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Grün ist der Tod (eBook)

Ein Garten-Krimi
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
368 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-30618-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Grün ist der Tod -  Kristina Hortenbach
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Mörderisches Grün
Rosa Reich genießt ihr neues Dasein als Gartenplanerin. Ihr Team ist eigenwillig, aber tüchtig, Mops Archie freut sich seines Lebens, und sogar eine neue Liebe ist in Sicht. Alles scheint perfekt, bis Rosa den Auftrag erhält, den Außenbereich des Clubrestaurants eines Bonner Golfplatzes zu verschönern. Ausgerechnet während ihrer Arbeitszeit wird die Leiche eines Golfspielers gefunden. Zu Rosas Bestürzung ist der Tote ein ehemaliger Schüler von ihr, weshalb ihr der Fall keine Ruhe lässt. Undercover ermittelt sie auf dem Golfplatz. Verdächtige für den Mord gibt es genug: überambitionierte Spieler, den grimmigen Greenkeeper, die eifersüchtige Fitnesstrainerin, den spanischen Golflehrer ... Als Archie einen wichtigen Hinweis erschnüffelt, bekommt der Fall eine neue Wendung. Um den Mörder zu enttarnen, muss Rosa alles aufs Spiel setzen ...

Kristina Hortenbach wurde 1969 in Bonn geboren, wo sie auch ziemlich lange studierte. Durch ein Volontariat landete sie beim Südwestrundfunk in Baden-Württemberg. Als »Frl. v. Hochtenbach« brachte sie den Hörern Schwäbisch bei. Seit vielen Jahren ist sie als Promireporterin für Radio und Fernsehen unterwegs und jeden Freitag in der TV-Sendung »Kaffee oder Tee« zu sehen. Seit ihrer ersten selbst gezogenen Möhre im Reihenhausgarten liebt sie alles, was wächst und blüht. Obwohl sie eher die grüne Faust hat, begleiten sie seit Jahren ein Olivenbaum, ein Oleander und ein Hibiskus.

Kapitel 2

»Die strahlen wie das blühende Leben. Ich kann gar nicht verstehen, warum sie Totenblumen genannt werden.«

Andreas Krawinsky kniete am Fuße eines Kugelahorns und schaute zu seiner Kollegin rüber. Rosa steckte bis zu den Ellenbogen im hölzernen Blumenkasten, während ihr Mops Archie an den gelben Blüten in den Töpfchen schnupperte, die darauf warteten, ebenfalls eingepflanzt zu werden.

»Dann sag doch einfach Studentenblumen. Ich habe die schon geliebt, als ich selbst noch Studentin war.«

»Was höchstens drei Tage her sein kann.«

Mit einem Lächeln erwiderte Rosa das Kompliment des Baumschulbesitzers, ihr Samenlieferant und Berater für Großhölzer. Sie hatte noch keine Zeit gehabt, ihm von ihrem morgendlichen Erlebnis im Wald zu berichten, gerade noch rechtzeitig hatte sie es zu ihrem gemeinsamen Pflanztermin im Golfclub geschafft.

»Ich habe noch nie verstanden, warum ausgerechnet Blumen für den Tod stehen sollen. Mich erinnern einige Sorten eher an diese puscheligen Pompons der Funkemariechen.« Andreas trat ein paar Schritte zurück und betrachtete seine zwei neu gesetzten Ahorne vor dem Restaurant des Golfclubs. Die alten hatte der letzte Sturm zerlegt.

»Manche riechen auch wie ein Funkemariechen an Aschermittwoch. Daher nennen sie einige Leute liebevoll Stinker.« Rosa kicherte. »Aber ihr wissenschaftlicher Name ist Tagetes. Die Mexikaner nehmen die gerne für ihren Totentag. Als ich meinem alten Freund Karl von unserer heutigen Arbeit berichtete, erzählte er mir, dass die Toten das Gelb der Tagetes besonders gut sehen können. Es zeige ihnen den Weg zu den Totengaben. Behaupten jedenfalls die Mexikaner. Die machen eine richtige Party mit den Toten! Dagegen ist unser Allerheiligen eine lahme Veranstaltung.«

»Die Lehrerin in dir hast du noch nicht abgelegt, was?« Andy grinste sie an. Rosa richtete sich auf.

»Das wird wohl noch eine Weile dauern. Was ich eigentlich sagen wollte: Ich dachte einfach, dass sich Gelb am besten vor dem großen Grün hier macht.« Rosa blickte über die in ihren Augen perfekt getrimmte Rasenfläche, die sich vor ihnen ausbreitete. »Was bin ich froh, dass ich heute nur das Restaurant aufpeppe und nicht den Rasen mähen muss. Am Wochenende steigt hier ein großes Turnier, da sollen Restaurant und Tische für die Siegerehrung hübsch aussehen, meinte die Clubchefin am Telefon.« Rosa zog ihren Autoschlüssel aus den Tiefen ihrer grünen Latzhose und lief zurück zum Auto, um weitere Blumen aus ihrem Mini zu holen. Ihre Mutter Roswitha hatte die Gestecke heute früh in der Gärtnerei fertig gemacht, lachsfarbene Rosen und himmelblaue Vergissmeinnicht, passend zu den Clubfarben.

