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Der Bulle und der Schmetterling - Der Killer und ein Chinchilla (eBook)

Krimi - Folge 8
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
175 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5947-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Bulle und der Schmetterling - Der Killer und ein Chinchilla - Martin Heimberger
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Die Bankangestellte Viktoria Specht wird im Homeoffice erschlagen. Während der Untersuchung des Tatorts fallen merkwürdige Details auf: Ein wütender Kakadu, der immer wieder 'Litschi' ruft, ein vereinsamtes und verwirrtes Chinchilla, sowie die Tatsache, dass Viktoria an diesem Tag mehrere unerwartete Besucher hatte. Kommissar Schiemann und die Tierflüsterin Kira Mauerfuchs folgen den Hinweisen von Spechts Tieren und erleben eine Überraschung. Dabei ist Kira abgelenkt, denn am selben Tag deckt sie neue Untaten der Pharmafirma auf, die sie für den Tod ihrer Mutter verantwortlich macht. Doch durch Kiras Ermittlungen gerät ausgerechnet ihr Freund Sebastian in ernsthafte Schwierigkeiten ...

Über die Serie:

Kommissar Schiemanns Leben steht Kopf: Der gemütliche Genießer und Gartenfreund blickt auf eine jahrzehntelange, makellose Karriere bei der Karlsruher Kriminalpolizei zurück - bis Kira Mauerfuchs in sein Leben tritt. Diese junge Frau hat zwei besondere Eigenschaften: Erstens versteht sie sich sehr gut mit Tieren. Zweitens überhaupt nicht mit Menschen. Aber als sie im Alleingang - und mit einem Hund als Zeugen - einen Fall löst, wird klar: Kira Mauerfuchs ist ein Naturtalent! Und so nimmt das ungewöhnliche Ermittlerteam seine Arbeit auf ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p><strong>Martin Heimberger</strong> mag Flammkuchen, Schupfnudeln und grüne Wellensittiche. Letztere natürlich nur als Haustiere. Grün sind bei ihm nicht nur die Sittiche, sondern auch der Daumen. Wenn er nicht gerade schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit Gartenarbeit. Martin Heimberger ist Jahrgang 1973, promovierter Biochemiker und lebt in der Nähe von Karlsruhe. Dort findet man ihn in den Rheinauen, Weinbergen oder auch im Zoo, für den er sogar eine Jahreskarte besitzt.</p>

1


Wie heißt es doch gleich wieder?

Trautes Heim, Glück allein.

Zu Hause ist es immer noch am schönsten.

Viktoria Specht, die sich an diesem Morgen schon zum dritten Mal schwarzen Kaffee nachschenkte, hatte da so ihre Zweifel. »Ich weiß nicht, ob ich den heutigen Tag überlebe«, meinte sie etwas verschlafen zu ihrem fertig herausgeputzten Ehemann, der ihr am Frühstückstisch gegenübersaß. »Ich bin nicht gemacht für das Homeoffice. Gut, es gibt Vorteile. Ich muss mich nicht stylen, spare mir das Geld fürs Make-up und kann die ungewaschenen Haare einfach hochstecken. Aber trotzdem. Der Fernseher ist nur wenige Meter entfernt, das Bett steht gleich nebenan, und der Schrank quillt über vor ungelesenen Büchern. Wie kann man da nicht in Versuchung geraten? Im Büro hat man gar keine andere Wahl, als sich nur auf die Arbeit zu konzentrieren. Aber hier zu Hause? Wie soll das funktionieren?«

Michael Specht senkte die Tageszeitung, die er sich eben noch schützend vors Gesicht gehalten hatte. »Mach dir keinen Kopf, Schnäbelchen. Das kriegst du hin. Natürlich ist es eine Umstellung, aber zieh dir einfach dein Headset auf und bleib fokussiert. Und denk daran: Heute ist dein erstes Mal. Die große Nagelprobe. Wenn es dir heute gelingt, dich nicht ablenken zu lassen, dann schaffst du das auch an jedem anderen Tag.«

»Ich weiß nicht, ob ich das durchhalte«, zweifelte sie.

Ihr Mann faltete die Zeitung zusammen und warf sie auf den Tisch. »Sieh es doch mal positiv: Du hast den ganzen Tag deine Ruhe, kannst dich super konzentrieren. Ich bin weit weg in der Firma, unsere Tochter ist endlich aus dem Haus. Es gibt absolut niemanden, der wie im Büro einfach so hereinplatzen und dich stören könnte.«

»Na ja, bestimmt hast du recht. Vielleicht sollte ich …«

»Silly will Schlecki!«, schallte es durch den Raum. »Schlecki, Schlecki, Schlecki!«

Viktoria fuhr herum. »So viel dazu«, meinte sie. »Du hast die Allüren unserer kleinen Königin vergessen.« Dann lief sie in die Küche, wo sie ein Tütchen aus einer Schublade holte. In einer Ecke stand ein wuchtiger Käfig mit vier Rollen, der sogar den Kühlschrank um das Doppelte überragte.

