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Bunburry - Ein Idyll zum Sterben (eBook)

Mord im Magnolienhaus & Die Schwarze Witwe
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
326 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-7374-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bunburry - Ein Idyll zum Sterben - Helena Marchmont
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Zwei neue aufregende Fälle für das Ermittler-Trio aus Bunburry in einem Band!

Folge 11: Die zauberhafte Villa der verstorbenen Mrs. Benson soll in ein Hotel umgebaut werden - doch das Bauprojekt wird sabotiert. Als eines Morgens ein Toter auf der Baustelle liegt, ist klar: Der Täter meint es ernst. Doch was ist sein Motiv? Alfie McAlister und seine Freunde ermitteln fieberhaft, damit der Traum vom Magnolienhaus nicht zum Alptraum wird ...

Folge 12: Alfie und seine Freunde organisieren eine Überraschungsparty für Liz und Marge im neu eröffneten Magnolia Inn. Zu Gast ist auch die charismatische Witwe Francesca Fairfax Adams ... Alfies bester Freund Oscar kennt die Dame noch von früher und hat einen schrecklichen Verdacht! Aber Alfie glaubt ihm nicht und bringt sich und Oscar in große Gefahr ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Helena Marchmont ist das Pseudonym der schottischen Autorin Olga Wojtas, die in Edinburgh lebt und dort als Journalistin arbeitet. Ihre unterhaltsame Wohlfühl-Krimiserie BUNBURRY besticht durch sympathische Charaktere, humorvolle Dialoge und ein traumhaftes Setting. Jetzt erscheint auch ihre Reihe »Mord zur Teatime« auf Deutsch.</p>

1 Ein morgendlicher Lauf


Der Wecker von Debbie Crawshaw ging immer früh am Morgen los, wenn die meisten Bewohner des malerischen Cotswolds-Dorfs Bunburry noch tief und fest schliefen.

Wobei »Wecker« in ihrem Fall womöglich der falsche Ausdruck war, assoziierte man doch damit zumeist ein plötzlich einsetzendes, verstörendes Geklingel. Debbie hingegen wachte zu sanftem Vogelzwitschern, den Geräuschen tropischer Regenwälder oder Harfenklängen auf, je nachdem, was sie am Abend zuvor eingestellt hatte. Auf die Weise begrüßte sie den beginnenden Tag voller Energie und Zuversicht – bereit, alles anzunehmen, was vor ihr lag. Als Besitzerin von Deb’s Schönheitssalon war es ihre Berufung, das Wohlbefinden ihrer Kundschaft zu verbessern, und um dieser Aufgabe fachgerecht nachzukommen, musste sie ihr eigenes hegen und pflegen.

Sie trank auch heute wie üblich ein Glas Wasser mit Zitronensaft, bevor sie zwanzig Minuten Yoga machte. Letzteres ging sie mit neuem Enthusiasmus an – jetzt, wo Haridasa im Dorf ein Yogastudio eröffnet hatte. Debbie wollte seine beste Schülerin sein. Es war jedoch nicht so, dass sie mit jemandem im Kurs konkurrierte, denn das verstieße gegen den Geist des Yoga. Sie wollte Haridasa lediglich zeigen, wie sehr sie seinen Unterricht schätzte.

Als sie den »Sonnengruß« begann, regte sich ihr schwarzer Pudel Perro in seinem Körbchen. Er stand auf, schüttelte sich und kam zu ihr getapst. Debbie war erstaunt gewesen, als Perro sich erstmals neben ihr gedehnt und gestreckt hatte; aber wie sie den Leuten immer wieder sagte, waren Pudel eben außergewöhnlich intelligent. Und besonders gut war Perro beim »Herabschauenden Hund«.

Seine Belohnung war der Dreimeilenlauf, den sie jeden Morgen vor dem Frühstück absolvierten. Debbie klickte die rosa Leine an sein rosa Halsband, damit Perro farblich perfekt zu ihrem pink-schwarzen Jogging-Outfit passte. Dann brachen sie auf, und der Pudel flitzte munter neben ihr her. Heute beschloss sie, eine andere Strecke zu nehmen, und zwar hinauf nach Wildshaw Woods, wo sie den Hund von der Leine lassen konnte, sodass er die Möglichkeit haben würde, richtig viel zu laufen. Es war immer einfacher im Salon, wenn er total müde war und auf seinem Handtuch schlief, anstatt die Kundinnen zu begrüßen; denn manche von ihnen mochten keine Hunde.