»Das ziehe ich dir vom Lohn ab.« Die grauhaarige Frau, die eine große Kiste aus dem Kofferraum eines SUVs hievte, sah zerknirscht aus. Sie beschimpfte auf dem Parkplatz ein junges, blondes Mädchen, das sich nervös die blonden Locken aus dem Gesicht strich. Waren denn heute alle auf Streit programmiert? Sie musste ihre Mutter fragen, ob die Sterne ungünstig standen. Rosa packte die Palette mit den Tischgestecken aus ihrem Wagen und lief zurück zur Terrasse des Clubrestaurants. Sie pfiff ihren Mops mit dem Namen aus dem britischen Königshaus zurück, bevor der hier draußen den wenigen Restaurantbesuchern an den ordentlich gedeckten Tischen noch die Füße ableckte. Oder – noch schlimmer – die Golferinnen und Golfer aus ihrer Ruhe brachte.

»Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, von einem Golfball getroffen zu werden?« Rosa stellte die Kiste mit den Blütengestecken auf einen der Restauranttische und blickte fragend in das Gesicht ihres Kollegen, als befinde sie sich noch im Klassenzimmer. Der Bart steht ihm gut, fuhr es ihr durch den Kopf, endlich haben wir mal wieder einen gemeinsamen Termin! »Nur so als Frage«, schob sie hinterher, »dann bringe ich nächstes Mal meinen Fahrradhelm zur Arbeit mit.«

»Vermutlich größer, als wir denken. Ich habe gelesen, dass Golf eine der gefährlichsten Sportarten der Welt ist.« Andreas Krawinsky zog die Arbeitshandschuhe aus und schien sich sichtlich darüber zu freuen, dass er endlich andere Themen hatte als das Vertreiben von Stinkwanzen und die Herstellung von Brennnesselsud.

»Weil sich Golfer zu Tode ärgern, wenn sie verlieren?«

»Eher, weil sie vom Blitz getroffen werden. Du läufst schließlich den ganzen Tag durch die Pampa, und die Schläger leiten sehr gut. Ein kleines, plötzliches Sommergewitter und schon wirst du dahingerafft. Ist vor einigen Jahren einer Damenrunde mitten in Deutschland passiert. Keine schöne Vorstellung.«

»Verstehe. Wenn du jemanden loswerden willst, schickst du ihn auf den Golfplatz.« Rosa grinste. »Donald Trump spielt doch auch Golf. Vermutlich hat das seine Frau eingefädelt.«

Schweigend arbeiteten sie eine Weile nebeneinander, bis Andy seine Sachen zusammenpackte. »Ich fühle mich zwar gerade mit dir wie Adam und Eva im Garten Eden, aber ich glaube nicht, dass es hier immer so friedlich zugeht.« Das Thema Gewalt und Golf schien ihn nicht loszulassen. »Wer weiß, vielleicht hauen sich Golfspieler auch die Schläger um die Ohren.«

»Und das weißt du so genau, weil du nicht nur Bäume pflanzt und Gitarre spielst und dein Haus selbst baust, sondern nebenbei auch noch Golfprofi bist.«

»Nee, ich hatte mal ’ne Freundin …«

»Ah ja.« Dass Andy geschieden war und eine erwachsene Tochter hatte, wusste Rosa. Über weitere Frauen in seiner Vergangenheit wollte sie sich nicht den Kopf zerbrechen. Zumindest jetzt nicht. Auch Andy wechselte plötzlich das Thema.

»Ob wir hier schon was zu essen bekommen? Ich könnte ein Pferd verdrücken. Oder wie der Rheinländer sagt: Sauerbraten.«

Rosa versuchte mit zusammengekniffenen Augen die Tagesangebote auf der Tafel neben dem Eingang zu entziffern, vor der gerade die junge, blonde Frau kniete und mit Kreide etwas ans Ende schrieb.

»›Weiner Schnitzel mit Bommes‹? Na, als Lehrerin ist mir auch gleich nach Weinen zumute bei solchen Rechtschreibfehlern. Willy würde sagen, die sollten hier mehr Buchstabensuppe essen. Ich glaube allerdings, hier ist eher die Gegend für Fitnesssalate. Damit die Golfer anschließend wieder munter über die Wiese springen und ihr Täschchen tragen können.«

»Das heißt Bag. Dafür gibt’s die Trolleys, Wägelchen würdest du sagen. Sieht aber doch gut aus, was die da auf dem Teller hat.« Andy deutete unauffällig auf die Frau im lachsfarbenen Poloshirt, die allein am großen Tisch beim Essen saß.

