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Mydworth - Der unbekannte Gentleman (eBook)

Ein Fall für Lord und Lady Mortimer
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
162 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4257-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mydworth - Der unbekannte Gentleman - Matthew Costello, Neil Richards
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In Mydworth taucht ein gut gekleideter Fremder mit einer rätselhaften Kopfverletzung auf: Niemand weiß, wer er ist oder wie er dort hingekommen ist - nicht einmal er selbst. Kat und Harry nehmen sich seiner an, aber schnell wird klar, dass der Unbekannte auf der Flucht ist und seine Verfolger ihm dicht auf den Fersen sind.

Kat und Harry können seine Spur bis ins Londoner East End zurückverfolgen, doch ihre Gegenspieler sind verzweifelt. Sie würden alles tun, um zu verhindern, dass der unbekannte Gentleman sein Gedächtnis wiedererlangt, - und ihnen läuft die Zeit davon ...

Über die Serie:

Ein glamouröses Ermittlerduo, ungewöhnliche Verbrechen, schnelle Autos, schicke Kleider und rauchende Revolver - das ist Mydworth, die neue Serie von Matthew Costello und Neil Richards, den Autoren der britischen Erfolgsserie Cherringham. Sir Harry Mortimer, der ehemalige Spion im Dienste Seiner Majestät, ermittelt zusammen mit seiner umwerfenden Ehefrau Kat, die es mit jedem Bösewicht aufnehmen kann! Mydworth ist eine spannende Zeitreise ins England der 20er Jahre - für Fans von Babylon Berlin, Downton Abbey und Miss Fishers mysteriösen Mordfällen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Neil Richards und Matt Costello sind Roman- und Drehbuchautoren. Sie haben gemeinsam für die BBC und Disney gearbeitet, wurden mehrfach für den BAFTA Award (British Academy Film and Television Arts Award) nominiert und schreiben die erfolgreichen Cosy-Krimi Serien <em>Cherringham - Landluft kann tödlich sein </em>und <em>Mydworth - Ein Fall für Lord und Lady Mortimer.</em></p>

1. Wer bin ich?
  
 


Der Mann kam die Treppe des schäbigen Gebäudes herunter, eine Hand am rostigen Geländer, um sich zu stützen. Die Luft war am späten Nachmittag von vielen strengen Düften erfüllt.

Lauter Gerüche, von denen er glaubte, sie erkennen zu müssen – und allesamt unangenehm. Bislang fielen ihm keine Worte ein, um sie zu beschreiben.

Er blickte nach rechts: Dunkle Mietshäuser ragten zu beiden Seiten der Straße auf, deren Kopfsteinpflaster von Schlaglöchern und Pfützen durchsetzt war. Weiter weg kickten einige Kinder einen Ball gegen eine Mauer.

Linker Hand sah die Straße elend und verlassen aus.

Wo entlang?

Er zögerte nur einen sehr kurzen Moment, denn – dessen war er sich sicher – er musste in Bewegung bleiben.

Seine Entscheidung fiel auf Links.

Als er wegging, hörte er Stimmen.

Das laute Schreien eines Babys. Dann ein wütendes Brüllen. Lautes Gelächter.

So viele Geräusche und Gerüche!

Seine Sinne waren überwältigt.

Er kam an einem Mann vorbei, der auf dem Gehweg hockte und auf dessen Schulter ein angeleintes Tier saß. Er suchte nach dem Namen des Tieres. Von irgendwoher fiel er ihm ein.

Ein Affe!

Wieder musste er eine Entscheidung fällen – nach rechts gehen, nach links ... oder zurück.

Er brauchte bloß einen Moment, bevor er nach rechts abbog. Er machte schnelle Schritte, blieb auf dem Gehweg und mied die Kopfsteinpflaster-Straße, auf der hin und wieder ein Lastwagen beängstigend schnell vorbeiraste.

Jetzt fiel ihm noch etwas auf. Da war Schmerz. Gleich da, in seinem rechten Bein, nahe der Kniescheibe. Bei jedem Schritt empfand er einen Stich.

Und das Bein war nicht das Einzige, was ihm wehtat. Er blieb stehen und griff an seinen Kopf.

Dort fühlte er einen anderen Schmerz, der stärker wurde, als er vorsichtig die Stelle berührte. Da war etwas Nasses, Glitschiges.

