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Möwen, Strand und Küstentod - Das Geheimnis in den Dünen (eBook)

Usedom-Krimi.

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
263 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-5559-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Möwen, Strand und Küstentod - Das Geheimnis in den Dünen -  Tilda Larsen
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Die Dünen von Usedom kennen das Geheimnis

Auf Usedom ist es vorbei mit der beschaulichen Ruhe! Der ehemalige Bürgermeister kündigt eine große Enthüllung an. Doch dazu kommt es nicht. Er stirbt in der Nacht darauf an Herzversagen. Da läuten sofort die Alarmglocken bei Hobbydetektivin Ulla. Schnell stellt sich heraus: Der Bürgermeister hatte nicht nur Freunde auf der Insel. Grund genug für Ulla und den ehemaligen Tierarzt Bernhard, sich umzuhören. Denn in den Dünen von Usedom finden sich nicht nur Sand und Muscheln, sondern auch tief vergrabene Geheimnisse ...

Der zweite Fall von Hobbydetektivin Ulla und dem kauzigen Usedomer Urgestein Bernhard. Das ungleiche, aber herzliche Duo ermittelt gemeinsam auf der schönen und wilden Ostseeinsel und kommt dabei dem ein oder anderen Übeltäter auf die Spur.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Geboren 1977 in Thüringen lebt<strong>Tilda Larsen</strong>, M. A., heute mit Mann und Terrierhündin Minzi in Berlin. Inspiration zum Schreiben findet sie nicht selten in ihrer Naturverbundenheit, der Liebe zu den Tieren und an ihrem Sehnsuchtsort, der Usedomer Ostseeküste, an die sie schon seit über 30 Jahren ihr Herz verloren hat.<br /><strong>Tilda Larsen</strong>ist das offene Pseudonym von Nicole Pfeiffer. 'Möwen, Strand und Küstentod' ist ihre erste Cosy-Crime-Reihe.<br />Mehr von der Autorin findet man auf: <a href="https://www.instagram.com/tilda_larsen_autorin/">https://www.instagram.com/tilda_larsen_autorin/</a></p>

2


»Warum muss das alles so verdammt schwierig sein, Maple?« Ulla seufzte. »Wenn du nur hier sein könntest.« Zum Glück war ihre beste Freundin, ganz im Gegensatz zu Bernhard, telefonisch immer erreichbar. Ulla ließ sich tief in die Kissen ihrer senfgelben Chaiselongue sinken, eines der Möbelstücke, die sie von Else übernommen hatte. Das Häuschen am Ückeritzer Achterwasser war ein kleines Schmuckstück und nun ihr Zuhause.

»Das würde auch nichts ändern. Außer, dass ich dich ganz fest in den Arm nehmen könnte.«

Eine kurze, wohltuende Stille breitete sich in der Telefonleitung aus. Maple und sie kannten sich schon eine gefühlte Ewigkeit, teilten ihre Leidenschaft für ungelöste Kriminalfälle und gutes Essen. Sonst waren sie grundverschieden. Aber vielleicht war es gerade das, was sie beide wie zwei ungleiche, doch sich liebende Schwestern verband. Maple, die jüngere, ausgelassene, unbefangene – und Ulla, die ältere, angepasstere und auf Sicherheit bedachte.

Ulla wurde warm ums Herz. Nie hätte sie gedacht, dass sich aus einer Internetbekanntschaft im Krimiforum eine derart tiefe Freundschaft entwickeln würde. »Es ist so schön, dass es dich gibt, Maple. Weißt du eigentlich, dass wir bald Jahrestag haben? Dann kennen wir uns schon fünfzehn Jahre.«

»Stimmt. Der Wahnsinn, oder?«

Ulla hörte ein Rascheln und Knistern auf der Gegenseite, dann tapsende Schritte. Unwillkürlich zog sich ihr rechter Mundwinkel nach oben. Ihre Freundin konnte nie still sitzen, einfach nur telefonieren, entspannt in die Kissen versunken wie sie. Nein, sie brauchte immerzu Bewegung, erledigte unzählige Dinge gleichzeitig, und – sie hatte immer etwas zu naschen in greifbarer Nähe. Offen, nicht versteckt in einer Schublade. Während Ulla wegen jedem Pfund zu viel ein stetig schlechtes Gewissen mit sich herumtrug, waren Maple ihre Wohlfühlkilos einerlei. Sie war der absolute Genussmensch.

