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Mord on the Rocks (eBook)

Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
496 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-3641-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mord on the Rocks -  Melinda Mullet
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Hochprozentig Mord! 

Im schottischen Balfour herrscht Aufruhr. Gleich am ersten Abend von Abigail Logans Whisky-Seminar wird ein Teilnehmer ermordet. Er hat unlautere Finanzgeschäfte aufgedeckt. Oder hat er selbst davon profitiert? Wollte sich jemand an ihm rächen? Viele im Ort haben Geld verloren, und auch einige aus der Seminargruppe haben ein Motiv. Abigail geht der Sache auf den Grund - und wird Zeugin eines zweiten Mordes ... 

Spannung und ein Gläschen Humor in schottischem Flair: ein neuer Fall für Abigail Logan.



Melinda Mullet hat britische Eltern, wurde aber in den USA geboren. Sie hat mehrere Jahre als Juristin gearbeitet, sich in den USA und im Ausland für Kinderrechteeingesetzt und ist viel gereist. Sie lebt in der näheren Umgebung von Washington D.C. mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, einem Whisky-Sammler aus Leidenschaft. Im Aufbau Taschenbuch sind ebenfalls ihre Romane »Whisky mit Mord«, »Whisky für den Mörder«, »Whisky mit Schuss« und »Ein Whisky auf den Tod?« lieferbar. Mehr zur Autorin unter melindamullet.com. Ulrike Seeberger lebte zehn Jahre in Schottland und arbeitete dort u. a. am Goethe-Institut. Seit 1987 wohnt sie als freie Übersetzerin und Dolmetscherin in Nürnberg. Sie übertrug u. a. Philippa Gregory, Vikram Chandra, Alec Guinness, Oscar Wilde, Charles Dickens und Greg Iles ins Deutsche.

Kapitel 1


Bald würde die kräftiger werdende Sonne die schweren Morgennebel fortscheuchen, stellte ich hoffnungsvoll fest, als ich am Fluss entlang ins Städtchen Balfour spazierte. Mit ein bisschen Glück würde es ein herrlicher Tag werden, wenn auch jetzt noch ein kalter Hauch in der Luft lag. Ich hielt auf das Gasthaus zu, und der Gedanke an ein warmes Frühstück erschien mir immer verlockender. Wie üblich war Liam mir auf der Suche nach Essbarem ein ordentliches Stück voraus. Er trabte los, sobald wir uns dem Golden Stag näherten, drängte sich durch die offene Tür des Pubs und flitzte gleich mit unverminderter Geschwindigkeit weiter in Richtung Küche.

Während ich ihm als Nachhut folgte, hörte ich aus dem Gastraum einen hochdramatischen Aufschrei und eilte hinein, um nachzusehen, was los war. Am Fenster saß eine Frau, die hier mit ihrem teuren Kaschmirpullover und der Perlenkette ein wenig fehl am Platz wirkte. »Ein wildes … ein wildes Tier …«, stammelte sie. »Ist gerade hier entlang durchgeprescht.« Sie wedelte mit ihrer schwer mit Schmuck behangenen Hand in Richtung Küche.

»Ich glaube, ich kann Sie beruhigen, das war nur mein Hund.«

»Also, der dürfte hier doch gar nicht rein. Das ist … das ist unhygienisch.«

»Na ja, wenn Ihnen heute nichts Schlimmeres mehr zustößt, haben Sie ja nichts zu befürchten«, antwortete ich. Meiner Meinung nach konnte man Menschen danach beurteilen, wie sie Hunde behandelten. Diese Frau fiel eindeutig in die Kategorie miese Type. Als ich näher an sie herantrat, wallte mir eine Parfümwolke entgegen, die mindestens so undurchdringlich war wie der Morgennebel draußen, und ich konnte nur mit Mühe ein Würgen unterdrücken.

»Und nehmen Sie das hier mit«, blaffte die Frau.

Aus unerfindlichen Gründen streckte ich gehorsam die Hand aus und nahm den Teller entgegen, den sie mir hinhielt. Es lagen Haferkekse und drei von Siobháns Hausmacher-Würstchen darauf, alles völlig unberührt.

