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Code Red - Zwischen den Fronten -  Vince Flynn,  Kyle Mills

Code Red - Zwischen den Fronten (eBook)

Thriller
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Festa Verlag
978-3-98676-184-4 (ISBN)
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Mitch Rapp gerät zwischen die Fronten. CIA-Agent Mitch Rapp hasst es, jemandem einen Gefallen zu schulden - erst recht, wenn dieser Jemand der mächtigste Verbrecherboss der Welt ist. Als Damian Losa ihn kontaktiert, hält er es jedoch für eine Frage der Ehre, ihm zu helfen. Ein hochgradig süchtig machendes Rauschgift, im Auftrag der syrischen Regierung entwickelt, verbreitet sich rasant in Europa und droht, Losa aus dem Geschäft zu drängen. Rapp soll im Nahen Osten für ihn das Übel mit der Wurzel ausrotten. Wie sich herausstellt, steckt nicht Damaskus hinter der Droge, sondern Russland. Rapp muss einen Neubeginn des Kalten Krieges verhindern und dabei auf einem Schlachtfeld kämpfen, auf dem die Loyalitäten fast stündlich wechseln. Eine globale Herausforderung für den Helden aus dem Hollywood-Blockbuster American Assassin!  The Real Book Spy: »Eine Story, die wieder mal direkt aus den Schlagzeilen der nächsten Woche zu stammen scheint.«  Townhall: »Ein Expresszug, der mitten ins Abenteuer rauscht.«

Vince Flynn wird von Lesern und Kritikern als Meister des modernen Polit-Thrillers gefeiert. Dabei begann seine literarische Laufbahn eher holprig: Der Traum von einer Pilotenlaufbahn beim Marine Corps platzte aus gesundheitlichen Gründen. Stattdessen schlug er sich als Immobilienmakler, Marketingassistent und Barkeeper durch. Neben der Arbeit kämpfte er gegen seine Legasthenie und verschlang Bücher seiner Idole Hemingway, Ludlum, Clancy, Tolkien, Vidal und Irving, bevor er selbst mit dem Schreiben begann. Insgesamt 60 Verlage lehnten sein Roman-Debüt ab. Doch Flynn gab nicht auf und veröffentlichte es in Eigenregie. Der Auftakt einer einzigartigen Erfolgsgeschichte: Term Limits wurde ein Verkaufsschlager, ein großer US-Verleger griff zu, die Folgebände waren fortan auf Spitzenpositionen in den Bestseller-Charts abonniert. Der Autor verstarb 2013 im Alter von 47 Jahren infolge einer Krebserkrankung. Der Anti-Terror-Kämpfer Mitch Rapp ist der Held in bisher 23 Romanen. Aufgrund des bahnbrechenden Erfolgs (Verkauf alleine in den USA schon über 20 Millionen Bücher) wird die Reihe in Absprache mit Flynns Erben inzwischen von Kyle Mills und Don Bentley fortgesetzt.

PROLOG

Salerno, Italien

Der Nebel, der den Sonnenuntergang trübte, wurde mit fortschreitendem Verlauf der Nacht drückender. Die Sichtverhältnisse waren dank der hellen Lichter des Handelshafens von Salerno relativ gut. Absar Mussa fragte sich, ob das auf Dauer so blieb.

Nur wenn Allah es so will.

Er wischte das Kondenswasser vom Fernglas ab und blickte erneut hinter sich. Die vordere Baumreihe erstrahlte in neonhellem Grün, dahinter wurde die Dunkelheit undurchdringlich. Der steile Abhang war selbst bei Tageslicht schwierig zu bezwingen gewesen. Mittlerweile dürfte die Strecke sogar für die Drogensüchtigen und Graffitikünstler, die sich normalerweise in diesem Abschnitt der alten Mauer herumtrieben, zu gefährlich sein. Dennoch hielt er es für unklug, sich blind auf diese Annahme zu verlassen.

Er griff zum Fernglas und ließ den Blick langsam über die Umgebung gleiten. Die grünen Berge und die kunstvoll illuminierte Burgruine. Die moderne Stadt und das düstere Meer dahinter. Schließlich konzentrierte er sich auf das, was ihn hergeführt hatte: den Hafen.

Mussa war im Laufe des letzten Jahres zu einer Art Experte für komplexe Herausforderungen gereift, aber Ausmaß und Komplexität dieser Mission verblüfften ihn nach wie vor. Er sondierte einen angedockten Frachtkahn, auf dem eine Reihe von Kränen bunte Container vom Deck hievte. Aus dieser Entfernung gewann man den Eindruck, dass ein Schwarm hoch spezialisierter Insekten das Spielzeug eines unsichtbaren Kindes wegtrug.

