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Blüten, Birken, Bösewichter (eBook)

Mord unterm Maibaum - Cosy Crime in ländlicher Idylle
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
250 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3180-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blüten, Birken, Bösewichter -  Gisela Garnschröder
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Maibaumklau, Apothekerintrigen und ein Mord im Dunkeln - Steif und Kantig ermitteln in ihrem 13. Fall! In Oberherzholz sorgt nicht nur der gut versteckte Maibaum für Wirbel, sondern auch der Apotheker, der plötzlich tot im Gestütswald liegt. Der vermeintliche Täter Boris Tanner wird verhaftet, doch Isabella Steif zweifelt an seiner Schuld. Zusammen mit ihrer Schwester Charlotte stößt sie auf dubiose Machenschaften im Apotheker-Milieu. Als eine Internetseite mit illegalen Medikamenten auftaucht, gerät eine junge Frau ins Visier gefährlicher Unbekannter.  In einem undurchsichtigen Netz aus Lügen und Verrat stehen Steif und Kantig vor einem Rätsel, das bis in die höchsten Kreise reicht. Wer steckt wirklich hinter dem Verbrechen?  Entdecken Sie auch die weiteren Fälle von Steif und Kantig: - Band 1: Steif und Kantig - Band 2: Kühe, Konten und Komplotte - Band 3: Landluft und Leichenduft - Band 4: Hengste, Henker, Herbstlaub - Band 5: Felder, Feuer, Frühlingsluft - Band 6: Schnäpse, Schüsse, Scherereien - Band 7: Mondschein, Morde und Moneten - Band 8: Gärtner, Gauner, Gänseblümchen  - Band 9: Dünen, Diebe, Dorfgeplänkel - Band 10: Printen, Plätzchen und Probleme - Band 11: Komplizen, Kappen, Karneval - Band 12: Halunken, Horror, Halloween

Gisela Garnschröder ist 1949 in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung Mörderische Schwestern, beim Syndikat und bei DeLiA.

Gisela Garnschröder ist 1949 in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung Mörderische Schwestern, beim Syndikat und bei DeLiA.

1. Kapitel


Der Frühling hielt Einzug in Oberherzholz und der erste Mai war nicht mehr weit. Überall wurde für den Feiertag gepflanzt und gegärtnert, denn in Oberherzholz war die Feier des Maibaumsetzen schon lange Tradition. Die Volkstanzgruppe übte den Bändertanz, der Spielmannszug probte alte und neue Frühlingslieder, die Feuerwehr orderte jede Menge Maibock für ihren Bierstand, die Landjugend wollte mit dem Verkauf von Maibowle ihre Kasse aufbessern und die Landfrauen tauschten untereinander eifrig Rezepte aus, um die Kuchentheke zu bestücken.

Charlotte Kantig stand am Donnerstag vor dem ersten Mai auf der Terrasse ihres Doppelhauses und bepflanzte die Blumenkübel mit den ersten Sommerblumen. In der anderen Hälfte des Hauses wohnte ihre Schwester Isabella Steif. Beide Schwestern waren verwitwet, ehemalige Lehrerinnen und schon seit einigen Jahren im Ruhestand, der bei beiden Frauen besser als Unruhestand zu verstehen war, da sie äußerst aktiv und immer in Bewegung waren.

In Gedanken war Charlotte bei ihrem Sohn Thomas, der mit seiner Frau Marita und den inzwischen sechsjährigen Zwillingen Annabell und Marvin in Münster wohnte. Marita hatte Urlaub und war für drei Wochen mit den Kindern nach München gefahren, um ihre Eltern zu besuchen. Thomas wollte das Maiwochenende nutzen, um sich in Oberherzholz mit drei ehemaligen Schulfreunden zum Kegeln zu treffen.

Während Charlottes Gedanken sich mit ihrer Familie befassten, hörte sie Geräusche im Garten nebenan, der durch eine hohe Buchenhecke von ihrem getrennt lag: Isabella rückte die Terrassenstühle zurecht und ihr Hund Balu grüßte durch leises Bellen.

»Moin, Isabella!«, rief Charlotte und das freudige Bellen des Labradorrüden, der nun vor der noch fast kahlen Buchenhecke auf und ab sprang, verschluckte Isabellas Antwort.

