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Romana Extra Band 149 (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2389-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Extra Band 149 -  Alicia Leonardi,  Luana DaRosa,  Marion Lennox
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STÜRMISCHE KÜSSE IN DER BRETAGNE von ALICIA LEONARDI

Bei einer Lesung in der Bretagne begegnet Schauspielerin Emmy dem gefeierten Bestsellerautor Gabriel Chabrol. Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Aber er ist der Bruder ihrer verstorbenen großen Liebe - und tabu! Trotzdem knistert es immer mehr zwischen ihnen ...


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Alicia Leonardi mag Geschichten, die das Herz berühren. Ihre ersten Texte schrieb sie bereits mit sieben Jahren und brachte Familie und Lehrer mit ihrer überquellenden Fantasie zum Staunen. Können Sterne die Sonne besuchen? war eine ihrer Fragen als Kind. Weil sie partout nicht aufhören konnte zu fragen, musste ein Job her, bei dem das nicht stört. Nach einem Schauspielstudium und einigen Jahren als Leiterin einer Kindergartengruppe stieg sie daher in den Journalismus ein. Sie kennt die Glitzerwelt auf den roten Teppichen, führte mit zahlreichen Prominenten Interviews, besuchte für Reportagen Hunderte von Menschen, darunter leidenschaftliche Goldwäscher, Parfümeure und Modedesignerinnen und viele, die ihr Glück gefunden haben. Philosophie und Schach sind ihre großen Leidenschaften. Sie mag teure Pralinen, liebt Plateauschuhe, je höher, desto besser, und trägt ausschließlich Kleider, am liebsten in Lila, Orange und Rot. Und: Sie weint gerne bei Liebesromanen.

1. KAPITEL


Der Föhn gab nach nur wenigen Sekunden seinen Geist auf.

„Ich fasse es nicht“, entfuhr es Emmy, die frischgeduscht vor dem beschlagenen Badezimmerspiegel stand. Sie starrte fassungslos auf das kaputte Gerät in ihrer Hand, das leicht verbrannt roch. In einem Anflug von Verzweiflung drückte sie trotzdem noch daran herum, aber es war aussichtslos. Und was jetzt? Sollte sie etwa mit klatschnassen Haaren bei der Lesung im „Les Mots“ aufschlagen? Katastrophe! Ihre blonde Mähne war viel zu lang, um sie in nur wenigen Minuten trockenrubbeln zu können. Mit einem tiefen Seufzer zog sie ein Handtuch aus dem kleinen weißen Schränkchen und versuchte dennoch, so viel Feuchtigkeit wie möglich aus ihren Haaren herauszudrücken.

Viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Die Uhrzeiger des alten Weckers, der auf der Kommode zwischen der Gummienten-Sammlung ihres Onkels Alain stand, schritten unbarmherzig voran.

Wenigstens hatte sie die Kleiderfrage bereits während des Duschens gelöst. Sie hatte beschlossen, ihren schlichten rostfarbenen Hosenanzug zu tragen, darunter eine klassische weiße Bluse. Hauptsache unauffällig. Noch besser wäre, sie könnte sich unsichtbar machen. Oder vielleicht hatte sie ja Glück und Gabriel Chabrol sagte aus irgendeinem Grund kurzfristig ab.

Seit Tagen hatte sie ein mulmiges Gefühl im Magen bei dem Gedanken daran, dem gefeierten Bestsellerautor gegenüberzustehen. Hätte Onkel Alain ihn doch bloß nicht in seine Buchhandlung eingeladen! Andererseits, das wäre ein bisschen viel verlangt. Der Besuch eines so bekannten Schriftstellers steigerte natürlich den Umsatz und das Ansehen des Ladens erheblich. Und sie selbst tat ebenfalls, was sie nur konnte, damit das „Les Mots“ gut lief.

Vor knapp vier Wochen hatte sie London Hals über Kopf verlassen, um für Onkel Alain einzuspringen, der wegen Herzproblemen im Krankenhaus lag. Das französische Hafenstädtchen Quiberon, in dem sich das „Les Mots“ befand, war ihr bereits seit der Kindheit vertraut. Ihr Onkel war nach der frühen Scheidung ihrer Eltern so eine Art Ersatzvater für sie geworden. Sie hatte viele glückliche Sommer bei ihm verbracht und ihm viel zu verdanken. Vor allem ihre große Liebe zu Büchern.

