Großonkel Pauls Geigenbogen
Seit mehr als 600 Jahren leben Sinti in Deutschland, Roma seit 200 Jahren. Ihre Kultur reicht viele Jahrhunderte zurück und ist tief mit der deutschen Historie verwoben. Anfangs noch als Handwerker, Künstler und Kaufleute hochgeachtet, wurden sie schon bald systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Bis heute halten sich diskriminierende Stereotype und starke Vorurteile gegenüber der größten Minderheit Europas. Der preußische Sinto Romeo Franz kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte von Sinti und Roma. In »Großonkel Pauls Geigenbogen« erzählt er seine beeindruckende deutsche Familiengeschichte. Wohl situiert, waren seine Ahnen bereits im 17. Jahrhundert ansässig in Preußen, Schlesien und Pommern und prägten dort die kulturelle und kaufmännische Welt. Mitreißend erzählt Franz die Chronik seiner Familie vom 19. Jahrhundert bis heute. Schillernde Charaktere und außergewöhnliche Schicksale treten ans Licht – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nazis.
Mit großem Stolz gibt er tiefe Einblicke in seine Herkunft und beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Musik, Familie und Zusammenhalt, sondern auch die Folgen der fortgesetzten Verfolgung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken. Romeo Franz‘ Geschichte ist ein bewegendes Plädoyer gegen Antiziganismus und eine Einladung zur Auseinandersetzung und zum Umdenken hin zu etwas ganz Selbstverständlichem: Gleichberechtigung.
Alexandra Senfft, geboren 1961 in Hamburg, ist Publizistin und Autorin. Seit 1994 schreibt sie regelmäßig für deutsche und internationale Medien. Für ihr Buch »Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte« (2007) über das NS-Erbe ihrer mütterlichen Familie erhielt Senfft den Deutschen Biografiepreis. Senfft ist stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreis für Intergenerationelle Folgen des Holocaust und Mitglied im Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau. Sie lebt in Oberbayern und auf einer griechischen Insel. Online findet man sie unter: alexandra-senfft.de
Romeo Franz, geboren 1966 in Kaiserslautern, stammt aus einer deutschen Sinti-Familie und ist Musiker und Politiker. Franz setzt sich seit vielen Jahren für die Rechte Romanes-sprachiger Menschen ein und war von 2003 bis 2013 stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands deutscher Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz. Seit 2010 ist er parteipolitisch bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aktiv. Als erster deutscher Sinto ist er 2018 in das Europäische Parlament eingezogen.Er ist Mit-Begründer und Generalsekretär der Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR). Romeo Franz lebt in der Nähe von Speyer. Wenn sein politisches Mandat es erlaubt, tritt der passionierte Jazzmusiker mit seinem 1991 gegründeten Romeo Franz Ensemble auf.
»Das berührende Buch ist die Reliquie eines in Auschwitz Ermordeten.« Der Freitag
»Beleuchtet die Bedeutung von Musik, Familie und Widerstand und die Folgen der fortgesetzten Verfolgung und Stigmatisierung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken und andauern«
»Musik durchzieht das gesamte Buch (...) Romeo erzählt lebhaft, wie seine Großonkel ihn an die Geige und ans Klavier heranführten und welche musikalischen Größen er kennenlernte.«
Erscheinungsdatum | 11.03.2024 |
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Zusatzinfo | 4-farbige Abbildungen |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 149 x 222 mm |
Gewicht | 453 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Schlagworte | 2024 • AfD • Antiziganismus • Biografie • Biographien • Buch • Bücher • Bürgerrechte • Debattenbuch • Diskriminierung • Familienbiografie • Genozid • Geschichte • Gleichberechtigung • Holocaust • mare manuschenge • Menschenrechte • Musik • Musikerfamilie • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • Porajmos • Rassismus • Roma und Sinti • Sachbuch • sinti jazz • zentralrat deutscher sinti und roma • Zigeuner • z*-wort |
ISBN-10 | 3-442-31707-X / 344231707X |
ISBN-13 | 978-3-442-31707-3 / 9783442317073 |
Zustand | Neuware |
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