Romana Extra Band 150 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2390-5 (ISBN)
VERFÜHRERISCHE KÜSSE IN VALENCIA von ROMY RICHARDSON
Eine prächtige Sommervilla vor den Toren Valencias! Doch Peppers Freude über ihr Erbe währt nur kurz, denn der sexy Millionär Carlos DeSantos beansprucht die Casa de la Luz ebenfalls für sich. Und obwohl er als berüchtigter Playboy gilt, begehrt Pepper ihn insgeheim ...
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BRASILIANISCHE NÄCHTE MIT DIR von LUANA DAROSA
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Romy Richardson studierte deutsche und französische Literatur, bevor sie einen Abstecher in die Welt von Film und Fernsehen unternahm. Geschichten über die Liebe und menschliche Schicksale faszinieren sie besonders, und der Wunsch, selbst einen Roman zu schreiben, begleitet sie seit ihrer Schulzeit. Nun hat sie sich ihren Traum erfüllt und mit ihrem Debütroman 'Monte Carlo, mon amour' der Heldin ihrer Fantasie den Mann fürs Leben geschenkt. Wenn die Zeit es erlaubt, kocht sie gerne für Freunde und Familiemit Vorliebe nach Rezepten aus dem sonnigen Mittelmeerraum und mit Unterstützung ihres Mannes und ihrer beiden Kinder.
1. KAPITEL
Zwei Wochen, länger nicht! Pepper stieg aus dem roten Mini Cooper, den sie sich am Flughafen von Valencia gemietet hatte, und zog mit einem Ruck ihre große Reisetasche vom Rücksitz. Sie hatte es für eine absurde Idee gehalten, nach Spanien zu reisen, um in dem Haus, das ihr Bruder Jack ihr hinterlassen hatte, Urlaub zu machen. Urlaub! Mitten in der größten Krise, die das zurzeit noch von ihr geleitete, familiengeführte Traditionsunternehmen Powell’s Delicious erlebte. Denn familiengeführt würde die exklusive Feinkostfirma bald nicht mehr sein …
Natürlich hatte ihre Freundin Jamie es nur gut gemeint. Pepper war wirklich am Ende ihrer Kräfte. Die letzten Monate waren für sie ein einziger Albtraum gewesen. Und als ihre beste Freundin ihr die Reise als „Arbeitsurlaub“ verpackt hatte, war Pepper schließlich eingeknickt. Außerdem musste sie sich die Immobilie wenigstens ansehen, bevor sie sie verkaufte. Denn was sollte sie schon mit einem Haus in Spanien?
Pepper blinzelte gegen das helle Licht an. Über London hatten bei ihrem Abflug dunkelgraue Wolken gehangen, und bei 14 Grad und Nieselregen hatte sie einfach nicht an ihre Sonnenbrille gedacht. Ungeduldig schob sie sich ihre roten Locken aus der Stirn, legte ihre Hand über die Augenbrauen und blickte auf den weißen Steintorbogen, der von hohen, dicht an dicht gedrängten Zypressen umgeben war. Hier stand die richtige Hausnummer, aber wo war das Haus?
Anscheinend versteckten sich alle Häuser an diesem Privatweg hinter meterhohen Büschen oder Mauern. Denn Pepper hörte zwar Stimmen und das Platschen von Wasser, aber das war auch der einzige Hinweis darauf, dass dieser abgelegene Ort vor den Toren Valencias bewohnt wurde.
Pepper fühlte, wie die Anspannung in ihr wuchs. Warum hatte Jack ihr nur nie von diesem Haus erzählt? Dann wüsste sie jetzt vielleicht, was sie hier erwartete. Natürlich konnte sie ihre innere Unruhe auch auf die Müdigkeit schieben – sie hatte letzte Nacht kaum ein Auge zugemacht. Aber letztendlich wusste Pepper, dass es ihre Sorgen waren, die sie so unter Strom setzten.
Sie holte tief Luft. Wie sagte Jamie immer? Pepper solle sich mit positiven Gedanken ablenken und im Moment leben. Doch Jamie hatte gut reden; sie hatte einen liebevollen Mann an ihrer Seite und leitete ein Yoga-Studio, klar war sie tiefenentspannt. Pepper wollte an ihre letzte Beziehung nicht mal denken. Edward war besitzergreifend und eifersüchtig gewesen – keine gute Kombination.