Die kleine Königin war ein stattlicher Kakadu mit strahlend weißem Gefieder und gelben, nach vorn gebogenen Haubenfedern, die den Kopf wie eine flammende Krone zierten. Der grauschwarze und vorlaute Schnabel schlug gierig gegen die Gitterstäbe, als Viktoria eine Pistazie aus dem Tütchen zog. »Nussi, Nussi«, krächzte die Vogeldame. »Silly will Nussi. Schlecki, Schlecki.« Blitzschnell zog sie ihrem Frauchen den Leckerbissen aus den Fingern und knabberte genüsslich darauf herum.

»Na, bist du jetzt zufrieden?«, fragte Viktoria.

»Silly will Bussi!«, kam als Antwort. »Bussi, Bussi.«

»Auch das noch.« Genervt beugte sich Viktoria zum Käfiggitter und drückte Silly einen Schmatzer auf den Schnabel.

»Sei bloß vorsichtig«, warnte Michael sie. »Eines Tages hackt dir das Viech den Mund blutig und verstümmelt dir die Lippen. Erklär das mal deinen Kunden.«

»Ist doch jetzt völlig egal«, erwiderte sie. »Im Homeoffice spielt sich sowieso alles nur noch am Telefon ab.« Sie seufzte. »Oje, ich vermisse den persönlichen Kontakt schon jetzt. Gerade bei Bankgeschäften sollte man sich doch gegenseitig in die Augen schauen. Das schafft Vertrauen, findest du nicht? Was haben die sich nur dabei gedacht? Umstrukturierung. Pah!«

»Du weißt, was dahintersteckt«, erklärte Michael. »Die Banken schließen immer mehr Filialen, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen können. Sei froh, dass sie dich nicht auf die Straße setzen. Mit Ende vierzig noch einen neuen Job zu finden, ist nicht ohne. Mach einfach das Beste daraus. So kannst du wenigstens unsere Silly öfter aus dem Käfig lassen. Dadurch wird sie ausgeglichener und schreit nicht mehr so herum. Dann kannst du dich voll und ganz auf die Kunden konzentrieren und sie mit deiner verführerischen Stimme einlullen.«

Ein schrilles Fiepen drang aus dem Wohnzimmer.

Viktoria warf ihrem Gatten ein gehässiges Grinsen zu. »Du hast unseren Speedy vergessen. Selbst wenn Silly Pause macht, wird mich der kleine Racker ständig auf Trab halten.« Dann ging sie in die Küche, nahm eine Handvoll Heu aus einem Beutel und streute getrocknete Dillspitzen aus einer Gewürzdose darüber. »Das wird ihm schmecken. Und die Kräuter beruhigen ihn.«

In einer Ecke des Wohnzimmers öffnete sie die Klappe auf der Oberseite eines klobigen Käfigs, dessen Bewohner sie bereits mit Freudensprüngen begrüßte. Speedy war eine etwa dreißig Zentimeter große Mischung aus Meerschweinchen und Kaninchen mit länglichen Ohren, einem buschigen Schwanz und einem dichten graumelierten Fell mit weißem Bauch. Nachdem Viktoria das Heu in den Käfig gestopft hatte, reagierte der Nager mit einem zufriedenen Grunzen, bevor er sich gierig auf das Festmahl stürzte. Während er fraß, strich sein Frauchen ihm mit dem Finger sanft über den Kopf. »Du bist ja so süß. Mit dir würde ich am liebsten den ganzen Tag nur kuscheln.«

»Ich wünschte, du würdest mit mir so reden wie mit dem Chinchilla«, beschwerte sich Michael, der nun schmunzelnd neben ihr stand. »Machen wir uns heute Abend eine Flasche Rotwein auf? Um deinen Einstand im Homeoffice zu feiern?«

»Speedy stinki!«, krächzte der Kakadu. »Stinki, stinki.«

Viktoria lachte. »Das hast du ihm beigebracht, stimmt’s? Kakadus können doch kaum riechen. Die haben ja noch nicht einmal eine richtige Nase.«

»Im Gegensatz zu dir und deinem dicken Rüssel«, scherzte Michael. Dann nahm er Viktoria in den Arm und küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze. »So, Schnäbelchen. Ich muss dringend los. Kann ich dich mit gutem Gewissen allein lassen, oder brauchst du noch Hilfe?«