In den vergangenen Jahren hatten sie sich allerdings kaum gesehen, was sie rückblickend beschämte. Sie war viel zu beschäftigt damit gewesen, ihre Schauspielkarriere voranzutreiben. Doch damit war nun erst mal Schluss. Seit sie in der beliebten Soap „Crazy Couples“ als Darstellerin den Serientod gestorben war, suchte sie händeringend nach einer neuen Rolle. Doch es war wie verhext, obwohl sie von Casting zu Casting pilgerte, wurde sie einfach nicht besetzt. Daher war sie unglaublich froh über einen Tapetenwechsel gewesen.

Natürlich hätte sie sich bessere Umstände gewünscht für ihre Rückkehr nach Quiberon, aber immerhin war Alain auf dem Weg der Besserung und sollte in wenigen Tagen entlassen werden.

Emmy warf erneut einen Blick auf die Uhr und geriet leicht in Panik. Bereits in einer Viertelstunde war der Einlass für die Besucher vorgesehen. In Windeseile lief sie vom Bad in das Gästezimmer, schlüpfte in ihre Unterwäsche und nahm Blazer und Hose aus dem Schrank. Aber die weiße Bluse? Wo war sie nur? Emmy stutzte kurz und wühlte weiter. Irgendwo muss sie doch sein! Zu ihrem Entsetzen stellte sie schließlich fest, dass sie sie nicht auf einen Kleiderbügel gehängt, sondern sie zwischen ihre T-Shirts einsortiert hatte – und sie daher dementsprechend knittrig war. Zum Bügeln hatte sie aber weder die Nerven noch die Zeit. Also streifte sie sich kurzentschlossen das nächstbeste T-Shirt über.

Wenige Minuten später musterte sie sich kritisch im goldumrahmten Spiegel im Flur. Der Hosenanzug saß perfekt, aber was sollte sie mit ihren immer noch feuchten Haaren machen? Kurzerhand entschloss sie sich für einen geflochtenen Seitenzopf. Ohrringe vielleicht? Sie schüttelte den Kopf. Auch auf Make-up konnte sie verzichten, denn die Wochen in Quiberon hatten nicht nur ihrer Seele, sondern auch ihrem Teint gutgetan, er war hübsch gebräunt. Noch ein bisschen Wimperntusche, ein wenig Lipgloss, schon war sie fertig.

Emmy drehte sich einmal um sich selbst. Sie war zufrieden mit sich. Ihr Look wirkte so dezent, wie sie es sich vorgestellt hatte, und zugleich professionell. Sie würde Gabriel Chabrol so sachlich wie möglich gegenübertreten. Vielleicht erkannte er sie ohnehin nicht wieder, sie waren sich schließlich höchstens drei, vier Mal begegnet. Zuletzt bei Laurents Beerdigung.

Laurent! Wie immer, wenn sie an ihn dachte, flutete tiefer Schmerz ihre Brust. Emmy schluckte rasch die Tränen hinunter, die in ihr aufstiegen.

Nun aber nichts wie los. Da die Wohnung ihres Onkels direkt über der Buchhandlung lag, hatte sie es zum Glück nur wenige Treppenstufen weit.

Wie erwartet gab es vor der Tür bereits Gedrängel. Es waren fast nur Frauen, die in den Laden strömten. Sobald Emmy geöffnet hatte, stürzten sie sich auf die Plätze in den ersten Reihen. Auffällig war, dass sich selbst die, die sonst nur wenig Wert auf ihr Aussehen legten, enorm herausgeputzt hatten. Einige waren stark parfümiert, andere aufwendig geschminkt. Ihre Nachbarin sah sie zum ersten Mal überhaupt in einem Kleid, und die Inhaberin ihres Lieblingscafés stöckelte mehr als überraschend auf atemberaubend hohen High Heels herein.

Keine Frage, jede einzelne der Damen wollte den Bestsellerautor auf ihre Weise beeindrucken. Er galt schließlich als absoluter Frauenschwarm. Wo er auftauchte, wurde er bejubelt wie ein Popstar. Emmy hatte den Hype um ihn bisher nur am Rande mitbekommen. Natürlich wusste sie von seinen Bestseller-Erfolgen, auch davon, dass seine Liebesromane allesamt fürs Kino verfilmt worden waren, aber sie hatte sich nie überwinden können, auch nur eins seiner Bücher zu lesen. Zu groß war ihre Furcht, dadurch Wunden aufzureißen. Das wollte sie nicht. Ihr war es bisher bestens gelungen, allem aus dem Weg zu gehen, was sie an Laurent erinnern würde.