Entschlossen hob Pepper den Kopf, schulterte ihre Tasche und ging auf den Torbogen zu, der von einem schmiedeeisernen Tor versperrt wurde. Vielleicht würde sie hier endlich eine Antwort finden, warum Jack so ein Geheimnis um dieses Haus gemacht hatte. Da die verwitterte Pforte klemmte, drückte Pepper energisch mit der Hand gegen das Gitter, bis es aufsprang. Gleich dahinter führten steil abfallende Stufen den Hang hinunter. Pepper wusste gar nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte: in die Weite über eine riesige Plantage von Orangenbäumen bis zum tiefblauen Meer oder zum Fuße der Steinfliesen, wo ein Anwesen mit einem Palmengarten, Pool und einer weitläufigen Terrasse lag. Der Blick, der sich ihr eröffnet hatte, war fantastisch.
In der Nase den Duft von Rosmarinbüschen und Thymian, die durch die sonnige Hanglage zu großen Büschen gewachsen waren, nahm Pepper vorsichtig Stufe für Stufe. Unten angekommen erblickte sie das Haus in seiner ganzen Größe. Doch der Begriff Haus wurde dem Gebäude nicht gerecht. Von Ananaspalmen und weißen Oleanderbüschen umgeben, übertraf das Erbe, das Jack ihr hinterlassen hatte und von dem er ihr nie etwas erzählt hatte, all ihre Vorstellungen. Sie stand hier nicht vor einem schlichten Ferienhäuschen – ihr Bruder hatte ihr eine prächtige Sommervilla vermacht.
Ein Stich bohrte sich in ihre Magengegend, und ein Gefühl, das sie in den letzten Wochen so häufig überfiel, flammte wieder in ihr auf: Eigentlich war es Jacks Haus, er hatte es erworben, er schien eine Verbindung zu diesem Ort zu haben, und jetzt war sie hier. Sie stand im wärmenden Licht der Juli-Sonne und atmete die salzige Sommerluft des Südens ein – und nicht er. Das fühlte sich einfach nicht richtig an.
Natürlich traf sie keine Schuld an Jacks tragischem Unfall, warum plagte sie trotzdem ein schlechtes Gewissen? Irgendwie überkam sie immer wieder das Bedürfnis, alles wiedergutzumachen. Jack war nach dem viel zu frühen Tod ihrer Eltern, ihr einziger Verwandter gewesen. Wie konnte sie den Verlust jemals verwinden? Sie seufzte. Immerhin konnte sie jetzt vielleicht herausfinden, was ihren Bruder dazu veranlasst hatte, sich hier ein Haus zu kaufen. Wobei dieser Anblick einiges erklärte. Die Villa war einfach wunderschön.
Üppig wuchernde Bougainvilleen in Pink rankten sich am Mauerwerk, an dem der Putz etwas abblätterte, empor. Halbmondförmig angeordnete Metallbuchstaben über der großen Eichentür verrieten den Namen der Villa: Casa de la Luz. Haus des Lichts. Wilder Klatschmohn spähte aus brüchigen Steinecken. So wie sich das mehrstöckige Anwesen mit einem Turm und zwei Erkern an den Berghang schmiegte, hatte es etwas … Verwunschenes. Ein eigenartiges Gefühl überfiel sie, und zunächst konnte Pepper sich nicht erklären, was sie so irritierte. Nachdenklich stellte sie ihr Reisegepäck ab und suchte in ihrer Handtasche nach dem Briefumschlag, in dem sich der Schlüssel befand.
Als sie ihn wenige Sekunden später in der Hand hielt, musste sie an den Nachmittag zurückdenken, an dem sie endlich die Kraft gefunden hatte, sich an Jacks Schreibtisch zu setzen und all die Papiere und Ordner durchzugehen, die durchgearbeitet werden mussten. Wie lange hatte sie dagesessen? Immer noch das Klingeln der Haustür im Ohr und die Stimme einer Polizistin, die ihr mitteilte, dass ihr Bruder einen Motorradunfall auf der Landstraße zwischen Brighton und London nicht überlebt hatte. Ihr immer so vorsichtiger Bruder, war bei dem einzigen Hobby ums Leben gekommen, das er sich neben seiner Siebzig-Stunden-Arbeitswoche gegönnt hatte. Honey, ich fahre vorsichtig, du weißt doch, ich bin kein Draufgänger. Das stimmte, das war er wirklich nicht. Doch jetzt war er tot.
