Time to Kill (eBook)
456 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5536-8 (ISBN)
Die Sphinx liegt in Schutt und Asche! Radikale Islamisten haben das Jahrtausende alte Symbol ägyptischer Kultur in die Luft gesprengt. Auch unter der Zivilbevölkerung richten sie blutige Massaker an, bis auf den Straßen Angst und Schrecken regieren. Hinter den Anschlägen steckt der 'Pharao', ein geheimnisvoller iranischer Doppelagent. Doch welches Ziel verfolgt er?
In den USA untersucht Kyle Swanson derweil den Mord an einem Wirtschaftsprüfer. Die Spur des Geldes führt nach Ägypten - und mitten in das Chaos, das der Pharao dort angerichtet hat. Auf sich allein gestellt, operiert Swanson undercover, um einen Krieg zu verhindern, der Tausende Menschleben kosten und die Welt ins Chaos stürzen würde ...
Der sechste Roman um Sniper Kyle Swanson - spannende Militär-Action von den New-York-Times-Bestseller-Autoren Jack Coughlin und Donald A. Davis. Für alle Fans von Tom Clancy, Lee Child und Will Jordan!
Die Kyle Swanson Thriller in der richtigen Reihenfolge:
1. Kill Zone
2. Dead Shot
3. Clean Kill
4. Act of Treason
5. Running the Maze
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
<p><strong>Jack Coughlin </strong>(*1966) ist ein pensionierter Unteroffizier der US-Marine. Als Scharfschütze war er in verschiedenen internationalen Krisenherden im Einsatz, u.a. in Somalia und im Irak, und wurde für seine Verdienste mit der 'Bronze Star'-Medaille ausgezeichnet.</p>
1
NEWPORT BEACH,
KALIFORNIEN
Kyle Swanson lehnte am weiß gestrichenen Geländer der Loggia im zweiten Stock seines Hauses, während die Sonne dem Horizont zustrebte, und nahm einen Schluck aus seiner Flasche Bier. Er fragte sich, ob er noch Zeit hatte, sich ein letztes Mal in die Brandung zu stürzen, zum Wedge hinüberzupaddeln, ein paar Wellen zu reiten und zurückzukehren, bevor es zu dunkel wurde. Madeleine, seine Begleitung in den letzten zwei Wochen, würde nach ihrer Schicht im Strandrestaurant vorbeikommen und erwartete, dass er ein paar Thunfisch-Steaks grillte, während sie einen Salat zubereitete. Sie würden kaltes Cerveza trinken und auf der Terrasse essen – die Glastüren vollständig geöffnet, damit der frische Meereswind ins Haus hineinwehen und zugleich die drinnen gespielte Musik in die Nacht hinausschallen konnte. Vielleicht würden sie um Mitternacht schwimmen gehen, und er würde von ihrem wundervollen Körper in dem roten Bikini und dem blonden Haar, in dem sich das Mondlicht spiegelte, geblendet sein. Danach würden sie einen strategischen Rückzug in das große Schlafzimmer vornehmen, um sich zu lieben, während draußen die Skateboarder, Radfahrer, Gassigeher, Touristen und Verliebten über die Strandpromenade flanierten, ohne sie bei ihren amourösen Aktivitäten sehen zu können.
Nein, dachte er, während seine Fingerspitzen über das frisch gestrichene Geländer glitten, ich habe keine Zeit mehr, um noch ein letztes Mal hinauszupaddeln. Maddy und er würden morgen früh getrennter Wege gehen müssen. Aber es war ein toller Urlaub gewesen! Das United States Marine Corps wollte seinen besten Scharfschützen wieder zurück im Dienst wissen.
Swansons Telefon klingelte, als hätte es nur auf den richtigen Augenblick gewartet, um die friedliche Stimmung zu zerstören. Er warf einen Blick auf das Display: Lieutenant Colonel Sybelle Summers rief aus Washington an.
»Hey«, begrüßte er sie.
»Na, bist du noch im Urlaubsmodus?«
»Habe ich dir schon mal gesagt, dass du eine verführerische Stimme hast?«
»Ich bin Ihr vorgesetzter Offizier, Gunnery Sergeant Swanson.«
»Das ist richtig; allerdings haben wir schon einmal miteinander geschlafen, Sybelle«, entgegnete er. »Erinnerst du dich etwa nicht mehr? An jene regnerische Nacht in Frankreich?«
»Ich war noch nie in Frankreich. Du verwechselst mich mit deiner neuen Flamme. Wie heißt sie noch gleich? Michelin – wie die Autoreifen?«
»Sie heißt Madeleine, dein Gedächtnis lässt dich wohl allmählich im Stich. Ich dachte, du und ich, wir hätten eine ganz besonders innige Beziehung.«
Etwas änderte sich an ihrem Tonfall, ganz subtil, aber nicht unangenehm, als sie erwiderte: »Manche Menschen hinterlassen einfach keinen bleibenden Eindruck.«
Beide lachten.
