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Kurioses aus der Kriminalgeschichte (eBook)

Eine Sammlung skurriler Einzigartigkeiten - oder, wie Gesetzesbrecher sich selber erledigen...

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
227 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-2777-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kurioses aus der Kriminalgeschichte -  Erich Koch
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Bei diesem E-Book habe ich mich für eine völlig andere Richtung entschieden, und zwar die komische Seite der Kriminalität. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um Ihnen Kuriositäten aus der Kriminalgeschichte aufzeigen, wie sie ab und an in verschiedensten Tageszeitungen auftauchen. In dieser Auswahl sollen derartige historischen und sehr unterhaltsamen Skurrilitäten aus der Vergessenheit geholt werden. Man staunt immer wieder, wie oft Gesetzesbrecher durch ihre eigene Dummheit, ihre Selbstverliebtheit, ihre Maßlosigkeit an Gier sich zu bereichern, oder sehr oft nur aus purem Geiz, manchmal aber auch aus der Not heraus, sich selber ein Bein stellen und sich somit, im wahrsten Sinne des Wortes, eigenhändig die Schlinge um den Hals legen. Sehr oft spielt auch die Lust, anderen Menschen - gelegentlich auch dem Staat oder seinen Institutionen - Schaden zuzufügen, eine Rolle. Viele Straftaten wären unaufgeklärt geblieben und zahlreiche Übeltäter - ihrer Geistlosigkeit und Einfältigkeit sei Dank - hätte man ansonsten nie zu fassen bekommen. Was für ein Glück für die Polizei. Teilweise kann man über die Abartigkeit der jeweiligen Tatmotive nur noch den Kopf schütteln. Einige Fälle sind an Dreistigkeit und Frechheit kaum noch zu überbieten, doch manchmal bleibt einem auch das Lachen im Halse stecken. Die komplette Sammlung wurde durchweg in den jeweiligen Originaltexten übernommen. Dadurch ist auch die Einmaligkeit in der Wiedergabe, der oft sehr süffisant-spitzzüngig oder ironisch-verschmitzt niedergeschriebenen Artikel aus der damaligen Zeit, erhalten geblieben. Denn auch schon zu damaligen Zeiten wusste man seine Leser zu unterhalten. Meistens mit einem hinweisenden Augenzwinkern auf die menschlichen Schwächen.

Seit vielen, vielen Jahren befasse ich mich mit dem Thema Kriminologie und Kriminalistik. Mein Hauptaugenmerk richtet sich dabei besonders auf historische, 'Authentische Kriminalfälle'. Die Homepage läuft unter: http://www.erichs-kriminalarchiv.com Einige der eigenartigsten und unglaublichsten historischen Kriminalfälle möchte ich in Kürze per E-Book der Leserschaft anbieten. Auch werden mehrere E-Books mit einmaligen, kuriosen Fällen zur Unterhaltung beitragen. Ob ich später Kriminalfälle in Buchform veröffentlichen werde, muss ich sehen. Zunächst befasse ich mich mit der Veröffentlichung der E-Books, dann schauen wir mal ...

Seit vielen, vielen Jahren befasse ich mich mit dem Thema Kriminologie und Kriminalistik. Mein Hauptaugenmerk richtet sich dabei besonders auf historische, "Authentische Kriminalfälle". Die Homepage läuft unter: http://www.erichs-kriminalarchiv.com Einige der eigenartigsten und unglaublichsten historischen Kriminalfälle möchte ich in Kürze per E-Book der Leserschaft anbieten. Auch werden mehrere E-Books mit einmaligen, kuriosen Fällen zur Unterhaltung beitragen. Ob ich später Kriminalfälle in Buchform veröffentlichen werde, muss ich sehen. Zunächst befasse ich mich mit der Veröffentlichung der E-Books, dann schauen wir mal …

64.) Beim Schmuggel mit 40 kg Seidenstrümpfen ertappt.

 

Ein Wiener und ein Rumäne verhaftet.

 

Der Wiener Polizei ist es abermals gelungen, eine große Schmuggelaffäre aufzudecken. Über telegrafische Weisung der österreichisch-schweizerischen Grenzstation in Buchs wurden von der Polizeiinspektion des Westbahnhofes unmittelbar nach dem Eintreffen des Pariser D-Zuges auf dem Westbahnhof zwei Männer verhaftet, die im Verdacht stehen, seit Monaten einen großzügigen Schmuggel zwischen der Schweiz und Österreich betrieben zu haben.

Bei den beiden Männern, es handelt sich um den Rumänen Idelovic und den Wiener Josef Rapard, wurden zwei Reisekoffer gefunden und beschlagnahmt, die insgesamt 40 Kilogramm Seidenstrümpfe enthielten. Die Seidenstrümpfe wurden, wie die Erhebungen ergaben bei Buchs über die Grenze geschmuggelt. Da nach der Meldung der Grenzorgane die beiden Koffer bei der Grenzvisitation leer waren, wurde nachgeforscht, wie es den beiden möglich war die Seidenware über die Grenze zu schmuggeln.

