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Das letzte Schweineohr. Ein Hansel & Pretzel Krimi (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
255 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4991-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das letzte Schweineohr. Ein Hansel & Pretzel Krimi - Dani Baker
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Es ist Sommer: Linn genießt die warmen Temperaturen in ihrer neuen Heimat und freut sich auf den Auftritt mit ihrer Tanzgruppe. Doch der Auftritt endet beinahe tödlich, als eine Tanzlehrerin sich offenbar das Leben nehmen will. Linns kriminalistischer Spürsinn wird jedoch geweckt, als sich herausstellt, dass es sich nicht um einen Selbstmordversuch handelt. Zwischen Tutus, Haarspray und Blasenpflastern findet sie in der Tanzschule mehr mögliche Täter und Motive als Schwielen an den Füßen einer Ballerina ...

Über die Serie:

Nach einer gescheiterten Ehe ist Linn Sommer froh, in Kanada einen Neuanfang wagen zu können. Die waschechte Norddeutsche mit einer Schwäche für Stepptanz, Fahrradfahren und attraktive Männer verschlägt es in das idyllische Städtchen Kitchener. Dort findet sie einen Job in der deutschen Bäckerei Hansel & Pretzel. Alles scheint perfekt - bis Linn hinter der Bäckerei eine Leiche findet! Sie beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln. Und das nicht nur, weil der zuständige Inspektor unwiderstehlich charmant ist.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Aufgewachsen in der Nähe von Lüneburg, lebt Dani Baker nach Stationen in Bern, San Francisco und Hannover seit 2010 mit ihrer Familie in der Nähe von Toronto. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, Stinktiere, wilde Truthähne und unzählige Streifenhörnchen von ihren Gemüsebeeten fernzuhalten, schreibt sie Cosy Crime-Bücher, arbeitet als Lektorin und Korrektorin für Publikumsverlage, entwickelt Unterrichtsmaterialien für Bildungsverlage und unterrichtet Back- und Kochkurse.</p>

Kapitel 1
   


»Du bist tot, wenn ich dich in die Finger kriege«, stieß Ekaterina zwischen zusammengepressten Lippen hervor.

»Mist, ich hatte mich sehr auf meinen ersten Sommer hier gefreut.« Ich streifte ein frisches T-Shirt über den Kopf.

»Nicht du.« Die Studentin wühlte mit beiden Händen in ihrer Handtasche. »Ha!« Triumphierend nahm sie einen Lippenpflegestift heraus. Sie zog die Kappe ab und verteilte mit ihrem kleinen Finger den kläglichen Rest des Pflegewachses auf ihren Lippen.

»Was ist, wenn ich beim Auftritt alle Schritte vergesse oder ohnmächtig werde oder vor Aufregung spucken muss?« Onna verstaute ihre Steppschuhe in einem Beutel.

»Wenn du die Schrittfolge nicht mehr weißt, wirst du ungelenk auf der Bühne herumhampeln. Falls du umkippst, zerren wir dich nach hinten. Wenn du dich übergibst, machst du die Schweinerei selbst weg. So oder so wird es peinlich für dich und die Tanzschule sein. Sind deine Fragen damit beantwortet?« Es schepperte, als Ekaterina die leere Hülle des Lippenstifts in den Metallmülleimer warf.

Die Gesichtsfarbe unserer Mittänzerin wurde grau. Ich hatte lange angenommen, dass Dunkelhäutige weder einen Sonnenbrand bekommen noch erbleichen konnten. Doch die gräuliche Verfärbung von Onnas Teint war ein deutliches Zeichen: Sie war blass vor Angst.

Ich warf Ekaterina einen tadelnden Blick zu. »Das war nicht hilfreich.«

»Aber die Wahrheit«, verteidigte sie sich.

Ich legte Onna eine Hand auf die Schulter. »Wir haben noch drei Proben vor uns. Mit jeder wirst du sicherer werden.«

»Ich hoffe, du hast recht.« Onna öffnete die Tür des KW Dance Studios und ließ Ekaterina und mir den Vortritt. Neben dem Eingang stand eine Tulpenmagnolie in voller Blüte. Die dickfleischigen, weiß-zartrosa Blüten verströmten einen betörenden Duft, der durch die warme Juniluft nur noch verstärkt wurde.

