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Cherringham - Der verschwundene Kelch (eBook)

Landluft kann tödlich sein
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
158 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4377-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cherringham - Der verschwundene Kelch -  Matthew Costello,  Neil Richards
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Folge 46 der britischen Erfolgsserie

Als ein wertvoller mittelalterlicher Kelch aus der St. James Kirche gestohlen wird, sieht es zunächst nach dem Werk einer professionellen Diebesbande aus. Doch als Jack und Sarah den Fall genauer untersuchen, kommt ihnen der Verdacht, dass jemand den Dieben geholfen hat. Kann es wirklich sein, dass ein Mitglied des Kirchenvorstandes in das Verbrechen verwickelt ist? Bald entdecken die beiden Hobbydetektive, dass auch in der frommen Welt des Glaubens echte Gefahren lauern können.

Über die Serie: 'Cherringham - Landluft kann tödlich sein' ist unsere erfolgreichste Cosy-Crime-Serie. Jede Folge ist unabhängig lesbar und geeignet, in die Welt von Cherringham einzusteigen. Cherringham ist ein beschauliches Dorf in den englischen Cotswolds. Doch mysteriöse Vorfälle, eigenartige Verbrechen und ungeklärte Morde halten die Bewohner auf Trab. Zum Glück bekommt die örtliche Polizei tatkräftige Unterstützung von Sarah und Jack. Die alleinerziehende Mutter und der ehemalige Cop aus New York lösen jeden noch so verzwickten Fall. Und geraten das ein oder andere Mal selbst in die Schusslinie ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane wie "Vacation" (2011), "Home" (2014) und "Beneath Still Waters" (1989), der sogar verfilmt wurde. Er schrieb für verschiedene Fernsehsender wie die BBC und hat Dutzende Computer- und Videospiele gestaltet, von denen "The 7th Guest", "Doom 3", "Rage" und "Pirates of the Caribbean" besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA.</p> <p>Bereits seit den späten 90er-Jahren schreibt er zusammen mit Neil Richards Texte, bei beTHRILLED erscheinen die beiden Krimi-Serien "Cherringham" und "Mydworth".</p>

1. Eine dunkle, stürmische Nacht


Ray Stroud blieb an der Friedhofspforte von St James stehen, eine Hand an dem kalten, rostigen Metall.

Im heulenden Wind zog er seine Jacke weiter zu, neigte sich vor und starrte leicht schwankend in die Dunkelheit.

Vor sich – in der stockfinsteren Nacht und unter den ächzenden, knarrenden Bäumen – konnte er eben die Grabmale und Steine von Cherringhams lang Verstorbenen ausmachen. Nicht dass Ray irgendjemanden gekannt hätte, der hier lag.

Er fröstelte. Gefallenes Laub wirbelte auf, und er glaubte, seltsame Formen in dessen Schatten zu sehen – beinahe, als wäre es lebendig.

Zeit, sich von hier zu verziehen.

Er blickte auf, um sich zu fangen und sah, wie der Mond einem grinsenden Gesicht gleich hinter dicken Wolken auftauchte.

Wie in einem Kinderspiel – Huhu, wo bin ich? oder Ich sehe dich!

Aber bei allem, was er sich heute Abend gegönnt hatte, war zu langes Nach-oben-Schauen gar nicht gut und brachte ihn ins Torkeln. Er packte die Pforte fester. Diese rasenden Wolken versetzten seinen Magen in Bewegung, als wäre er auf einem schlingernden Boot.

Und der Wind! Der lief so richtig zur Hochform auf und drohte ihn jeden Moment umzuwerfen!

Links von sich sah er die dunklen Umrisse der Kirche, die wirkte, als würde auch sie ihn beobachten, wie er nach Hause zu kommen versuchte.

Erneut schaffte es der Mond hinter den Wolken hervor und färbte den Kirchturm knochenweiß, ehe die Wolken ihn rasch wieder in Dunkelheit hüllten.

Rechts waren die vagen Umrisse der Kirchenmauer zu sehen, dahinter das Dach des Gemeindesaals, der um diese nächtliche Stunde dunkel und verlassen war.

Jetzt musste Ray eine Entscheidung treffen.

Hundert Meter vor ihm – jenseits des Kirchhofs und ein bisschen weiter den Weg hinunter – war die kleine Pforte zur Cherringham High Street und dem Pfad, der zum Fluss führte, an dem sein wunderbar warmer Kahn vertäut war.

So nahe.

Doch sollte er wirklich diese Abkürzung zwischen den Gräbern hindurch nehmen?

