Mexican Secrets (eBook)
197 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-9470-3 (ISBN)
Kiki Wally schreibt gerne Romance-Geschichten jeglicher Art. Es darf gefühlvoll und intim sein - aber auch können Thrillereigenschaften in ihren Büchern eine große Rolle spielen. Mysteriöse Vorkommnisse, ungeklärte Handlungen, Mafiavibes - alles ist erlaubt. Die Autorin kommt aus dem Ruhrgebiet und hat in der Jugend bereits angefangen, kleine Geschichten zu verfassen. Im Jahre 2023 hat sie damit begonnen, sich mit der Selfpublishingbranche auseinander zu setzen und den Versuch gewagt, ein Buch zu veröffentlichen. Seither hat Kiki Wally bereits einige Romance-Geschichten auf den Markt gebracht.
Kapitel 2 – Logan
Ein paar Bedienstete hatten an der Feuerstelle im Garten einen großen Tisch aufgestellt und das Essen für uns angerichtet. Dorian war mittlerweile in seinem Zimmer, direkt neben unserem und ruhte sich weiter aus. Der Arzt aus dem Flieger schien ihn gut versorgt zu haben. Ich musste ihn unbedingt noch kennenlernen und mich bei ihm bedanken. Daher saßen Juana und ich gemeinsam mit Eduardo, Maria, Hernan und Felipe zusammen. Es gab Hähnchen, gegrilltes Gemüse, Guacamole und frischen Salat. „Ich hoffe, euch schmeckt das Essen“, begann Maria das Gespräch. „Ich habe es selbst gemacht.“ Verwundert ließ ich meinen Blick noch einmal über den prall gedeckten Tisch schweifen. Es ist nicht so, als hätte ich Maria das nicht zugetraut, aber bei einem so großen Haus bin ich davon ausgegangen, dass sie sicherlich auch hierfür Bedienstete hatten. „Vielen Dank dafür“, antwortete ich ihr schließlich und probierte das wirklich köstlich aussehende Hähnchen. „Mi hija, geht es dir besser?“, richtete Eduardo das Wort an Juana. Es war immer noch absolut surreal, dass ihre totgeglaubten Eltern hier mit ihr interagierten. „Ich denke, es war zu viel Aufregung in den letzten Tagen, aber es geht schon wieder.“ Juanas Stimme war sehr leise und dünn. Ich konnte ihr ansehen, dass sie sich mit der Situation noch nicht ganz angefreundet hatte. Wie könnte man es ihr verdenken, wenn man davon ausgegangen war, dass die eigenen Eltern bereits seit neun Jahren tot sind. Behutsam streichelte ich ihr mit meiner Hand über den Rücken und spürte deutlich, wie sie sich durch die Berührung etwas entspannte. Eduardo nickte nur in sich hinein und ließ seinen Blick noch einmal durch unsere kleine Runde schweifen. „Also wir sitzen hier zusammen, damit wir unsere Vereinigung natürlich feiern können. Aber selbstverständlich auch, damit ihr Zwei die Wahrheit erfahrt.“ Eduardo legte einen Moment sein Besteck bei Seite und musterte mich und Juana. „Ihr könnt uns gerne jede Frage stellen, die euch auf der Seele brennt.“ Auch ich ließ meinen Blick nun zu Juana gleiten. Ich wollte ihr auf jeden Fall den Vortritt lassen. Sie hatte schließlich einen großen Teil ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten. Schwer schluckte sie gerade ihr Essen hinunter, als sie mich auch schon unsicher ansah. Ihr Blick zeigte mir, dass sie sich gerade nicht dazu überwinden konnte, eine Frage zu stellen. Ich reichte ihr unter dem Tisch meine Hand, welche sie sofort ergriff. Ihre Hand war schwitzig und sie umklammerte meine regelrecht. Ich räusperte mich. „Nun, fangen wir doch erst einmal damit an, wie ihr es geschafft habt, euch dieses Reich hier zu schaffen.“ Eduardo warf einen schmunzelnden Blick zu Felipe. „Ohne die Hilfe von Felipe wäre uns das nicht möglich gewesen. Magst du die Geschichte erzählen?