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Hören und Gleichgewicht. Im Blick des gesellschaftlichen Wandels (eBook)

7. Hennig Symposium
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2010 | 2010
XII, 289 Seiten
Springer Wien (Verlag)
978-3-211-99270-8 (ISBN)

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Schwindel tritt nicht nur bei älteren Patienten auf, auch Kinder, jüngere Erwachsene sowie Hochleistungssportler kann es treffen. In dem Buch beleuchten Experten aus den Bereichen Seefahrt, Tauchsport, Bergsteigen und Raumfahrt die Besonderheiten des Hör- und Gleichgewichtssystems. Führende Mediziner stellen die Möglichkeiten der Schwindelbehandlung und der Wiederherstellung der Hörfunktion verständlich dar: von den theoretischen Grundlagen über diagnostische Verfahren bis hin zu modernen pharmakologischen, operativen und rehabilitativen Therapien.



Prof. Dr. Dr. h. c. Peter K. Plinkert, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsklinik Heidelberg

Dr. med. Christoph Klingmann, Oberarzt an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsklinik Heidelberg

Prof. Dr. Dr. h. c. Peter K. Plinkert, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsklinik Heidelberg Dr. med. Christoph Klingmann, Oberarzt an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsklinik Heidelberg

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 6
Verzeichnis der Autoren 8
Presbyakusis und moderne Möglichkeiten zur Hörtherapie 12
Grundlagen des Hör- und Gleichgewichtssystems 13
Einleitung 13
Verhalten 13
Sinnesorgane und mechanosensorische Zellen 13
Aktive Schwingungsverstärkung und Zellmotilität 14
Mechano-elektrische Transduktion 16
Transduktions-basierte Schwingungsverstärkung 16
Schall und Schwerkraft –von Sinneszellen zu zentralnervösen Bahnen 17
Danksagung 17
Literatur 17
Presbyakusis – genetische und umweltbedingte Risikofaktoren 19
Umweltfaktoren und ASH 19
Medizinische Faktoren und ASH 20
Morphometrische Faktoren 20
Genetische Faktoren 21
Schlussfolgerungen 21
Literatur 22
Pharmakotherapie bei Hörstörungen – Gegenwärtiger Stand und aktuelle Entwicklungen 25
Einführung 25
Systemische Pharmako therapie 25
Glukokortikosteroide 25
Rheologika 26
Antioxidantien und antiexzitotoxische Therapie 27
Apoptoseinhibitoren 27
Lokale Pharmakotherapie des Innenohres 28
Literatur 32
Gentherapie des Innenohres 35
Literatur 40
Versorgung resthöriger Patienten mit einem neuen hörerhaltenden Cochlea-Implantat-System 43
Einleitung 43
Das Hybrid-L Cochlea-Implantat System 44
Operatives Vorgehen 45
Patienten 45
Postoperative Anpassung 45
Patienten-Messungen 46
Ergebnisse 46
Erhaltung des Restgehöres 46
Langzeitstabilität der Hörschwellen 47
Sprachverstehen 48
Diskussion 50
Danksagung 52
Literatur 52
Cochlear-Implant-Versorgung beim alten Menschen: Rules und Pitfalls 53
Einleitung 53
Relevanz der Thematik 53
Allgemeine demographische Daten 53
Eigene demographischen Daten 53
Internationaler Stand der Wissenschaft 55
Das alternde auditorische System 55
Eigene sprachaudiometrische Daten 56
Rules und Pitfalls 57
Fazit 58
Literatur 58
Vestibuläre Effekte der Cochlea Implantation 60
Einleitung 60
Vestibuläre Funktionsuntersuchungen vor Cochlea Implantation 61
Risiko vestibulärer Schädigung bei der Cochlea Implantation 61
