Der Schlüssel zur Zukunft (eBook)
212 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-5726-5 (ISBN)
Niklas Schügerl, geboren im Jahr 2001 in Wr. Neustadt, auf-gewachsen in Neudörfl im Burgenland, maturierte an der Bundeshandelsakademie Wr. Neustadt und studiert seit 2022 Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Schügerl ist ein Pionier auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Als Autor des Buches "Chat GPT - Ein Buch von mir, über mich" bietet er einen einzigartigen Einblick in die Welt der KI aus erster Hand. Jenes Buch wurde außerdem mit Chat GPT geschrieben und ist einzigartig im deutschsprachigen Markt. Seine Expertise teilt er regelmäßig als gefragter Referent bei Fachvorträgen. 2024 legte er mit dem Buch "Der Schlüssel zur Zukunft" nach.
KAPITEL 1 : EINLEITUNG
Künstliche Intelligenz, eingebettet in die heutige moderne Gesellschaft, war wohl das Thema im Jahr 2023. Daraufhin kürte das Wissenschaftsjournal „Nature“ den KI-Chatbot „Chat GPT“, kurz für „Chat Generative Pre-Trained Transformer“, zu den Top-Forschern des Jahres, wobei man bedenken muss, dass statt den normalen, jährlichen 10 Plätzen für die KI-Technologie ein 11. Platz erschaffen wurde. Dass KI-Systeme einen wichtigen Platz als Forschungsgebiet, aber auch als Forschungsinstrument einnehmen, ist wohl kaum zu leugnen. Doch wenn man beachtet, dass mit dem Prinzip der Wissenschaftlichkeit bedingt ein neuer Aspekt zum Vorschein kommen muss, damit man überhaupt von „wissenschaftlich“ reden kann, so ist der Titel „Top-Forscher“ für Chat GPT nicht gerechtfertigt und verbreitet nicht nur falsche Informationen, sondern auch Angst in der Bevölkerung. Hierbei handelt es sich nur um ein verhältnismäßig harmloses Beispiel, wenn es um „ethisch nicht korrekte KI“ gehen soll, und damit ist keineswegs der Chatbot Chat GPT gemeint. Doch was ist an der Kürung zum Top-Forscher so fatal? Genau diesen und anderen Fragen werden im Buch nachgegangen und durch die objektive Darstellung von Pro, Contra und dem größten Teil, jener, der genau zwischen Pro und Contra liegt, ein Überblick über grundlegende, rechtliche und ethische KI-Fakten gegeben.
Die Dringlichkeit ethischer KI
Wissen ist exponentiell. Diese Aussage legt nahe, dass der Erwerb von neuem Wissen einen sich selbst verstärkenden Prozess in Gang setzt. Recht ähnlich ist es auch bei der Erfindung neuer Technologien, Technologien wie beispielsweise „Künstliche Intelligenz“. „Durch Regulierungen dämmt man das exponentielle Wissenswachstum ein, bis es linear ist oder sich umkehrt.“ Dieser Satz entspricht nicht der Wirklichkeit. Die folgenden recht philosophischen Ansätze sollen dies durch die Auseinandersetzung mit den Begriffen „Regel“ und „Einschränkung“ aufzeigen.
„Eine Regel ist keine Einschränkung.“ Dies sagte der österreichische Universitätsprofessor Dr. Ernst Leo Marboe und machte klar, dass es sich bei jenen beiden Wörtern nicht um Synonyme handelt. Eine Regel versteht sich als etwas meist Bindendes, einzuhalten zwischen einer abgegrenzten Gruppe von Personen, Institutionen und Organisationen. Eine Einschränkung wird als etwas Begrenzendes definiert, um eine Handlung bewusst zu verhindern. Eine Regel kann also sehr wohl eine Einschränkung sein, aber nur, wenn das bewusst gewollte Handeln einer Person nicht mit der Regel übereinstimmt. Zur Verdeutlichung können 2 unterschiedliche Personen mit denselben Regelbedingungen aufgezeigt werden. Die Regel in diesem Beispiel ist ein Gesetz, welches den Mord an Personen verbieten und bestrafen soll. Person A ist aufgrund eines Konflikts gewollt, jemanden zu töten. Das Gesetz verbietet es und ist für die Person eine klare Einschränkung. Person B, mit denselben Regeln, will niemanden umbringen und ist daher im Handeln nicht eingeschränkt. Gleiche Regel, unterschiedlicher Einschränkungsgrad.
Ein weiteres Beispiel kann im Straßenverkehr aufgezeigt werden, diesmal mit 3 Personen in 3 Fahrzeugen, die vor derselben Kreuzung stehen. Person A will nach rechts, darf dies auch. Person B will gerade aus, darf dies nicht aufgrund des Schildes „Verbot der Einfahrt“. Person C will nach links, darf dies auch, allerdings ist die Durchfahrt wegen des Schildes „Spielstraße“ verboten, die Person muss zwischendurch das Fahrzeug abstellen. Die Straßenverkehrsordnung, die Regeln, sind für alle gleich und trotzdem kommt es mal zu einer totalen Einschränkung, mal zu einer kleineren, mal zu gar keiner.
Auf die KI-Thematik projiziert bedeutet dies, dass eine Regulierung durch ein Gesetz für viele wohl keine Einschränkung sein muss, sofern ihr bewusstes Handeln „ethisch korrekt“ ist, ein Begriff, der im folgenden Buch noch weiter operationalisiert wird. Sollte die Regulierung ein ethisch nicht korrektes Handeln verbieten, so ist dies für Personen, die bemüht im ethischen Umgang mit KI-Technologien sind, nicht nur keine Einschränkung, sondern sogar ein klarer Gewinn an Freiheit. Durch KI-Gesetze und Regeln wird es dem Menschen erst ermöglicht zu handeln.
