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Taxi, Tod und Teufel - Über alle Dünen (eBook)

Nordsee-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
199 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-6064-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Taxi, Tod und Teufel - Über alle Dünen -  Lena Karmann
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Sarah und James sind im Urlaub. Im Seebad Scheveningen können sie vom Hotelzimmer aus direkt auf den Strand und das Meer sehen. Sarah ist begeistert und lauscht nachts zur Entspannung den Wellen. Bis sie etwas Ungeheuerliches beobachtet: Ein Mann wird erschossen! Der Mörder durchsucht dessen Taschen und verschwindet in der Dunkelheit. Sarah traut ihren Augen kaum. Doch als sie unten ankommt, ist die Leiche verschwunden. An ihrer Stelle sitzt ein Hund. Hat sich Sarah den Mord nur eingebildet? Der Überzeugung ist jedenfalls die örtliche Polizei. Aber woher kommt der Hund? Sarah macht sich gemeinsam mit James auf die Suche nach einer Leiche - und einem Mörder.
Über die Serie: Palinghuus in Ostfriesland: Zwischen weitem Land und Wattenmeer lebt Sarah Teufel mit ihrem amerikanischen Ex-Mann James in einer Windmühle. Gemeinsam betreiben sie das einzige Taxiunternehmen weit und breit - mit einem Original New Yorker Yellow Cab! Bei ihren Fahrten bekommt Sarah so einiges mit. Und da die nächste Polizeistation weit weg ist, ist doch klar, dass Sarah selbst nachforscht, wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Denn hier im hohen Norden wird nicht gesabbelt, sondern ermittelt!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Die gebürtige Schwäbin Lena Karmann lebt mit Mann und Kind in der Nähe von Bremen. Sie arbeitet als kaufmännische Angestellte, liest gern, vor allem Krimis, und geht mit ihrem Hund am Strand spazieren. Ihre Begeisterung für ihre neue Heimat Ostfriesland hat sie zu ihrer ersten eigenen Krimireihe »Taxi Tod &amp; Teufel« inspiriert.</p>


2. Kapitel


Sarah traute ihren Augen nicht und stand wie angewurzelt da. Sie wollte James zu sich rufen, aber sie konnte sich einfach nicht umdrehen, weil sie sonst nicht weiter hätte beobachten können, was sich da unten am Strand abspielte. Der Schütze beugte sich über den Toten, und wie es schien, durchsuchte er dessen Manteltaschen. Dann richtete er sich auf und lief nach rechts, doch ein Pavillon auf dem Boulevard und ein parkende Sattelschlepper nahmen ihr die Sicht. Zwar beobachtete sie noch einen Moment lang den Bereich rechts vom Kurhaus, aber dort rührte sich nichts. Und selbst wenn, wäre der Schütze längst so weit entfernt gewesen, dass sie nur einen kleinen Punkt hätte sehen können, der sich über den Boulevard bewegte.

Sie konzentrierte sich wieder auf die Person, die von ihrem Fenster aus in direkter Luftlinie am Strand lag und sich nicht mehr bewegte. Schnell kehrte sie ins Schlafzimmer zurück und holte ihr Smartphone, um ein Beweisfoto zu machen, dass dort tatsächlich jemand am Strand lag und sie sich nicht nur etwas eingebildet hatte. Zurück auf dem Balkon musste sie feststellen, dass die Kamera Schwierigkeiten hatte, einen Bezugspunkt zu finden, um das Bild so scharf zu erfassen, wie es Sarah lieb gewesen wäre. Schließlich drückte sie auf den Auslöser, war aber mit dem Resultat nicht zufrieden. Sie verließ den Balkon und rüttelte James wach.

»Steh auf, James, da unten am Strand ist eben jemand erschossen worden«, sagte sie und machte die Nachttischlampe an.

Sofort war er hellwach. »Erschossen?«

»Ja, oder zumindest angeschossen«, erwiderte sie und wählte den Notruf. Nachdem sie alle notwendigen Angaben gemacht hatte, gab sie James ein Zeichen, ihm auf den Balkon zu folgen.

»Wo denn?«, fragte er und sah sich um.

»Da ... ach, verdammt, jetzt haben die die Laternen ausgemacht!«, schimpfte sie und zeigte James das Foto, das sie gemacht hatte.

