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Evozierte Potenziale (eBook)

SEP - VEP - AEP - EKP - MEP
eBook Download: PDF
2005 | 4., vollst. überarb. u. erw. Aufl. 2005
XIV, 635 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-26659-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Evozierte Potenziale - Manfred Stöhr, Johannes Dichgans, Ulrich Büttner, Christian W. Hess
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Das EP-Standardwerk in aktualisierter Neuauflage!

Evozierte Potentiale bietet mit über 700 Seiten sämtliche relevanten Aspekte zum Thema. Ärzte in Weiterbildung und Fachärzte in Klinik und Praxis werden auf alle Fragen eine Antwort finden.

In der Neuauflage wurden sämtliche Kapitel aktualisiert und überarbeitet.

Neu:

- Leserfreundliches, zweifarbiges Layout

- Viele neue Abbildungen

- Didaktische Elemente erleichtern das Lesen und Lernen

Ein schwieriges Thema wird hier verständlich, gründlich und komplett abgehandelt. Es eignet sich für Einsteiger und Fortgeschrittene - zum Lesen, Lernen und Nachschlagen.

Das Buch mit Potential!

Vorwort zur 4. Auflage 6
Inhaltsverzeichnis 8
Mitarbeiterverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 12
1 Physiologie und Pathophysiologie der Impulsleitung 16
1.1 Einleitung 17
1.2 Physiologie der Impulsleitung 17
1.3 Pathophysiologie der Impulsleitung 19
1.4 Nahfeld- und Fernfeldaktivität 29
Literatur 31
2 Somatosensible Reizantworten von Nerven, Rückenmark und Gehirn ( SEP) 36
2.1 Einleitung 37
2.2 Anatomie und Physiologie des somatosensiblen Systems 40
2.3 Methodik 48
2.4 Normalbefunde 71
2.5 SEP bei Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems 129
Literatur 243
3 Visuell evozierte Potenziale und Elektroretinogramm 268
3.1 Grundlagen 271
3.2 Das normale VEP 279
3.3 Pathophysiologie des VEP 301
3.4 VEP bei demyelinisierenden Erkrankungen des ZNS 304
3.5 VEP bei anderen Störungen der zentralen Sehbahn 318
3.6 VEP bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen – Vorbemerkung 323
3.7 VEP bei psychiatrischen Erkrankungen 334
3.8 VEP bei internistischen Erkrankungen 335
3.9 Veränderungen der VEP durch Medikamente 337
3.10 Intraoperatives Monitoring mit dem VEP 337
3.11 Das Elektroretinogramm in der Ophthalmologie 338
3.12 Das VEP in der Ophthalmologie 363
4 Akustisch evozierte Potenziale ( AEP) 384
4.1 Einleitung 385
4.2 Apparative Voraussetzungen und Untersuchungstechnik am Menschen 390
4.3 Frühe akustisch evozierte Potenziale 394
4.4 Klassifizierung akustisch evozierter Potenziale 394