»Beim Ein-Dollar-Laden gibt es billige Feudel fürs Aufwischen – wenn du auf Nummer sicher gehen willst.« Ekaterina grinste Onna frech an.

Onna presste ihre Hände auf die Ohren. »Hör auf!«

»Wenn dein Lampenfieber wirklich so schlimm ist, geh zu Kira.« Ekaterina klimperte mit ihrem Schlüssel.

»Meinst du, sie wird ihr ein paar Extrastunden geben?«, fragte ich.

»Sie kann Onna was zum Entspannen geben.« Ekaterina schloss ihr Auto auf. »Von ihrer kleinen Marihuanaplantage.«

»Das war doch ein Scherz.« Ich stellte die Tasche mit meinen Tanzsachen in meinen Fahrradkorb.

»Bei Kira bin ich mir da nicht so sicher. Sie ist immer gut drauf, würde mich nicht wundern, wenn sie auch ab und zu mal was raucht.« Ekaterina setzte sich in ihren Wagen, hupte kurz und brauste dann davon.

»Ich glaube, ich kann nicht vor Leuten tanzen. Mit oder ohne Drogen.« Onna fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

Ich zog meinen Fahrradschlüssel hervor. »Mach dir nicht so viele Gedanken. Das klappt schon.«

Onna verabschiedete sich und stieg in ihr Auto. Ihr Auspuff knatterte laut, als sie vom Parkplatz auf die Straße einbog.

Während ich den Schlüssel in meinem Fahrradschloss herumdrehte, fuhren ein Corolla und ein Minivan auf den Parkplatz. Aus dem Toyota stieg ein Pärchen aus und steuerte auf den Eingang zu. Ich blinzelte gegen die untergehende Sonne an und erkannte Valeria. Die beleibte Frau spanischer Abstammung traf sich regelmäßig mit anderen Übergewichtigen der „Weight Busters“, kurz Weebees, in dem Café, in dem ich arbeitete.

»Das ist ja ein Zufall! Ich wusste nicht, dass du tanzt«, begrüßte sie mich und drehte sich zu ihrem Begleiter. »Andrew, das ist Linn. Sie arbeitet bei Hansel & Pretzel.«

Bei der Erwähnung seines Namens wurde mir bewusst, dass es sich hierbei um ihren Verlobten handeln musste.

»Ich hab schon viel Gutes über eure Leckereien gehört. Aber bis zur Hochzeit hat Valeria mir einen Besuch bei euch verboten.« Der Mann klopfte demonstrativ auf seinen Bauch.

»Dabei haben wir derzeit so viele köstliche Sachen mit Obst: Kuchen mit Erdbeeren, Himbeeren ...«

»Bring ihn nicht auf dumme Gedanken«, unterbrach Valeria mich.

Die Eingangstür öffnete sich, und meine Stepptanzlehrerin erschien im Türrahmen. »Kommt rein, wir können sofort loslegen«, begrüßte Kira das Pärchen mit einem Kopfnicken.

»Habt ihr Privatstunden?«, fragte ich.

Valeria schmiegte sich an ihren Verlobten. »Ich will an unserem großen Tag einen unvergesslichen Hochzeitstanz aufs Parkett legen.«

Kira blickte auf den Boden und schwieg. Ich vermutete, dass die zukünftigen Eheleute noch weit davon entfernt waren, ihren Gästen einen tollen Auftritt darzubieten.

Andrew strich Valeria übers Haar. »Ich bin kein John Travolta, daher brauchen wir jede Unterstützung, die wir kriegen können.«

»Kira!«, schrillte plötzlich eine Stimme über den Parkplatz. Eine Mittvierzigerin war aus dem Minivan gestiegen und preschte auf uns zu.

Meine Stepptanzlehrerin setzte ein gezwungenes Lächeln auf. »Stacey. Es tut mir leid, aber ich hab jetzt ...«

Die Frau namens Stacey drängte sich an uns vorbei und baute sich vor Kira auf. »Was fällt dir ein, Maddie in die zweite Reihe zu stellen?«

Kira drehte sich zum zukünftigen Hochzeitspaar. »Geht schon mal vor, ich komme gleich nach.«

Valeria und Andrew hoben die Hand zum Abschied und verschwanden im Studio. Neugierig spitzte ich die Ohren und fummelte umständlich an meinem Schloss herum.