»Still, Balu«, kommandierte sie lachend und lugte durch die Hecke. »Oh, du bist schon fleißig. Ich fahre gleich zur Gärtnerei. Willst du mit?«

»Nein, ich habe mich schon mit Blumen eingedeckt. Ich muss das Gästezimmer für Thomas herrichten. Er kommt Freitagnachmittag und bleibt bis Montagabend.«

»Du hast doch gesagt, dass die Vier ihren Urlaub in München bei Maritas Eltern verbringen, weil die Kinder im Sommer eingeschult werden.«

»Thomas musste für einen erkrankten Kollegen einspringen, deshalb ist Marita allein mit den Kindern gefahren. Er verbringt das Wochenende hier und trifft sich mit alten Bekannten.«

»Oh, dann hast du ja gar keine Zeit zum Backen«, wandte Isabella ein. »Wir wollten uns doch an der Kuchentheke der Landfrauen beteiligen.«

Charlotte lachte. »Natürlich mache ich mit, das hat doch mit Thomas nichts zu tun. Der kann sich schon allein beschäftigen.«

»Da bin ich aber froh. Ich wollte mich nämlich mit dir absprechen, bevor ich am Samstagnachmittag mit dem Backen anfange. Ich würde gern einen Apfel- und einen Stachelbeerkuchen beisteuern.«

Charlotte strahlte. »Super. Ich backe Kirschtorte und einen Streuselkuchen mit Aprikosen«, berichtete sie. »Am Sonntagmorgen will Thomas eine Radtour machen, da habe ich Zeit genug zum Backen. Sollen wir den Kuchen am Maifeiertag gemeinsam hinbringen?«

»Das wäre klasse«, stimmte Isabella zu.

Charlotte hatte schon viel zu lange am Zaun gestanden. »Isabella, ich muss mich sputen«, antwortete sie, drehte sich um und widmete sich wieder ihren Pflanzen.

Isabella warf einen letzten Blick durch die Hecke, rief Balu zu sich und verschwand im Haus. Drinnen räumte sie die Küche auf und machte sich gleich darauf mit Balu zu einem weiten Spaziergang auf. Sie wählte die Strecke durch die Felder und Wiesen zum Gestüt. Den ganzen Monat schon war es warm gewesen und auch jetzt blieb es für Ende April recht mild. Die Wiesen schimmerten in sattem Grün und der Mais auf den Feldern zeigte seine ersten grünen Spitzen. Am Gestüt herrschte wie immer reger Betrieb. Isabella schritt schnell daran vorbei, denn Balu und der Schäferhund des Gestütsbesitzers Elmar Sandfeld verstanden sich nicht sonderlich gut und begnügten sich auch jetzt wieder damit, sich wütend anzubellen. Isabella straffte die Leine, trotzdem hatte sie Mühe, Balu aus dem Sichtfeld seines Kontrahenten zu ziehen. Noch während sie sich bemühte, schoss ein Mann mit seinem Rennrad an ihnen vorbei und lenkte Balu ab. Der Schäferhund war vergessen und dem Radler wurde ein lautes Bellen hinterhergeschickt. Dann war wieder Ruhe und Balu lief friedlich neben Isabella her.

Am Freitagmorgen hatte Charlotte alles für den Besuch ihres Sohnes vorbreitet und fuhr zum Einkaufen in den Hofladen. Frau Kottenbaak und ihr Mann räumten gerade ein Regal im Laden um.

»Komme gleich«, schallte Charlotte der Ruf der Bäuerin entgegen.

Charlotte schlenderte durch den Laden, hatte schnell alles zusammen, was sie brauchte, und wartete geduldig an der Kassentheke.

»Sind Sie auch beim Maibaumsetzen dabei?«, erkundigte sich Frau Kottenbaak.

Charlotte nickte. »Meine Schwester und ich machen beim Kuchenbuffet der Landfrauen mit.«

»Wie schön«, freute sich Frau Kottenbaak. »Wir waren gestern auch schon tätig. Die Nachbarn hier im Umkreis haben den Birkenkranz gebunden, der oben am Maibaum hängt.«

»Hier bei Ihnen in der Scheune?«

»Nein, auf dem Hof Baumstroh in der großen Bauerndeele«, klärte Frau Kottenbaak Charlotte auf. »Bei Baumstroh wird in diesem Jahr der Baum bis zum ersten Mai aufbewahrt. Kurz vor dem Aufstellen wird der Kranz mit bunten Bändern geschmückt, am Stamm befestigt und auf einen Hänger verladen.«

»Trocknet der Kranz nicht aus, wenn er gestern schon gebunden wurde?«, erkundigte sich Charlotte.

