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Harz aber herzlich (eBook)

Cosy Crime aus der Mitte Deutschlands mit einem unschlagbaren Ermittlerduo
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01786-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Harz aber herzlich -  Peter Godazgar,  Alexandra Kui
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Gute Laune garantiert: der Auftakt der fantastischen Krimiserie mit dem ungleichen Ermittlungsduo Ariane und Andreas: Achtsamkeit und Mord im Harz. Ein durchbrochenes Geländer, eine seltsam verdrehte Leiche am Abhang. Dabei wollte Ariane an ihrem ersten Arbeitstag in Düsterode im Harz nur eine frauenfeindliche Kritzelei beseitigen, schließlich gehört auch das zu ihren Aufgaben als Sensitivity-Managerin des Tourismus-Verbands. Als Polizeihauptmeister Andreas mit seinem Hund Frau Krause am Tatort ankommt, sind zwei Dinge schnell klar: Ariane und Andreas sind wie Feuer und Wasser, Stadt und Land, Tofu und Bratwurst, Bier und Kombucha. Und statt den Harz diverser und wertschätzender für alle zu machen, hat Ariane es mit ganz neuen Herausforderungen zu tun - denn irgendjemand sorgt dafür, dass Menschen sterben. Der Tote im Wald wird jedenfalls nicht der letzte sein. Von wegen «Glück auf» im Harz. Andreas und Ariane ermitteln. Und Frau Krause auch. Harz, herzlich, humorvoll!

Peter Godazgar, geboren 1967, aufgewachsen in Hückelhoven, lebt in Halle (Saale). Nach vielen Jahren als Tageszeitungs-Redakteur arbeitet er nun als stellvertretender Pressesprecher der Saalestadt. Nebenher schreibt er Romane und Short Stories, von denen drei für den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi nominiert wurden. Längst hätte er die Harzer Wandernadel in Gold verdient, aber leider vergisst er bei seinen Touren jedes Mal den Stempelpass.

Peter Godazgar, geboren 1967, aufgewachsen in Hückelhoven, lebt in Halle (Saale). Nach vielen Jahren als Tageszeitungs-Redakteur arbeitet er nun als stellvertretender Pressesprecher der Saalestadt. Nebenher schreibt er Romane und Short Stories, von denen drei für den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi nominiert wurden. Längst hätte er die Harzer Wandernadel in Gold verdient, aber leider vergisst er bei seinen Touren jedes Mal den Stempelpass. Alexandra Kui, geboren 1973, lebt in Buxtehude, ihrer Heimatstadt. Seit dem Abitur arbeitete sie zunächst für Tageszeitungen, unter anderem als Volontärin für die Goslarsche Zeitung. Seit vielen Jahren schreibt sie Romane wie den für das ZDF verfilmten Krimi "Blaufeuer". Die besten Ideen hat sie beim Wandern, gern mit Hund im Harz, wo sie nie den Stempelpass vergisst und die Goldene Wandernadel längst ergattert hat.

Andreas erfährt dramatische Neuigkeiten


«Revierstation Düsterode, Polizeihauptmeister Anton, guten Tag.»

«Endlich. Sie müssen mir jetzt zuhören. Ich werde hier von einem zum anderen vertröstet. Ich möchte einen Leichenfund melden.»

Andreas verspürt ein unangenehmes Ziehen in der Magengrube. «Eine Leiche», sagt er tonlos. «Sind Sie sicher?»

«Ja. Das habe ich der Frau auch schon gesagt, ich wusste die ganze Zeit, dass der Mann tot ist, dafür hätte ich nicht erst da runterklettern müssen und mir fast den Hals brechen, das hat man von oben schon gesehen, aber die wollte ja nicht zuhören, keiner hört mir zu, der Mann ist tot, daran besteht überhaupt nicht der geringste Zweifel, die Augen sind offen, der Hinterkopf ist Matsch, bitte entschuldigen Sie meine Wortwahl. Die Frau sagt, sie ist nicht zuständig …»

Andreas kratzt sich am Hinterkopf. «Welche Frau und welcher Mann?»

«Die Frau von Eins-eins-zwei – und der Mann, woher soll ich das wissen? Der ist ja tot, den kenne ich nicht, deswegen war sie ja nicht zuständig, sondern Eins-eins-null, aber da gibt es eine Störung und man muss die Polizei über Amt anrufen, das sind Sie, also hören Sie mir jetzt bitte endlich zu. BITTE

«Gut. Ich höre Ihnen zu. Wo befindet sich der Fundort der Leiche?»

Die Anruferin stöhnt. «Bitte kommen Sie her. Ich bin hier ganz allein.»