»Ich weiß nicht, was das hier sein soll, aber ich will es nicht. Bringen Sie mir Obst und einen Kräutertee.« Ihr Englisch klang vornehm, hatte aber einen starken spanischen Akzent. Ehe ich weiter spekulieren konnte, kam ein junger Mann in den Raum, stürzte gleich herbei und nahm mir den Teller ab. »Tante Elena, das ist Abigail Logan, die Besitzerin der Destillerie Abbey Glen. Für dein Frühstück ist sie nicht zuständig.«

Dann wandte er sich mir zu, schenkte mir ein reuiges Grinsen, wechselte den Teller in die andere Hand und streckte mir die Rechte hin. »Raoul Serrano-Cortez, und dies ist meine Tante, Elena Serrano. Ich nehme hier an Ihrem Whiskykurs teil. Ich muss mich für meine Tante entschuldigen. Sie wusste nicht Bescheid.«

Ich ergriff die Hand, die mir der schlanke, hochgewachsene junge Mann mit dem dichten schwarzgelockten Haarschopf hinstreckte. »Schön, Sie kennenzulernen, Raoul, und willkommen in Balfour. Ich hoffe, Sie und Ihre Tante werden den Kurs genießen.«

Elena rümpfte die Nase. »Ich werde sicherlich nicht daran teilnehmen«, verkündete sie von ihrem Fensterplatz aus. »Ich bin nur mitgekommen, um die Kosten für dieses ländliche Abenteuer meines Neffen zu bestreiten. Es sieht ganz so aus, als müsste ich die meiste Zeit darauf verwenden, nach etwas halbwegs Essbarem zu suchen, um nicht zu verhungern.«

Raoul trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Ich nahm ihm den Teller wieder ab. »Sie sollten sich jetzt auf den Weg nach Abbey Glen machen, sonst verpassen Sie noch den Beginn des Kurses. Ich schau mal, was ich mit dem Essen ausrichten kann.«

Raoul warf mir einen dankbaren Blick zu und war bereits auf dem Weg zur Tür, während ich hinter den Tresen und in die Küche ging. Hier in dem kleinen, aber bestens ausgestatteten Arbeitsraum lehnten die Besitzerin des Stag Inn, Siobhán Morgan, und ihre neue Hilfskraft Sheila Kinkaid gerade gemütlich an der Arbeitsfläche und gönnten sich eine Tasse Kaffee. Ich bemerkte, dass Sheila Liam bereits verstohlen mit Speckbrocken fütterte, und selbst Siobhán hatte sich zu ihm nach unten gebeugt und kraulte ihm die Ohren.

»O Gott, was passt Ihrer Majestät denn jetzt wieder nicht?«, fragte Siobhán und streckte die Hand nach dem Teller aus, der inzwischen öfter hin und her gewandert war als ein Fußball im Pokalfinale.

»Es wurde nach Obst und Kräutertee verlangt.« Ich nahm den Teller wieder an mich und setzte mich am anderen Ende der Arbeitsfläche auf einen Hocker. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum. Das hier sieht doch himmlisch aus.« Ich schaute zu Sheila. »Hast du mal eine Gabel für mich?«

»Sei nicht albern, ich mach’s dir frisch.«

»Nicht nötig. Nur nichts umkommen lassen«, sagte ich, spießte mit der Gabel, die Sheila mir gereicht hatte, ein Würstchen auf und knabberte daran. Liam kam rasch her und nahm neben mir Platz. »Sieht ganz so aus, als würde euch diese Tante Elena ziemlich auf Trab halten.«

»Keine Ahnung, warum die überhaupt hergekommen ist, verflixt«, zischte Siobhán. »Bisher hatten wir nichts als Gemecker: das Zimmer ist zu klein, das Klima zu feucht, das Bett zu hart und das Essen ungenießbar.«