4.5 AEP mittlerer Latenz ( MAEP) 433
Literatur 439
5 Die Wertigkeit der evozierten Potenziale in der Diagnostik der multiplen Sklerose 448
5.1 Paradigmenwechsel in der Diagnose der multiplen Sklerose 449
5.2 Sensitivität der evozierten Potenziale bei klinisch sicherer MS 451
5.3 Diagnostische Aussagekraft der EP- Befunde bei der MS mit schubförmiger Verlaufsform 452
5.4 Evozierte Potenziale bei primär chronisch- progredienter MS 454
5.5 Die Wertigkeit evozierter Potenziale als Surrogatmarker für natürlichen Verlauf und Prognose 455
5.6 Zusammenfassung und praktische Empfehlungen 456
Literatur 457
6 Evozierte Potenziale in der Intensivmedizin 462
6.1 Allgemeines 464
6.2 Die Untersuchungsverfahren in ihren Besonderheiten in der Intensivmedizin 465
6.3 Nichtkrankheitsbedingte Einflüsse auf die evozierten Potenziale 469
6.4 Vergiftungen 474
6.5 Stoffwechselentgleisungen 477
6.6 Schweres Schädelhirntrauma 478
6.7 Globale hypoxische Hirnschädigung 487
6.8 Intrakranielle Blutung 491
6.9 Ischämische Insulte 493
6.10 Entzündliche Hirnerkrankungen 495
6.11 Hirntod 495
Literatur 503
7 Ereignis- korrelierte Potenziale ( EKP) 514
7.1 Einleitung 516
7.2 N100 519
7.3 N200 521
7.4 » Mismatch negativity « 523
7.5 N400 525
7.6 P300 529
7.7 » Contingent negative variation « 536
7.8 Das Bereitschaftspotenzial ( BP) und andere bewegungs- korrelierte Potenziale 539
7.9 DC- Potenziale bei komplexen neurokognitiven Prozessen 544
Literatur 546
8 Motorisch evozierte Potenziale 554
8.1 Einleitung 556
8.2 Physiologische Grundlagen 557
8.3 Methodische Grundlagen 559
8.4 Eigenschaften der motorisch evozierten Potenziale 566
8.5 Messung der zentralen motorischen Erregungsleitung 574
8.6 Elektrodiagnostik der kortikomuskulären Bahnen zur zephalen Muskulatur (Hirnnerven) 582
8.7 Normalbefunde der MEP von den Extremitätenmuskeln 588
8.8 Befunde bei Patienten 592
8.9 Sicherheitsfragen und Kontraindikationen 601
Literatur 603
9 Funktionsprüfung der nozizeptiven Bahnen durch SEP nach schmerzhaften Laser- Hitzereizen 614
9.1 Einleitung 615
9.2 Konventionelle SEP- Befunde bei veränderter Schmerzwahrnehmung 616
9.3 Methodik der Laser- evozierten Potenziale 616
9.4 LEP bei Läsionen peripherer Nerven 622
9.5 LEP bei spinalen Läsionen 625
9.6 LEP bei Läsionen im Bereich des Hirnstamms 627
9.7 LEP bei Läsionen im Thalamus und im somatosensorischen Kortex 629
9.8 Erkrankungen mit vergröflerten LEP- Amplituden 631
9.9 LEP bei psychiatrischen Erkrankungen 632
Literatur 633
Sachverzeichnis 638