Sie wurden einer eingehenden Leibesvisitation unterzogen und dabei wurden im Mantel des Rumänen versteckt Schraubenzieher und Schraubenschlüssel gefunden, mithilfe deren die beiden die Holzverschalungen in ihrem Coupé, in dem sie die Fahrt nach Wien machten, abschraubten. Hinter den Holzverschalungen haben sie dann die in Buchs gekaufte Seidenware versteckt und auf diese raffinierte Weise gelang ihnen der Schmuggel.

Der Schaffner des Zuges gab an, dass die beiden schon in Buchs ein eigenes Coupé bestellt hatten und streng darauf achteten, dass sie in ihrem Abteil bis nach Wien alleine blieben. Idelovic und Rapard wurden dem Landesgericht überstellt.

 

Illustrierte Kronenzeitung (8. Februar 1933)

 

 

65.) Der Hüterbub als Falschmünzer.

 

Als ein Zeichengenie, aber auch als arger Missetäter hat sich der 16-jährige Hüterbub Anton Engleitner aus Liebenau entpuppt. Durch die Gendarmerie wurde festgestellt, dass Engleitner in Ortschaften des Bezirks Freistadt etliche falsche Noten zu 100 Schilling an den Mann brachte, die er zuvor mit freier Hand, mit Pinsel und Feder hergestellt hatte. Über Auftrag der Staatsanwaltschaft wurde der Hüterbub in Haft genommen, ebenso sein Vater, der Kleinbauer Ignaz Engleitner und zwei seiner Geschwister, die dem jugendlichen Fälscher bei der Ausgabe der „Hunderter“ behilflich waren.

Engleitner hatte behauptet, dass er insgesamt nur sechs Noten hergestellt und fünf ausgegeben habe. Nun wurden aber neuerlich Falsifikate beschlagnahmt, so das feststeht, dass der Hüterbub mindestens neun Noten zeichnete. Wie die Geschädigten erklärten, erkannten sie die Fälschungen überhaupt nicht, erst bei Vergleich mit einer echten Note waren Unterschiede wahrzunehmen.

Auch die Nationalbank bezeichnete die Falsifikate als überaus gut gelungen. Unter den Geschädigten befindet sich der Kaufmann Ignaz Kallina aus Harrachstal, der erst durch die Gendarmerie veranlasst wurde, in seiner Kasse Nachschau zu halten und bei dieser Gelegenheit eine falsche Note zu 100 Schilling entdeckte.

Anton Engleitner hat angegeben, dass er für die Herstellung eines Falsifikates stets eine Woche benötigte. In diesem Zusammenhang wäre noch daran zu erinnern, dass vor Monaten auf ähnliche Weise ein 14-jähriges Mädchen aus dem unteren Mühlviertel falsche 50-Schilling-Noten hergestellt hatte, die durch ihre Geschwister in Verkehr gesetzt worden sind.

 

Illustrierte Kronenzeitung (10. Februar 1933)

Alpenländische Rundschau (18. Februar 1933)

 

 

66.) Schreckliche Unvorsichtigkeit

 

Der Landarbeiter Rudolf Böhm weilte mit seinen drei Kindern in der Wohnung des Landarbeiters Josef Schmalzbauer. Die Kinder spielten mit einer Petroleumflasche und zerbrachen sie, sodass sich das Petroleum auf den Boden ergoss.

Böhm schickte die Kinder aus der Wohnung und wollte nun die Spuren ihres Spieles dadurch beseitigen, dass er das Petroleum anzündete.

Die Wirkung war katastrophal. Eine mächtige Flamme ergriff einen Kasten und ein Bett. Das Feuer breitete sich auf dem Dachboden aus und in wenigen Minuten stand ein Gebäudekomplex von 78 Meter Länge und 14 Meter Breite, bestehend aus Futterspeicher, Maschinen- und Geräteraum und acht Arbeiterwohnungen, in Flammen. Alle Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden beträgt 110.000 Schilling.

 

Alpenländische Rundschau (18. Februar 1933)

 

 

67.) Verhaftung eines „Wunderdoktors“.

 

In verschiedenen Volkshochschulen Niederösterreichs trieb sich ein Mann herum, der sich als Dr. Donecker-Forst vom Außendienst des Ministeriums ausgab, um psychoanalytische Studien an Kindern zu machen.

Als er Verdacht erweckte, wurde er verhaftet und als der zwölfmal abgestrafte Betrüger Karl Donecker-Forst erkannt. Die Gendarmerie stellte fest, dass Donecker, der Schweizer sein soll, sich vor Jahresfrist als Wunderdoktor in der Gegend von Stubenberg in Steiermark herumgetrieben hat. Von weit und breit kamen kranke Bauern zu ihm.

Der Patientenzustrom wurde so groß, dass er sich in der Person eines arbeitslosen Bergarbeiters einen Assistenten nahm. Bei dem „Wunderdoktor“ wurden die gefährlichsten Gifte, so ein halbes Kilogramm Strychnin, Tollkirschengift, Opium und Zyankali, gefunden.