Daran ließ sich die westliche Gesellschaft am deutlichsten erkennen: am steten Strom von Waren, die ihren materialistischen Wahn bedienten. Die bedeutungslosen Besitztümer, die sie anhäuften, um einen Platz zu besetzen, der Allah – und nur Allah – zustand.

Er zog sich ein paar Schritte in die Deckung der Bäume zurück, um Schutz vor dem zunehmenden Regen zu suchen. Aus der neuen Position heraus konzentrierte er sich auf einen grellgelben Container, der auf einem Dock im Osten abgesetzt worden war. Die von ihm beauftragten Schmuggler hatten sorgsam darauf geachtet, dass der Behälter in keiner Weise auffiel, und dabei tadellose Arbeit geleistet. Er wusste, was sich im Inneren befand, und verstand trotzdem nicht, warum man solch einen immensen Aufwand betrieb, die Lieferung hierherzuschaffen.

Angeblich handelte es sich um Ersatzteile für die Reparatur von landwirtschaftlichen Geräten. Nur wenige wussten, dass im Container ferner 15 Tonnen Captagon versteckt waren, ein in Europa selten anzutreffendes, im Nahen Osten jedoch außerordentlich beliebtes Rauschgift. Er selbst hatte es eingenommen, während er für den Islamischen Staat in Syrien kämpfte, und war später in Herstellung und Vertrieb involviert gewesen.

Den kleinen weißen Pillen mit den zwei Mondsicheln kam eine überraschend prominente Rolle im Kampf um die Verbreitung der göttlichen Wahrheit zu. Sie steuerten Milliarden an harter Währung zur Finanzierung des Dschihad bei und unterdrückten Angst und Müdigkeit bei den Männern, die ihn ausfochten.

Die Droge in diesem Behältnis war jedoch nicht mit der Substanz vergleichbar, mit der er in seiner Zeit als Krieger zu tun gehabt hatte. Es handelte sich um eine einzigartige Rezeptur, stark genug dosiert, um den Verlauf des Krieges gegen den Westen zu verändern. Um die Waagschalen zurück in Richtung der Armee Gottes pendeln zu lassen.

Unter der Leitung von unsichtbaren Wohltätern hatte Mussa die letzten 20 Monate damit verbracht, ein europäisches Vertriebsnetz aufzubauen, das ausschließlich aus Gläubigen bestand. Es war nicht besonders schwierig gewesen, unzufriedene Einwanderer ausfindig zu machen, die sich nicht in die Gesellschaft integrieren wollten, in der sie lebten. Junge Männer, die sich nach einem Schuldigen für ihr Elend sehnten. Nach einem Sinn für ihr Leben. Einem Ziel. Alles Elemente, in deren Vermittlung Mussa zum Experten herangereift war. Von den Imamen seiner Jugend hatte er gelernt, mit unerschütterlicher Gewissheit über Diskriminierung und Korruption zu predigen. Über Imperialismus und Ketzerei. Die Verführung der Töchter und Ehefrauen dieser Männer durch die billigen Verlockungen des Westens bis ins kleinste Detail zu schildern. Und wenn sie sich von solchen Argumenten nicht überzeugen ließen, bot Mussa ihnen einfach etwas von dem Geld an, über das seine schattenhaften Herren in unbegrenzter Menge zu verfügen schienen.

Die Armee, die Mussa aufgebaut hatte, war jetzt vollständig. Man hatte europäische Regierungsbeamte bestochen, geheime Verteilzentren eingerichtet, Waffen beschafft und engagiertes Personal rekrutiert.

Endlich, nach vielen Misserfolgen, begann der Krieg von Neuem. Aber auf einem gänzlich anderen Schlachtfeld als vorher. Es war an der Zeit, sich einzugestehen, dass die Anhänger des Islam dem westlichen Militär niemals gewachsen sein würden. Seine Partei errang niemals den Sieg, wenn sie versuchte, die Abwehr des Feindes direkt zu durchdringen. Nein, man musste sie dort treffen, wo sie schwach waren. An der weichen Flanke, die seine Kampfesbrüder ignorierten, da sie Ruhm und Vergeltung mehr lockten als der eigentliche Sieg.

Das Mobiltelefon in seiner Tasche vibrierte, doch er machte sich gar nicht erst die Mühe, die SMS zu lesen. Er wusste ohnehin, was darin stand. Sein Mann hatte die Hafeneinfahrt erreicht.