Nicht dass er abergläubisch wäre. Er doch nicht!

Dennoch … In Nächten wie dieser passieren schon mal Sachen. Was, wenn einer der Bäume umstürzt? Oder Dachschindeln runterfliegen?

Oder, schlimmer noch, auch das war eine wirklich blöde Vorstellung, wie er wusste …

Aber nach reichlich Drinks und mehr als genug zu rauchen, fragte er sich unweigerlich …

Was, wenn die Geister all dieser Royalisten-Soldaten, die in der Schlacht von Cherringham so brutal niedergemetzelt wurden und hier begraben liegen, wach werden und auf Rache aus sind?

Und mich finden?

Was für ein dämlicher Gedanke! Aber …

Ja, vielleicht sollte ich den längeren Weg über die Nebenstraße nehmen.

Ray machte einen Schritt, als wäre seine Entscheidung gefällt.

Andererseits wusste er, dass er riskierte, auf die Motorradgang zu treffen, die beim Kebab-Imbiss abhing und immer in Prügellaune war.

In einer normalen Nacht würde Ray nicht zögern.

Aber diese war nicht normal. Und Ray fühlte sich gar nicht auf der Höhe. Eher durcheinander und zittrig. Wie eben manche Abende endeten.

Dabei hatte es recht harmlos angefangen: Einige nette Joints mit Ian und Maggie bei Sonnenuntergang an Deck ihres Boots. Danach ein schöner Spaziergang zum Ploughman auf eine kurze Runde Billard, bevor er sich vielleicht ein Curry holte, das er in die alte Mikrowelle stecken könnte.

Tja, das war der Plan gewesen.

Irgendwie war es dann auf sechs Pints Guinness hinausgelaufen, ohne auch nur eine Tüte Chips, um die viele Flüssigkeit aufzusaugen. Und dann hatte er noch oben in der Railway Tavern Tequila Shots gekippt, bis sie zumachten – gefolgt von ein paar fragwürdigen Joints und Cider-Dosen mit seinen Kumpels auf den Schaukeln vom Kinderspielplatz.

Und die Joints hauten jetzt gerade richtig rein. Dazu dieses Gewitter, das sich zusammenbraute, und der kreischende Wind …

Er war echt auf schlechtem Zeug. Keine Frage.

Was bedeutete, dass jeder Schatten, jedes Knarzen eines Asts, jeder aufgewirbelte Laubhaufen sein Herz halb ausflippen und sein Hirn schreien ließ »Lauf, Ray, lauf!«

Also, was jetzt? Ray holte tief Luft in der Hoffnung, dass es seine absurde Angst dämpfte. Kebab-Laden oder Geister?

Im nächsten Moment, als würde irgendetwas antworten, wurde es plötzlich hell auf dem Friedhof. Ein gigantischer Blitz erleuchtete alles grellweiß, dicht gefolgt von einem krachenden Donner.

Und dann – als wäre das noch nicht genug – begann es zu regnen. Ein Platzregen, ohne Vorwarnung, kein sanfter Schauer, oh nein, sondern eine totale Flut, die da runterkam!

Moment mal, dachte Ray, von jetzt auf gleich völlig durchnässt. Das hier ist doch ein Kirchhof. Wo angeblich Gott zu Hause ist!

Also, ja, Regen, Donner, Blitz – aber eigentlich kann hier nichts Übles passieren, oder?

Er strich mit der Hand über die Pforte, hob den Riegel und ging hindurch, um sogleich so schnell zu laufen, wie es seine unkoordinierten Beine erlaubten.

Er hatte die Hälfte des Weges bereits hinter sich, als ein weiterer greller Blitz alles beleuchtete. Ray erschrak. In diesem Moment glaubte er, ein Gesicht hinter einem der Grabmäler hervorspähen zu sehen, das direkt zu ihm schaute!

Es wurde wieder dunkel, und Ray, der vorübergehend vom Blitz geblendet war, blieb wie versteinert stehen, rieb sich die Augen und blickte noch einmal hin.

Doch das Gesicht war wieder in der Dunkelheit verschwunden.

Was bin ich für ein Idiot! Langsam beruhigte sich sein Atem. Seine durchnässten Klamotten klebten an ihm. In meinem Alter Gespenster zu sehen!

Er ging weiter, den Kopf im strömenden Regen gesenkt, auf die andere Pforte und die Straßenlaternen zu. Er war beinahe da, als er hörte – und fühlte –, wie etwas …

Explodiert.