»Ist das ein Alligator oder ein Porsche?«, fragte er verwundert.

»Ja, ich weiß«, gab sie mürrisch zurück. »Mehr hat die Kamera bei dem Licht nicht rausholen können. Das ist derjenige, der entweder tot oder verletzt da unten am Strand liegt. Mehr als das Foto habe ich nicht. Ich wünschte, ich hätte mitfilmen können, dann würde man wenigstens ein bisschen mehr erkennen.« Sie schob James vor sich her ins Schlafzimmer. »Lass uns runtergehen«, fuhr sie fort, während sie den Bademantel abstreifte und nach ihren Sachen griff, die sie auf einen Stuhl neben dem Bett gelegt hatte. »Die Polizei wird bestimmt gleich da sein.«

»Scheint so, als würde uns das Verbrechen verfolgen, wohin wir auch gehen«, meinte James, der sich ebenfalls anzog.

Sie verließen ihr Zimmer, eilten durch den Gang und liefen die breite Treppe hinunter ins Foyer, wo trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch ein paar Gäste an der Bar saßen. Einige sahen dem Paar hinterher, das zum Ausgang stürmte, als wäre es auf der Flucht.

Als sie nach draußen kamen, schlug ihnen der frische Wind entgegen. »Da drüben!«, sagte Sarah und zeigte nach links, wo sich in den Schaufensterscheiben der Passage die Blaulichter mehrerer Fahrzeuge spiegelten. Zeitgleich mit dem ersten Streifenwagen erreichten James und Sarah die Gasse, die hinunter zum Boulevard führte. Ein versenkbarer Poller, der dafür sorgte, dass nur Lieferanten und Einsatzfahrzeuge in die Fußgängerzone fahren durften, setzte sich soeben in Bewegung. Sarah lief zum Streifenwagen und sagte den Polizisten, dass sie angerufen hatte. Dann liefen sie und James voraus, um den Beamten den Weg zu zeigen. Nach einem Blick hinauf zum Kurhaus wusste Sarah, dass sie die richtige Stelle erreicht hatte. Sie winkte den Polizisten zu, die dicht neben ihr zum Stehen kamen. Hinter ihnen hielt ein zweiter Streifenwagen an, der Rettungswagen und der Notarzt fuhren gleich bis zur Treppe, weil sie auf einem anderen Weg ohnehin nicht nach unten gelangen konnten.

»Hier unten is es«, sagte Sarah, während die Polizisten ihre Taschenlampen einschalteten. »Bestimmt sechs oder sieben Meter von der Mauer entfernt. Sonst hätte ich von da oben aus nichts mitbekommen.«

»Okay«, erwiderte einer der Polizisten, dann richteten alle vier den Lichtstrahl ihrer Taschenlampen auf den Sand und suchten den Bereich Stück für Stück ab.

Sarah verfolgte gebannt das Geschehen, wurde aber stutzig, als es immer länger dauerte und ein immer größerer Bereich mit den Taschenlampen beschienen wurde, ohne dass das Opfer auftauchte.

»Da ist niemand«, sagte einer der Polizisten. »Sind Sie sich sicher, dass es hier war?«

Sie nickte eindringlich. »Ganz sicher. Das is exakt die Blickrichtung von unserem Balkon da oben.« Sie zeigte zum Kurhaus und von dort auf den Strand. »Genau dort hat das Opfer gelegen!«, beharrte sie und zog das Smartphone aus der Tasche. »Hier, sehen Sie. Das is zwar nich sehr scharf, aber das is der Tote oder Verletzte, der eben noch da gelegen hat!«

Eine der Polizistinnen betrachtete das Foto und zog die Augenbrauen hoch. »Ist das ein Müllsack oder ein Seehund, Mevrouw?«, fragte die Frau irritiert.