Debbie war stets bemüht, nicht über Menschen zu urteilen, konnte sich jedoch des Gefühls nicht erwehren, dass es ein gravierender Charakterfehler war, Hunde nicht zu mögen. Alfie McAlister mochte Hunde. Und Perro war ihm ganz besonders zugetan. Debbies Salon war für Damen wie Herren offen, weil Debbie niemanden diskriminieren würde, doch bisher war Alfie der einzige Mann, der sich hereingewagt hatte. Er kam regelmäßig zur Pediküre, und Debbie fand, dass er die schönsten Füße besaß, die sie je gesehen hatte: lange, elegante Zehen, ein anmutiges Fußgewölbe; und nirgends sah man auch nur die Andeutung einer Schwiele oder eines Hühnerauges. Füße sagten eine Menge über die Persönlichkeit eines Menschen, und Alfies verrieten Debbie, dass er warmherzig, rücksichtsvoll und aufmerksam war.

Sie fragte sich, was der Rest von ihm wohl enthüllen würde, und hatte mehrmals die Vorzüge einer Heilmassage erwähnt, bisher allerdings vergebens.

Während sie mit Perro durch die verlassenen Straßen lief, dachte sie darüber nach, ob sie gegenüber Haridasa, dem neuesten Dorfbewohner, mal eine therapeutische Massage erwähnen sollte. Wie Alfie war auch der Yogalehrer groß und schlank, doch abgesehen davon hatten sie nichts gemein. Alfie kleidete sich stets auf das Schönste, jedoch konservativ; er zeigte sich in einer Garderobe, die aussah, als stammte sie von den besten Londoner Schneidern. Haridasa, der viele Jahre in Indien gelebt hatte und erst kürzlich nach England zurückgekehrt war, trug normalerweise eine Tunika über weiten Hosen, was er Kurta Pajama nannte, und sein langes graues Haar fiel ihm wie ein silberner Wasserfall über die Schultern.

Sie hatte Haridasa zwar noch keine Pediküre gegeben, aber im Yogakurs hatte sie seine Füße gesehen und erkennen können, dass sie voller Qi waren – voller Lebensenergie. Haridasa war ein sehr spiritueller Mensch und großherzig. Sie könnte es erwidern, indem sie ihm eine Massage gab, die sein Qi sogar noch mehr stärken würde.

Perro und sie hatten das Dorf inzwischen ein gutes Stück hinter sich gelassen, und sie ließ den Pudel von der Leine, damit er laufen konnte, wohin er wollte, während sie den Hügel hinauf zum Wald joggte. Debbie liebte die frühmorgendliche Kühle und Stille, und diese Strecke war wegen der Aussicht eine ihrer Lieblingsrouten. Das ganze Dorf lag ausgebreitet weit unter ihr: Die honigfarbenen Cottages schimmerten im Morgenlicht; der Fluss zog sanft unter Frank’s Bridge dahin und mäanderte in Richtung der grünen Hügel in der Ferne.

Gab es Schöneres auf der ganzen Welt? Falls ja, hatte sie es nicht gesehen. Ihr taten die Menschen leid, die in Großstädten lebten und nicht überall um sich herum die Schönheit der Natur erfahren konnten.

Oben auf dem Hügel blieb sie stehen, um sich ein wenig zu dehnen, wobei sie über ihr geliebtes Dorf blickte. Das pinke Dach ihres Salons fing ihren Blick ein wie ein Kuchenstück inmitten von Brötchen. Und jenseits der High Street erstreckte sich eine große grüne Fläche: der Victoria Park, der ein weiteres beliebtes Laufziel von Debbie war. Die Sonne glitzerte auf dem weißen Marmor des italienischen Pavillons. Letzterer fühlte sich für Debbie wie ein heiliger Ort an, seit sie dort Mario Bellini – den schönsten Mann, der ihr jemals begegnet war – gefunden hatte. Er war sogar noch schöner als Alfie und Haridasa gewesen: leider aber auch sehr tot.

Genau genommen hatte nicht sie Mario Bellini gefunden, sondern Perro. Das kluge Tier hatte sich neben die Leiche gelegt und gewinselt, bis Debbie nachsehen kam, was los war.

Jetzt gerade sprang Perro in die Luft und schnappte nach etwas.

»Nein!«, rief Debbie streng. »Nicht den armen Schmetterling erschrecken.«

Ich darf nicht zu harsch zu ihm sein, dachte sie. Es war sein Instinkt. Pudel waren ursprünglich als Jagdhunde gezüchtet worden.

Perro kam brav zu ihr zurückgetrottet. Er wedelte mit seinem federweichen Schwanz, und Debbie kraulte seinen Kopf.

