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Jerry Cotton Sonder-Edition 243 (eBook)

Mörder-Show am Sunset Strip

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
80 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-7162-7 (ISBN)

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Jerry Cotton Sonder-Edition 243 - Jerry Cotton
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Cash or death - Geld oder Leben! Das war der Wahlspruch dieser verdammten Kidnappergang. Die Opfer waren Töchter und Söhne der Superreichen. Die Gangster forderten grundsätzlich eine Million. Wer nicht sofort zahlte, erhielt die Leiche frei Haus. Dreimal mordeten sie. Elfmal sahnten sie ab. Unter der High Society von Los Angeles brach Panik aus. Mr High übertrug Phil und mir den Fall. Auf besondere Weise. Mit Einverständnis des Opfers starteten wir selbst ein Kidnapping dieses Kalibers, um die Gangster zu provozieren ...

1


Die Frau, die Donald Welsh auf der Party erwischt hatte, entsprach absolut nicht seinem Typ.

Welsh bevorzugte rassige, ausgekochte Frauen, langbeinige und hemmungslose Playgirls, denen nichts neu war und die alles mitmachten. Frauen wie Tessy Calloway, mit der er zwei Wochen herumgezogen war, bevor er die Newport-Regatta mitgesegelt hatte.

Du lieber Himmel, was hatten sie in den zwei Wochen nicht alles unternommen?

Strandpartys, bei denen zum Schluss Kleider und Wäsche aller Frauen auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden waren. Einen Bootstrip, der um ein Haar mit einem Unglück an den Klippen von Point Fermin geendet hätte, weil sich alle mit den Frauen herumwälzten und niemand auf den Kurs achtete.

Die zwei Wochen waren eine endlose Kette von Partys und Orgien gewesen, und Tessy Calloway hatte allen beteiligten Frauen den Rang abgelaufen. Unermüdlich, mit Sex geladen bis in die Spitzen ihrer roten Haarmähne, trinkfest wie ein Vollmatrose, in ihrer erotischen Gier unersättlich, hatte sie mit Welsh vierzehn Tage und Nächte durchtobt.

Kein Wunder, dass er bei der Regatta keinen Blumentopf gewonnen hatte. Er war zu schlapp gewesen, ein Segel aufzuziehen.

Die Party heute hatte er in der Hoffnung besucht, Tessy wiederzusehen.

Er hatte sie wiedergesehen – in den Armen von Walt Eisner, und offensichtlich hatte sie sich dort verdammt wohl gefühlt. Gegen Walt Eisner kam Welsh nicht an. Walt schlug eine harte Rechte, und der alte Eisner besaß noch eine Menge Millionen mehr als Welshs Vater.

Welsh war dann an der Frau hängen geblieben, die jetzt neben ihm auf dem Beifahrersitz seines Mustang Mach I saß und pausenlos über Collegeprobleme redete. Sie hieß Cindy, eine blonde, blauäugige Neunzehnjährige in einem artigen Schulmädchenkleid mit einem schüchternen Zwei-Inch-Ausschnitt.

Welsh steuerte den Mustang vom Freeway 60 auf den Valley Boulevard.

Er taxierte, dass es nicht lohnte, Cindy in seine Wohnung mitzunehmen. Nach dem ersten Durchgang würde er kaum Lust auf eine zweite Runde mit ihr verspüren. Die Mühe, sie aus der Wohnung wieder rauszuwerfen, konnte er sich also sparen. Aus seiner Anfängerzeit kannte Welsh in den Hügeln über Los Angeles Plätze genug, die sich für das rasche Vernaschen eines Mädchens eigneten.

Als sich der Mach I eine unbeleuchtete Straße in die San José Hills hinaufschraubte, hörte Cindy auf, von ihrem College zu erzählen.

»Wohin fahren wir?«, fragte sie.

»Zeig dir 'nen Platz mit 'nem wundervollen Blick auf Los Angeles«, antwortete Welsh.

Fünf Minuten später stoppte er auf einem von Sträuchern gesäumten Parkplatz, schaltete das Radio ein und wandte sich ihr zu.

»Treiben wir es miteinander, Baby?« Er legte einen Arm um sie.