»Das ist ein Toter oder zumindest ein Schwerverletzter, auf den geschossen wurde«, erklärte Sarah. »Leider habe ich vorher kein Foto machen können.«

Die Polizistin verzog ironisch den Mund und meinte: »Wenn das genauso unscharf geworden wäre wie das da, wäre es auch keine Hilfe.«

»Okay, aber es ändert ja nichts daran, dass vorhin da unten jemand gelegen hat«, redete sie weiter. »Vermutlich hat er sich schwer verletzt weitergeschleppt und ist schon irgendwo dahinten.« Sie zeigte nach rechts. »In die Richtung ist ja auch der Schütze davongelaufen.«

Die Polizistin sagte etwas zu ihrer Kollegin, dann wandte sie sich wieder an Sarah. »Wir werden uns da unten umsehen. Warten Sie bitte hier, damit ich gleich noch Ihre Personalien aufnehmen kann, Mevrouw ...«

»Teufel. Sarah Teufel.«

»Okay, Mevrouw Teufel«, sagte die Polizistin und drehte sich zu ihren Kollegen um, die auf ihr Zeichen hin die Treppe hinuntergingen. Auch die Rettungssanitäter und der Notarzt folgten ihnen, um sich an der Suche zu beteiligen.

Vom Boulevard aus konnten Sarah und James beobachten, wie die Lichtkegel der zahlreichen Taschenlampen langsam von links nach rechts wanderten, dann setzte sich die Gruppe weit gefächert nach rechts in Richtung Pier in Bewegung. Mal wurde ein mehrere Meter entfernter Strandabschnitt beschienen, dann wieder konzentrierte sich der eine oder andere auf den Bereich gleich vor ihm. Schritt für Schritt entfernten sich die Polizisten und die Sanitäter.

»Ich verstehe das nich«, murmelte Sarah. »Ich hab doch gesehen, dass da einer auf den anderen geschossen hat. Jedenfalls sah das genau so aus.«

»Nur weil es so aussah, muss das aber nicht passiert sein«, wandte James ein.

Sarah sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Erklär mir mal bitte, was das bedeuten soll? Was soll sonst passiert sein, das so aussieht, als würde jemand einen anderen erschießen?«

»Womöglich hat da jemand bloß eine Szene für einen Film gedreht«, gab er zu bedenken.

»Nachts am Strand, ohne Scheinwerfer?«, fragte sie verdutzt. »Ohne Kamerateam?«

James zuckte mit den Schultern. »Du hast doch auch schon davon gehört, dass Filme ausschließlich mit dem Smartphone gedreht und sogar auf dem Smartphone geschnitten worden sind. Wenn der Regisseur das besonders realistisch oder besonders ›künstlerisch wertvoll‹ haben will, was immer mit dieser Formulierung auch gemeint sein mag, dann kann eine Szene auch mit wenig Licht und Ruckelkamera und heaven knows what else gefilmt werden«, sagte er und verfiel wieder mal in eine englische Redewendung, was in den letzten Jahren immer seltener vorkam. »Apropos Film«, fügte er noch hinzu. »Wir sollten vermeiden, in Gegenwart der Polizisten davon zu reden, dass wir uns Das Fenster zum Hof angesehen haben. Sonst denken die noch, dass du das alles nur geträumt hast.«

»Ich habe ein Foto«, betonte sie. »Das Foto zeigt, dass da unten jemand gelegen hat.«

»Das Foto zeigt, dass da unten etwas gelegen hat«, korrigierte James sie. »Du weißt, was das darstellt, aber für jeden anderen kann das auch ein schwarzer Müllsack sein, der zwei Minuten später von der nächsten kräftigen Böe weggeweht worden ist.« Er zuckte mit den Schultern. »Sorry, wenn das so klingt, als würde ich dir nicht glauben, Sweetie. Ich versuche nur gerade so zu denken wie die Polizei, die dich nicht kennt und die nichts von deiner Spürnase für Verbrechen weiß. Für diese Leute da hast du irgendwas gesehen, was wie ein Mord aussah, aber kein Mord gewesen sein kann, weil das Opfer sich offenbar aus eigener Kraft vom Tatort entfernt hat, was Ermordete üblicherweise nicht machen.«

Sarah presste die Lippen zusammen. »Die werden mich für eine Spinnerin halten.«

»So krass würde ich das nicht ausdrücken«, widersprach James und...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Reihe/Serie Mord auf Friesisch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Gisa Pauly • Klaus Peter Wolf • Krimis • Küstenkrimi • Leer • Ostfriesland • Ostfriesland-Krimi
ISBN-10 3-7517-6064-4 / 3751760644
ISBN-13 978-3-7517-6064-5 / 9783751760645
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