Staceys Blick verfinsterte sich. »Weiß deine Chefin davon?«

»Meinst du Gloria?« Kira schüttelte amüsiert den Kopf. »Wir sind gleichberechtigte Partner. Aber selbst wenn sie mein Boss wäre, würde sie mir recht geben. Die erste Reihe gehört den kleinen Tänzerinnen, die größeren stehen dahinter. So können alle gesehen werden.«

»Es geht hier aber nicht um irgendeine Tänzerin, sondern um meine Tochter!«, fauchte Stacey sie an. »Ich bezahle viel Geld. Wenn sie in der hintersten, dunklen Ecke auf der Bühne steht, wird sie doch nie bemerkt werden!«

»Du erhoffst dir, dass Maddie von einem Talentscout entdeckt wird?« Kira fuhr sich durch die Haare. »Deine Tochter tanzt gern, aber sie hat keine professionellen Ambitionen. Erst letzte Woche hat sie mir erzählt, dass sie gern Tiermedizin studieren möchte und ...«

Stacey hob den Zeigefinger und wedelte damit vor Kiras Gesicht. »Erzähl mir nichts über die Karriere meines Kindes! Ich bin ihre Mutter, ich weiß am besten, was gut für sie ist. Sie wird Tänzerin werden. Basta.« Sie trat näher an Kira heran. »Und du wirst dafür sorgen, dass sie bei der Aufführung in der ersten Reihe tanzen wird!«

Zu Hause fand ich meine Mitbewohner hinten im Garten. Grillgeruch lag in der Luft. Ich ließ mich ächzend auf einen Gartenstuhl fallen und beschwerte mich über die anstrengende Steppstunde in dem nicht klimatisierten Raum.

»Ich dachte, die Aufführung sei nur für Kinder?« Durch Igors starken russischen Akzent klang die Frage herablassend.

»Es ist bestimmt eine Märchenaufführung, und Linn darf den bösen Riesen spielen.« Mac, die einzige Frau in unserer Wohngemeinschaft außer mir, pustete auf ihre frisch schwarz lackierten Fingernägel.

Zum ersten Mal, seit ich im letzten Oktober eingezogen war, sah ich sie in einem kurzärmeligen Oberteil. Aber auch dies war passend zu ihrem restlichen Gothic-Look schwarz. Ich fragte mich, ab welcher Temperatur sie ihren langen Rock und die hohen Stiefel gegen etwas Luftigeres eintauschen würde.

»Jede Gruppe, Kinder und Erwachsene, zeigt einen eigenen Tanz«, erklärte ich.

»Ich musste damals immer zu den Vorstellungen meiner Schwester.« Unser Vermieter Bryan schaute von seinem Handy hoch. »Das war eine richtige Familienveranstaltung mit Eltern, Großeltern, Tanten, Onkels und so.«

»Da Linns Familie in Deutschland ist, sollten wir mitkommen und sie anfeuern.« Mac begann, rhythmisch in die Hände zu klatschen. »Unsere Linn steppt wie der Bär, niemand hat so viel Flair!«

Igor ließ die Grillzange ins Gras fallen und prustete los. Sein helles Kinderlachen stand im krassen Widerspruch zu seinen beeindruckenden Muskelpaketen.

»Ihr seid die besten Mitbewohner der Welt!« Ich griff mir theatralisch ans Herz. »Mac, du könntest meine Mutter sein, Bryan mein Vater. Igor, willst du meinen Bruder vertreten?«

»Wann ist das genau? Ich muss erst mal checken, ob ich da Zeit hab. Nicht, dass ich an dem Tag einen Besichtigungstermin hab.« Bryan arbeitete als Immobilienmakler und war immer bemüht, in der Wohngemeinschaft den Hausfrieden zu wahren.

»Typisch Vater«, jammerte Mac mit melodramatischer Stimme. »Nie hat er Zeit, sich die tänzerischen Fortschritte seiner Tochter anzuschauen.«

»Aber...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amerika • Bäckerei • Cosy Krimi • eBook • Ermittlung • Gemütlich • H.Y. Hanna • joanne fluke • Kanada • Krimis • lustig • Mord • Privatermittlerin • spannend • Urlaub • Verbrechen
ISBN-10 3-7517-4991-8 / 3751749918
ISBN-13 978-3-7517-4991-6 / 9783751749916
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