Genau diese Ermöglichung des individuellen Handelns macht ein funktionierendes System, welches wie schon erwähnt ohne Einschränkungen nicht existieren könnte, aus. Sinn der Straßenverkehrsordnung ist es, Unfälle, also sachlichen, besonders aber menschlichen Schaden, so gut wie möglich zu verhindern. Besonders bei Geschwindigkeitsbegrenzungen wird dieser Grundsatz deutlich. Der Sinn von KI-Regulierungen ist es ebenso, Recht, Wohlbefinden und Existenz zu sichern, im besten Falle sogar zu verbessern. Die wirkliche Dringlichkeit ethischer KI in Verbindung mit KI-Regulierungen wird in den folgenden Kapiteln mit Sicherheit bewusst. Bewusst werden sollte sich jedoch jeder KI-Nutzer, dass es theoretisch möglich ist, dass eine KI (1) diskriminiert, denn beim ethisch nicht korrekten zur Verfügung stellen von Daten kann zwischen Religion, Geschlecht und anderen Merkmalen klar unterschieden und bewertet werden, (2) die Privatsphäre verletzt durch die Sammlung und Verbreitung sensibler Daten, (3) Fehlinformationen bewusst verbreitet, um politische Prozesse zu beeinflussen oder (4) für autonome Waffensysteme in Kriegen strategisch eingesetzt werden kann. Hierbei handelt es sich nur um eine kleine Liste spontan ausgewählter Fälle, die ewig weitergeführt werden könnte. Von weniger tragischen Fehlern bis hin zu dramatischen Szenarien ist theoretisch alles möglich. Die Dringlichkeit ethischer KI-Regeln ist somit durchaus hoch.
Der Weg zu einer wertebasierten KI
Am Anfang jeder Regel, egal ob Einschränkung oder nicht, steht ein bestimmter Sinn, der mit einem Wert verbunden ist. Menschen zeichnen sich durch ihre Werte aus und werden so zu einem Individuum. Problematisch ist jedoch die unterschiedliche Bewertung dieser Werte von Mensch zu Mensch auf der einen Seite, und auf der anderen Seite die Ausprägung jener Werte. Unterschiedliche Bewertungen meint, dass für unterschiedliche Personen dieselbe Tatsache ethisch korrekt oder ethisch inkorrekt sein kann. Ausschlaggebend dafür sind sowohl kulturelle als auch persönliche Unterschiede. Ein Rind zu töten kann für einen Christen ethisch vertretbarer sein, als für einen Hindu, um ein kulturelles Beispiel auf der Makroebene zu nennen. Ein persönlicher Unterschied, auf der Mikroebene, kann noch individueller ausfallen. Der eine mag die Farbe Blau, der andere mag sie nicht. Für den einen ist es vertretbar bei Orange über die Ampel zu fahren, der andere findet es schon bei „Dunkelgrün“ verantwortungslos aufs Gaspedal zu steigen.
Ethische Grundregeln für den Umgang mit KI zu definieren, ist somit keine einfache Aufgabe. Alleine die Operationalisierung, also der Versuch Aspekte in messbare Daten zu übersetzen, ist ein komplexer Vorgang, da es sich bei ethischen Grundüberlegungen meist um „weiche“ Daten handelt. Weiche Daten sind Fakten, die aus meist sozialwissenschaftlichen oder geisteswissenschaftlichen Überlegungen, um im Bereich der Ethik zu bleiben, hervorgehen. Hierbei handelt es sich oft um Gefühle, Emotionen oder Verhaltensweisen. Im Gegensatz zu den weichen Daten existiert auch der Begriff der „harten“ Fakten. Hierbei handelt es sich oft um naturwissenschaftliche Daten, wie die Tatsache, dass Wasser bei 0 Grad Celsius gefriert. Die Messbarkeit harter Daten gestaltet sich immer leichter und ist auch ohne Operationalisierung möglich, im Gegensatz zu weichen Daten, also ethischen Fragen. Um den Weg zu einer wertebasierten KI-Entwicklung zu beschreiten, muss somit ganz zu Beginn dieses Weges das Wort „Wert“ definiert und messbar gemacht werden.
Im Folgenden werden die zuvor genannten zwei Problematiken, die unterschiedliche Bewertung von Werten und die Ausprägung dieser Werte, genauer definiert und messbar gemacht. Eines muss jedoch klar sein: Die Tatsache, dass eine verallgemeinerte Zuordnung vieler Werte für alle Menschen wohl kaum möglich sein wird, eben durch persönliche und kulturelle Unterschiede. Auch der Ansatz „Tue selbst niemanden etwas an, was du nicht wollen würdest, dass es jemand anders dir antut“ verliert in dieser Überlegung seine Gültigkeit, auch wenn der Ansatz nicht zu den Schlechtesten gehört. Zu unterschiedlich handeln und vor allem empfinden wir Menschen, um diese Regel als valide abstempeln zu können. Um ethische Richtlinien überhaupt festlegen zu können, ist dies jedoch unbedingt notwendig. Genau dafür benötigt es wiederum Regeln, die verbindlich gelten, am besten global.
Werte müssen für alle Menschen verbindlich sein, unabhängig von ihren individuellen Überzeugungen.
Die zweite Problematik beschäftigt sich mit der Ausprägung dieser Werte, also die Tatsache, dass für den einen ein Wert wichtiger ist, für den anderen unwichtiger. Trotzdem muss ein Gesetz alle Meinungen...
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Mathematik / Informatik ► Informatik |
ISBN-10 | 3-7597-5726-X / 375975726X |
ISBN-13 | 978-3-7597-5726-5 / 9783759757265 |
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