Zusammenfassung 63
Konklusion 65
Literatur 65
Pro und Contra aktiver Mittelohrimplantate 67
Rehabilitation der Schallemp.ndungsschwerhörigkeit mit dem teilimplantierbaren Hörsystem MedEL Vibrant® 68
Einleitung 68
Das teilimplantierbare Hörsystem Vibrant MedEL® 68
Technik 68
Indikationen 69
Operatives Vorgehen 70
Ergebnisse und Diskussion 71
Zusammenfassung 73
Literatur 73
Kriterien gegen den Einsatz aktiver Mittelohrimplantate 75
Einleitung 75
Audiologische Kriterien gegen den Einsatz implantierbarer Hörgeräte 75
Unilaterale Hörgeräteversorgung 75
Unzureichende Studienevidenz 76
Vergleich mit veralteter Hörgerätetechnik 76
Kein akustischer Vorteil gegenüber guten, modernen, konventionellen Hörgeräten 77
Medizinische und technologische Kriterien gegen den Einsatz implantierbarer Hörgeräte 80
Fazit 80
Literatur 81
Gleichgewichtssystem 82
Ungelöste Probleme bei der Untersuchung und Bewertung vestibulärer Störungen 83
Einleitung 83
Vestibuläre Untersuchungsmethoden 83
Betrachtung klinischer Probleme des Innenohres 86
Der Benigne Paroxysmale Lagerungsschwindel (BPPV) 93
Die Menière’sche Krankheit 93
Zusammenfassung 95
Literatur 96
Funktionelle Bildgebung des vestibulären Systems 98
Einleitung 98
Funktionelle Bildgebung bei peripher vestibulären Erkrankungen 99
Akute einseitige Vestibularisläsion 99
Funktionelle Bildgebung bei Bilateraler Vestibulopathie 101
Zusammenfassung 103
Literatur 103
Pharmakotherapie vestibulärer Erkrankungen 105
Physiologische Grundlagen 105
Allgemeine Pharmakologie des vestibulären Systems 105
Merke: Jedes Sedativum wirkt auch antivertiginös! 106
Sedierende Antivertiginosa 106
Merke: Sedierende Antivertiginosa nur in der Akutsituation und nur zeitlich begrenzt! 106
Nicht-sedierende Antivertiginosa 107
Therapie einzelner Krankheitsbilder 107
Morbus Menière, Menièrescher Symptomenkomplex 107
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel 111
„Neuropathia vestibularis“, akuter einseitiger Labyrinthausfall 111
Vestibularis-Paroxysmien 111
Vestibuläre Migräne 112
Zentral-vestibuläre Nystagmen 112
Kinetosen 113
Sonstiger Schwindel, „Schwindel unklarer Genese“ 114
Fahreignung und Fahrtüchtigkeit 114
Zukünftige Entwicklungen 114
Literatur 115
Physiotherapeutische Schwindelrehabilitation 116
Spezi.sche Verfahren 116
Therapie des BPLS des hinteren vertikalen Bogenganges (p-BPLS) 116
Therapie des BPLS des vorderen vertikalen Bogenganges (a-BPLS) 118
Therapie des BPLS des horizontalen Bogenganges (h-BPLS) 118
Rehabilitative Verfahren 118
Neurophysiologischer Hintergrund 118
Trainingsprogramme 119
Symptomatische Therapie 122
Therapie des bewegungsbedingten Schwindels 122
Neuartige Therapiekonzepte 122
Biofeedback 122
FPZ 3D: Spacecurl® 123
Aspekte zur Entwicklung einer evidenz-basierten physiotherapeutischen Schwindelrehabilitation 125
Perspektive 126
Literatur 127
Tauglichkeit zum Führen von Fahrzeugen bei Erkrankungen des Gleichgewichtssinnes 129
Rechtliche Rahmenbedingungen 129
Fahrerlaubnisklassen 130
Gruppe 1 130
Gruppe 2 130
Aufgabe des behandelnden Arztes 130
Anforderungen an den HNO-Facharzt 130
Störungen des Gleichgewichts 132
Begründung 132
Kritische Bewertung der Leit linien 133
Beurteilung aus der Sicht des Klinikers 134