»Sybelle«, setzte Swanson an, »warum belästigst du mich an meinem letzten freien Abend? Lass mich in Ruhe, Mädchen! Die Sonne geht gerade unter, ich trinke ein Bier, blicke zum Strand und aufs Wasser hinaus und bereite mich darauf vor, Thunfisch-Steaks auf den Grill zu werfen. Maddy kommt gleich vorbei, und dann genießen wir zusammen das perfekte kalifornische Wetter. Ich bitte dich, ich will nicht zurück nach Washington, laut dem Wetterkanal ist die ganze Stadt eingeschneit.«
»Hör auf zu jammern, Kyle. Du hast dieses protzige Haus gebaut, und jetzt benimmst du dich wie ein reicher Schnösel anstatt wie der lumpige US-Marine, der du in Wahrheit bist. Maddy, so richtig? Maddy? Ist sie schon mit der Highschool fertig?«
»Ich habe einen Vorschlag für dich«, erwiderte Swanson. »Warum kommst du nicht her, statt mich nach Washington zu beordern? Hier gibt es weit und breit nur Sand, keinen Schnee.«
»Miss Maddy Michelin wäre sicherlich begeistert, mich bei euch begrüßen zu dürfen. Kommen wir zum Geschäftlichen! Du sollst auf der Stelle aufbrechen und hierher nach Washington zurückkehren.«
»Ich werde sowieso morgen Nachmittag da sein, Sybelle, schneller geht es wirklich nicht.« Er kippte den letzten Rest Bier herunter, das allmählich warm geworden war. Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit zu einem dunkelorangenen Streifen verdichtet, der von der bedrückend wirkenden violetten Nacht vertrieben wurde, die von Osten herankam; die Sonne bewegte sich so schnell auf den Horizont zu, dass es den Anschein hatte, als würde sie hinunterstürzen.
»Planänderung. Ein Jet wartet auf dich am John Wayne International Airport. Ich steige hier in Washington ein, dann fliegen wir zusammen zu einem Meeting weiter. Schalt den Lautsprecher aus!«
Er tat, wie ihm befohlen, und hielt sich dann das Handy ans Ohr. »Okay. Ich höre. Aber diese Leitung ist nicht sicher.«
»Wirklich? Ich hatte ja keine Ahnung. Weiß Maddy das auch?«
»Kannst du bitte zum Punkt kommen?«
»Einige Freunde deines Vaters haben den Boss kontaktiert und wollen, dass wir uns mit einem Mann treffen, der an der Küste von Maryland lebt. Wir werden von der Andrews Air Base aus losfahren.«
Das war ein Schock für Swanson. Auf ihre Art hatte Sybelle ihn soeben darauf hingewiesen, dass bei dieser Geschichte Sir Geoffrey Cornwell in Großbritannien offenkundig den Stein ins Rollen gebracht hatte. Cornwell war Colonel im britischen Special Air Service Regiment gewesen, bevor ihn ein Oberschenkelhalsbruch gezwungen hatte, in den Ruhestand zu gehen. Weil er nicht untätig herumsitzen konnte, machte er sich daran, technische Anwendungen und neuartige Waffen für das Militär zu entwickeln; er war ganz vorne mit dabei, als westliche Regierungen begannen, Gelder für den Krieg gegen den Terrorismus lockerzumachen. Schließlich überredete Cornwell das Pentagon, ihm einen Scharfschützen zur Seite zu stellen, der ihn bei der Entwicklung eines neuartigen Scharfschützengewehrs unterstützen sollte, das nach dem legendären Schwert Excalibur benannt wurde. Kyle Swanson wurde nach England geschickt, und schon nach kurzer Zeit war das Projekt von Erfolg gekrönt. Doch nicht nur das: Jeff Cornwell und seine außergewöhnliche Frau, Lady Patricia, die beide kinderlos geblieben waren, hatten in Kyle Swanson, einem amerikanischen Waisenkind, einen neuen Freund gefunden.