»Irgendwer hat immer was zu meckern«, erwiderte ich mit dem Mund voller Haferkeks. Allerdings musste ich einräumen, dass das hier in Balfour eigentlich nicht stimmte. Dies war keiner von den Orten, zu dem sich die Schickimickis hingezogen fühlten, und Drama gab es gewöhnlich nur in der örtlichen Laienspielgruppe. »Der Neffe scheint aber ganz nett zu sein.«

»Dem Ärmsten ist seine Tante total peinlich, aber es stimmt, er ist wirklich nicht so ein Miesepeter«, sagte Sheila, die gerade in der Spüle ein Körbchen Erdbeeren wusch. »Wo kommen die eigentlich her?«

Ich ließ ein Bröckchen Wurst fallen und schaute zu, wie es in Sekundenschnelle in Liams Rachen verschwand. »Aus Madrid, laut Anmeldung. Es sind unsere ersten internationalen Teilnehmer.« In diesem Sommer hatten wir die Destillerie jeden Monat eine Woche lang für zahlende Gäste geöffnet, die dort an einem Intensivkurs in der Kunst der Malt-Whisky-Herstellung teilnahmen. Die meisten Kursteilnehmer waren im einzigen Gasthaus vor Ort untergebracht, das kürzlich als Anbau an den Pub entstanden war.

Zunächst hatte ich so meine Zweifel gehabt, aber die ersten drei Kurse waren ein durchschlagender Erfolg gewesen. Als Erste waren neue Brennmeister und Beobachter der Whiskybranche gekommen, die sich anschauen wollten, wie mein Partner Grant MacEwan und ich Abbey Glen führten. Ich hatte die kleine, aber feine Destillerie von meinem Onkel Ben geerbt. Allerdings war natürlich nicht ganz zutreffend, dass ich hier irgendwas führte, denn das machte ganz allein Grant. Er und die übrigen Angestellten der Destillerie waren Experten in der traditionellen Kunst der Whiskyherstellung. Die meisten stammten aus Familien, die bereits seit Generationen mit der Brennerei zu tun hatten. Ich war die Neue, von Beruf Fotoreporterin und erst kürzlich zum Whisky bekehrt.

»Wie sind denn die übrigen Gäste?«, erkundigte ich mich.

»Aye, die anderen sind ganz in Ordnung«, räumte Siobhán ein. »Machen keine Probleme, nur Madame hier. Allerdings beunruhigen mich zwei Typen aus Glasgow viel mehr.«

»Sind die im Urlaub hier?«

Siobhán beugte sich zu mir herüber. »Sie behaupten, sie wären Landvermesser, aber bisher hab ich noch keine entsprechenden Gerätschaften bei ihnen gesehen. Die wandern einfach nur wie verirrte Schafe im Tal rum.«

»Klingt doch ziemlich harmlos«, meinte ich.

»Sei dir da mal nicht so sicher.« Siobhán verschränkte die Arme vor der Brust und warf mir einen finsteren Blick zu. »Die riechen mir ganz nach HMRC[1] 

»Was sollten denn die Jungs von der Steuerfahndung Ihrer Majestät hier wollen?«

»Hier im Tal haben wir einen Haufen sehr einfallsreicher, geschäftstüchtiger Leute«, antwortete Siobhán, »und die meisten sind nicht gerade wild darauf, ihre hart verdiente Knete mit der Regierung zu teilen. Diese Typen sind hier, um uns Probleme zu machen, du wirst schon sehen.«

Das Zahlen von Steuern und Abgaben war schon lange ein heikles Thema zwischen den Schotten und ihren Nachbarn im Süden. Ob es nun um den in vergangenen...

Erscheint lt. Verlag 11.11.2024
Reihe/Serie Abigail Logan ermittelt
Übersetzer Ulrike Seeberger
Sprache deutsch
Original-Titel In the Still of the Night
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Abigail Logan • Bestseller 2024 • Cosy Crime • humorvoll • Krimi • neuerscheinung 2024 • Schottische Highlands • Thriller • weibliche Ermittlerin • Whisky Destillerie
ISBN-10 3-8412-3641-3 / 3841236413
ISBN-13 978-3-8412-3641-8 / 9783841236418
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