Untersuchungen des vestibulären Systems 135
Kasuistik 1 136
Untersuchungsergebnisse 136
Beurteilung 136
Kasuistik 2 137
Befunde 137
Beurteilung 138
Literatur 141
Presbyvertigo 142
Veränderungen des vestibulären Systems im höheren Lebensalter 143
Einführung 143
Bewusste Orientierung im Raum 144
Blickmotorik 144
Körpermotorik 145
Morphologische Korrelate 148
Literatur 148
Presbyvertigo – HNO-ärztliche Aspekte 150
Einleitung 150
Cochleo-vestibuläre Störungen 150
Neuropathia vestibularis 150
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS) 151
Cochleäre Störungen 151
Der Blick über den Tellerrand 152
Visuelles System 152
Propriozeptives System 153
Muskulo-skelettale Ein.üsse 153
Zentrale Ein.üsse 154
Medikamentöse Ein.üsse 154
Zusammenfassung 155
Literatur 155
Schwindel im Alter 157
Einleitung 157
Epidemiologie 157
Alterung des vestibulären Systems 158
Vestibuläre Funktionsstörungen im Alter 158
Labyrintherkrankungen 159
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS) 159
Morbus Menière 160
Menière Syndrom 160
Vestibularisneuropathie 161
Entzündliche Perilymph.stel 161
Zentralnervöse Funktionsstörungen 161
Corticale Ischämien und Raumforderungen 161
Cerebelläre und cerebellopontine Ischämien und Raumforderungen 162
Diffuse cerebrale Durchblutungsstörungen 163
Visueller Schwindel im Alter 163
Schwindelbeschwerden als medika mentöse Wechsel- und Neben wirkung 164
Psychogene Störungen 164
Vestibuläre Kompensation im Alter 164
Therapie vestibulärer Funk tions störungen im Alter 165
Literatur 166
Movement strategies after vestibular loss: aiding these with prosthetic feedback 169
Abstract 169
Introduction 169
Methods 170
Procedure for quiet stance experiments 170
Procedure for biofeedback experiments 171
Results 172
Movement strategies during quiet stance 172
Effect of trunk sway biofeedback on balance control 172
Discussion 175
Acknowledgements 177
References 177
Das Gleichgewichtssystem im Grenzbereich 179
Die Entstehung von Kinetosen 180
Einleitung 180
De.nition und klinisches Bild der Kinetose 180
Parameter, die eine Kinetose hervorrufen 181
Parameter, die mit der Kinetosebereitschaft zusammenhängen 184
Hypothesen für Kinetose entstehung 186
Zusammenfassung 186
Literatur 187
Schwindel auf See 189
Einleitung 189
De.nitionen und Klassi.zierung 189
Pathophysiologie der Seekrankheit 189
Mismatch Konzept der Kinetosen 189
Simulatorkrankheit als Modell für visuell labyrinthäre Interaktion 190
Corioliskräfte und „Cross Coupling“ im vestibulären System 190
Modellrechnungen labyrinthärer Reizung durch Coriolis-Kräfte 191
Habituation und Adaptation 191
Klinisches Bild der Seekrankheit 192
Neuropharmakologie 192
Vestibularfunktion bei Seefahrt 192
Abschätzen der Seekrankheit aus den Reisedaten 193
Evaluation der Empfänglichkeit für Seekrankheit bei Gesunden und Patienten mit vestibulärer Dysfunktion 194
Training, Adaptation Habituation 194
Prävention und Therapie der Seekrankheit 195
Literatur 196
Schwindel beim Tauchsport – Die Innenohr-Dekompressionserkrankung 198
Grundlagen für die Entstehung einer Dekompressions erkrankung 199
Die Wahrnehmung der Innenohr-Dekompressionserkrankung in der Literatur 199
Pathomechanismus für die Entstehung der Innenohr-Dekompressionserkrankung 200
Entstehungsmodell für Mischgastauchen 200
