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Fährenmord (eBook)

Uschis 3. Fall
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
98 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-2240-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fährenmord -  Hadelner Krimiladies
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Nebel, Regen und eine Warteschlange vor dem Fährenanleger Wischhafen-Glückstadt sind schon stressig genug. Was aber, wenn sich im Auto vor dir ein Mord ereignet und deine Fahrt damit zu Ende ist? Kommissar Crukowski muss seine Lederkutte ablegen, ins verbeulte Jackett schlüpfen und sich auf Mördersuche begeben. In der Heimatregion, wie auch auf Sylt, der Insel der Reichen und Schönen. Das ihm da wieder einmal Promis über den Weg laufen ist klar. Und dass ihm wieder einmal die Otterndorfer Krankenschwester Uschi die Lösung auf dem Silbertablett serviert...ebenfalls.

Wir, das Autoren-Trio Hadelner Krimiladies, haben uns im Rahmen eines Krimi-Workshops der VHS Landkreis Cuxhaven im Wintersemester im Marienfliegermuseum Aeronauticum in Nordholz zusammengefunden. Wir sind 3 Mädel ( über 25 unter 100 ) die ein MORDsvergnügen am gemeinsamen Schreiben von Krimis haben, die im Umland spielen und dem geneigten Leser die Schönheiten von Otterndorf, Wingst etc. Zeile für Zeile näher bringen. Seit 2020 frönen wir dem mörderischen Treiben im Schriftform und haben dabei immer ein Augenmerk auf die besonders interessanten Plätze und Merkmale der heimatlichen Region.

Wir, das Autoren-Trio Hadelner Krimiladies, haben uns im Rahmen eines Krimi-Workshops der VHS Landkreis Cuxhaven im Wintersemester im Marienfliegermuseum Aeronauticum in Nordholz zusammengefunden. Wir sind 3 Mädel ( über 25 unter 100 ) die ein MORDsvergnügen am gemeinsamen Schreiben von Krimis haben, die im Umland spielen und dem geneigten Leser die Schönheiten von Otterndorf, Wingst etc. Zeile für Zeile näher bringen. Seit 2020 frönen wir dem mörderischen Treiben im Schriftform und haben dabei immer ein Augenmerk auf die besonders interessanten Plätze und Merkmale der heimatlichen Region.

Als Uschi erwacht und den ersten Blick aus dem Fenster wagt, sieht sie …. Grau, Grau, Grau. Ein dicker fetter Nebel ist aufgezogen und hat passenderweise gleich noch diese unangenehme Kälte mitgebracht. Sie schlüpft schnell in ihre Sachen, denn Martin wird sie gleich zur letzten Motorradtour dieser Saison abholen.

Die weißen Nebelschwaden hängen wie undurch-dringliche Wolken auf der nassen Straße. Es ist noch sehr früh, nicht einmal die Vögel besingen den Sonnenaufgang, der kaum zu erahnen ist. Nur das bubbernde Dröhnen der Motoren vom Biker Club MC Hadelner Hot Stove ist zu hören, die auf der Bundesstraße B73 auf dem Weg zum Fähranleger Wischhafen brettern.

Uschi, die taffe Krankenschwester die hinter Martin auf seiner Honda VTX 1800 Cruiser auf dem Sozius sitzt, friert.

„Wie weit ist es noch bis zum Fähranleger?“ Sie muss schreien um durch den Motorradhelm und dem Motorenlärm zu Martin durchzudringen.

„In 15 Minuten sind wir da, ich hoffe wir müssen nicht so lang auf die Fähre warten, samstags ist immer viel los!“

Die schlanke Brünette ruckelt nach vorn und schmiegt sich dichter an Martins Rücken. Von Zeit zu Zeit drückt der verliebte junge Mann ihre Hände, die um seine Taille liegen. Der fürsorgliche Martin hat natürlich bemerkt, dass Uschi schon ganz durchgefroren ist. Die letzten Wochen hat er sich rührend um sie gekümmert, sie ins Clubheim mitgenommen oder ins Kino eingeladen. Er hat mit ihr viel über den Mord auf dem Deichbrandfestival gesprochen…..Das hat Uschi gut getan.

Ist sie gerade dabei sich in Martin zu verlieben? Oder wollte sie nur nicht allein mit ihren Gedanken sein? Uschi kann sich diese Frage zur Zeit nicht beantworten, sie weiß nur eins - dieses Wochenende will sie einen Schlussstrich unter die ganzen schrecklichen Erlebnisse ziehen.

Plötzlich steigt Martin hart in die Bremsen und Uschi wird schwer gegen seinen Rücken geschleudert, sie hat sogar das Gefühl, dass das Hinterrad von der Straße etwas abhebt.