»Dann lass uns darauf anstoßen. Hier in Ückeritz. Du brauchst doch bestimmt gerade ganz dringend Urlaub, oder? Ich lade dich ein.« In Ullas Stimme klang die Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen mit.

Maple lachte. »Sag das meinem Chef. Dann bin ich noch heute Abend bei dir. Nein, Spaß beiseite, was gibt's bei dir Neues?«

»Ah, das wollte ich dir sowieso gerade erzählen. Wir waren heute auf dem Sommerfest im Seniorenstift bei Bernhards Mutter. Kannst du dich an Heinz Schulz erinnern, der aus dem Nachbarzimmer von Else?«

»Der ehemalige Bürgermeister mit der viel jüngeren Frau? Wie hieß sie gleich noch mal?«

»Anita. Aber um die geht es nicht.« Beide lachten. »Herr Schulz hat auf dem Sommerfest ein großes Geheimnis angekündigt, das er morgen Mittag preisgeben möchte.«

»Na, da bin ich aber gespannt.«

»Und wir erst.« Wieder lachten beide.

»Und sonst so?«

Ulla zuckte mit den Schultern, wohl wissend, dass Maple diese Geste nicht sehen konnte. »Alles beim Alten. Ich packe Umzugskisten aus, und Christopher wird nicht müde, seinen Frust an mir abzuarbeiten.« Sie holte tief Luft. »So langsam wird es finanziell eng. Ich brauche dringend einen Job. Das macht mich alles ein bisschen unruhig. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal eine Nacht tief und fest durchgeschlafen habe.«

»Okay ...« Maple machte eine kurze Pause. »Raus mit der Sprache, ist es auf Usedom nicht so schön, wie du sonst immer behauptest?«

»Doch, natürlich. Auch wenn Berlin und Usedom Kontrastprogramm pur sind, ist das eine Entscheidung, die ich noch keinen Tag bereut habe.«

Das Knuspergeräusch wurde lauter. »Ich versteh schon. Geldsorgen sind echt unangenehm. Aber schau, du hast einen Mörder auf Usedom gefasst, Lenis Leben gerettet, dich von Christopher getrennt und wohnst jetzt in diesem wunderschönen, urigen Häuschen. Es läuft doch, oder?«

Das stetige Knuspern im Hintergrund wirkte fast meditativ auf Ullas angespannte Nerven und ließ sie an Paprikachips, Paranüsse und Salzbrezeln denken. Ihr Magen begann zu knurren. »Das ist es nicht, Maple.« Sie seufzte.

»Was dann?«

»Diese Landschaft, die Ruhe, ich kann sie nicht genießen.«

»Das Problem möchte ich haben.« Ihre Freundin lachte laut und herzhaft.

Ulla zögerte. Das hier war zwar kein erholsamer Ostseeurlaub, aber auch kein Straflager. »Stimmt, du hast recht. Eigentlich ist alles gut. Ich brauche nur einen Job.«

Doch Maples Gespür durchschaute diese Lüge. »Da ist doch noch mehr, oder? Was bedrückt dich wirklich? Hier geht es nicht nur um einen neuen Job.«

Nein, ging es nicht. Da war dieser kaum auszuhaltende Schmerz um den Verlust ihrer gleich nach der Geburt zur Adoption freigegebenen Tochter, der sich immer tiefer in ihr Herz grub. Ein bohrender Stachel, der sie beständig an die Geburt vor fünfundzwanzig Jahren erinnerte. Sie durfte ihr Mädchen nicht einmal kurz im Arm halten. Nicht ein einziges Mal. Ulla konnte ein weiteres Seufzen nicht unterdrücken. »Es fühlt sich an, als hätte ich alles falsch gemacht. Ich vermisse sie so sehr.«

»Hast du nicht. Rede dir so etwas nicht ein.«

Zwischen dem Knuspern am anderen Ende der Leitung konnte Ulla ein »Du meinst doch deine Tochter?« erahnen. Dieses Geräusch, das gerade noch entspannend und ausgleichend auf sie gewirkt hatte, drohte plötzlich, ihre Stimmung zu beeinträchtigen. Es wirkte aggressiv, ja lauernd. »In jeder freien Minute überlege ich, ob ich diese Adoption damals hätte verhindern können. Müssen!« Ein langes Schweigen füllte die Telefonleitung.

»Ich verstehe dich, und Klaus und Bernhard sicher auch, oder?«, fragte ihre Freundin mit sanfter Stimme.

