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Die kleine Krimi-Tankstelle - Wer baggert, lebt gefährlich (eBook)

Provinzkrimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
220 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4345-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Krimi-Tankstelle - Wer baggert, lebt gefährlich - Mina Giers
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Aufruhr in Bad Bekenborn! Die »Initiative Grünes Bad Bekenborn« blockiert die Baustelle von Taissas Lieblingskunden Antonius - und der ist stinkig! Schließlich ist die Autobahnzufahrt ins Dorf ein wichtiger Auftrag für ihn. Und Taissas beste Freundin Nora vertritt die Demonstranten auch noch bei Rechtsfragen. Da ist Streit vorprogrammiert. Dann wird die Leiche einer Umweltschützerin unter Antonius' Bagger gefunden! Wollte sich da jemand für die Blockade rächen? Etwa Antonius? Taissa glaubt nicht, dass er etwas mit dem Tod der Frau zu tun hat und stellt ihre eigenen Ermittlungen an. Wäre doch gelacht, wenn sie ihren Freund da nicht raushauen kann.

»Wer baggert, lebt gefährlich« ist der sechste Roman der Provinzkrimi-Reihe »Die kleine Krimi-Tankstelle« von Mina Giers um die Tankstellen-Besitzerin Taissa. Gemeinsam mit ihrem blinden Golden Retriever Lolli stolpert Taissa im ostwestfälischen Bad Bekenborn über die ein oder andere Leiche. Und natürlich lässt sie es sich als erfahrene Krimi-Leserin nicht nehmen, selbst zu ermitteln!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Mina Giers ist das Pseudonym von Katja Segin. Wenn sie nicht gerade Kurzgeschichten, Spannungsromane oder romantische Familiengeheimnisse verfasst, arbeitet sie als Lektorin und Korrektorin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn - nicht weit von dem fiktiven Bad Bekenborn, in dem »Die kleine Krimi-Tankstelle« steht. Die Idee dafür entstand in ihrer Zeit als stellvertretende Leiterin einer echten Station.</p>

ZWEI
 Ausgleichsmaßnahme


Taissa und Lolli holten die Demonstration trotz ihrer Last noch ein, bevor sie die Tankstelle erreichte. Die letzten paar Meter marschierte sie einfach mit. Sie wurde wohlwollend aufgenommen und mit Lächeln und »Wir-sitzen-in-einem-Boot-Nicken« begrüßt. Ein ziemlich gut gebauter Mann, der sicher ein paar Jahre jünger war als sie, zwinkerte ihr sogar zu. Zum Glück bemerkte seine Begleiterin es nicht, die seinen Arm umklammerte, als wollte sie ihre Besitzansprüche verdeutlichen. Vermutlich meinte er es ohnehin nur nett und kein bisschen zweideutig.

Ob Taissa ebenfalls ein paar der Sprüche zum Besten geben oder lieber versuchen sollte, mit ihrem Gebäck neue Kundschaft in den Shop zu locken?

Lolli hechelte neben ihr, so gut es mit dem Knochen in den Fängen funktionierte. Er schien nicht ihrer Meinung zu sein, dass das sinnvoll wäre. Stimmt, die Leute hatten sich ja beim Schniedertöns versammelt und waren auch da nicht der Versuchung erlegen, bei ihm Leckereien zu kaufen. Doch vielleicht konnte Kaffeeduft etwas ausrichten.

Genau in dem Moment, als sie sich aus dem Pulk löste und die Einfahrt zur Tankstelle hochlief, bog der gelbe Transporter ihres besten und liebsten Kaffeekunden auf den Parkplatz, der immer für ihn reserviert zu sein schien, ohne dass darüber eine offizielle Vereinbarung existierte. Er schaffte es buchstäblich im letzten Moment, bevor die Demonstrierenden, angeführt von Bobby in seinem Polizeiauto, die Straße in Richtung Autobahn dicht machten und er nicht mehr bis zur Tankstelle gekommen wäre. Dann hätte er einen riesigen Umweg in Kauf nehmen müssen.

Die Tür des Transporters knallte zu, und laute Schritte erklangen. Taissa drehte sich um. Antonius stapfte hinter ihr her. Er hatte seinen Blick auf den Boden gerichtet und brummelte etwas vor sich hin. Seine Miene wirkte düster wie nie zuvor. Erst, als er sie beinahe erreicht hatte, erkannte Taissa, woran das lag. Er lächelte nicht. Sonst tat der freundliche Bauarbeiter das immer irgendwie, wenigstens mit den Augen.