„Verdammt, das war knapp!“ flucht Martin. „Was ist los?“ Uschi späht an ihm vorbei und ihr ist klar, was passiert ist. Wie aus dem Nichts, war vor der Honda das letzte Auto in der Schlange vor der Fähre aufgetaucht, erst kurz vor knapp erkennbar.

„Alles in Ordnung bei Euch?“ erkundigt sich Jürgen, der von hinten zu Martin und Uschi vorgefahren ist.

„Ja, alles okay. Wollen wir zum Parkplatz? Blöd, dass man nichts sehen kann. Wenn angelegt ist, fahren wir blind in den Gegenverkehr.“

„Keine Sorge“, beruhigt Jürgen, “die Fähre legt erst in 15 Minuten an, wir können an der Autokolonne noch vorbeifahren.“

Martin und Jürgen tasten sich mit ihren Maschinen langsam vor, im Gefühl gegen eine weiße Wand zu fahren, die immer wieder ein paar Meter zurückweicht. Uschi schaut im Vorbeifahren in die wartenden Autos.

Blau – Familie mit Hund, silber – Geschäftsmann, grün – älteres Ehepaar, weiß – Vertreter, und noch ein silbernes, ein schwarzes, ein graues, und noch ein…………ein roter Polo? So einen Wagen hatte Christine, ihre ehemalige Kollegin aus dem Krankenhaus. Sie hat sich doch einen reichen Hotelier aus Westerland geangelt. Klar das ist sie, blonde Monroe-Locken, knallroter Lippenstift, ihr Markenzeichen. Uschi hebt die Hand, aber viel zu schnell sind sie schon vorbei gefahren.

Hoffentlich kann ich auf der Fähre mit ihr reden, sinniert Uschi.

Gleich darauf erreicht die Motorradgruppe unfallfrei den Parkplatz vor dem Restaurant Dölling-Kajüte.

“Endlich”, stöhnt Uschi, “ich spüre meine Beine schon nicht mehr. Ich hole mir schnell einen Kaffee und wärme mich auf, ok?” Martin hebt nur den Daumen als Zeichen, dass er verstanden hat und wendet sich seinen Kumpels zu, die alle von ihren Motorrädern abgestiegen sind.

Fix schlüpft Uschi in das kleine Restaurant. Hier hat sich einiges verändert, alles ist modern eingerichtet und viel größer als früher. Es gibt jetzt einen Gastraum mit Tischen und Stühlen.

Als ihr Blick durch die neuen Räumlichkeiten streift, erkennt sie ein bekanntes Gesicht. Ein attraktives Gesicht, mit exzellent gepflegtem dunklem 32-Wochen-Bart, geübtem Lächeln und Grübchen im Kinn. Es gehört dem Promi-Koch Hässler, der nicht nur für das Fernsehpublikum die Pfannen schwenkt, sondern auch für die Otterndorfer. Im AHOI-AHOI, gleich hinterm Deich, bietet er seine Kalbsbratwürste an. Die – im Gegensatz zu seinem Sushi – begeisterte Abnehmer finden. Ein Markt, den der kochende Geschäftsmann zu erweitern gedenkt.

“Mensch, Stefan, was machst du denn hier, du bist doch nicht extra wegen der leckeren Dölling-Wurst gekommen, oder?” fragt sie und deutet auf den leeren mit Senf verschmierten Teller.

“Uschi! Schön dich zu sehen, aber nein, diese Würste sind kulinarisch eher eine Katastrophe!”

In diesem Moment kommt die Bedienung und serviert zwei weitere Würstchen:

“Freut mich, dass ihnen unsere Wurst schmeckt, guten Appetit. Vier Stück essen nur wenige Gäste.” Grinsend geht sie wieder.

“Ja, ich sehe schon, du bewahrst die Menschheit vor diesen minderwertigen Nahrungsmitteln, indem du alle auffrisst!“, folgert Uschi glasklar.

“Der Hunger treibt’s rein!”

Sie feixen sich in der guten alten Weise an, bevor Uschi zum Tresen trabt und einen großen Latte-Macchiato to go bestellt.

 

Dejavue? Crukowski steht vor seinem Kleiderschrank und sucht nach einem passenden Outfit. Das Hawaii-Hemd bleibt heute hier, denkt er und lächelt geradezu selig.

Dieses Wochenende wird er die Puppen tanzen lassen auf dem Metal-Rock-Festival in Schleswig-Holstein! Wenn Brigitte mit ihren Damen auf Wellness im 5-Sterne-Hotel in Bad Zwischenahn macht, kann er ja wohl seiner Leidenschaft für Rock-Musik auf Festivals nachgehen. Also nimmt er die Army-Cap aus dem obersten Regal, die alte Jeans und sein schwarzes T-Shirt mit der roten Mick Jagger-Zunge. Dann zieht er sich seine alte Leder-Kutte an. Ein prüfender Blick…..Aber Hallo, Crukowski, du hast es noch voll drauf!