»Schweinemedaillons mit Kartoffelpüree und dicken Bohnen. Kann ich empfehlen«, rief die Frau rüber, als sie bemerkte, dass sie beobachtet wurde, und prostete ihnen mit einem Glas Weißwein zu, das ihr die junge Bedienung mit den blonden Locken gerade gebracht hatte.

»Danke!« Rosa hob grüßend die Hand und murmelte dann ein »Die spielt heute aber auch nicht mehr« in Andys Richtung, während sie die frisch bepflanzten Blumenkästen wässerte und ihr Gartenwerkzeug zusammenpackte.

»Du würdest dich wundern, wie viel beim Golfen gesoffen wird.« Andy griff nach ihrem Sack Erde. »Ich glaube ja sowieso, dass Golfen nur erfunden wurde, um sich zwischen den ganzen Mahlzeiten und Trinkgelagen die Beine zu vertreten. Vorschlag: Ich trage schon mal unsere Sachen ins Auto und du fragst den Koch, ob es ein Mittagsangebot gibt, sonst verfuttern wir gleich unser ganzes schwer verdientes Geld. ›Weiner Schnitzel‹ oder so.« Beim Stichwort Futter begann Archie mit dem Schwanz zu wedeln. Rosa steuerte mit ihm auf den Mann mit den strubbeligen grauen Haaren zu, dessen Bauch so dick war, dass die schwarze Kochjacke spannte. Er schien den gesamten Eingang zum Restaurant einzunehmen.

»Sie sehen mir nach Gambas-Teller aus, junge Frau. Frisch eingetroffen. Gibt’s auch mit grünem Spargel an der Nudel, hahaha.«

Hat der Kerl einen Büttenredner gefrühstückt, oder atmet er in seiner Küche giftige Dämpfe ein? Rosa tadelte sich insgeheim für ihre zynischen Gedanken, die eindeutig von zu viel Zeit mit Willy zeugten.

»Ihr Sportskollege sieht mir mehr nach Rievkooche mit Sauerrahm aus. Getrüffelt natürlich.« Er zwinkerte ihr zu. »Reibekuchen, wie der Immi so sagt, also der Zugezogene, hehehe.«

»Winnie, jetzt bring unseren Gästen erst mal die Speisekarte. Und hast du schon mal einen Golfer in Latzhosen und Gummistiefeln gesehen? Eben. Frau Reich, setzen Sie sich doch zu mir, das ist zwar der Golfers Table, aber heute ist nicht viel los.« Die Frau im Poloshirt rückte auf der Bank zur Seite und winkte Rosa zu sich. »Sie hatten heute früh sicherlich mit Silvia Görgen, der Frau des Kochs zu tun. Aber von mir haben Sie den Auftrag bekommen, wir hatten telefoniert, Schäfer-Schlaffer.« Die Frau reichte Rosa die Hand über den Tisch. Die Gläser ihrer Sonnenbrille, die sie in die halblangen, braunen Haare geschoben hatte, leuchteten in Regenbogenfarben. »Aber sagen Sie einfach Tanja zu mir. Wunderschön sehen Ihre Blumenkästen aus. Und endlich haben wir neue Bäume, Herr …«

»Andreas Krawinsky, für Sie Andy.« Rosas Kollege war zurück mit einer Gesichtsfarbe, die der Clubfarbe ähnelte, bemerkte Rosa überrascht, was vermutlich nicht am festen Händedruck der Frau lag. Sie hatten also die Chefin des Golfclubs vor sich.

»Wir suchen übrigens immer neue Mitglieder«, fuhr Tanja Schäfer-Schlaffer fort und blickte Andy dabei tief in die Augen. »Golf ist ein Sport, den man bis ins hohe Alter ausüben kann, wie Sie sehen«, wandte sie sich an Rosa und...

Erscheint lt. Verlag 15.5.2024
Reihe/Serie Ein Fall für Rosa Reich
Ein Fall für Rosa Reich
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2024 • Amateurdetektivin • besondere Ermittlerin • Cosy Crime • Cosy Krimi • David Safier • eBooks • Gartenkrimi • Gärtnerin • Gisa Pauly • Golf • Heimatkrimi • Humor • Krimi • Krimi deutsche Autoren • Krimi Gärtner • krimi golfplatz • Krimi humorvoll • krimi lustig • Kriminalromane • Krimis • lustig • lustige • Mario Giordano • Miss Merkel • Mord • Neuerscheinung • Rosa Reich • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-641-30618-3 / 3641306183
ISBN-13 978-3-641-30618-2 / 9783641306182
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