Langsam war sie Papier für Papier durchgegangen, hatte alles auf seinem stets akkurat aufgeräumten Schreibtisch nach Themen gestapelt, bis ihr eine Klarsichtmappe in die Hände gefallen war: eine Eigentumsurkunde und ein Briefumschlag mit Schlüssel. Bis tief in die Nacht hatte Pepper in seinem modern eingerichteten Büro gesessen und gegrübelt, wie es sein konnte, dass er ihr nichts von einem Hauskauf erzählt hatte. In Spanien!
Pepper pustete sich eine rote Locke aus der Stirn, trat einen Schritt zurück und betrachtete erneut den verspielten maurischen Stil der Villa. Plötzlich wurde ihr klar, was sie an der Casa de la Luz so verwirrte: Sie passte nicht zu Jack. Ihr Bruder bevorzugte moderne Architektur. Er stand auf diese rechteckigen Designhäuser, nicht auf nostalgische Traumschlösser. Jack war für klare Linien. Und das betraf nicht nur seinen Geschmack, er hatte auch stets eine sehr geradlinige Vorstellung davon, wie die Dinge zu sein hatten. Dazu zählte auch, dass die Marmeladen, Toffees und Waffeln von Powell’s Delicious nur in exklusiven Fachgeschäften verkauft werden durften und nicht, Gott bewahre, über das Internet … Für Jack war der Online-Handel die Pest des 21. Jahrhunderts. Als Königliche Hoflieferanten hatten sie schließlich einen Ruf zu verlieren. Und den würde Pepper, komme, was da wolle, nicht aufs Spiel setzen. Das war sie ihrem Bruder schuldig.
Noch immer hielt Pepper den Schlüssel fest umklammert und merkte gar nicht, dass ihre Fingerknöchel schon weiß wurden.
Dann gab sie sich einen Ruck, schob den Schlüssel in das Schloss der Eichentür und drehte ihn mehrmals herum. Das Türschloss wirkte so, als ob es seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt worden war. Endlich sprang die breite Holztür auf, und ein Duft nach süßem Lavendel und vergangenen Sommern schlug ihr entgegen. Sie stellte ihre Reisetasche am Fuße einer breiten weiß gemauerten Treppe ab, die in die oberen Stockwerke führte. Dann betrat sie den Wohnraum mit der offenen Küche.
Die Räume waren lichtdurchflutet und im spanischen Landhausstil eingerichtet. Ein Panoramafenster führte auf die Loggia. Als sie die Rundbögen sah, durch die man einen atemberaubenden Blick auf das Meer hatte, musste Pepper erneut mit den Tränen kämpfen. Hier an dem langen Holztisch und in den großen Korbstühlen hätte sie mit ihrem Bruder gemeinsame Stunden im Schatten verbringen können, sie hätten Karten gespielt, und Jack hätte sie gewinnen lassen … wie so oft.
Tränen stiegen in ihr auf. Ihr Bruder hatte alles für sie getan. Er war gerade mal zwanzig gewesen, als er nach dem Tod ihrer Eltern versucht hatte, ihr die fehlende Familie zu ersetzen und das Traditionsunternehmen am Laufen zu halten. Er hatte ihr jeden Wunsch erfüllt, er war großzügig und verständnisvoll. Und als klar war, dass für Pepper Themen wie Wirtschaft oder Buchhaltung böhmische Dörfer waren und aufgrund ihrer Dyskalkulie auch bleiben würden, sie dafür ein ausgeprägtes Gefühl für Farben und Formen besaß, hatte Jack es ihr ermöglicht, auf eine Designschule zu gehen. Für Pepper hatte es sich wie ein neues Leben angefühlt, ein Leben ohne Mathe und Zahlen. Du darfst dein Talent nicht vergeuden, Honey. Du lebst für deine Kunst. Um alles andere kümmere ich mich. Das waren seine Worte gewesen. Und jetzt saß sie in der Patsche.
...Erscheint lt. Verlag | 31.8.2024 |
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Reihe/Serie | Romana Extra |
Übersetzer | Sandra Martin, Anne Herzog |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre |
ISBN-10 | 3-7515-2390-1 / 3751523901 |
ISBN-13 | 978-3-7515-2390-5 / 9783751523905 |
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