Jerry Cotton Sammelband 56 (eBook)
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6511-4 (ISBN)
Sammelband 56: Fünf actiongeladene Fälle und über 300 Seiten Spannung zum Sparpreis!
G-Man Jerry Cotton hat dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt! Von New York aus jagt der sympathische FBI-Agent Gangster und das organisierte Verbrechen, und schreckt dabei vor nichts zurück!
Damit ist er überaus erfolgreich: Mit über 3000 gelösten Fällen und einer Gesamtauflage von über 850 Millionen Exemplaren zählt er unbestritten zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Krimihelden überhaupt! Und er hat noch längst nicht vor, in Rente zu gehen!
In diesem Sammelband sind 5 Krimis um den 'besten Mann beim FBI' enthalten:
3055: Der Tod aus dem Nichts
3056: Ein Leben zu viel
3057: Ich war ihr Bodyguard
3058: Die Kuba-Connection
3059: ...und sie erschossen Mr. High
Jerry Cotton ist Kult - und das nicht nur wegen seines roten Jaguars E-Type.
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Der Auftrag des Chefs hatte in meinen Augen auf jeden Fall etwas Gutes: Phil und ich entkamen dem kühlen, regnerischen Februarwetter der Hauptstadt. Als wir in Atlanta am Flughafen eintrafen, erwartete uns dort ein Agent des Field Office. Er händigte uns die Schlüssel für einen Tahoe LS aus sowie die Ermittlungsergebnisse der Kollegen.
»Die Außenstelle in Macon wird von Agent Jay Casper geleitet. Er und sein Team werden Sie in jeder Hinsicht unterstützen«, versicherte Agent Orson.
Damit war alles gesagt, sodass wir uns auf den Weg nach Macon machen konnten. Während Phil das Lenkrad übernahm und den Tahoe kurze Zeit später über die Interstate 75 steuerte, studierte ich die Protokolle der Kollegen. Sie hatten jeden erdenklichen Schritt unternommen, um Melvyn Jones aufzuspüren. Der Sonderermittler des Justizministeriums war nach Georgia geschickt worden, um Vorwürfe der Korruption innerhalb der Behörden zu untersuchen.
Selbst einige Außenbüros des FBI standen auf Jones’ Liste, und damit erhielt sein plötzliches Verschwinden eine besondere Brisanz. Der Chef hatte Phil und mich persönlich instruiert, um uns die Dringlichkeit der Ermittlungen vor Augen zu führen. Obwohl ich mich eigentlich auf die Frühlingstemperaturen gefreut hatte, nahm ich sie schon jetzt kaum mehr zur Kenntnis.
»Offenbar war Jones ein sehr erfahrener Ermittler und kannte keine Angst. Nach diesen Berichten hat er viel auf eigene Faust ermittelt, um dadurch besonders objektiv urteilen zu können«, sagte ich.
Mein Partner brummte lediglich als Antwort, was mich verblüfft zu ihm hinüberschauen ließ.
»Welche Laus ist dir denn über die Leben gelaufen?«, wollte ich wissen.
»Mir will einfach nicht einleuchten, dass einer unserer Kollegen etwas mit dem Verschwinden von Jones zu tun haben sollte. Er hatte bis dahin nicht den geringsten Hinweis auf Korruption in einer der Außenstellen entdeckt. Oder steht in deinen Berichten etwas anderes?«, erwiderte Phil.
Mir war klar, welche gefährlichen Auswirkungen auch nur die Andeutung hinsichtlich korrupter Agents für unsere Arbeit haben würde. Genau das machte Phil zu schaffen.
»Nein, dazu steht hier nichts. Überhaupt kein Wort, Phil«, antwortete ich.
Er krauste verwundert die Stirn, als ich es so überdeutlich formulierte. Sein Seitenblick forderte mich zum Weiterreden auf.
»Es gab, wie wir wissen, sehr wohl einige Indizien dazu. Genau deswegen hat Mr High uns schließlich hierhergeschickt. Ich frage dich also, warum kein Wort darüber in diesen Protokollen steht«, sagte ich.
Zunächst schwieg Phil eine Weile. Doch dann seufzte er vernehmlich und nickte verstehend.