Im Nachmittagsschatten der Häuser konnte er den Flecken in den Fensterscheiben nicht richtig sehen. Doch wenige Schritte weiter, wo ein bisschen mehr Licht war, sah er ein sehr dunkles Rot.

Etwas war mit seinem Kopf geschehen.

Aber was?

Die Frage konnte er nicht beantworten. Und eine noch größere Frage hing wie eine dunkle Wolke über ihm.

Die Frage lautete: Wer bin ich?

Sein Gang führte ihn zu Straßen und Kreuzungen, und aus Gründen, die er nicht kannte, zögerte er nicht. Beinahe so ... als wüsste er den Weg.

Diese Straßen, an denen sich Läden und Straßenhändler aneinanderreihten, waren belebt: Automobile, Busse und Pferdefuhrwerke kamen an ihm vorbei.

Und so viele Menschen stießen ihn im Vorbeieilen an.

Jetzt bemerkte er, dass sie ihn anstarrten – Männer mit Melonen und eleganten Anzügen; Damen, die gleich wieder wegschauten.

Es muss etwas mit meinem Aussehen sein. Etwas Ungewöhnliches? Vielleicht sogar ... Beängstigendes?

Egal. Er strebte weiter durch die Menschenmasse.

Als er eine Ecke erreichte, kam eine Frau mit einem Korb voller Blumen auf ihn zu und sagte Worte, die er nicht verstand.

»Glücksheide, Sir! Kaufen Sie meine Glücksheide!«

Er sah erst die Frau, dann die Blumen an.

»Glück?«, fragte er. »Bringt die wirklich Glück?«

»Oh ja, Sir«, sagte die Frau und hielt ihm einen kleinen Zweig hin. »Nur einen Penny.«

Nun ja. Ich schätze, heute brauche ich ein wenig Glück.

Er griff in seine Tasche und holte eine Silbermünze hervor, die er ihr hinhielt.

Die Frau blickte erst die Münze und dann ihn an. »Ein Shilling, Sir?«, fragte sie und runzelte die Stirn, als wäre sie unsicher, ob sie die Münze nehmen sollte.

Er nickte lächelnd. Die Frau nahm sie, biss auf den Rand und steckte ihm dann einen kleinen Blumenzweig ans Revers.

»Gott schütze Sie, mein Herr!«, sagte sie mit einem zahnlosen Grinsen, und er beobachtete, wie sie davoneilte. Er sah hinunter zu dem Zweig, klopfte kurz darauf und setzte seinen Weg fort.

Es stellten sich mehr Gedanken ein, die ihn beunruhigten: Wohin gehe ich? Bin ich dort schon einmal gewesen? Wo bin ich gewesen? Was war das für ein Ort? Warum bin ich von da weg?

Unwillkürlich berührte er wieder seinen Kopf, der sich nun weniger nass anfühlte. Weniger glitschig.

Was auch immer jene Wunde verursacht hatte, sie blutete nicht mehr. Mithin war es unnötig, sie versorgen zu lassen.

Hospital!

Als ihm plötzlich dieses Wort doch erneut in den Sinn kam, reagierte er nervös. Ein kalter Schauer überkam ihn, und er spürte, dass er sich beeilen musste.

Nachdem er noch einige Straßen weitergewandert war, kam er um eine Ecke und sah eine große Brücke.

Er eilte darauf zu, während der Verkehr an ihm vorbeirauschte und um ihn herum Passanten mit gesenkten Köpfen entschlossen ihres Weges gingen.

Die Brücke führte über einen breiten Fluss mit Alleen zu beiden Seiten, und in der Ferne sah er prächtige Bauwerke; sogar eine Kirche mit einer großen Kuppel.

Alles war irgendwie vertraut.

Gleich drüben war ein Bahnhof, der die Gebäude um ihn herum deutlich überragte, und auf der Steinfassade oben stand Waterloo Station.

Der Mann dachte: Ja, diesen Ort kenne ich.

Ihm war, als wäre dieses Gebäude wichtig, weshalb er der Menge die breiten Stufen hinauf und in den Bahnhof folgte.

Durch Wolken von Dampf und waberndem Rauch sah er riesige Züge an den Bahnsteigen warten. Links von ihm erkannte er Kioske und ein Café. Leute eilten in alle Richtungen.

Eines aber erregte seine Aufmerksamkeit, zog ihn gleichsam an. Eine riesige Uhr mit Zifferblättern in alle vier Richtungen hing von dem Dachgewölbe.

