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Der Teufel kommt an Silvester (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
458 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-5077-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Teufel kommt an Silvester -  Rebecca Lechner
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Hauptkommissar Daimon Bail und seine Kollegin Serina Hauser kommen von ihrem unterbrochenen Urlaub, währenddessen es einige Morde gegeben hat, nach Memmingen zurück. Kaum zu Hause, stehen sie erneut vor einem schwierigen Rätsel. Wer ermordet und foltert an Silvester Männer und präsentiert ihre toten Körper an Bahnübergängen? Die Jagd auf einen Serienkiller beginnt.

ist noch in Arbeit

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Was zuvor geschah ...

 

Matthias und Daimon hätten sehr gut als Geschwister durchgehen können. Matthias‘ Familie zog vor vielen Jahren neben Daimons‘ in das Nachbarhaus ein, da waren die Jungen gerade mal sieben Jahre alt. So wuchsen sie Tür an Tür auf. Die zwei verstanden sich auf Anhieb. Ab dem ersten Tag gab es keinen, an dem sie nicht zusammen waren, sie wurden unzertrennliche Freunde. Sie teilten alles, von den Spielsachen bis hin zur Lunchbox in der Schule. In all den Jahren bemerkte niemand Matthias‘ heimliche Neigungen.

Erst mit dreizehn bemerkte Daimon eines Tages, als Matthias glaubte, unbeobachtet zu sein, dass sein Freund den Jungs nachsah, anstelle der Mädchen. Für einige Augenblicke hatte Daimon Bedenken, ob sich Matthias an ihn heranmachen würde. Daher nutzte er eines Abends, als sie wieder allein an ihrem Lieblingsort in Buxheim am versteckten See waren, die Gelegenheit. Leicht verunsichert stellte er ihm die eine Frage, die ihn schon länger bedrückte. Denn er wollte seinen besten Freund schließlich nicht verlieren: „Matthias, kann es sein, dass du eher auf Männer stehst? Mir ist aufgefallen, wie du ihnen hinterhersiehst.“
Verlegen sah dieser Daimon an: „Oh je, ist es so offensichtlich?“
„Oh ja, ich an deiner Stelle würde es nicht so öffentlich zeigen. Wer weiß, wer das in den falschen Hals bekommt. Mir ist es egal, auf wen du stehst, nur muss ich dich enttäuschen, ich mag dich sehr, aber nicht so sehr. Glaubst du, wir können dennoch Freunde bleiben? Auch wenn ich Frauen bevorzuge?“, versuchte Daimon seinem Freund seine Gefühlslage klarzumachen.

Darauf meinte Matthias ganz trocken, als Daimon ihn auf seine Bedenken ansprach: „Aber sicher doch! Du bist mein bester Freund. Und sorry, du bist zwar süß, aber du passt nicht in mein Beuteschema.“ Dabei lachte Matthias sein unwiderstehliches Lachen, auf das die Mädchen so abfuhren. Seine Worte vertrieben jeden Zweifel an ihrer Freundschaft, und erleichtert atmete Daimon aus. Die nächsten vier Jahre verliefen ohne irgendwelche Probleme, und die Jungs verbrachten weiterhin die meiste Zeit zusammen – bis auf einer Halloweenparty das Kartenhaus zusammenbrach.

 

Daimon konnte gut verstehen, dass es für Matthias im schwierigsten Alter von siebzehn Jahren nicht einfach war, freiwillig zuzugeben, dass er auf Jungs stand. Diese Neigung konnte er mittlerweile auch sehr gut verbergen. Bis zu diesem Zeitpunkt war Matthias der Mädchenschwarm an ihrer Schule. Daimon störte es nicht, dass sein bester Freund Männern bevorzugte. Er hatte schließlich seine eigenen Probleme. Er wurde ständig wegen seiner verschiedenfarbigen Augen schräg angesehen und mit Fragen gelöchert. Es nervte ihn, mehrmals am Tag erklären zu müssen, was eine Iris-Heterochromie war. Um den ständigen Fragen und Beleidigungen auszuweichen, ob er verschiedenfarbige Kontaktlinsen trage, nur um aufzufallen, oder ob es ein Teufelsmal sei, gewöhnte er sich schon früh daran, ständig eine dunkle Sonnenbrille zu tragen.