Sie sträubte sich. »Was meinst du?«

»Rate mal!« Er zog sie an sich, presste die Lippen auf ihren Mund und zwängte seine Hand in ihren Ausschnitt.

Sie zappelte, versuchte, den Kopf zur Seite zu drehen und seine Hand festzuhalten.

»Du machst es spannend«, knurrte er und setzte brutal seine Kraft ein. Der Kleiderstoff knirschte und riss. Welsh drückte und knetete den glatten, festen Busen der jungen Frau.

»Hm, du hast 'ne Seidenhaut, Honey. Mach dir 'nen Vorschlag! Zieh den ganzen Krempel aus! Stoff stört beim Sport.« Er gab die Kleine versuchsweise frei.

Cindy nutzte die Chance, riss den Türgriff hoch, stieß die Tür auf und floh aus dem Wagen.

»Kleines Biest!«

Welsh sprang auf seiner Seite ins Freie, schnitt ihr den Weg ab und riss sie zu Boden.

Cindy schrie.

»Schrei ruhig, Baby! Hier hört dich niemand.« Er drückte sie auf den Boden und wälzte sich über sie.

Sie kämpfte, stieß mit den Beinen um sich, flehte ihn an: »Bitte, lass mich los! Bitte! Ich will nicht ... Ich habe noch nie ...«

Donald Welsh schloss ihren Mund mit wütenden Küssen und versuchte gleichzeitig, Rock und Slip herunterzureißen. Die Szene wurde mehr und mehr zu einer Vergewaltigung. Die verzweifelte Gegenwehr des Mädchens heizte Welschs Sinnlichkeit an. Okay, sie war nicht sein Typ, aber es ihr auf diese Weise zu zeigen, sie mit Gewalt zu nehmen, putschte seine Rücksichtslosigkeit zu nackter Brutalität hoch.

Der weiße Lichtkegel einer Stablampe erfasste sie beide. Ein grober Fußtritt in die Seite warf Welsh von der Kleinen herunter.

Entsetzt rollte er sich auf den Rücken, zog die Knie an und wollte aufspringen. Das Licht wanderte mit und nagelte ihn auf dem Boden fest.

»Ist er es?«, fragte ein Mann hinter dem Lichtkreis der Lampe.

»Denke, er ist es«, antwortete ein zweiter Mann. Von der Seite her trat er an Donald Welsh heran, stieß ihm die Schuhspitze in die Rippen. »Bist du der Sohn von Vincent B. Welsh?«

Welsh, die Arme zur Abwehr halb erhoben, würgte ein halb ersticktes »Ja« heraus.

Noch einmal traf ihn die Schuhspitze.

»Steh auf!«

Er gehorchte und gewann etwas Hoffnung. »Falls Sie von der Polizei sind, sollten Sie ...«

Weiter kam er nicht. Eine Faust packte ihn und zog ihn in die Dunkelheit jenseits des Lampenlichts. Donald Welsh stolperte, und in dieser Sekunde traf ein harter Schlag sein Genick.

Die Frau, die Vincent B. Welsh in den Armen hielt, war rund dreißig Jahre jünger als er, und sie entsprach genau seinem Typ.

Er bevorzugte junge, pralle Blondinen, die raffiniert und unkompliziert zugleich waren. Er erwartete, dass sie seine Fähigkeiten bewunderten und es zeigten. Dafür belohnte er sie großzügig, selten mit Geld, sondern meistens mit üppigen Geschenken.

Das Mädchen, an dem er gerade herumknetete, hieß oder nannte sich Gladys und hüpfte in irgendeiner Show des Sunset Boulevard. Sie seufzte, stöhnte, knabberte an Welshs haarigen Ohrläppchen und flüsterte und zischelte Wörter und kleine Sätze, die Welsh stolz machten.

»Baby, du machst mich verrückt! Himmel! Deine Hände. Nein, fass mich nicht so an! Das halte ich nicht aus! Oh, Baby, du bringst es so weit, dass ich aus dem Bett springe ...«

Das Telefon schrillte.

»Nein, nicht jetzt!« Gladys saugte sich an Welshs Mund fest.