“ Auffordernd wedelte Eduardo mit seiner Hand in Felipes Richtung. Dieser tupfte sich mit einer Serviette den Mund ab und nahm einen großzügigen Schluck aus seinem Weinglas. „Um direkt mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Mein Vater war Yamen Biobaku. Er war Anführer des afrikanischen Kartells. Ich komme also aus der gleichen Welt, wie einige andere hier. Ich konnte mich mit dieser Welt noch nie wirklich identifizieren, zumindest was den barbarischen Teil davon angeht. Mein Vater wollte immer, dass ich das Familiengeschäft übernehme. Um ehrlich zu sein, hatte ich Angst, was aus mir wird, wenn ich es ablehne und auch, enterbt zu werden.“ Er machte eine kurze Pause und schaute auf seinen Teller. „Versuch mal als Sohn eines so einflussreichen Mannes, ein anderes Leben zu führen, als das, was dir vorgegeben wird. Sie hätten mich auf Schritt und Tritt verfolgt und mir wahrscheinlich das Leben zur Hölle gemacht. Jedenfalls…wusste ich nicht, dass der Zeitpunkt niemals kommen würde, mich in den Geschäftsposten meines Vaters einzuarbeiten. Er und Alberto de la Cruz hatten wegen eines Waffendeals einen riesigen Streit, der hinterher regelrecht in einen Krieg ausartete. Als ich von einem Wochenendtrip, den ich geschäftlich für meinen Vater erledigt hatte, zurückkam, war die Villa meines Vaters komplett verwüstet und alle unsere Männer, einschließlich meiner Eltern, waren tot. Alberto hatte bei uns gewütet und hatte alles und jeden vernichtet, der ihm in den Weg gekommen war.“ Ich konnte kaum glauben, was Felipe da erzählte. Ich konnte nicht glauben, wie weit die Strippen von Dante, oder eher gesagt seinem Vater, gereicht hatten, um so ein Unheil anzurichten. „Ich hätte mich rächen können, wie es wahrscheinlich jeder Sohn getan hätte, aber ich hatte es als Chance gesehen, dass ich dieses Imperium nicht weiterführen würde. Ich hatte den Rest unseres Besitzes genommen und mich hierher abgesetzt. Früher war es ein kleines, geheimes Feriendomizil von uns, welches ich weiter ausgebaut habe.“ Juana hielt immer noch meine Hand umklammert und hatte bereits aufgehört zu essen. Sie war total fixiert auf Felipe und seine Geschichte. „Unser Freund Hernan hier, hatte eines Tages Kontakt zu mir aufgenommen. Er hatte mir erzählt, dass er schon lange aus dem Geschäft bei de la Cruz aussteigen wollte und dass er noch zwei weitere Komplizen habe, die Schutz bräuchten. Er wusste, dass ich mich irgendwo verkrochen hatte. Natürlich hätte ich davon ausgehen können, dass er mich hochgehen lassen will. Aber ich hatte mir trotzdem die ganze Geschichte von Maria und Eduardo angehört und ich wollte helfen. Also habe ich sie hierher geholt. Zusammen haben wir uns dann ein Geschäft aufgebaut, um das Land hier weiter ausbauen und um auch mehrere Leute hier beschäftigen zu können.“ Wieder machte er eine kurze Pause und nahm einen Schluck von seinem Wein. „Wie genau sehen eure gemeinsamen Geschäfte aus?“, stellte ich eine weitere Frage. „Nun, wir bauen medizinisches Marihuana an, welches wir an mehrere Klinken hier im Umkreis verkaufen. Wir haben einige intime Etablissements. Der Unterschied ist, dass die Leute bei uns freiwillig arbeiten und es keine Prostitution gibt. Außerdem stellen wir Pillen aus afrikanischen Wurzeln und einem besonderem Kraut aus meiner Heimat her. Auf rein pflanzlicher Basis bekommt man ein ähnliches Gefühl, wie bei einer Line Kokain, nur dass der Körper nicht mit chemischen Substanzen verseucht wird.“ Ich legte meinen Kopf schief und musterte Felipe sehr genau. „Weißt du, was ich merkwürdig finde? Ich habe einige Leute in eurem Hotel gesehen, die eine Line nach der nächsten gezogen haben. Sicher, dass ihr nicht doch einiges Synthetisches herstellt? Ich habe gehört, dass Maria und Eduardo auf diesem Gebiet sehr bewandert sind.