 

Aber richten wir erst einmal die Aufmerksamkeit auf Matthias. Er war ein gutaussehender Teenager. Sein kurzes schwarzes, strubbliges Haar, das immer so aussah, als wäre er eben aus dem Bett gekrochen, lud einfach zum Durchwuscheln ein. Sein schlanker Körperbau war ein Blickfang. Er war mit seinen einen Meter dreiundachtzig einer der größten in seiner Klasse. Nicht einmal die Narbe auf seiner linken Wange entstellte sein jugendliches Gesicht. Anfangs wurde er deswegen gehänselt und verspottet. Das legte sich jedoch recht schnell, als er im Fußballteam als Stürmer seine Mannschaft jedes Jahr zum Sieg führte.

 

Daimon konnte sich noch sehr gut an den Tag erinnern, an dem Matthias diese Narbe bekam. Es war ein heißer Sommertag und sie wollten an den Buxheimer Weiher zum Baden. Der Tag verlief bis zu der schicksalhaften Situation sehr ruhig. Daimon kam gerade aus dem Wasser, als eine Gruppe von vier älteren Jugendlichen näherkam. Einem der Jungs fiel auf, das Daimon zwei verschiedenfarbige Augen hatte. Sofort zog dieser ihn damit auf.

„He, Leute, schaut mal, da ist ein Außerirdischer, der hat zwei verschiedenfarbige Augen.“

„Lasst mich in Frieden“, versuchte Daimon ihnen mit sicherer und fester Stimme klarzumachen. Ohne sie aus den Augen zu lassen, ging er um sie herum. Er wollte keinen Streit, sondern einfach nur seine Ruhe. Ihm waren die Kerle nicht geheuer. Die Jugendlichen sahen sehr rabiat aus, mit ihren kurzen Bürstenhaarschnitten und den Bomberjacken mit dem Camouflage-Muster. Jeder von ihnen hatte mindestens eine Flasche Bier in der Hand. Bis auf den vierten im Bunde, der trug einen Sechser-Bierkarton unter dem Arm.

„Ach Quatsch, Pepe, das ist ein Teufelsmal. Lass die Finger von ihm, nicht, dass er dich verflucht“, johlte der Zweite.

Der Kerl, der mit dem Namen Pepe angesprochen worden war, sprach überheblich weiter: „Der Zombie? Mich verfluchen? Ha, das soll er nur wagen.“

Daimon passierte eben die Gruppe der Jugendlichen, da griff der Rädelsführer Pepe ihn fest am Arm und forderte ihn auf: „Komm, verfluch mich doch!“

Seine Freunde lachten und ein anderer meinte trocken: „Komm, schmeiß den Wurm einfach zurück ins Wasser, wo er eben hergekommen ist. Vielleicht fangen wir mit ihm einen großen Fisch.“

„Gute Idee ...“, weiter kam er nicht, denn plötzlich stand Matthias vor Pepe und meinte streng: „LASS IHN LOS!“

„Und wenn ich es nicht mache, was passiert dann? Willst du mich verfluchen?“

„Sowas kann ich nicht, ich löse so etwas anders.“

„Nicht, Matthias“, versuchte Daimon, seinen Freund von dessen Vorhaben abzuhalten. Aber er wusste, das war nutzlos. Matthias hatte immer schon einen sehr starken Beschützerinstinkt gehabt, der in Daimons Kindheit auch nötig gewesen war. Denn wegen seiner zweifarbigen Augen geriet er ständig in Bedrängnis und wurde von den anderen Jugendlichen gemobbt, so wie eben.

„Ach, und was wäre das?“, spottete der Rädelsführer Pepe.

„Das!“ Matthias holte aus und verpasste ihm einen kräftigen Schlag auf die Nase.

Pepes Kopf fiel nach hinten und ein leises Knacken war zu hören. Pepe richtete seinen wütenden Blick auf Matthias. Der Teenager war einen halben Kopf größer und durch den Schlag von Matthias hatte er Daimon losgelassen. Dafür ging er mit einem Wutschrei auf ihn los. Die zwei schlugen hart mit den Fäusten aufeinander ein, bis sie sich über den steinigen Boden wälzten. Die anderen Teenager blieben nicht untätig und feuerten ihren Kumpel lautstark an.