»Die Kollegen in Macon wollen verhindern, dass auch nur eine Zeile darüber in einem offiziellen Bericht auftaucht. Kann man verstehen, behindert aber die weiteren Ermittlungen«, räumte er ein.
Agent Casper, der Leiter der Außenstelle in Macon, empfing uns mit kühler Professionalität, die seine Ablehnung kaum überdecken konnte. Auch die Blicke der anwesenden Kollegen waren sehr reserviert. Als Phil und ich in den Besucherstühlen vor Caspers Schreibtisch saßen, um von ihm einen aktualisierten Statusbericht zu erhalten, reagierte er kurz angebunden.
»Mr Jones war nach unseren Erkenntnissen in seinem Hotel, um zuerst im Restaurant zu essen und später am Laptop seinen Bericht zu verfassen. Als er am nächsten Tag nicht zur angesetzten Besprechung kam, habe ich ein Team dorthin geschickt«, erklärte Agent Casper.
Da der Sonderermittler sich weder am Telefon meldete noch energisches Klopfen an seiner Zimmertür half, öffneten die Agents mit einer Schlüsselkarte. Sie fanden Jones nicht in seinem Zimmer und das Bett wirkte unbenutzt.
»Allem Anschein nach hat er unbemerkt noch am Abend das Hotel verlassen. Sein Wagen stand unberührt auf dem Parkplatz«, schloss Agent Casper seinen Bericht.
Es waren nicht nur seine Worte, die abweisend wirkten. Auch die Körpersprache des schlanken Mannes mit den intelligenten, braunen Augen signalisierte es. Ich forschte in seinem Gesicht und überlegte, wie ich damit umgehen sollte.
»Hat die Überprüfung der Taxiunternehmen auch kein Ergebnis gebracht?«, fragte Phil.
»Wir haben mit allen Unternehmen gesprochen, die Fahrzeuge mit und ohne Fahrer vermieten. Fehlanzeige. Mr Jones hat zu keinem Zeitpunkt ein anderes Fahrzeug gemietet«, erwiderte Agent Casper.
Er hatte einen Fahndungsaufruf an die örtlichen Cops sowie die Dienststellen des Countys geschickt. Niemand wollte Melvyn Jones seit seinem Verschwinden gesehen oder gesprochen haben.
»Er wurde buchstäblich zu einem Geist, Inspektor Cotton«, sagte Agent Casper.
Die geschilderten Maßnahmen entsprachen dem üblichen Vorgehen und lieferten mir keinen Grund, an Agent Caspers Sorgfalt zu zweifeln.
»Sie haben es vermieden, in Ihren Berichten eine Vermutung zum Verschwinden von Jones zu äußern. Das kann ich gut nachvollziehen. Hier unter uns würde ich aber gerne Ihre professionelle Meinung erfahren. Was ist mit Jones passiert?«, fragte ich.
Einige Sekunden verschleierte sich der Blick unseres Kollegen aus Macon. Dann stieß er die Luft aus und rang sich zu einer Antwort durch.
»Es muss mit seinen Ermittlungen zu tun haben. Niemand geht von einem unglücklichen Zufall aus, Inspektor Cotton. Was uns jedoch fehlt, ist ein konkreter Hinweis, dem wir nachgehen könnten«, sagte Agent Casper.
Das war nicht die erhoffte Antwort. Ich schluckte meinen Ärger hinunter und ging davon aus, dass wir Agent Casper demnächst zu einer besseren Zusammenarbeit bewegen konnten. Ich bat daher, dass man uns ein Büro zur Verfügung stellte. Dafür war bereits gesorgt, und auch der Zugang zum System war freigeschaltet worden. Nachdem Phil und ich uns einen frischen Kaffee beschafft hatten, setzten wir uns an die Schreibtische.
»Agent Casper mauert noch ein wenig«, stellte Phil fest.
Ich lachte leise auf. Das war die Untertreibung des Jahres. »Kann man wohl sagen. Gewähren wir ihm ein wenig Zeit, sich an uns zu gewöhnen. Ich schlage vor, dass wir mit den gleichen Personen sprechen, mit denen bereits Jones geredet hat«, erwiderte ich.
