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Commissaire Cluzet und das mörderische Rennen (eBook)

Normandie-Krimi
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Aufl. 2025
179 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5550-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Commissaire Cluzet und das mörderische Rennen - Alexandre DuPont
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Radsportfieber in Auciel Haute! Cluzet hilft bei der Ausrichtung des Rennens um den Hausberg - und wird prompt in einen Mordfall verwickelt: Der Trainer des örtlichen Frauen-Nachwuchsteams ist tot! Sind die Spannungen und Eifersüchteleien im Team der Grund? Denn zwei Fahrerinnen konkurrieren um die Teilnahme bei der Tour de France, doch nur für eine ist Platz. Cluzet und Polizistin Saidi ermitteln in der Welt des Radsports und geraten ziemlich ins Schwitzen.

Über die Serie:

Urbain Cluzet ist Commissaire de Police in Paris. Besser gesagt, er war es. Denn nach dem Tod seiner geliebten Frau und seiner Pensionierung zieht er sich in seinen Geburtsort, das beschauliche Auciel Haute in der Normandie, zurück. Doch das Ermitteln kann er nicht lassen. Zumal Sandrine Saidi, die begabteste Polizistin des Ortes, von ihrem inkompetenten Chef, dem Major de Police Melki, ausgebremst wird.

Dennoch - oder gerade deswegen - genießt Cluzet das gemütliche Leben in Auciel Haute, wo er im kleinen Gartenhäuschen der Pension seiner Wahl-Enkelin Nathalie Bosc wohnt und sich regelmäßig mit seinem besten Freund, dem Apfelbauern und Schwarzbrenner Bruno, auf einen Calvados trifft.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Hinter dem Namen<strong>Alexandre Dupont</strong>verbirgt sich der Autor Joner Storesang. Als Saarländer hatte er immer schon eine innige Beziehung zu Frankreich. Lange Wanderungen entlang der geschichtsträchtigen Küsten und durch die Wälder der Normandie liebt er mindestens so sehr wie das Einkehren bei Käse und Wein. Zu seinem gemütlichen Ermittler Urbain Cluzet inspirierten ihn die Lektüre französischer Kriminalromane und die Unerschütterlichkeit der Menschen in der Normandie. Als Autor schreibt Joner Storesang fürs TV und Krimi-Hörbücher. Auf sein Konto gehen auch die Kriminalromane 'seelenschwarz' und 'Perfect World - nichts scheint, wie es ist'. Er lebt mit Notizbuch als Grenzgänger in Saarbrücken und mit Wahlfamilie inklusive eigenwilliger Katzen in Köln.</p>

2


Urbain Cluzet war spät dran. Aber Nathalie war noch später, wie er enttäuscht feststellen musste, als er die Haustür öffnete. Das übliche Papiertütchen mit den Zimtröllchen, das morgens immer an der Türklinke hing, war nicht da.

Normalerweise waren sie fester Bestandteil seines Morgenkaffees. Sie kamen jeweils mit der Lieferung der Bäckerei für das Vieux Moulin, und Nathalie brachte sie dann sofort zu ihm. Danach machte er sich auf zu seinem Spaziergang durch die Felder und Apfelplantagen in der Umgebung oder den Ortskern Auciel Hautes.

Aber heute Morgen war offensichtlich alles durcheinander geraten. Er hatte verschlafen und war nicht spazieren gegangen. Dass es keine Zimtröllchen gab, folgte also gewissermaßen einer inneren Logik.

Cluzet schloss die Eingangstür wieder und lockerte den Gürtel an seinem braunen Morgenmantel. Dann ging er zur kleinen Küchenzeile, die gerade groß genug war, um sich eine einzelne Mahlzeit zuzubereiten. Er nahm den Zimtstreuer aus dem Gewürzregal über der Spüle, drehte den Deckel ab und tippte behutsam eine Prise Zimt auf den Schaum des Kaffeeaufgusses in der Cafetière. Die feine Geruchsnote erfüllte die Luft, als er langsam den Stempel der Cafetière runterdrückte.

Zumindest an Kaffee würde es nicht fehlen.

Er wählte einen der Becher aus, die am Küchenregal neben den Gewürzen hingen. Das Kochbesteck aus Edelstahl an den Haken daneben klirrte, als er es dabei berührte. Der Becher war ein Geschenk von Nathalie mit einem Bild von ihnen beiden darauf. Sie hatte es gemalt, als sie noch klein gewesen war. Eigentlich waren es nur zwei blaue Strichmännchen, die sich umarmten. Und er und Nathalie waren auch nur zu erkennen, weil rote Pfeile die Männchen mit ihren Namen verbanden: Nathalie und GP. Sein Spitzname, mit dem seine Wahlenkelin ihn bedacht hatte. Die Abkürzung stand für Grand-Père, Großvater, ein Ehrentitel!