Was sagt die Wetter-App? Die Temperaturen der nächsten Tage kommen dem einstelligen Bereich schon bedrohlich nah und bei diesem Nebel fährt er selbstverständlich nicht mit dem Motorrad. Nicht, dass er überhaupt einen eigenen Hobel hätte….. Nein, vorausschauend wie er nun mal ist, hat er für sich vorgesorgt. Man ist ja doch etwas in die Jahre gekommen. Zelten, auf der Iso-Matte schlafen und warmes Bier saufen. Nein, soweit kann und will er nicht mehr gehen. Crukowski schaut aus dem Fenster, da steht er!

Der Marco Polo 300d von Mercedes Benz. Das kleine luxuriöse Reisemobil hat alles was MANN braucht, ein paar Pferdestärken, ein Bett sowie einen Kühlschrank an Bord für wohltemperiertes Bier.

Schon toll, dass man so etwas einfach für ein Wochenende mieten kann. Sogar für seine alte Gitarre ist darin Platz und für den Baumarkt-Grill. Sicher trifft er dort auch seine Kumpel aus alten Zeiten. Das wird ein Fest! Nach einer halben Stunde ist alles gepackt und verstaut. Es kann losgehen.

Crukowski setzt sich hinters Steuer und düst ab. Der Bus fährt sich wie ein PKW, aber schnell kann er heute nicht fahren, denn der Nebel liegt noch dick auf der Straße, er kann nur ein paar Meter voraus sehen. Macht nichts, er hat endlich einmal Zeit und die erste Band ist erst für 20 Uhr angekündigt, das schafft er locker und entspannt. So geht es im gemäßigten Tempo Richtung Fähranleger Wilhelmshaven. „Rattaaaa, rattaaaa….im Wagen vor mir fährt ein junges Määähäädchen…“ Gerade noch rechtzeitig merkt Crukowski dass er einen Schlager mitsingt, und dreht den Radiosender weiter nach rechts auf njoy!“

Simon Rothenbaum schaut durch das Panorama-fenster in der Dachetage seines Wellness-Hotels auf Sylt. Den Nordseeblick kann er allerdings heute nicht genießen, zu viel Nebel liegt über dem Strand und der Düne. Trotzdem hält er den Blick starr in das weiße Nichts gerichtet und denkt an Christine.

Alles war schief gelaufen. Er hatte sich eine harmonische Ehe gewünscht, mit gemeinsamen Erlebnissen, Reisen, Zweisamkeit. Und so hatte auch alles angefangen, als er Christine im Winter in Otterndorf kennengelernt hat. Er lag nach einem Autounfall im Krankenhaus und sie hat ihn als Krankenschwester mit ihrer pragmatischen und humorvollen Art wieder aufgepäppelt.

“Hier wird nicht gefaulenzt, Herr Rothenbaum, ab zur Physiotherapie!” war einer ihrer flotten Sprüche am Morgen gewesen.

Als Dankeschön lud er sie zu einem Abendessen ins Hotelrestaurant ins Leuchtfeuer ein. Als sie dann ohne Krankenschwester-Outfit, mit einem sexy Kleid, den blonden Locken und dem blutroten Lippenstift auf ihn zukam, war es endgültig um ihn geschehen. Diese Frau musste er einfach haben.

Auf Sylt, bei einem gemeinsamen Wochenende, kamen sie sich näher. Fahrradtouren, Fitness, Surfen, mit ihr machte alles mehr Spaß. Schnell war klar, dass sie zusammen auf Sylt leben wollten.

Wer konnte denn ahnen, dass er durch die Pandemie gezwungen war, sein Hotelkonzept neu zu überdenken und einen Neubau zu planen? Er hatte sich gewünscht, dass sie ihn dabei unterstützt, aber ihr war nur eingefallen, dass ein Kind ihrer Beziehung neuen Schwung geben könnte. Dabei war er mit dem Neubau und den finanziellen Risiken schon belastet genug.

Erst hat sie um eine Auszeit gebeten und dann etwas mit einem anderen Kerl angefangen. Ein tiefer Seufzer entströmt seiner Brust.

Ja er konnte ihr in den letzten Monaten nicht genug Aufmerksamkeit schenken, aber schließlich arbeitet er ja auch für IHRE Zukunft.

Sie liebt mich noch! Sie...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Elbe • Glückstadt • Krimischreiben • Kurzkrimi • Otterndorf • Regionalkrimi • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7598-2240-1 / 3759822401
ISBN-13 978-3-7598-2240-6 / 9783759822406
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