«Brauchen Sie einen Arzt?»

«Nein. Der Mann ist ja tot!»

Andreas seufzt. «Ich meinte, für Sie.»

«Nein, nicht nötig. Ich will nur, dass Sie herkommen.»

«Dann müssen Sie sich jetzt bitte beruhigen und mir sagen, wo Sie sind.»

«Ich bin ganz ruhig! Wenn ich noch ruhiger werde, kann ich mich gleich neben den Mann hier legen.»

«Wo genau liegt der denn?»

Andreas kann hören, wie die Anruferin am anderen Ende der Leitung tief durchatmet.

«Unter dem Aussichtspunkt am Federberg in Grauen. Wenn Sie mir Ihre Handynummer verraten, kann ich meinen Standort mit Ihnen teilen», sagt sie.

«Gut, danke. So gefallen Sie mir schon besser. Ich bin unterwegs.»

Nachdem Andreas den Hörer aufgelegt hat, bleibt er noch einen Moment sitzen. Was war denn das für eine Diplom-Hektologin? Aber gut, auf eine Leiche zu stoßen, kann einen natürlich schon mal ein bisschen aus der Fassung bringen.

Sein Handy vibriert. Die Anruferin hat ihren Standort geschickt. Oje, mit dem Auto würde er da nicht richtig rankommen. Na ja, zumindest Frau Krause würde sich über den Ausflug freuen. Andreas tippt eine Nachricht: Werde wohl eine knappe Stunde brauchen, um bei Ihnen zu sein. Gruß PHM Anton.

Mit einem Ruck stemmt er sich aus dem Bürostuhl. Der Schafpudel reagiert sofort und springt ebenfalls hoch. «Na, Mensch, Frau Krause, dann schauen wir uns das mal an, was?»

 

Als Andreas im Auto sitzt und das Handy in die Halterung klemmt, sieht er, dass eine weitere Nachricht angekommen ist. Beeilen Sie sich bitte, AHvH.

AHvH, was soll das denn heißen? Eine Namensabkürzung ja wohl kaum. Irgendwas mit Harz? Hilfe vom Harz? Unfug.

Andreas schaukelt mit dem Landrover durch den Wald, bis es nicht mehr geht, dann marschiert er zu Fuß weiter. Frau Krause läuft vorneweg und macht immer wieder einen Abstecher ins Unterholz. Vögel zwitschern. Nur einmal kommt ihm ein älteres Ehepaar entgegen, das seinen Gruß stirnrunzelnd erwidert. Streifendienst im Wald?, denken die beiden vermutlich.

Alle paar Minuten vergleicht Andreas den Standort der Anruferin mit seinem eigenen. Als die beiden Punkte fast übereinanderliegen, bleibt er stehen und ruft: «Hallo! Hier spricht die Polizei! Ist hier die Frau, die angerufen hat?» Er muss lachen. Total bescheuert, dass er sich nicht den Namen der Frau hat geben lassen. «Hallo! Anton hier!»

Eine weibliche Stimme antwortet: «Hallo! Hallo, Anton! Hier bin ich.»

Ah, okay, sie wird direkt am Aussichtspunkt sein. Und tatsächlich steht sie auf dem kleinen Plateau. Eine schlanke Frau in Jeans und blauem Shirt. Als Andreas näher kommt, registriert er die Turnschuhe an den Füßen der Frau. Mit Turnschuhen auf den Berg – immer eine gute Idee. Das gibt schon mal einen Minuspunkt.

Frau Krause tänzelt interessiert auf die Anruferin zu. Andreas nimmt zur Kenntnis, dass die Frau nicht, wie so viele andere es tun, aufgeregt loskreischt, er solle «das Vieh» an die Leine nehmen. Das gibt auf jeden Fall einen Pluspunkt.

Er ruft: «Frau Krause, hierher!» Und sagt zu der Frau: «Die macht nichts. Ist nur verspielt.»

«Frau Krause?» Die Frau streichelt den Hund, und Andreas erkennt sofort, dass sie das nicht zum ersten Mal macht. Noch ein Pluspunkt. «Ich nehme an, wir haben telefoniert?»

«Ja. Da unten.»

«Was?»

«Da unten liegt die Leiche.»

Andreas tritt an das umgerissene Geländer. «Oha. Und Sie waren schon unten?»

«Musste ich ja. Die dämli…, die Frau am Notruf hat mir ja nicht geglaubt.»

«Darf ich Sie erst mal nach Ihrem Namen fragen?»

«Höft von Holten.»

«Höftfen …?»

«… von Holten, Ariane Höft von Holten.»