Unter ihr befand sich ein Bereich, in dem einige Dutzend Menschen standen, die ihre Hälse reckten und zu einer großen Tafel voller Namen, Zeiten und Nummern aufblickten.

Ja! Gleisnummern, dachte der Mann, als wäre er über eine geheime Information gestolpert, die sich ihm jetzt erst enthüllte.

Er gesellte sich zu der Menschenmenge und schaute ebenfalls nach oben an die Tafel, wo die Namen und Zeiten verschwanden und aufs Neue erschienen.

Ihm fiel auf, dass ab und an jemand nickte, bevor er oder sie von der Tafel weg und durch eine der offenen Pforten zu einem Zug hineilte ... oder zu einem leeren Bahnsteig.

Dies hier ... fühlte sich wichtig an. Er hatte nur leider nicht die geringste Ahnung, warum.

Als er die Tafel betrachtete, ließ ihn ein Wort innehalten. Ein Ortsname, wie ihm schnell klar wurde.

Er sprach die Silben laut aus. »Myd-worth.« Dann wiederholte er sicherer: »Mydworth.«

Aus unerfindlichem Grund wusste er, dass das sein Ziel war.

Er suchte auf der Tafel nach der Bahnsteignummer ... 14.

Am Bahnsteig 14 stand ein Zug, dessen Lokomotive dicke Rauchwolken in die Luft blies. Abermals zögerte der Mann nicht, sondern eilte zu dem Bahnsteig. Die Lokomotive puffte, sah bereit, ja, fast ungeduldig aus, sich endlich aus der Stadt zu bewegen. Zu dem Ort namens Mydworth.

Der Mann ging den Gang in einem der Waggons hinunter. Viele Plätze waren besetzt – von Männern mit aufgeschlagenen Zeitungen, ein paar Frauen, die zusammensaßen und sich angeregt unterhielten, jedoch kurz verstummten, als sie ihn sahen.

Er fand zwei freie Plätze und setzte sich hin. Bei dieser Bewegung fühlte er sein Bein, dessen Beugung bewirkte, dass ein scharfer Stich sein Knie durchfuhr.

Dennoch tat es gut zu sitzen. Er lehnte sich an das weiche Polster in seinem Rücken. Es war angenehm.

Mydworth also.

Wieder murmelte er den Namen vor sich hin, als fürchtete er, ihn andernfalls zu vergessen. Denn er wusste, dass er irgendwie sehr viel vergessen hatte.

Und dann, nach einem lauten Pfiff, der ihn erschreckte, fühlte er, wie sich der Zug schwerfällig in Bewegung setzte ...

Und er schlief ein.

»Verzeihung, Sir. Äh, haben Sie sich verletzt? Ein böser Schlag an die alte Birne?«

Abrupt wachte der Mann auf und sah eine Gestalt in Uniform vor sich stehen, an deren Schulter eine seltsame Maschine hing.

Richtig, dachte er. Die Worte waren auf einmal da, wallten in ihm auf. Der Schaffner! Der war er.

»Birne?«, fragte der Mann. »Ah, ja, ich glaube, ich habe mich irgendwie verletzt. Vielleicht, ja, Sie haben recht ... ein Schlag gegen den Kopf. Wie Sie sagten.«

»Haben Sie das mal richtig ansehen lassen? Wie ist es passiert?«

Der Mann hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Alles, was er anbieten konnte, war ein simples »Ich weiß es wirklich nicht«.

Der Schaffner blieb zunächst stumm. »Verstehe. Tja, wie dem auch sei. Ihren Fahrschein bitte, Sir? Sie wollen nach ...?«

»Mydworth«, sagte er. »Ich fahre nach Mydworth.«

Was jedoch nur bewirkte, dass der Schaffner wiederholte: »Und Ihr...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie Englischer Landhaus-Krimi
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Mydworth Mysteries - The Lost Man
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20er Jahre • 30er • Adel • Britisch • Bunburry • cherringham • COSY • Cozy • Detektiv • Downton Abbey • eBook • England • Englischer Krimi • Entführung • Ermittlung • Geheimnis • historisch • Krimi • Krimis • Lady • London • Lord • lustig • Miss Fisher • Mord • Murder • Südengland • Verbrechen
ISBN-10 3-7517-4257-3 / 3751742573
ISBN-13 978-3-7517-4257-3 / 9783751742573
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