Entstehungsmechanismus als Folge eines Rechts-Links Shunts 201
Symptome der Innenohrdekompressionserkrankung 202
Therapie der Innenohrdekompressionserkrankung 202
Behandlungsergebnisse der Innenohr-Dekompressionserkrankung 203
Klinische Ergebnisse 203
Histomorphologische Ergebnisse 203
Tauchtauglichkeit nach stattgehabter Dekompressionserkrankung des Innenohrs 204
Literatur 205
Schwindel beim Bergsteigen 207
Einleitung 207
Schwindel bei akuten Höhenkrankheiten 207
Posturographische Befunde bei Bergsteigern mit und ohne ABK 208
Das vestibuläre System bei Bergsteigern 210
Zusammenfassung 210
Literatur 210
Vestibularisforschung in der Schwerelosigkeit 212
Einleitung 212
Wozu ein Sinnesorgan zur räumlichen Orientierung? 212
Wie funktioniert der Gleichgewichtssinn? 214
Die Sinneszelle im Gleichgewichtsorgan 214
Die Sinnesorgane im Einzelnen 214
Der vestibulo-okuläre Re.ex 215
Der vestibulo-spinale Re.ex 215
Der vestibuläre Cortex 215
Wie wird der Gleichgewichtssinn untersucht? 215
Messtechnische Voraussetzungen 215
Dreidimensionale Aspekte des vestibulo-okulären Re.exes 216
Unilaterale Prüfung der Otolithenfunktion 217
Wie passt sich das Gleichgewichtssystem an die Schwerelosigkeit an? 218
Vestibuläre Adaptation 219
Die kalorische Reaktion 219
Die besondere Rolle der Augentorsion 220
Vestibulo-autonome Regulation 222
Literatur 223
Aus der Praxis 225
Hören Tonaudiometrie und Vertäubung 226
Einleitung 226
Wissenswertes über die Akustik 227
Was ist ein dB, oder 0 + 0 = 3? 227
Referenzschalldruckpegel 227
Einige interessante Vergleiche 227
Merke: dB-Werte dürfen nicht einfach addiert werden! 227
Psychoakustik 227
Bestimmung der Hörschwelle 227
Vorgehen 228
Überhören 229
Vertäubung 229
Befunde bei der Tonaudio metrie 230
Fehlerquellen bei der Ton audiometrie 230
Literatur 231
Objektive Audiometrie mit BERA, AMFR und CERA 232
Übersicht 232
Messmethode 233
BERA 235
Schwellenobjektivierung 237
Differentialdiagnostik 237
AMFR 237
CERA 239
Fazit und Ausblick 239
Literatur 240
Aktuelle Möglichkeiten der Hörgeräteversorgung 241
Indikation und Ablauf 241
Hörgerätefunktion und -technik 241
Zusätzliche Funktionsmerkmale 243
Aktuelle Formen der Hör geräteversorgung 245
Fazit 248
Literatur 249
Gleichgewicht Kurse: Apparative Diagnostik und Therapie des vestibulären Systems 251
Apparative Vestibularisdiagnostik 251
Kalorische Prüfung (des vesti bulookulären Re.exes, VOR) 251
Optokinetische Prüfung und Rotationsdämpfungstest 252
Diagnostik der Otolithenfunktion 253
Posturografie 254
Apparative Therapie vestibulärer Störungen 256
Verbesserung der posturalen Kontrolle durch Training von Standübungen 256
Verbesserung der posturalen Kontrolle durch Training von Stand- und Gangübungen 258
Literatur 259
Preisträger des Hennig-Vertigo-Preises 260
Strukturelle Hirnplastizität nach peripherer vestibulärer Läsion 261
Einleitung 261
Methoden 263
Ergebnisse 263
Diskussion 263
Literatur 267
Klinische Aspekte der Otolithenfunktionsstörung 269
Bedeutung der Otolithenfunktion für die posturale Kontrolle 269
Ursachen für eine Otolithenfunktionsstörung 269
Diagnostik der Otolithenfunktion 270
Utriculus 270
Sacculus 270
Einsatz eines Neurofeedbacktrainings bei Otolithenfunktionsstörungen 272
Danksagung 274
Literatur 274