Ah! AHvH! Bei Andreas fällt der Groschen. Eine Adlige, denkt er. Wobei, ist das immer noch so, dass man automatisch adlig ist, wenn man ein von im Namen trägt?

«Gut, Frau … Holz … Holt … Höft …»

«Gerne auch Ariane», sagt sie.

«Ariane. Na, dann schauen wir uns den Toten mal an, was?»

«Das machen Sie mal schön alleine. Ich habe mir den Toten schon ganz genau angeschaut. Ich klettere da nicht noch mal runter.» Genervt. Schnippisch. Minuspunkt.

Andreas mustert Ariane. Sie ist nicht unattraktiv, denkt er. Tolle Figur. Das Gesicht weniger ebenmäßig als das von Melina Engel, die Augenbrauen leicht asymmetrisch. Vom Alter her schwer einzuschätzen. «Okay, dann warten Sie bitte hier.»

«Wofür brauchen Sie mich denn noch? Ich würde eigentlich ganz gerne wieder gehen.»

«Dauert nicht lange. Bitte.» Er sieht sich um: «Welchen Weg haben Sie nach unten genommen?»

«Bin einfach gesprungen.» Sie grinst nicht. Dann gestikuliert sie vage. «Ich bin den Weg ein Stück runter und irgendwie rein.»

Andreas nickt und spaziert los, Frau Krause bleibt bei der Adligen stehen und lässt sich von ihr streicheln.

Als er den Toten erreicht, denkt er, kein Wunder, dass Arielle Holt von Dingens das nicht kaltgelassen hat. Besonders der Hinterkopf ist wirklich kein schöner Anblick.

Andreas schaut die Klippe hinauf. Keine Frage, ein Sturz von da oben kann nicht glimpflich enden. Er stellt sich vor, wie der Unbekannte den Halt verloren hat. Die Folge war bestimmt zehn Meter freier Fall, schätzt Andreas.

Er ruft die Bergwacht in Düsterode an. Dann macht er mit dem Handy ein paar Fotos von der Leiche und der Umgebung.

«Hallo? Was machen Sie denn?»

Er legt den Kopf in den Nacken und sieht den Kopf der Adligen, daneben Frau Krause, die zweimal bellt.

«Ich komme wieder hoch!», ruft er. «Frau Krause, bleib fein da.»

Er sieht sich noch ein bisschen um, sucht einen Rucksack oder irgendwas anderes, das der Tote bei sich geführt haben könnte, findet tatsächlich einen Edding. Hatte die Adlige nicht so was erwähnt? Langsam stakst er durchs Unterholz. Sein Blick fällt auf einen Ast, er beugt sich vor, ein extrem gerade gewachsener Ast ist das. Nein, Moment, das ist gar kein Ast, sondern eine dünne Stange. Er fischt Plastikhandschuhe aus der Tasche und streift sie über, dann hebt er die Stange hoch und betrachtet sie.

«Das ist doch so ’n …», murmelt er. «So ’n … Ding. Wo man das Handy dranklemmen kann. So ’ne Vollpfostenantenne. Wie heißt das offiziell?»

Das Handy fehlt. Andreas sucht eine Weile, bis wieder die Stimme der Adligen ertönt.

«Haaallooo!»

«Ich komme ja!», ruft er und macht sich auf den Rückweg.

Als er wieder am Aussichtspunkt ankommt, wirft die Turnschuhträgerin mit dem unaussprechlichen Namen gerade einen Stock, dem Frau Krause begeistert hinterherhechtet.

«Schönes Tier», sagt sie.

«Ja, finde ich auch.»

«Was ist das für eine Rasse?»

«Ein Schafpudel.»

«Aha. Kenn’ ich gar nicht.»

«Alte ostdeutsche Hütehundrasse.»

...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Achtsamkeit • Amateurdetektiv • Amateurdetektivin • Cosy Crime • Der Brocken • Ermittlerduo • Franke Kuhnert • für Harzfans • Gendern • Goslar • Gute Laune Krimi • Halberstadt • Harz • Harzkrimi • Harz Krimi • Harzlektüre • humorvoller Krimi • Krimi aus dem Harz • Krimi mit Humor • Krimi Neuerscheinung 2024 • Krimiserie • lustiger Krimi • lustiger Kriminalroman • lustiger Roman • lustiges Ermittlerduo • Mindfulness • neue Krimis • neue krimis 2024 • neue Krimiserie • Urlaub im Harz • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre • vegan essen • Wandern • Wandern im Harz • Wernigerode • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-644-01786-7 / 3644017867
ISBN-13 978-3-644-01786-3 / 9783644017863
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