»Wir halten ihn in einer Wanne mit Wasser frisch. Außerdem ist der Erste doch schon am Montag.« Frau Kottenbaak hatte während des Gesprächs Charlottes Waren abgerechnet, Charlotte zahlte und verließ den Laden. Als sie nach Hause kam, stand das Auto ihres Sohnes schon vor der Tür.

Thomas hatte einen Schlüssel fürs Haus und kam ihr im Flur entgegen, als Charlotte die Haustür öffnete.

»Ich denke du kommst erst am Nachmittag?«, überfiel sie ihn.

Er lachte. »Dir auch einen Guten Morgen, Mama. Passt es dir nicht, dass ich schon da bin?«

»Doch, natürlich.« Charlotte stimmte in sein Lachen ein und umarmte ihren Sohn herzlich. »Ich bin nur überrascht.«

Sie holten die Einkäufe aus Charlottes Kofferraum und gingen einträchtig ins Haus.

Am Sonntag war Backtag für Charlotte. Sie hatte sich gründlich ausgeschlafen und danach gemütlich mit ihrem Sohn gefrühstückt. Erst nachdem Thomas das Haus verlassen hatte, begann sie mit der Arbeit. Es war kaum elf Uhr, als es klingelte und Isabella hereingestürmt kam.

»Du hast ja grad erst angefangen«, stellte sie überrascht fest, als sie die Küche betrat. »Meine Kuchen sind schon fertig.«

»Na und.« Charlotte schüttelte den Kopf. »Es ist doch noch alle Zeit der Welt.«

»Ich dachte, du kämst mit, wenn ich mit Balu rausgehe. Wir müssen unbedingt herauskriegen, wo der Maibaum versteckt wird.«

»Da muss ich nicht so früh aufstehen«, antwortete Charlotte gleichmütig und gab den fertigen Teig in die beiden Formen, die sie schon auf dem Küchentisch bereitgestellt hatte. »Ich weiß längst, dass der Birkenstamm in der Scheune bei Baumstroh aufbewahrt wird.«

»Echt? Wer hat dir das denn verraten?«

»Das habe ich beim Einkauf im Hofladen erfahren«, sagte Charlotte und setzte die gefüllten Backformen in den Ofen. »Warum willst du das überhaupt wissen? Uns kann das doch völlig egal sein.«

»Egal? Von wegen«, widersprach Isabella. »Der Baum wird streng bewacht, weil im Ort schon Wetten umgehen, ob es endlich einer Gruppe aus dem Umland gelingt, ihn zu stehlen.«

»Das haben in den letzten Jahren schon viele versucht, aber niemand hat es geschafft«, sagte Charlotte. »Außerdem ist das nur ein Spaß, bei dem es um einige Kisten Bier geht.«

»Trotzdem hat es schon etliche Rangeleien deshalb gegeben«, sagte Isabella.

»Mein Gott, Isabella! Gönn den Leuten doch ihren Spaß. Der Maibaum ist trotzdem immer noch aufgestellt worden.«

»Ich werde heute Abend auf meiner Hunderunde die Augen offenhalten."

»Tu, was du nicht lassen kannst«, gab Charlotte kopfschüttelnd zurück. »Ich mach es mir auf dem Sofa gemütlich und entspanne, damit ich morgen die Maifeierlichkeiten mitmachen kann.«

»Du musst dich doch um Thomas kümmern.«

»Der wird gut allein fertig und ist den ganzen Tag unterwegs.«

Es war fast neun Uhr am Abend, und der Himmel hatte in der Dämmerung eine wunderbare rostrosa Färbung angenommen, die sich langsam abschwächte, als Isabella Steif mit Balu vor die Tür trat. Erstaunt blickte die Seniorin auf das Taxi, das an der Straße vor dem Haus hielt. Ihr Neffe Thomas Kantig stieg aus und Balu begrüßte ihn mit heiterem Gebell....

Erscheint lt. Verlag 6.5.2024
Reihe/Serie Ein-Steif-und-Kantig-Krimi
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Apotheker • Baum • Baumstamm • Brauch • COSY • Crime • Detektiv • Diebe • Ermittlungen • Feier • Frühling • Hobby • Hund • Krimi • Leiche • Maibaum • Maifest • Medikament • Mord • Münster • Münsterland • pfingstbaum • Pfingsten • Polizei • Regiokrimi • Rentner • Tradition
ISBN-10 3-8437-3180-2 / 3843731802
ISBN-13 978-3-8437-3180-5 / 9783843731805
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