“ Juana rammte mir ihren Ellenbogen in die Rippen und strafte mich mit einem ernsten Blick. Ich konnte mir diesen bissigen Kommentar leider nicht verkneifen. Es gefiel mir nicht, dass sie versuchten, sich besser zu verkaufen, als der andere Abschaum aus der Mafiaszene. „Schon gut, mi hija“, mischte sich Eduardo nun ein. Ich konnte sehen, wie er Juanas Reaktion auf meinen Kommentar beobachtet hatte. „Sie haben vollkommen Recht, Dr. Moore. Unsere Vergangenheit bestand aus der Herstellung synthetischer Drogen. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Sie nicht gewillt sind, zu glauben, dass wir damit aufgehört haben. Aber dieser Teil unseres Lebens und die Verbindung zu der Familie de la Cruz hat uns viele Jahre mit unserer Tochter gekostet. Viele Jahre, in der sie im Kummer leben musste. Diesen Fehler würden wir nicht wiederholen und diesen Teil haben wir daher hinter uns gelassen. Ich möchte nicht lügen – natürlich könnte es Besseres geben, als trotzdem noch andere Drogen herzustellen. Aber ich denke, Sie sehen den Aspekt, dass wir mit dem Marihuana kranken Menschen helfen. Mit den Pillen helfen wir sicherlich niemandem. Aber wenn die Gäste in unseren Etablissements meinen, dass sie solche Dinge zum Spaß haben benötigen, dann sollten sie lieber eine unserer Pillen nehmen, als Kokain, Ecstasy oder weiß Gott was. Und das manche von ihnen bereits Substanzen, die sie woanders erworben haben, mitführen, lässt sich oftmals nicht vermeiden.“ Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und ließ die Informationen erst einmal sacken. „Felipe, wie kommt es dazu, dass du aber scheinbar all deinen Besitz an die beiden abgebeben hast?“, richtete ich erneut das Wort an ihn. „Oh, abgegeben habe ich gar nichts. Wir teilen uns das Geschäft und somit auch die Villa und das Sagen. Mag sein, dass ich den Grundstein gelegt habe, aber Eduardo und Maria hatten die Idee von den verschiedenen Etablissements und diese unter einem neuem Decknamen zu führen, während ich mich um das Marihuana und die Pillen kümmere. Auch haben wir uns natürlich ein Team zur Verteidigung aus einigen Leuten aufgebaut, da man nie weiß, ob einer unserer Feinde uns noch findet oder verfolgt. Wir sind ein ausgeglichenes Team. Aber ich sehe die beiden gerne als die führenden Positionen. Damit habe ich kein Problem.“ Juana neben mir wippte nervös mit ihrem Bein. Ich sah aus meinem Augenwinkel zu ihr und konnte sehen, dass sie unbedingt etwas loswerden wollte. Ich stupste sie leicht an, was ihre Aufmerksamkeit auf mich lenkte. Dann versicherte ich ihr noch einmal mit meinem Blick, dass ich ihr die ganze Zeit zur Seite stehen würde und sie sich auf mich verlassen konnte. Sie brauchte keine Angst haben, hier mit etwas konfrontiert oder überfordert zu werden. Ich würde jeder Zeit dazwischen gehen, wenn ich merken würde, dass es ihr zu viel wird. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Eltern. Alle warteten geduldig darauf, ob einer von uns noch etwas wissen wollte. „Ich bin irgendwie irritiert über die Rolle von Hernan und auch darüber, wie ihr eine Explosion überleben konntet“, sprach sie endlich aus, was sie wissen wollte. „Was ist damals...
Erscheint lt. Verlag | 29.3.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
ISBN-10 | 3-7584-9470-2 / 3758494702 |
ISBN-13 | 978-3-7584-9470-3 / 9783758494703 |
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Größe: 3,9 MB
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