Dieses Geräusch war anders – definitiv kein Donnerkrachen. Und dann fiel es ihm wieder ein. Es war wie das Geräusch, das er vor Jahren gehört hatte, als er noch in den Steinbrüchen und auf den großen Baustellen gejobbt hatte.

Da war eine Sprengladung hochgegangen.

Aber der Lärm schien aus Richtung Kirche zu kommen.

Was überhaupt keinen Sinn ergab.

Ein Feuerwerk vielleicht? Herumalbernde Jugendliche?

Ray machte auf dem Absatz kehrt, weil seine Neugierde über die Angst siegte, während er in den Sturm und den verrückten Regen starrte und versuchte, inmitten des Rauschens und Heulens auf andere Geräusche zu horchen.

Er neigte sogar den Kopf zur Seite, als würde er so besser hören, und tatsächlich war da ein leises Klappern aus der Kirche zu hören. Ja! Ein Scheppern von Metall auf Metall! Etwas war heruntergefallen. Und wurde da eine Tür zugeknallt?

Es war Mitternacht – da müsste die Kirche leer und abgeschlossen sein. Was Ray wusste, weil er in jungen Jahren manch eine Nacht mit seinen Kumpels besoffen genau dort verbracht und versucht hatte, an den Messwein zu kommen – ihn aber nie gefunden hatte.

Jetzt hörte er eine Stimme! Eine Männerstimme. Die rief! Dann ein Stöhnen, wie man es bei einer Prügelei vernahm.

Prompt fürchtete Ray sich nicht mehr vor Geistern oder fliegenden Dachziegeln, sondern vor menschlicher Gewalt. Halb geduckt lief er auf den Schutz der Kirchenmauer zu.

Dann ging er vorsichtig an der Seite der Kirche entlang, wo er immer wieder auf dem durchnässten Laub ausrutschte.

Am Ende der Seitenmauer blieb er stehen und presste sein Gesicht gegen den kalten, nassen Stein. Er linste um die Ecke zu der Stelle, von der er wusste, dass dort der Seiteneingang war.

Und die Tür stand offen!

Drinnen, kaum sichtbar, lag eine Gestalt am Boden, und Ray hörte noch ein Stöhnen. Jemand war dort und verletzt!

Immer noch vorsichtig – und ein wenig klarer, wohl dank des einsetzenden Adrenalinschubs – trat Ray vor und bückte sich zu der auf der Seite liegenden Gestalt auf dem Steinboden hinunter.

Es handelte sich um einen Mann in einem dunklen Wintermantel.

»Alter!«, rief Ray über den lärmenden Wind hinweg. »Alter – alles okay?«

Der Mann stöhnte, murmelte etwas und drehte sich langsam um, als noch ein Blitz explodierte und die Szene in grellem Weiß einfror.

Und eine Kopfwunde sichtbar werden ließ, aus der dem Mann Blut übers Gesicht rann.

Ray erkannte ihn sofort.

Der Major!

Das war jedenfalls sein Spitzname. Ray hatte keine Ahnung, wie er wirklich hieß. Der Typ war Kirchenvorsteher und wohnte direkt neben dem Friedhof.

Ray war kein Fan von ihm. Der Major hatte ihm und seinen Kumpels mal die Cops auf den Hals gehetzt, weil sie auf einem der Gedenksteine Bier getrunken und gegrillt hatten.

»Ü-Überfall«, stammelte der Major, der sich aufzusetzen versuchte. »Jemand hat …«

»Ganz ruhig«, sagte Ray und legte eine Hand auf die Schulter des Mannes. »Bewegen Sie sich nicht. Sie brauchen einen Krankenwagen.«

»Krankenwagen, ja.« Der Major schloss die Augen wieder. »Na, machen Sie schon, Mann! Worauf warten Sie? Rufen Sie an!«

»Ah«, antwortete Ray. »Da könnte es ein Problem geben.«

»Problem?«

»Ja. Na ja, ich habe kein Handy.«

»Was?« Jetzt starrte der Major ihn an – als wäre er sicher, dass Ray log.

»Nee«,...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Reihe/Serie Ein Fall für Jack und Sarah
Ein Fall für Jack und Sarah
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 46 • Britisch • Bunburry • COSY • Cotswolds • Cozy • Diebstahl • eBook • England • Ermittlung • Gemütlich • Kirche • Krimi • Kriminalroman • Krimis • Privatdetektiv • Serie • Somerset • spannend • Spannung
ISBN-10 3-7517-4377-4 / 3751743774
ISBN-13 978-3-7517-4377-8 / 9783751743778
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