"Das Gleichgewichtssystem im Grenzbereich (S. 184-186)

Die Entstehung von Kinetosen

S. Hegemann

Einleitung

Die Erforschung der Bewegungskrankheit oder Kinetose ist lang, aber eine eindeutige oder nachweisbare Ursache liegt bis heute nicht vor. Schon der englische Begriff für Übelkeit, nausea, kommt vom griechischen Wort naus (= Schiff) oder vom lateinischen Wort nauta (= Seemann), bedeutet also eigentlich nichts anderes als See(manns)krankheit. Ein kurzer Hinweis, dass zur See zu fahren den Körper in Unordnung bringt ?ndet sich bereits bei Hippokrates (Hippokrates, Aphorismen section 4; paragraph 14):

„Sailing on the sea shows that motion disorders the body“, im Internet einzusehen in englischer Übersetzung unter http://classics.mit.edu/Hippocrates/aphor isms.4.iv.html) Die Seeleute hatten also offenbar schon immer mit der Seekrankheit, einer Unterform der Kinetose zu kämpfen, einer der bedeutendsten war Admiral Lord Nelson. Besondere Bedeutung hat heutzutage die Kinetose in der Raumfahrt, weil man gerne wissen möchte, welcher Astronaut zur Kinetose eher neigt und welcher nicht.

Bedauerlicherweise bekommen fast alle Astronauten (73 %) in den ersten 2 – 3 Tagen des Weltraumaufenthaltes eine Kinetose[24] und es gibt bis heute weder einen geeigneten Test, dafür, wer besonders prädisponiert erscheint, noch ein Trainingsverfahren, welches der Kinetose dauerhaft vorbeugen kann oder wenigstens ein Medikament, das die Kinetose sicher verhindern kann. Natürlich gibt es Medikamente, die gegen Reisekrankheit nützlich sind, aber was genau dazu führt ist noch immer nicht sicher bekannt und es gibt auch Übungen, die die Anfälligkeit zumindest kurzfristig reduzieren können, aber ein dauerhaftes Verfahren ist bisher nicht bekannt.

Es gibt ein paar Parameter, die die Entstehung der Kinetose erleichtern und einige Hypothesen über ihre Entstehung. Der klare Beweis für den exakten Entstehungsmechanismus steht aber immer noch aus und es gibt bisher keinen Parameter von ausreichender Sensitivität oder Spezi?tät für die Vorhersage der individuellen Emp?ndlichkeit für Kinetose. Im Folgenden werden die bisherigen Hypothesen und Untersuchungsbefunde vorgestellt.

De?nition und klinisches Bild
der Kinetose

Die Kinetose ist eine normale und physiologische Reaktion auf tatsächliche oder scheinbare Bewegung des Selbst oder der Umwelt[33]. Unterformen sind die Seekrankheit, welche allgemein als die stärkste Ausprägung gilt, etwa 25 – 30 % aller Passagiere werden in den ersten Tagen einer Atlantiküberquerung seekrank. Daneben kann es aber auch im Auto, im Flugzeug (insgesamt etwa 0,5 %, aber wenn sie in einem Flugzeug auftritt etwa 8 % aller Passagiere in diesem Flugzeug), in der Bahn (ca. 0.13 %) oder im Auto zur Kinetose kommen. Insbesondere bei den neuen Neigezügen tritt sie vermehrt (etwa in 5 – 30 %) auf[29]. Auch die visuelle Darstellung von vor allem linearer Bewegung wie in Flug- oder Fahrsimulatoren oder bei der Betrachtung virtueller Realität an z. T. kopf?xierten Displays löst häu?g die Symptome einer Kinetose aus und wird dann als Simulatorkrankheit bezeichnet."

Erscheint lt. Verlag 27.5.2010
Zusatzinfo XII, 289 S.
Verlagsort Vienna
Sprache deutsch
Themenwelt Medizinische Fachgebiete Innere Medizin Pneumologie
Schlagworte Diagnostik • Gleichgewicht • Hören • HNO • Hören • Implantat
ISBN-10 3-211-99270-7 / 3211992707
ISBN-13 978-3-211-99270-8 / 9783211992708
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