„Los, Pepe, mach ihn fertig!“

Schwer atmend bekam Matthias nach ein paar weiteren harten Fausthieben die Oberhand über ihn und konnte sich von seinem Gegner lösen. Flink sprang er auf und sah verächtlich auf den anderen hinunter. „Ich glaube, wir werfen das Strandgut wieder zurück in den See. Ach, und sollte ich einen von euch noch einmal in seiner Nähe sehen, bekommt ihr es mit mir zu tun“, drohte er ihnen mit erhobener Faust.

Die anderen Jungs starrten gebannt zwischen ihrem Kumpel, der blutend auf dem Boden lag, und Matthias hin und her, als warteten sie auf ein Zeichen, was sie tun sollten. Darauf wollte Matthias jedoch nicht warten, daher packte er Daimon am Arm und zog ihn von den anderen fort. Sehr weit kamen sie nicht, da sprang Pepe auf und griff nach etwas, was neben ihm auf dem Boden gelegen hatte. Es war ein Stück einer Glasflasche. Mit dieser Scherbe ging er auf Matthias los. Daimon sah Pepe aus dem Augenwinkel und zog Matthias aus der Gefahrenzone. Leider hatte er nicht mit der Flinkheit des anderen gerechnet. Pepe erwischte Matthias an der linken Wange und schlitzte sie auf. Das Blut schoss nur so aus der klaffenden Wunde und über sein Gesicht. Nun packte auch Daimon die Wut, und er verpasste dem Angreifer einen kräftigen Hieb in den Magen. Die Wucht des Schlages ließ ihn zusammenklappen wie ein gefällter Baum. Seine letzten gehauchten Worte vergaß Daimon nicht.

„Ja, lauft nur weg. Ich finde euch und das werdet ihr nicht überleben“, knurrte Pepe ihnen hinterher.

Seit diesem Tag zierte Matthias‘ linke Wange eine lange Narbe. Daimon nahm sich an diesem Tag vor, sich nie wieder unterdrücken und mobben zu lassen, damit so etwas nie wieder passieren würde. Denn nur wegen ihm und seinen zweifarbigen Augen war Matthias so schwer verletzt worden.

 

Ein paar Monate später auf der Halloweenparty der Schule setzte Matthias dem Ganzen die Krönung auf. Er erschien dort in einem schicken Piratenkostüm. Ab dem Zeitpunkt wurde er von den Mädchen nur so umschwärmt, wie der Star einer Boyband. Daimon stand nicht auf Männer, musste aber zugeben, dass Matthias dieses originelle Outfit ausgezeichnet stand. Er sah wie ein verwegener Freibeuter der Meere aus längst vergangenen Zeiten aus. Die Narbe an seiner rechten Wange unterstrich zusammen mit der schwarzen Augenklappe sein Erscheinungsbild.

Ein Jahr später gingen Matthias und Daimon erneut auf die Halloweenparty in der Sporthalle der Schule ... und der Horror begann.

Matthias war an diesem Tag ganz besonders in Feierlaune, denn sein Fußballteam hatte ein wichtiges Spiel gegen die Schule aus der Nachbarstadt gewonnen. Daimon gönnte ihm die Siegesfreude und bemerkte zu spät, wie tief Matthias ins Bowleglas geschaut hatte. Obwohl Alkohol auf der Party verboten war, glaubte einer aus der Oberstufe, er müsse die Bowle mit ein paar Flaschen Wodka etwas aufpimpen. Spät am Abend sprang Matthias stark angetrunken auf einen der Tische. Leicht schwankend sah er über die Menge. Mit einer Hand hielt er sich an der herunterhängenden Lampe fest, um sein Gleichgewicht nicht zu verlieren....

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreaskreuz • Memmingen • Mord • Polizei • Silvester • Thriller • Wuppertal
ISBN-10 3-7598-5077-4 / 3759850774
ISBN-13 978-3-7598-5077-5 / 9783759850775
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