Über die Jahre, in denen es einige sehr gute, aber auch schlimme und gefährliche Zeiten gegeben hatte, wuchsen sie zu einer Familie zusammen. Sir Jeff streckte seine Fühler in andere Branchen aus und bewies ein goldenes Händchen fürs Geschäftliche. Obwohl Swanson bei den Marines blieb, wurde er auch in die Aktivitäten des »Familienbetriebs« miteinbezogen; und das Pentagon wusste es zu schätzen, dass es mit ihm über einen Verbindungsmann in den florierenden Cornwell-Unternehmungen verfügte. Für Swanson war es ein besonderer Tag gewesen, als die Cornwells ihn offiziell adoptiert hatten.
Wenn also Sir Jeff, der sowohl die Vereinigten Staaten als auch Großbritannien bei Geheimoperationen unterstützte, hinter dieser Sache steckte, dann bedeutete dies für Swanson, dass die Angelegenheit von größter Wichtigkeit war, auch wenn er nicht wusste, worum es ging. Das Problem, was immer es war, hatte vermutlich seinen Weg über Jeffs Freunde beim britischen Geheimdienst über das Büro des Premierministers bis ins Weiße Haus gefunden. Das genügte Swanson, um zu wissen, dass er unverzüglich aufbrechen sollte, aber eine letzte Nacht mit Maddy wäre trotzdem schön gewesen.
Er schwieg einen Moment, dann sagte er: »General Middleton beordert mich also persönlich zurück?«
»Nicht dieser Boss, Swanson«, entgegnete Sybelle. »Der Big Boss. Wie auch immer, die Task Force Trident ist jetzt offiziell involviert.«
Swansons Neugier war nun endgültig geweckt, dennoch konnte er diese ganze Sache nicht einfach so hinnehmen. »Du verlangst also, dass ich auf meine letzte Nacht am Strand verzichte und sofort von Küste zu Küste fliege, nur um ein paar Stunden vor meiner ursprünglich vereinbarten Ankunft aus dem Flugzeug zu steigen und direkt in Maryland an die Arbeit zu gehen? Ist das wirklich so dringend?«
»Verdammt richtig, Gunny. Du bist jetzt wieder Staatsdiener.« Sie beendete das Gespräch.
»Oh, Mann.« Swanson klappte sein Handy zusammen und steckte es zurück in die Hosentasche. Die Sonne war kaum noch zu erkennen und versank soeben im Pazifik. Es war der lediglich einen Augenblick dauernde Anblick, auf den er jedes Mal wartete, den er aber für gewöhnlich verpasste, weil er so schnell wieder vorbei war. Diesmal nicht! Da war es, nur einen Herzschlag lang: ein leuchtendes, smaragdgrünes Funkeln, als der letzte Rand der Sonne im Wasser verschwand. Vielleicht ist es ein Omen, dachte er, das offizielle Ende meiner zwei Wochen der Ruhe und des Friedens. Jetzt war es wieder an der Zeit, für Trident den Abzug zu drücken.
Widerwillig wählte er Madeleines Nummer, die er auf Kurzwahl gespeichert hatte, um ihr die schlechte Nachricht zu überbringen. Er müsse sofort los, versuchte er ihr zu erklären; und nein, er könne nicht sagen, wohin, und nein, es tue ihm leid, aber er wisse nicht, wann er zurück sei. Sie reagierte vollkommen verständnislos; und genauso schnell, wie das grüne Funkeln über dem Ozean erloschen war, switchte sie von »wütend« auf »kalt« und schließlich auf »abweisend«. »Hör zu, Maddy, ich habe dieses verdammte Haus direkt am Strand gebaut. Glaubst du, ich lasse es einfach leer stehen? Natürlich komme ich zurück. Ich rufe dich an, sobald ich zurück bin – nein, bevor ich zurückkomme. Das verspreche ich dir.«
Sie sagte etwas außerordentlich Vulgäres und beendete einfach das Gespräch.
***
Zwei Stunden später saß er als einziger Passagier an Bord...
Erscheint lt. Verlag | 1.8.2024 |
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Übersetzer | Benjamin Schöttner-Ubozak |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Actionthriller • bethrilled • Doppelagent • Eliteagent • Eliteeinheit • Geheim • Geheimdienst • Massenvernichtung • Militärthriller • Öl • Operation • Scharfschütze • Sniper • Spionagethriller • Task Force • Terroranschlag • Thriller • undercover • Verschwörung • Waffe |
ISBN-10 | 3-7517-5536-5 / 3751755365 |
ISBN-13 | 978-3-7517-5536-8 / 9783751755368 |
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Größe: 2,1 MB
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