Sicher würde ein ordentlicher Kaffee seine schlechte Laune vertreiben. Koffein hatte bei Antonius noch immer gewirkt.

»Diese Schweinebande, die halten alles auf«, motzte er los, als er bemerkte, dass Taissa auf ihn wartete.

Lolli wuffte dumpf, ohne seinen Knochen dabei fallen zu lassen. Vielleicht wollte er zeigen, was er mit Schweinen so anstellen würde. Zumindest präsentierte er seine Beute so stolz, als hätte er sie selbst erlegt.

Dabei lief es bei ihm ohnehin immer aufs Spielen hinaus, wenn er mit anderen Tieren zusammentraf.

Zum Glück konnte er nicht sehen, dass Antonius gar nicht hinschaute. Er kraulte Lolli nur beiläufig und wie in Trance unter dem Kinn. Ob ihr Liebling am Kraulen die Stimmung seines Kraulpartners feststellen konnte? Zumindest nahm er sich ein wenig zurück und drückte stattdessen tröstend seinen Schädel gegen den Oberschenkel.

»Du meinst die ›Initiative Grünes Bad Bekenborn‹?«, fragte Taissa, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Immerhin trat Antonius mit jedem Schritt nach hinten aus wie ein wilder Stier, als hoffte er, eins der Plakate umzukicken, obwohl sie viel zu weit weg waren.

»Pff. Initiative. Die wollen uns doch nur das Leben schwer machen«, grummelte er, doch sein Groll schien in dem Maß abzunehmen, wie er sich dem Kaffeeautomaten näherte.

Er hielt Taissa die Tür auf, doch es war Lolli, der als Erstes durchhuschte. War ja klar.

Heinz war inzwischen gegangen. Vinzent fegte. Auch das war klar. Er hielt inne, als sie eintraten, und nahm Taissa dann das Gebäck ab. »Chut, daste kommst.«

Lolli nickte und schlurfte zu seiner Decke neben dem Büchertauschregal, wo er sich ächzend niedersinken ließ.

Taissa nickte. Das schien heute Vinzents Standardbegrüßung zu sein. »Ja, gern. Warum diesmal?«

»Ich muss ma rüber zu de Pension. Magnus hat angerufen, er braucht so eine Nummer für den Steuerberater.« Er sprach das Wort Pengsion, mit einem deutlichen G in der Mitte. Peng, wie ein Schuss. Na, hoffentlich nicht.

»Klar, mach ruhig Feierabend, ich bin ja hier.« Und sie hatte eine Mohnschnecke und war willens, sie zu verzehren. Bis Magnus von dem Termin aus Altenhorn-West zurückkam, hatte Taissa ohnehin nichts zu tun außer zu lesen. Und das konnte sie auch hier im Laden.

»Frederick kommt ne Stunde früher. Hab nen angerufen.«

»Supi.« Sie wusste zwar gerade nicht aus dem Gedächtnis, wann er sie sonst abgelöst hätte, doch je früher war ja umso besser.

Antonius war inzwischen an den Automaten gestapft. Das Gerät ratterte, und Flüssigkeit plätscherte in eine Tasse. »Du auch?«, fragte er ungewohnt wortkarg in den Raum.

»Nä, ich mach doch Feierabend«, sagte Vinzent, bevor Taissa »Ja, sehr gern« antworten konnte.

Sie nickte bloß, und endlich zuckte der Mundwinkel des großen, bauchigen Mannes ein wenig in Richtung Lächeln. Er nahm eins der hohen Kaffeegläser in die Hand und wartete, bis seine Tasse voll war.

Taissa sah ihrem alten Kollegen hinterher. Als Vinzent sich schon beinahe durch die Menschenmenge gequetscht hatte, die sich immer noch auf der Straße zwischen der Tankstelle und der Pension tummelte, wandte sie sich endlich von ihrem Aussichtspunkt ab. Sie begann, das Gebäck in die Theke zu legen. Ein Schokoladenkuchen war auch dabei, das würde ihre Freundin Nora freuen. Die quirlige Notarin hatte nämlich ein kleines Schokoproblem.

Antonius griff nach dem Süßstoff. Dann zögerte er, und seine Hand wanderte weiter zum Zuckerstreuer. Er ließ eine ordentliche Portion rieseln und rührte schweigend in seiner Tasse. Oha.

Das war die reinste Qual. Normalerweise erzählte er immer von seiner Baustelle, von den Bemühungen seiner Herzallerliebsten, ihn zu einer Diät zu bewegen, oder schwärmte wenigstens davon, wie gut ihr Kaffee ihm schmeckte. Der beste weit und breit.