Mussa richtete den Blick auf die Lastwagen, die den ersten Kontrollpunkt passierten, und hielt nach einem hellblauen Sattelschlepper mit weißem Container Ausschau. Er spürte, wie sein Magen verkrampfte, als der Fahrer – ein besonders eifriger junger Rekrut namens Jafar Said – vor der Schranke hielt und den Ausweis durchs Fenster reichte. Nicht dass die Aktion im grellen Scheinwerferlicht und im Regen tatsächlich sichtbar gewesen wäre, aber Mussa hatte sich so an die Abläufe auf dem Dock gewöhnt, dass es ihm schwerfiel, zwischen dem, was er tatsächlich sah, und dem, was sich vor seinem geistigen Auge abspielte, zu unterscheiden.

Er atmete erleichtert auf, als der Lkw die Sicherheitskontrolle passierte und in den Bereich fuhr, in dem er vom leeren Container befreit werden sollte. Nachdem Mussa sich vergewissert hatte, dass der Sattelschlepper sein Ziel erreicht hatte, richtete er die Aufmerksamkeit auf einen Kran, der sich der Ladung widmete, zu der auch ein Behälter aus dem syrischen Hafen Tartus gehörte. Der Container, auf dessen Anlieferung er sich fast zwei Jahre lang vorbereitet hatte.

Alles lief so, wie in den endlosen Stunden ausgetüftelt, die er mit der Überwachung des Hafens verbracht hatte. Mit der Zeit empfand er die ewig gleichen Abläufe als seltsam beruhigend. Heute wurde dieser meditative Bann durch einen Adrenalinschub gestört.

Sobald das Chassis des Sattelschleppers leer war, näherte sich der Lkw dem Kran, der den betreffenden Container fest im Griff hatte. Mussa verfolgte, wie er auf den Boden gesenkt und von einem Lader aufgenommen wurde. Sein Mann stoppte an der vorgesehenen Stelle und die schwerfällige Maschine deponierte die Metallkiste auf dem Fahrgestell.

Der Rest hätte eigentlich ein Selbstläufer sein müssen. Eine kurze mechanische Inspektion, gefolgt von einer Überprüfung der Papiere des Fahrers. Stattdessen beschleunigten plötzlich zwei in der Nähe geparkte Servicefahrzeuge und blockierten den Lkw vorn und hinten. Versteckte Scheinwerfer erwachten zum Leben und strahlten eine Reihe von Hafenarbeitern an, die sich als bewaffnet herausstellten – von Handfeuerwaffen bis hin zu Sturmgewehren.

Mussa kämpfte gegen den Drang an, sich zu übergeben. Nein, nicht nur die letzten zwei Jahre, in Wahrheit hatte er sein ganzes Leben auf diesen Moment hingearbeitet. Seit dem Besuch der Gebetsschule in seiner Jugend. Seit den tödlichen Schlachten im Nahen Osten. Seiner Infiltration nach Europa und der Rekrutierung für die Organisation, die er inzwischen leitete.

Die undichte Stelle, die zu dieser Katastrophe geführt hatte, war nicht in seinem Team zu suchen. Daran bestand für ihn kein Zweifel. Er hatte sich persönlich um jedes noch so kleine Detail gekümmert. Er hatte nur die fanatischsten und folgsamsten Männer ausgewählt. Er hatte die Informationen auf unterschiedliche Schultern verteilt, damit kein Einzelner über ausreichend Wissen verfügte, ein Leck dieses Ausmaßes zu verursachen.

Die einzige plausible Erklärung war, dass ihn jemand verraten hatte. Einer der unsichtbaren Männer im Hintergrund, für die er arbeitete, musste von den europäischen Behörden kompromittiert worden sein. Es gab keine andere Erklärung.

Mussas anfänglicher Schock wich einer Mischung aus Wut und Verzweiflung. Er setzte eine kurze SMS mit dem Handy ab. Die Armee der Gottlosen hatte diesen Teil der Schlacht zweifellos gewonnen, doch für ihren Sieg würde sie einen hohen Preis bezahlen. Die Italiener würden bald merken, dass sie es nicht länger nur mit den alten Säcken ihrer lokalen Mafia zu tun hatten.

Eine neue Art von Droge verlangte nach einer neuen Art von Verbrecher.

Jafar Said blinzelte durch die Windschutzscheibe und starrte das Fahrzeug, das ihm den Weg versperrte, und die bewaffneten Männer an, deren Zahl mit jeder Sekunde anwuchs. Die Scheinwerfer, die ihn anfangs nur geblendet hatten, raubten ihm durch die hinzugekommenen wirbelnden Lichtorgeln der Polizeifahrzeuge nun vollends die Orientierung.

Eine Falle!

Er spähte in den Seitenspiegel und bemerkte Männer, die sich langsam seiner Fahrertür näherten oder den Container abschirmten, den er in Sicherheit bringen sollte. Ein Ping ertönte auf dem Telefon,...

Erscheint lt. Verlag 10.12.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-98676-184-5 / 3986761845
ISBN-13 978-3-98676-184-4 / 9783986761844
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