Bernhard und Klaus Dornbusch. Vater und Sohn. Beide waren sie rettende Anker während ihrer Rehazeit in Ückeritz im letzten Jahr gewesen. In einer Zeit, als ihr Herz zu versagen drohte, sie ihre Ehe infrage stellte, ihre Zimmergenossin Leni spurlos verschwand und damit das Trauma mit ihrer eigenen Tochter von Neuem ausgelöst wurde. Ohne Klaus und Bernhard wäre sie heute nicht hier. Ihr Seufzen wurde leiser und wich einem zaghaften Lächeln.

»Du musst das nicht alles allein mit dir ausmachen. Rede darüber. Wenn du dich irgendwann dazu entschließt ...«

»Zu was entschließen?« Ullas Worte kamen wie aus der Pistole geschossen.

Maple seufzte und fuhr mit ruhiger Stimme fort: »Ich will dir nichts Böses. Hast du jetzt angefangen, nach ihr zu suchen, oder willst du das weiter aufschieben?«

Warum musste Maple den Finger immer direkt in die offene Wunde legen? »Nein. Das hat mich Klaus auch schon gefragt. Ich habe lange darüber nachgedacht. Ich schaffe das emotional gerade nicht. Aber danke, dass du nachfragst. Es tut gut, nicht alles allein mit sich ausmachen zu müssen.«

Ihre Freundin lachte. »Na siehst du. Dann hast du zusätzlich zu Guido jetzt auch noch einen Maple-Spürsinn.«

Maples unbeschwert-fröhliche Art war wie Balsam für ihre Seele. Jetzt musste auch Ulla lachen. »Du bist unverbesserlich.« Doch sofort schweiften ihre Gedanken ab. Zu Guido. Es war ruhig geworden um ihren bei Gefahr kribbelnden linken großen Zeh. Nach der Aufregung in der Rehaklinik und dem Überlebenskampf auf dem offenen Meer, bei dem sie und Leni fast ertrunken wären, brauchte er die Auszeit wahrscheinlich genauso sehr wie sie. Auch er schien die Suche nach ihrer Tochter gerade nicht für sinnvoll und Erfolg versprechend zu halten, denn er schwieg beharrlich. Eine aufsteigende Unruhe machte sich in Ullas Magengegend breit. »Auf Guido ist gerade kein Verlass, der hat nicht mal bei den Einbrüchen und dem Telefonterror gezuckt.« Upps, jetzt war es raus.

»Bei dem was?« Maples Stimme schoss schrill nach oben.

»Bei den Einbrüchen und dem Telefonterror«, sagte Ulla leise.

»Ich glaub, ich spinne. Das hast du noch gar nicht erzählt. Wann war das?«

»Es begann im April, gleich nachdem ich hier hochgezogen bin.«

»Wo wurde eingebrochen, wer hat angerufen? Mensch, lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.«

»Da gibt es nicht viel zu erzählen. Erst hat irgendjemand um meinen Wohnwagen auf dem Campingplatz herum randaliert, dann gab es zwei Einbrüche, und zeitgleich bekam ich immer wieder diese Anrufe.«

»Eigentlich ist das doch nicht dein Wohnwagen. Vielleicht galt das gar nicht dir, sondern den Dornbuschs? Und wer hat dich angerufen?«

Ulla zuckte mit den Schultern, wohl wissend, dass ihre Freundin auch diese Geste nicht sehen konnte. »Ich weiß es nicht. Es hat immer wieder geklingelt, und wenn ich rangegangen bin, war da nur Stille. Immer anonym.«

»Hast du denn nicht gleich eine neue Nummer beantragt?«

»Nein, noch nicht. Ich wollte noch warten.«

»Ulla, ehrlich, warum sagst du das nicht eher? Wir erzählen uns doch sonst auch alles.« In Maples Stimme schwang ein Anflug von Traurigkeit und verband sich mit Ullas schlechtem Gewissen mitten in...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2024
Reihe/Serie Ulla ermittelt auf Usedom
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2.Wk Usedom • Geschichte Usedom • Hans Peter Wolff • Krimi Nordsee • Krimis • krimi usedom • nordseedetektive • Nordseeinsel Krimi:Inselroman • Nordseekrimi • nordseeküste buch • Nordsee-Roman • Ohland • Roman Nordsee • Usedom
ISBN-10 3-7517-5559-4 / 3751755594
ISBN-13 978-3-7517-5559-7 / 9783751755597
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