Doch normalerweise nahm er auch immer Süßstoff. Zu echtem Zucker griff er nur in Notfällen.

Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus. Sie schnitt ihm ein Stück Schokoladenkuchen ab und stellte den Teller vor ihn. »Iss. Ich erkläre das der Herzallerliebsten.«

Er nickte, dann zog er seine dicke Arbeitsjacke aus und hängte sie über einen Stuhl im Caféanbau. Zurück am Stehtisch räusperte er sich. »Für heute mach ich Feierabend. Da läuft ohnehin nichts mehr. Diese Bagage versaut mir die Baustelle.«

»Verursachen die wirklich einen Baustopp?« Den Geräuschen nach zu urteilen, stand ein Großteil der Demonstrierenden immer noch auf der Straße herum und hinderte eher die autofahrende Kundschaft daran, zu ihr zu kommen. Wenn sich jemand über diese »Bagage« ärgern konnte, dann sie selbst. Die Anschlussstelle der Autobahn, von der aus ein Zubringer bis nach Bad Bekenborn führen sollte, lag jedenfalls in weiter Ferne. Und dazwischen erstreckte sich ein schützenswertes Biotop, wie sie jetzt wusste.

Besser, wenn sie Antonius ihre Sympathie zu der Umweltschutzbewegung nicht mitteilte.

Lolli auf seiner Decke biss zu und ließ den Knochen, den er vom Schniedertöns bekommen hatte, krachen. Er schien sich über gar nichts zu ärgern, jedenfalls im Moment. Aber außer über die Notwendigkeit, ein Bad zu nehmen, ärgerte er sich ohnehin nicht über vieles im Leben.

Antonius strich sich sein T-Shirt glatt. Erst jetzt fiel Taissa die Aufschrift auf. »Leg dich niemals mit einem Baggerfahrer an! Wir baggern in Tiefen, in denen dich niemand findet.«

Sie musste schmunzeln. Gut, dass niemand von den Demonstrierenden vermisst wurde, sonst könnte man ihn glatt verdächtigen.

»Ach, die da draußen sind nicht das Problem. Aber zwei von denen haben sich an meinen Bagger gekettet! Und wenn wir denen erklären, dass wir schon dabei sind, ein neues Biotop anzulegen, das diese komischen Viecher, die die plötzlich schützen wollen, als Nistplatz nutzen können, hören die gar nicht zu!« Der Bauarbeiter, der sonst immer die Freundlichkeit in Person war, schien am liebsten ein Stück aus seiner Tasse herausbeißen zu wollen.

»Aber das klingt doch super. Den Piepmätzen ist es doch schnuppe, ob sie ein paar Hundert Meter weiter östlich oder westlich brüten.« Oder war das nicht so? Hatte mal jemand bei denen nachgefragt?

Lolli ließ kurz von seinem Knochen ab, hob den Kopf und lauschte. Vielleicht konnte er das übernehmen. Er verstand sich gut mit anderen Tieren.

»Denen geht es doch nur ums Prinzip. Die wollen Stunk machen. Aus Langeweile, weil sonst nichts passiert!« Antonius schaufelte eine Gabel voller Kuchen in den Mund. Vermutlich war er einfach gerade in Bagger- und Schaufellaune.

Taissa sah nach draußen. »Seltsam, was manche Leute so unterhaltsam finden.« Aber in Bad Bekenborn war es auch wirklich sehr beschaulich. Außer, wenn gerade wieder jemand ermordet wurde, dann ging es richtig ab.

Sie besah sich die Leute, die dort demonstrierten, genauer. Die meisten wirkten wirklich ganz normal. Einfach nur besorgte Bürger, die Angst vor einer Veränderung hatten oder gern in dem Biotop spazieren gingen. Das war ja auch völlig nachvollziehbar. Doch einige wirkten schon leicht fanatisch. Sie fuchtelten mit den Fäusten in der Luft und schrien lauter als alle anderen.

Sie kniff die Augen zusammen. Kannte sie jemanden davon? Die Krawinkel etwa? Nein, die schien nicht dabei zu sein. Zwei Frauen liefen auf und ab und schienen die anderen animieren zu wollen, mitzuschreien. An dem großen Anhänger erkannte sie in einer der beiden die Demonstrantin von vorhin wieder. Der Lebensbaum. Die andere war die Freundin oder Verlobte des Apfelprinzen, die sich die Haare so raspelkurz geschnitten hatte. Ein paar junge Männer mit...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Reihe/Serie Taissa und die Provinz-Morde
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-4345-6 / 3751743456
ISBN-13 978-3-7517-4345-7 / 9783751743457
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