»Ist schon gut«, beruhigte sie ihn. »Noch leine ich dich nicht wieder an. Erst an der Candymill Road. Aber du darfst keine Schmetterlinge mehr jagen, denn das ist böse.«

Beim letzten Wort hob der Pudel seinen Kopf und sah sie an. Debbie war sicher, dass er sie verstanden hatte.

»Braver Hund! Wer zuerst unten ist«, sagte sie und lief direkt wieder den Hügel hinunter, während sich der Pudel eher im Zickzack vorwärtsbewegte, weil er interessanten Gerüchen folgte. Trotzdem erreichten sie gleichzeitig die Straße.

»Na komm!«, forderte Debbie ihn auf. »Leinen wir dich wieder an.«

Doch Perro war abgelenkt. Er schnupperte in die Luft und rannte dann die Candymill Road entlang, jedoch in entgegengesetzter Richtung vom Dorf.

»Nicht da lang!«, rief Debbie. »Komm zurück!«

Der Pudel ignorierte sie und lief weiter.

Erstaunt blickte Debbie ihm nach. Für gewöhnlich war er sehr gehorsam – sie hatte eine Hundeschule mit ihm besucht, als er noch ein Welpe war. Und das eine Mal, als er Sergeant Harry Wilson gebissen hatte, war er nicht böse gewesen, sondern hatte Debbie verteidigt, weil sie vom Sergeant angebrüllt worden war.

Obendrein war es nur ein kleines Schnappen gewesen, dessen war Debbie sich sicher. Aber der Sergeant hatte anschließend noch mehr gebrüllt und gesagt, er würde Perro einschläfern lassen, weil der Hund gefährlich sei. Debbie hielt sich viel darauf zugute, dass sie zu jedem höflich war, aber das war zu viel gewesen. Sie hatte Perro geschnappt und fest in ihren Armen gehalten.

»Perro ist nicht gefährlich«, hatte sie energisch widersprochen. »Aber sollten Sie jemals versuchen, ihm etwas zu tun, werden Sie feststellen, dass ich es bin.«

Und mit diesen Worten war sie weggegangen und hatte den Sergeant ignoriert, der ihr hinterherbrüllte, er würde sie wegen Bedrohung einer Amtsperson dranbekommen. Aber daraus war nie etwas geworden, denn Wilson war der typische Rüpel, der sich zurückzog, wenn man ihm Paroli bot.

Doch jetzt war Perro nicht mehr zu sehen. Wieder rief Debbie ihn, aber er gehorchte immer noch nicht. Plötzlich verspürte sie ein Frösteln. Was, wenn er wieder eine Leiche gefunden hatte? Sie hatte von Hunden gehört, die eigens darauf trainiert waren, und Perro war so intelligent, dass man es ihm nicht extra beibringen müsste.

Debbie sprintete ihm nach. Als sie ihn wieder erblickte, jagte er gerade eine ungepflegte Einfahrt hinauf, die zu beiden Seiten von hohen Magnolien gesäumt wurde, deren pinke, weiße und gelbe Blüten sich leuchtend vom blauen Himmel abhoben. Die Bäume sahen aus, als müssten sie dringend gestutzt werden, und Debbie fragte sich, in welchem Zustand das Haus wohl erst war. Es musste drei Jahre her sein, dass Mrs Benson gestorben war. Gerüchten zufolge hatten entfernte Verwandte ihren Besitz geerbt, die jedoch bisher noch keiner gesehen hatte. Mehr war nicht bekannt. Mrs Bensons nächster Angehöriger war natürlich ihr Neffe. Wie hieß er noch gleich? Des, ja, das war es. Des Dagenham. Aber er konnte seine Tante nicht beerben – nicht nach dem Skandal.

Die Zufahrt machte weiter vorn eine Biegung, und wieder verlor Debbie ihren Hund aus dem Blick. Dann hörte sie Stimmen. Männerstimmen. Wer waren diese Leute?...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Reihe/Serie Alfie McAlister ermittelt
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • Bibliothek • Bücherei • cherringham • Cold Case • COSY • Cotswolds • Cozy • gemütlicher Krimi • Häkelkrimi • Hofladen • Kriminalroman • Krimis • Landhauskrimi • Lesen • Miss Marple • Mord • Oscar Wilde • Raub • Sherlock • Spannung • Vandalismus • Vergangenheit • Verwechslung • Zwillinge
ISBN-10 3-7517-7374-6 / 3751773746
ISBN-13 978-3-7517-7374-4 / 9783751773744
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