Viktoria überlegte. »Hast du das Internet eingeschaltet?«

»Da muss man nichts einschalten. Dein Laptop von der Bank verbindet sich beim Hochfahren automatisch mit unserem WLAN

»Und das Programm mit den Kundendaten funktioniert?«

»Ich habe das ganze System gecheckt«, versicherte Michael. »Es läuft alles genau wie in deinem alten Büro.«

»Hast du den Frühstückstisch abgeräumt?«

»Was? Ähm, also …«

»Im Keller die Wäsche abgehängt? Den Müll hinausgebracht, und das Geschirr von gestern Abend gespült?«

Ihr Ehemann zog den Knoten seiner Krawatte fest und blickte auf seine Armbanduhr. »Das ist doch jetzt zweitrangig«, brummelte er, bevor er in den Flur lief und in die Jacke schlüpfte. »Wie ich schon sagte, Schnäbelchen: Fokussieren ist das magische Wort. Du darfst dich nur auf deinen Job konzentrieren, alles andere musst du ausblenden.«

»Nicht schlecht, Herr Specht. Aber die Hausarbeit macht sich nicht von allein«, stellte Viktoria klar. »Das magische Wort heißt wohl eher Disziplin

Michael zeigte auf den Router, der im Flur an der Wand hing. »Schau doch mal im Internet. Da gibt es Onlinekurse zum Thema Zeitmanagement. Die Pomodoro-Technik wäre für dich interessant. Das ist übrigens Italienisch. Du teilst dir den Tag in halbstündige Abschnitte ein, so als ob du eine Tomate in Scheiben schneidest. Nach jedem Abschnitt unterbrichst du die Arbeit für fünf Minuten, und wenn du das vier Mal durchziehst, darfst du dir etwas länger Ruhe gönnen. In der Pause solltest du Dinge tun, die dich entspannen und dir den Kopf durchpusten. Zum Beispiel die Wäsche waschen, die Käfige ausmisten, oder Kaffeetassen spülen. Du wirst sehen, das wirkt Wunder. Danach strotzt du nur so vor Energie.«

»Silly will Bussi!«, kam aus der Küche.

Im Wohnzimmer fiepte es. Gitterstäbe klapperten.

Und dann klingelte auch noch das Telefon.

»Es ist neun Uhr«, bemerkte Viktoria. »Der erste Kunde ruft an. Ich muss dann mal. Bis später!«

Während sie zum Arbeitszimmer lief, beobachtete sie noch, wie ihr Göttergatte für einen Moment zögerte und einen letzten Blick auf den unaufgeräumten Frühstückstisch warf. Dann schnappte er sich jedoch seine Aktentasche und verschwand.

Als Michael Specht am späten Nachmittag von der Arbeit zurückkehrte und die Haustür aufschloss, war er noch guter Dinge. Er freute sich auf das leckere Abendessen, das bestimmt schon auf dem Herd vor sich hin brutzelte, ebenso auf die Flasche Rotwein, die er gleich entkorken würde. Er hatte heute extra früher Feierabend gemacht, um seiner Frau vielleicht doch noch unter die Arme greifen zu können, falls von der Hausarbeit ausnahmsweise etwas liegen geblieben war.

»Schnäbelchen, ich bin wieder da!«, rief er, während er im Flur die Jacke auszog. »Wie schlimm war es? Hast du den Tag überlebt?«

Keine Antwort.

Vorsichtig öffnete er die Tür zum Arbeitszimmer. Viktoria war nicht da. Das Headset lag auf dem Tisch, auf dem Display des Laptops flimmerte der Bildschirmschoner – eine Collage aus Bildern von Speedy und Silly. Michael war enttäuscht.

Ein Foto von ihm wäre auch mal schön gewesen.

Dann betrat er das Esszimmer. Erleichterung machte sich in ihm breit. Wenigstens war der Tisch abgeräumt, und auch der Geschirrhaufen in der Küche gehörte der Vergangenheit an.

Plötzlich fiepte es. Etwas huschte um seine Füße herum.

Speedy! Was sollte das?

Michael stieß wütend die Luft aus. Dass Viktoria den Nager frei in der Wohnung herumlaufen ließ, war zwar schön und gut, aber in der Küche hatte er nun wirklich nichts zu suchen. Er ging in die Hocke,...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2024
Reihe/Serie Tierische Ermittlungen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte bethrilled • COSY • Cozy • Eigenbrauer-Syndrom • Krimi • Krimis • spannend • Tierarzt • Tiere • Tierflüsterer • unblutig • witzig • Wohlfühlkrimi • Wohlfühl-Krimi
ISBN-10 3-7517-5947-6 / 3751759476
ISBN-13 978-3-7517-5947-2 / 9783751759472
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