7 Ereignis-korrelierte Potenziale (EKP) (S. 501)

7.1 Einleitung
Ereignis-korrelierte Potenziale (EKP, engl. »event-related potentials«, ERP) sind hirnelektrische Korrelate konzertierter neuronaler Aktivität. Im klassischen Sinne stellen sie hirnelektrische Spannungsfluktuationen über die Zeit dar und bestehen aus einer Reihe von negativen und positiven Spannungsänderungen relativ zu einer Ruhespannung (»baseline «) vor Beginn des Ereignisses.

Die Maxima und Minima der EKP (in Anlehnung an die internationale Literatur häufig auch im Deutschen als »peaks« bezeichnet) werden für die gängigen Potenziale mit einem Buchstaben und einer dazu gehörigen Zahl bezeichnet. Der Buchstabe ist üblicherweise ein »N« für negativ oder ein »P« für positiv, die Zahl gibt ungefähr die Latenz an, mit der ein Peak nach Beginn des Ereignisses auftritt.

Die EKP und ihre systematische Erforschung sind eng an die psychophysiologische Forschung gebunden. Bereits für Hans Berger war der Glaube an eine materielle Grundlage der »psychischen Energie« die Triebfeder, die ihn zur Entdeckung des menschlichen Elektroenzephalogramms (EEG) geführt hat. Die EKP sind in aller Regel von niedrigerer Amplitude (z. B. 5–10 µV) als das originale EEG (30–60 µV), so dass sie in den Roh-EEG-Daten (in den sog. Einzeldurchläufen) meist nicht zu erkennen sind. Ganz entscheidend für das Gewinnen reliabler EKP-Daten ist dementsprechend die Steigerung des Signal-Rausch-Verhältnisses durch Mittelung. Mittelung der Einzeldurchläufe des EEG erfolgt synchronisiert mit einem Trigger, mit dem üblicherweise der Beginn des Ereignisses von Interesse markiert wird. Diese Technik wird auch (engl.) »averaging« genannt und wird heute generell mit digitalisierten (A/D-gewandelten) EEGDaten durchgeführt. Die Technik ist aufwändig und stellt hohe Qualitätsanforderungen an Versuchsaufbau, Kontrolle der Reiz- und Ableiteparameter und Mitarbeit der Probanden, so dass sich die EKP trotz ihrer langen Präsenz in den Neurowissenschaften nicht zu einer klinischen Routinemethode entwickelt haben. Ihr Einsatz ist auf wenige spezifische klinische Fragestellungen bei einzelnen Krankheitsbildern beschränkt und wird jeweils im Zusammenhang mit dem beschriebenen EKP-Typ nachfolgend beschrieben. Ein Beispiel ist der Einsatz der sog. P300, um bei Patienten mit Vigilanzstörungen Hinweise auf residuale kognitive Funktionen zu erhalten.

Um so größer ist die Bedeutung der EKP für wissenschaftliche Fragestellungen. Sie sind fester Bestandteil im Spektrum moderner funktioneller Neuroimaging-Methoden. Gegenüber Techniken wie der funktionellen Kernspintomographie (fMRT) oder Positronen-Emissions-Tomographie (PET) haben EKP zwei entscheidende Vorteile:

1. Sie repräsentieren ein direkteres Maß für neuronale Aktivierung, da sie unmittelbar aus den aufsummierten exzitatorischen postsynaptischen Potenzialen der apikalen Dendriten von Pyramidenzellen entstehen und nicht von Variablen der neurovaskulären Kopplung beeinflusst werden.

2. ihre Zeitauflösung liegt im Millisekundenbereich, entspricht einer Echtzeit-Darstellung neuronaler Aktivität und ist damit geeignet, rasche Änderungen neuronaler Aktivität authentisch abzubilden.

Diese Vorteile bezahlt man bei den EKP mit einer relativ schlechten räumlichen Auflösung. Die prinzipielle Einschränkung resultiert hier aus Ambiguität von Lösungen des sog. »inversen Problems«. Gemeint ist, dass von elektrischen Feldern an der Kopfoberfläche nie mit letzter Sicherheit auf die zugrunde liegenden elektrischen Generatoren zurückgeschlossen werden kann. So ist es möglich, dass eine kleine Population von Neuronen, z. B. in der Tiefe der sylvischen Fissur, mit hoher Amplitude elektrisch aktiv ist und dadurch ein elektrisches Feld über der betreffenden Hemisphäre erzeugt, das nicht von einem Feld unterschieden werden kann, welches von einer distribuierten Schicht kortikaler Neurone im Bereich der Hemisphärenkonvexität erzeugt wird. Dieses Problem kann durch Steigerung der Zahl der abgeleiteten Kanäle reduziert, jedoch nie ganz eliminiert werden.

Erscheint lt. Verlag 10.12.2005
Zusatzinfo XIV, 635 S. 347 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Augenheilkunde
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Chirurgie
Medizinische Fachgebiete Innere Medizin Pneumologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte akustisch evozierte Potentiale • Diagnostik • EP • Evozierte Potentiale • Neurologie • Pathophysiologie • Physiologie • Visuell evozierte Potentiale • visuell evoziertes Potential (VEP)
ISBN-10 3-540-26659-3 / 3540266593
ISBN-13 978-3-540-26659-4 / 9783540266594
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