Beratung die Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei werden die notwendigen Lernprozesse von den Beraterinnen bzw. den Beratern ausgelöst und angeleitet. Als Lernziele nennt sie den Erwerb von Fähigkeiten, um das eigene Problem zu bestimmen, erreichbare Ziele zu definieren, reflektierte Entscheidungen zu treffen, Handlungspläne zu entwerfen, Ressourcen zu entdecken und zu nutzen und die selbst eingeleiteten Handlungen auf ihre Effektivität hin überprüfen zu können. Für Ansen (2012, S. 146) ist das Ziel einer Beratung, durch die Vermittlung von Wissen und Einsicht sowie Entscheidungs- und Handlungsgrundlagen die Autonomie der Klientinnen und Klienten zu fördern, die durch akute Probleme zumindest vorübergehend unterbrochen ist.
Erscheint lt. Verlag | 1.2.2015 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Pflege |
ISBN-10 | 3-95549-819-0 / 3955498190 |
ISBN-13 | 978-3-95549-819-1 / 9783955498191 |
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