Kojinra (eBook)
433 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-8640-8 (ISBN)
Theresa Oelsner verwebt in ihren Fantasy-Romanen aufregende Abenteuer mit komplexen Charakteren, die durch tiefe Verbindungen und psychologisches Feingefühl beeindrucken. Schon seit ihrer Jugend ist das Schreiben für sie ein Ausdruck ihrer Kreativität. Ihre Geschichten spiegeln ihre Leidenschaft für Fahrzeuge wider, die sie mit detailreichen Beschreibungen zum Leben erweckt. Gleichzeitig entführt sie ihre Leser in geheimnisvolle Welten, bevölkert von mächtigen Völkern mit außergewöhnlichen Kräften. Ihre Werke, inspiriert von Animes, Videospielen und Filmen, fesseln durch klare, zugängliche Sprache und bieten dennoch tiefgründige Themen. Theresa schafft es, Fantasie und Realität zu verbinden und lädt ihre Leser ein, mit ihr auf eine Reise voller Wunder und innerem Wachstum zu gehen.
Theresa Oelsner verwebt in ihren Fantasy-Romanen aufregende Abenteuer mit komplexen Charakteren, die durch tiefe Verbindungen und psychologisches Feingefühl beeindrucken. Schon seit ihrer Jugend ist das Schreiben für sie ein Ausdruck ihrer Kreativität. Ihre Geschichten spiegeln ihre Leidenschaft für Fahrzeuge wider, die sie mit detailreichen Beschreibungen zum Leben erweckt. Gleichzeitig entführt sie ihre Leser in geheimnisvolle Welten, bevölkert von mächtigen Völkern mit außergewöhnlichen Kräften. Ihre Werke, inspiriert von Animes, Videospielen und Filmen, fesseln durch klare, zugängliche Sprache und bieten dennoch tiefgründige Themen. Theresa schafft es, Fantasie und Realität zu verbinden und lädt ihre Leser ein, mit ihr auf eine Reise voller Wunder und innerem Wachstum zu gehen.
KAPITEL 1
KYLE HANSON - 8 JAHRE ALT
Real Good Feeling - On The Larceny
Konzentriert sitzt Kyle am großen Esstisch, vertieft in seine Hausaufgaben. Er hat sich über den halben Tisch ausgebreitet und beendet zufrieden eine der vielen Rechenaufgaben. Die Sonne scheint durch die breite bodentiefe Fensterfront, die auf der Westseite des Hauses eingelassen ist. Das Licht bricht sich in den teuren Lampen, die von der hohen Decke über den Esstisch hängen und wirft unterschiedlich geformte Lichtbögen auf die bedruckten Übungsblätter und Bücher, die Kyle etwas chaotisch vor sich angeordnet hat. Für einen kurzen Moment sieht er hinaus durch die Fenster in den weitläufigen Garten, in welchem seine Zwillingsschwester Hannah im Pool spielt.
„Sobald du mit deinen Aufgaben fertig bist, darfst du zu Hannah“, meldet sich seine Mutter mit einem warmen Ton in der Stimme zu Wort.
Mit einem einverstandenen Nicken schaut er zu ihr in die Küche.
Mirai steht an der schwarzen Kücheninsel und bereitet das Abendessen vor. Ihre rotbraunen Haare hängen leicht gewellt über ihren Schultern. Die einzelnen Strähnen wackeln schwach bei jeder Bewegung ihrer hochgewachsenen und schlanken Gestallt.
Ihr Sohn wendet sich wieder geduldig seinen Aufgaben zu und schreibt die nächste Lösung nieder.
Das dumpfe Brummen eines großen Motors, das von draußen ins Hausinnere dringt, reißt Kyle erneut aus seiner Konzentration. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Voller Vorfreude springt er auf und rennt zum Eingangsbereich.
„Du bist immer noch nicht fertig, Kyle“, ruft ihm seine Mutter lächelnd hinter her.
„Ich mach es gleich fertig“, ruft er, öffnet die große Eingangstür und huscht nach draußen.
Vor der breiten anthrazitfarbenen Garage steht ein fabrikneuer Dodge Challenger SRT Hellcat, aus dem Royce aussteigt und lachend Kyle hochnimmt, der wild auf ihn zugestürmt kam.
„Na Großer, wie geht’s dir?“, fragt Royce.
„Ich freu mich so, dass du hier bist.“
„Du wirst dich gleich noch mehr freuen, wenn du mein neues Auto gesehen hast“, entgegnet Royce und setzt Kyle zurück auf den Boden. Stolz öffnet er seinem kleinen Kumpel die tieflila Wagentür, der überglücklich auf dem Fahrersitz Platz nimmt.