Cluzet schenkte sich von dem kräftigen, schwarzen Gebräu ein und löffelte ordentlich Zucker aus der weißen Keramikdose hinein. Dann ging er mit dem Becher zum Tisch mit der Messingplatte. Er stand gleich neben dem grünen, ledernen Ohrensessel an der Eingangstür. Sein Lieblingsplatz in dem alten, kleinen Häuschen. Das hatte ansonsten noch einen Küchentisch mit zwei Stühlen und ein Bett zu bieten, das durch die weiße Holzverkleidung an den Seiten an die Schlafkoje eines Kapitäns auf einem alten Segelschiff erinnerte. Es war bescheiden, aber seit Cluzet die Pariser Stadtwohnung aufgegeben hatte und nach Auciel Haute umgezogen war, war er genügsamer geworden.

Was vielleicht daran lag, dass das kleine Bruchsteinhaus ihn an die beengten Verhältnisse in seinem Elternhaus am anderen Ende Auciel Hautes erinnerte. Darin hatte es neben seinem und dem Schlafzimmer seiner Eltern nur eine große Wohnküche gegeben, in der fast das gesamte Familienleben stattgefunden hatte. Jedenfalls hatte er sich vom ersten Moment an in dem kleinen Haus heimisch gefühlt und es deswegen auch Nathalie abgekauft.

Cluzet stellte den Becher neben das Foto seiner verstorbenen Frau Bérénice, das von einem Strauß aus lila Wiesenglockenblumen geschmückt war. Bérénice hatte ihren Duft geliebt, wenn sie die Urlaube in der Vieux Moulin verbracht hatten. Also pflückte Cluzet alle paar Tage einige für sie vom Rand der Blumenwiese vor dem Haus.

Cluzet schaltete das kleine Radio auf der Fensterbank neben der Eingangstür ein. Klaviermusik ertönte, und Cluzet stellte einen anderen Sender ein. Klassik war etwas für den Abend. An diesem sonnigen Morgen war ihm nach Chansons.

Anschließend stellte er sich rücklings vor den Sessel und ließ sich vorsichtig hinabsinken. Seine Oberschenkel zogen, als wollten sie zerreißen. Cluzet presste zunächst die Lippen aufeinander, dann aber entfuhr es ihm doch: »Mist!«, knurrte er leise und ließ sich einfach in die weichen Polster fallen.

Es schmerzte noch mehr, aber es war eben auch schnell vorbei.

Cluzet strich sich über die Oberschenkel und seufzte, als der Schmerz nachließ. Er hatte sich einen kapitalen Muskelkater eingefangen. Eine deutliche Erinnerung, dass er doch nicht mehr der Jüngste war.

Warum hatte er sich gestern auch auf dieses verflixte Wettrennen eingelassen?

Das bevorstehende Radrennen der Frauen rund um den Burgberg Auciel Hautes, den Colline Cotillon, versprach ein aufregendes Wochenende. In allen Hotels der Umgebung, den Pensionen und Gästehäusern waren Radteams aus ganz Frankreich untergekommen. Sogar zwei aus Spanien und Norwegen gaben bei dem kleinen Rennen ihr Stelldichein. Ein Teil des örtlichen Teams hatte im Vieux Moulin Quartier bezogen. Acht Fahrerinnen und die Teamärztin. Übermorgen würden noch die Mechaniker und der sportliche Leiter hinzukommen. Nur der Trainer war in einem Hotel außerhalb untergekommen.

Halb Auciel Haute war wegen des Rennens auf den Beinen. Ob als Streckenposten oder Betreuer für Medien oder Fans und Zuschauer. Oder für die Organisation der Pressekonferenzen oder der Siegerehrung. Oder, wie Cluzet, als lokaler Ansprechpartner, der die Teams begleitete und ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich machte.

Ob ausgerechnet das örtliche Frauenteam tatsächlich einen solchen Begleiter gebraucht hätte, ließ Cluzet mal dahingestellt. Aber es sollte jeder gleich behandelt werden. Cluzet hatte sich mehr oder weniger freiwillig gemeldet, nachdem sowohl der Bürgermeister als auch die Organisatoren deswegen an ihn herangetreten waren. Und seine Verbindung zu Nathalie und dem Vieux Moulin hatte die Entscheidung leicht gemacht, wo er eingesetzt wurde.

Cluzet hatte die jungen Frauen zwischen sechzehn und achtzehn Jahren gestern durch die Stadt geführt. Ihnen Start und Ziel gezeigt. Alle für sie relevanten Stationen. Auch wo sie ihr Fahrerinnenlager während des Rennens haben würden.