Mangels besserer Alternativen stimmte Phil zu. Unsere Wahl fiel zuerst auf eine Staatsanwältin, da Jones bereits mehrfach in ihrem Büro gewesen war. Ich rief in der Staatsanwaltschaft an und bat um einen Termin. Zu meiner Überraschung wurde ich sofort zu Staatsanwältin Alexa Crawford durchgestellt.
»Sie können gerne sofort zu mir kommen, Inspektor. Mir liegt viel daran, dass wir Mr Jones so schnell wie möglich finden«, schlug sie vor.
So viel Entgegenkommen war erfrischend und daher nahm ich den Vorschlag an. Phil und ich meldeten uns ab, um die kurze Fahrt zum Sitz der Staatsanwaltschaft anzutreten. Wir waren gespannt, was uns dort über Jones und seine Ermittlungen mitgeteilt werden würde.
***
Das Gespräch war sehr aufschlussreich, denn die Staatsanwältin hatte offensichtlich eng mit Melvyn Jones zusammengearbeitet. Die sportliche Frau mit den dunkelblonden Haaren und den lebhaften blauen Augen empfing uns in ihrem Büro. Sie räumte schnell Aktenberge von zwei Stühlen, wobei Phil ihr sofort zur Hand ging. Sie dankte es ihm mit einem warmen Lächeln. Dann deutete Alexa Crawford auf die frei gewordenen Stühle, während sie uns ungefragt zwei Becher mit Kaffee einschenkte.
Gleich zu Beginn des Gesprächs einigten wir uns darauf, alle Ränge einfach wegzulassen und uns mit Vornamen anzusprechen. Alexa war ein herrlich unkomplizierter Mensch, ohne dabei ihre Kompetenz einzubüßen. Mehrfach wurde unsere Unterredung von Mitarbeitern oder Kollegen von ihr unterbrochen, die kurz im Büro vorbeischauten. Immer war der große Respekt vor der Staatsanwältin spürbar.
»Melvyn hat sich sehr gut auf diese Ermittlung vorbereitet. Er konnte mir bei unseren Treffen aus den Dateien auf seinem Laptop immer sehr hilfreiche Informationen überspielen«, sagte Alexa.
Von diesem Laptop hörten wir zum ersten Mal. »Hat Jones den immer bei sich gehabt?«, hakte ich nach.
Nach Alexas Beobachtung schien der Laptop das wichtigste Arbeitsgerät des Sonderermittlers gewesen zu sein. Davon hatte uns Agent Casper nichts gesagt. Vermutlich war der Laptop zusammen mit Jones verschwunden.
»Können Sie sich daran erinnern, zu welchen Personen er Sie besonders befragt hat?«, fragte Phil.
Alexa hatte die Dateien von Jones in einem eigenen Verzeichnis zusammengefasst. Sie zeigte es uns und bot von sich aus an, diese Dateien an unseren Server in der Außenstelle hier in Macon zu übermitteln.
»Das wäre sehr hilfreich, Alexa«, dankte ich ihr.
Mir fielen verschiedene Einträge auf, die nicht in der üblichen schwarzen Schrift, sondern rot waren.
»Was haben diese farblich hervorgehobenen Zeilen zu bedeuten?«, fragte ich.
»Das sind die Namen und Adressen der Mitarbeiter in verschiedenen Behörden, deren Aufgabengebiet für korrupte Menschen besonders interessant wäre«, erwiderte Alexa.
Aus ihrer Formulierung ließ sich nicht erkennen, ob sie die Personen zum engeren Kreis der Verdächtigen rechnete. Das war auch Phil nicht entgangen, der...
Erscheint lt. Verlag | 27.8.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erste-fälle • Fall • gman • G-Man • Großband • Hamburg • Horst-Bosetzky • international • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Krimis • krimis&thriller • letzte fälle • martin-barkawitz • morland • nick-carter • Paket • Polizeiroman • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • schwerste-fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • Spannungsroman • Staffel • stefan-wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • uksak • Urlaub • Wegner |
ISBN-10 | 3-7517-6511-5 / 3751765115 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6511-4 / 9783751765114 |
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