Mit großen Augen nimmt er alle Details des stylischen Innenraumes wahr und genießt den Geruch des Leders, der schwarzen Sitze.
„Willst du ihn starten?“, fragt Royce lächelnd, der sich am Dachholm des Wagens abstützt und zu Kyle ins Innere schaut.
Um das Bremspedal zu erreichen, rutscht er auf die vordere Kante des Sitzes und drückt die Zündung. Unter lautem Getöse erwacht der Wagen zum Leben.
„Hast du jemals etwas Eindrucksvolleres gehört?“, fragt sein großer Freund, der für Kyle den gleichen Stand wie ein großer Bruder hat.
Rein optisch würden sie ohnehin als Brüder durchgehen. Die blaue Farbe ihrer Augen unterscheidet sich gerade einmal in wenigen Nuancen und auch ihre blonden Haare ähneln sich nicht nur in ihren Farbtönen stark, sondern auch in der Art und Weise wie sie diese tragen. Während die Seiten akkurat gekürzt sind, ragen die restlichen Haare nach oben und stehen wild nach vorne hin ab.
„Ich will ihn auch fahren“, schwärmt Kyle.
„Da musst du noch acht Jahre durchhalten.“
Etwas ernüchtert sieht der Kleine ihn an. „Aber so alt bin ich jetzt gerade mal.“
„Ja, du musst nochmal so lange leben wie jetzt, um Autofahren zu dürfen“, erwidert Royce grinsend. „Los, tritt mal auf’s Gas.“
Das lässt sich Kyle nicht zweimal sagen. Ein starkes Glücksgefühl durchströmt ihn, als die Drehzahl des Motors nach oben schnellt. Zu gerne würde er eine Runde mit dem Wagen über die frischgebauten Straßen der Neubausiedlung drehen, in die sie vor wenigen Monaten gezogen sind.
„Gehen wir rein?“, fragt Royce, nachdem Kyle ausreichend mit dem Gas gespielt hat.
Etwas wehmütig bringt er die Maschine zum Schweigen und verlässt das Fahrzeug. Gemeinsam gehen sie zurück ins Haus. Kyle setzt sich wieder an seine Hausaufgaben und bemüht sich, diese nun noch schneller zu beenden.
Währenddessen begrüßt Royce Mirai mit einem Kuss auf ihre Wange, die ihm daraufhin ein herzliches Lächeln schenkt.
„Wo ist Cass?“, erkundigt er sich nach ihrem Ehemann.
„Im Büro. Er wollte noch etwas fertig machen“, erwidert sie.
Genervt über seinen Vater, seufzt Kyle. Ihm kommt es so vor, als wäre ihm die Arbeit wichtiger, als seine Familie.
„Selbst wenn er zu Hause ist, ist er auf Arbeit“, wirft Kyle enttäuscht ein.
Traurig betrachtet Mirai ihren Sohn und scheint nach den richtigen Worten zu suchen, während sich Royce beherzt einen der Stühle nimmt und sich zu ihm setzt.
„Du weißt doch, dass dein Papa viel für das Militär machen muss, sonst weiß keiner von den Soldaten was sie mit ihrer ganzen Lebenszeit anfangen sollen“, erklärt er scherzend.
„Und wie kann es dann sein, dass der Sohn von dem Mann, der immer mit meinem Papa zusammenarbeitet, so viel Zeit hat und ständig bei uns abhängt? Solltest du nicht zu Hause sein und das machen, was dein Papa von dir verlangt, so wie er es mit meinem Papa macht?“
„Für deine acht Jahre bist du ganz schön klug. Und ich bin nun mal ein echt beschissener Sohn, was bei dem Vater aber auch kein Wunder ist.“
Diese Aussage bringt Kyle zum Kichern.
„Royce, bitte“, ermahnt ihn Mirai.
Er wirft ihr einen entschuldigenden Blick zu und erhebt sich von seinem Platz. „Ich schau mal nach deinem Papa. Vielleicht kann ich ihn dazu überreden, dass er mit euch dann noch in den Pool springt.“
„Das wäre so cool“, antwortet Kyle euphorisch.
„Aber erst, wenn die Hausaufgaben fertig sind“, wirft seine Mutter ein.
Mit einem leichten schadenfreudigen Lachen verschwindet Royce aus ihrem Sichtfeld.
Wenig später hat Kyle alles fertig und flitzt in sein Zimmer, um seine Badehose anzuziehen. Kurz darauf ist er bereits am Pool und springt in das erfrischende Wasser, zu Hannah.