Er reagierte flau, fasste ihre nackten Schultern und schob sie von sich weg. »Nur 'ne Sekunde, Honey!«

Der Apparat neben dem Bett war auf Welshs Geheimnummer geschaltet, die nur ganz wenige Leute kannten. Ein Anruf über diese Nummer war vermutlich wichtig.

Vincent Welsh wälzte sich auf den Rücken und streckte den nackten Arm aus. Er hob ab und hielt den Hörer ans Ohr. Gleichzeitig grinste er Gladys an und hielt sie mit seiner freien Hand unter Druck. Sie warf den Kopf hin und her, leckte über die geöffneten Lippen und signalisierte ihm, wie sie seine Aktivität genoss.

»Welsh!«, sagte er in die Muschel.

»Vincent B. Welsh?«, vergewisserte sich der Anrufer.

»Ja. Wer spricht?«

»Welche Antwort willst du hören? Meinen wirklichen Namen? O nein! Nenn mich COD. Das ist eine Abkürzung und sie steht für Cash or death – Bargeld oder Tod.«

Auf Gladys' Körper kam Welshs Hand zum Stillstand. »Was soll der Unsinn?«

»Kein Unsinn, Welsh! Vor zwanzig Minuten haben wir deinen Sohn Donald in unsere Gewalt gebracht. Für die Freilassung fordern wir eine Million Dollar. Bring das Geld übermorgen in den National Forest. Gebrauchte Scheine, verpackt in einem gut gesicherten Koffer. Morgen findest du in deiner Post eine Karte, auf der die Übergabestelle eingezeichnet ist. Und eine Warnung zum Schluss. Keine Polizei! Keine Privatschnüffler! Wir verlangen Barzahlung ohne Komplikationen, und wir nehmen unser Motto ernst. C-O-D ... Cash or death.«

»He, hören Sie, Mann!«, schrie Welsh. »Hängen Sie nicht ein! Hallo! Hallo! Sind Sie noch da?«

»Ich bin noch da«, antwortete der Anrufer, »und damit du uns glaubst, wird dein Söhnchen dir sagen, dass wir nicht spaßen.«

Welsh atmete keuchend.

»Donald!«, bellte er in die Muschel. »Donald, melde dich ...«

Er hörte die Stimme seines Sohns und erstarrte.

Donald sprach leise bis zur Unverständlichkeit. »Daddy, ich ... wurde überfallen, niedergeschlagen ... Daddy, bitte, gib ihnen das Geld ...«

Mitten im Satz wurde die Verbindung unterbrochen.

Vincent Welsh sah den Hörer an wie einen fremden Gegenstand. Langsam, mit einer Bewegung von besonderer Sorgfalt, legte er ihn in die Gabel.

Er schlug die leichte Bettdecke zurück und stand auf. Er war nackt. Ein fünfzigjähriger Mann auf immer noch stämmigen Beinen, mit einer zottig behaarten Brust. Mechanisch streifte er einen Morgenrock über und band den Gürtel zu. Auf nackten Füßen tappte er zum Barschrank und öffnete ihn.

Die Innenbeleuchtung schaltete sich ein. Welsh füllte ein Glas mit Whisky, trank.

Vom Bett her rief Gladys: »Vinnie, was ist geschehen?«

Welsh drehte sich um. Mit einem leeren Blick sah er das Mädchen an, die großen...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Action Abenteuer • action romane • action thriller • action thriller deutsch • alfred-bekker • Bastei • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bestseller • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • erste fälle • Fall • gman • G-Man • Hamburg • Heft • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Krimi deutsch • krimi ebook • Krimi kindle • Kriminalfälle • Kriminalgeschichte • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Kriminalromane • kriminalromane 2018 • kriminalromane deutsch • Krimi Reihe • Krimireihen • krimi romane • Krimis • krimis&thriller • krimis und thriller kindle • Krimi Urlaub • letzte fälle • martin-barkawitz • Polizeiroman • Romanheft • Roman-Heft • schwerste fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • spannende Thriller • Spannungsroman • Stefan Wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • Wegner
ISBN-10 3-7517-7162-X / 375177162X
ISBN-13 978-3-7517-7162-7 / 9783751771627
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