Doch konnte sie das auch weiterhin? Die Anwesenheit Gabriel Chabrols war eine riesige Herausforderung für sie – schließlich war er Laurents jüngerer Bruder. Was würde die Begegnung mit ihm wohl in ihr auslösen?

Während Emmy routiniert Hände schüttelte und lächelnd Fragen beantwortete, spürte sie, dass sie mit jeder Minute aufgeregter wurde. Immer wieder blickte sie nervös Richtung Eingang.

Hélène, die zweite Frau des Bürgermeisters, trat von hinten an sie heran.

„Tut mir leid, dass mein Mann nicht gekommen ist, er ist immer noch auf einem Kongress in Paris“, erklärte sie.

Hélène hatte sich in das auffälligste Kleid des Abends geworfen. Es war knallrot und teilweise mit Pailletten verziert.

„Schön, dass du es zu uns geschafft hast“, entgegnete Emmy, die mit fast allen Bewohnern in Quiberon per du war. Sie hatten es ihr von Anfang an leicht gemacht, sich hier zu Hause zu fühlen. Viele kannte sie ohnehin schon aus Kindheitstagen.

„Na, das hätte ich mir doch nicht entgehen lassen.“ Hélène grinste vielsagend. „Ob er wohl in echt genauso attraktiv aussieht wie auf den Fotos?“

Weil Emmy nicht antwortete, legte Hélène nach und erkundigte sich neugierig: „Sag schon, wie findest du ihn eigentlich?“

„Nicht mein Typ“, antwortete Emmy ausweichend.

„Das glaube ich dir nicht“, kam es ungläubig zurück.

„Tut mir leid, ich gehöre nicht zum Fanclub“, entgegnete Emmy mit einem leichten Schulterzucken und setzte ein kurzes „Entschuldigung“ hinterher, denn es war offensichtlich, dass sie noch mehr Klappstühle aufstellen musste. Der Besucherinnen-Strom schien kein Ende zu nehmen.

Tatsächlich war Emmy gar nicht dazu gekommen, auch nur einmal darüber nachzudenken, ob Gabriel ihr Typ Mann war. Als Bruder ihrer einst großen Liebe war er für sie schlichtweg tabu.

Sie sah sich nervös um. Wo blieb er eigentlich? Die alte Standuhr zeigte sieben Minuten nach acht an – die Veranstaltung sollte also bereits seit sieben Minuten laufen. Während sie aus einem kleinen Nebenraum weitere Stühle anschleppte, registrierte sie das aufgeregte Geplapper, die fragenden Blicke. Auch sie war alles andere als die Ruhe selbst. Aber es würde ihr wohl gerade nichts anderes übrigbleiben, als das Publikum bei Laune zu halten. Kaum waren die Stühle mit vereinter Hilfe aufgestellt, trat sie vor die gut achtzig Leute, die sich in das „Les Mots“ hereingequetscht hatten.

„Meine Damen, vor allem meine Damen“, setzte sie lächelnd an und nahm mit den wenigen Männern, die sich im Laden befanden, kurzen Blickkontakt auf, bevor sie fortfuhr: „Und meine Herren.“ Es kam leiser Applaus. „Ich begrüße euch alle herzlich, auch im Namen meines Onkels Alain, der, wie ihr euch vorstellen könnt, sehr gerne heute Abend dabei gewesen wäre.“ Nächster Beifall brandete auf. „Dass Gabriel Chabrol bei uns lesen wird, ist eine besondere Ehre für uns. Wie ihr alle wisst, spielt sein aktueller Bestseller ‚Der letzte Atemzug‘ hier im schönen Quiberon, an der legendären wilden Küste.“ Erneut gab es Applaus, Hélène klatschte besonders laut. Kaum war es wieder still, abgesehen von einem Räuspern und Husten da und dort, blickte Emmy entschuldigend in die Menge. „Bitte geduldet euch noch ein paar Minuten, die Lesung wird bald beginnen.“

Hoffentlich, setzte sie im Stillen hinzu. So langsam wurde sie wütend. Starallüren gingen ihr so was von auf die Nerven. Was bildete sich dieser Gabriel Chabrol...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2024
Reihe/Serie Romana Extra
Übersetzer Melanie Fricke, Victoria Werner
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-2389-8 / 3751523898
ISBN-13 978-3-7515-2389-9 / 9783751523899
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