Seine Zwillingsschwester quietscht amüsiert, wegen den vielen Wasserspritzern und Wellen, die durch den Sprung entstehen. Ihre rotbraunen Haare erhalten durch die ungewollte Dusche einen noch intensiveren Glanz.
Erfrischt streicht sich Kyle das Wasser aus seinem Gesicht und wendet sich an seine Schwester.
„Royce ist da, aber er ist gerade bei Papa.“
Hannahs grüne Augen leuchten vor Freude.
„Dann essen wir heute alle zusammen“, freut sie sich. Nachdem Kyle etwas mit seiner Schwester gespielt hat, legt er seine Arme am Beckenrand ab und sieht zu Cass’ Büro rauf, welches im ersten Stock des Hauses liegt. Er kann Royce sehen, der nahe an der breiten Fensterfläche steht. Seiner Körpersprache nach zu urteilen, scheint er aufgebracht zu sein. Nachdenklich beobachtet Kyle das Geschehen und fragt sich, was die beiden wohl besprechen.
Hannah schwimmt zu ihm und nimmt eine ähnliche Haltung wie ihr Bruder ein. „Streiten sie sich?“, fragt sie besorgt.
„Nein, ich glaube nicht“, hofft er, obwohl es nach einer hitzigen Diskussion zwischen den beiden aussieht.
Beim Abendessen bemerken die Zwillinge nichts von Royce’ Aufregung. Alles scheint so wie immer zu sein, mit dem Unterschied, dass Cass dieses Mal am Abendessen teilnimmt, was sonst eher an den Wochenenden passiert. Die Stimmung ist ausgelassen, trotzdem kommt Kyle irgendetwas seltsam vor. Nichtsdestotrotz genießt er die Anwesenheit seiner Familie, sowie das Essen und lässt von dem seltsamen Gefühl ab, das ihm sein Bauch signalisiert hat.
Sobald das Abendessen vorüber ist, bittet Cass seine Kinder noch einen Moment sitzenzubleiben, um ihnen etwas mitzuteilen.
Hinter seinen ausdrucksstarken blauen Augen und dem smarten Lächeln, versucht er all die Sorgen vor ihnen zu verstecken, die ihn belasten. „Wir müssen euch etwas sagen“, beginnt er.
Die Empfindung, die Kyle nicht zuordnen konnte, schleicht sich sofort wieder in seine Gefühlswelt ein.
„Wir haben uns dazu entschieden ein Kind zu adoptieren“, fährt Cass fort.
Für einen Moment lässt Kyle die Worte sacken, bis seine Emotionen ins Negative kippen, da er realisiert, was die Worte seines Vaters für ihn und seine Schwester bedeuten. Verärgert zieht er die Augenbrauen zusammen.
„Es geht um einen Jungen, der etwa in eurem Alter ist und wirklich unsere Hilfe benötigt.“
„Wieso? Du hast nicht mal genug Zeit für uns“, schimpft Kyle protestierend.
Sein Vater erwidert seinen Blick getroffen.
„Kyle, das ist nicht fair und das weißt du“, ermahnt ihn seine Mutter.
„Und es ist fair einen Fremden aufzunehmen? Was haben wir damit zu tun? Er kann doch zu einer anderen Familie, oder nicht?“
„Wir sind die einzigen, die ihm helfen können“, bringt sich Royce ein.
Entrüstet aber wütend sieht er zu ihm. Keiner der Erwachsenen scheint auf seiner Seite zu sein. Und auch Hannah hat offenbar kein Problem mit der Tatsache, dass bald ein Fremder die wenige Zeit, die sie mit ihrem Vater haben, in Anspruch nehmen wird. Schweigend steht Kyle auf und geht auf sein Zimmer, ungeachtet davon, dass sein Vater nach ihm ruft. Frustriert lässt er sich in sein Bett fallen und versucht zu verstehen wieso solche Dinge passieren müssen.
Nach ein paar Minuten klopft jemand an seine Tür.
Da er keine Lust auf ein Gespräch hat, schweigt er und hofft, dass er in Ruhe gelassen wird.
„Darf ich reinkommen?“, fragt Cass geduldig.
„Nein.“
Trotzdem öffnet sich...
Erscheint lt. Verlag | 3.10.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
Schlagworte | abenteuer für erwachsene • Fantasy • Identitätskrise • Patchwork-Familie • Schicksalhafte Begegnungen • übernatürliche Kräfte • verborgene Welten |
ISBN-10 | 3-7598-8640-X / 375988640X |
ISBN-13 | 978-3-7598-8640-8 / 9783759886408 |
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