In Rabenwald hatte er einem Kind Herztropfen verschrieben, worauf dieses zwei Tage später tot war.

 

Alpenländische Rundschau (25. Februar 1933)

 

 

68.) Um den Vater zu ärgern.

 

Der 20-jährige Franz G., Sohn eines Polizeibeamten, hatte mit seinem Vater Streit. Wutentbrannt verließ er die elterliche Wohnung und dachte darüber nach, wie er seinen Vater am empfindlichsten treffen könnte. Für einen Polizeibeamten ist es sicherlich das Peinlichste, wenn eines seiner Familienmitglieder ins Landesgericht eingeliefert wird, also wollte Franz ins Landesgericht kommen. Deshalb kam er auf folgende absonderliche Idee.

Er betrat ein fremdes Haus, aus dem er ein achtjähriges Mäderl heraustreten gesehen hatte und wahrnahm, dass es nur einen kleinen Auftrag besorgen und gleich zurückkehrten werde.

Als das Kind wieder zurückkam, ging er ihm bis vor die Wohnungstür nach und ohne ein Wort zu sprechen betastete er das Kind in unsittlicher Weise, damit rechnend, dass es nun kräftig schreien und Leute herbeirufen werde. Tatsächlich schrie das Kind mörderisch, der Vater kam sogleich heraus, die Nachbarsleute stürmten auf den Gang und Franz wurde als „Kinderverzahrer“ fest verprügelt und dann aufs Polizeikommissariat gebracht.

Vor dem Schöffensenat Strasser hatte er sich gestern wegen versuchter Schändung zu verantworten und wurde in geheimer Verhandlung nur wegen Übertretung gegen die öffentliche Sittlichkeit zu fünf Wochen strengen Arrests verurteilt.

Die harte Strafe begründete der Vorsitzende mit Recht damit, dass das arme, unschuldige Kind durch den Bubenstreich in seiner seelischen Gesundheit schwer geschädigt wurde und seither keinen Schritt ohne Begleitung Erwachsener auf die Straße machen will.

 

Illustrierte Kronenzeitung (17. Februar 1933)

 

 

69.) Wo Frauen neugierig sind.

 

Wegen einer merkwürdigen Einschränkung der persönlichen Freiheit waren gestern vor dem Schöffensenat Strasser beim Landesgericht II drei junge Frauen angeklagt, und zwar Frau Therese B., die Hausgehilfin Anna F., und Frau Rosa K.. Alle drei wohnen in Mödling.

Eines Tages hörte ein 13-jähriges Mädchen, dass der 16-jährige schwachsinnige Wilhelm W. sich seiner Mannbarkeit rühmt. Daraufhin erklärt die Dreizehnjährige, man müsse diese Angaben überprüfen; Anna F. und Rosa K. waren dazu bereit. Sie fielen über den Schwachsinnigen her, entblößten ihn, rangen ihn zu Boden und nahmen die merkwürdige Untersuchung auf ihre Art vor. Dem Burschen gelang es schließlich, sich den Händen der beiden Weiber zu entwinden und davonzulaufen. Aber er kam nur vom Regen in die Traufe, denn als Frau B. von der Sache hörte, war auch sie neugierig und wiederholte den Vorgang. Die Angehörigen des Schwachsinnigen erstatteten die Anzeige. Der Schöffensenat verhandelte gestern über diese Sache unter Ausschluß der Öffentlichkeit, fand aber nur zwei Angeklagten der Übertretung der öffentlichen Sittlichkeit schuldig und verurteilte Anna F. und Rosa K. bedingt zu je fünf Tagen strengen Arrests und zur Tragung der aufgelaufenen Prozesskosten. Therese B. wurde freigesprochen.

In der Begründung sagte der Vorsitzende, dass der Schwachsinnige mit der Abtastung einverstanden war.

 

Illustrierte Kronenzeitung (18. Februar 1933)

 

 

70.) Vier Jahre lang als Dienstmädchen verkleidet.

 

Die Stadt Frankfurt am Main hat eine kleine Sensation: Einer ihrer Bürger, ein junger Mann, ist vor vier Jahren nach Amerika ausgewandert und hat sich in New York zwanzigtausend Mark als Dienstmädchen erworben.

Der junge Mann machte als neu angekommener Auswanderer in New York die Erfahrung, dass es nicht leicht sei, in New York als Mann eine einträgliche Beschäftigung zu finden, dagegen herrsche in der Stadt große Nachfrage nach deutschen Hausgehilfinnen.

Kurz entschlossen zog sich...

Erscheint lt. Verlag 15.6.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte abartige Gerichtsprozess • Begebenheiten aus der Kriminalhistorie • mit teilweiser Bildunterstützung • skurrile Kriminalfälle
ISBN-10 3-7598-2777-2 / 3759827772
ISBN-13 978-3-7598-2777-7 / 9783759827777
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