Auf dem Rückweg hatte er sich herausfordern lassen. Wer zuerst am Vieux Moulin sein würde. Doch trotz des Vorsprungs, den die jungen Frauen ihm wegen seines Alters und seines alten, roten Klapprads gewährt hatten, hatte er keinerlei Chance gegen die durchtrainierten Fahrerinnen gehabt. Aber es war ein riesiger Spaß gewesen. Allerdings mutmaßte Cluzet inzwischen, dass sie so ausgelassen gelacht hatten, weil sie wussten, was ihm heute Morgen blühen würde.

Cluzet nahm den Kaffeebecher und hielt ihn mit beiden Händen. Der kräuselnde Dampf roch zwar nach Zimt, und der erste Schluck hatte ebenfalls eine feine Note davon. Aber das war nur ein magerer Ersatz für sein Lieblingsfrühstück.

So konnte er den Tag einfach nicht starten!

»Ich warte!«, quengelte Cluzet in Richtung Nathalie, nicht ganz ernst gemeint, als er sich in der Küche des Vieux Moulin aufgebaut hatte. Er hatte sich ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Hose übergestreift und umgehend auf den Weg gemacht.

»Du musst lauter reden«, erwiderte Nathalie durch das Rauschen der Abzugshaube. Sie stand in einer schwarzen Schürze mit der Aufschrift »Auberge Vieux Moulin« am Herd und bereitete in einer gusseisernen Pfanne eine große Menge Rührei zu. Unter der Schürze trug sie eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Wie immer hatte sie ihre braunen Locken streng, aber praktisch im Nacken zusammengebunden.

Obwohl die Haube auf voller Leistung lief, roch es deutlich nach knusprig gebratenem Schinken.

»Meine Zimtröllchen«, hob Cluzet die Stimme. »Du hast sie noch nie vergessen!«

»Hab ich Alexia gegeben. Sollte sie rüberbringen.« Nathalie verwies auf die Pfanne und anschließend hinter sich auf den alten, kleinen Holztisch, der zwischen Kühlschrank und Fenster gequetscht stand. In einer großen Glasschüssel warteten Obstsalat und in der roten Porzellanschüssel daneben dampfende Spaghetti mit grünem Pesto darauf, die Küche zu verlassen. »Du siehst ja, was hier los ist.«

»Das ist doch Mittagessen«, murmelte Cluzet. Den Hinweis, dass es so gar nicht französisch, geschweige denn normannisch war, unterschlug er.

»Was? Du musst lauter sprechen!«

»Sehr außergewöhnlicher Geschmack am Morgen!«, sagte Cluzet lauter.

»Frag mich nicht. Die Radmädels haben andere Essgewohnheiten. Sie haben sich das gewünscht, und die Ärztin hat es abgesegnet.« Nathalie hob die Pfanne vom Herd und füllte das Rührei in eine weitere rote Schüssel. »Dann kriegen sie das auch.«

Cluzet zog kurz die Mundwinkel nach unten und zuckte mit den Schultern. »Und welche von denen ist Alexia?«

Die Fahrerinnen und er hatten sich bei der Runde durch die Stadt zwar vorgestellt. Aber er hatte sich nicht alle Namen merken können.

Nathalie schaltete die Abzugshaube aus und ließ die Pfanne in die Spüle gleiten. Es zischte, als sie aufs Wasser traf. Dann nahm sie die Schüssel mit dem Rührei und hielt sie Cluzet schmunzelnd hin. »Alexia Poirier. Die, die dich gestern in Grund und Boden gefahren hat.«

Cluzet schürzte kurz die Lippen und nahm ihr die Schüssel ab. »Das war doch nur zum Spaß. Und es war knapp.«

Eigentlich fand er, dass er sich gut geschlagen hatte. Alexia war sechzehn oder siebzehn und er immerhin fast viermal so alt. Außerdem fuhr sie eine Präzisionsmaschine und er nur sein altes Klapprad. Trotzdem war sie ihm nicht völlig davon gerauscht. Er hatte noch sehen können, wie sie in die Einfahrt zum Vieux Moulin eingebogen war. Was er zumindest als Achtungserfolg wertete.

»Glaube ich sofort. Dass sie nur Spaß gemacht hat«, lachte Nathalie. »Ich hab’s gesehen. Sie war nicht mal außer Puste. Und wie geht’s dir heute?«

Cluzet wusste, dass es keinen Grund gab, sich in seiner Ehre...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte COSY • Cozy • Frankreich • Gemütlich • Krimis • spannend • Urlaubskrimi • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7517-5550-0 / 3751755500
ISBN-13 978-3-7517-5550-4 / 9783751755504
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