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Dein ist die Vergeltung (eBook)

Ein Kufstein-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
336 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98902-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dein ist die Vergeltung -  Maria Höfle
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Cosy Crime im beschaulichen Kufstein. Für Fans von Commissario Grauner und den Grenzfall-Krimis »Wir müssen noch einmal von vorne beginnen. Und diesmal müssen wir uns fragen: Warum legt jemand einen Engel neben eine Leiche?« Es ist ein düsterer Septembermorgen für das Turmschloss: Simona Grafstatt, die Besitzerin des verschnörkelten Kufsteiner Hotels, wird in der Bibliothek erstochen aufgefunden. Und am Tatort liegt eine mysteriöse Engelsfigur ... Erneut ermittelt Inspektorin Dorothea Keusch - nun endlich als Mitglied der Mordkommission. Doch ihr Start beim LKA gestaltet sich steinig. Ihre neue Chefin zweifelt an ihren Fähigkeiten und ihr ehemaliger Vorgesetzter behindert die Ermittlungen vor Ort. Chefinspektor Konstantin Schmitt dagegen hat sich seit Tagen nicht mehr bei ihr gemeldet ... Schon bald muss Dorothea sich fragen: Werden ihre neue Karriere und ihre Romanze enden, ehe sie begonnen haben? 

Maria Höfle, 1978 in Schwaz/Tirol geboren, studierte Germanistik, Klassische Philologie, Anglistik und Amerikanistik. Sie unterrichtet an einem Gymnasium die Fächer Deutsch, Latein und Englisch. Das Schreiben liebt sie, weil es sie in eine andere Welt eintauchen lässt. Maria Höfle lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kufstein.

Maria Höfle, 1978 in Schwaz/Tirol geboren, studierte Germanistik, Klassische Philologie, Anglistik und Amerikanistik. Sie unterrichtet an einem Gymnasium die Fächer Deutsch, Latein und Englisch. Das Schreiben liebt sie, weil es sie in eine andere Welt eintauchen lässt. Maria Höfle lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kufstein.

Kapitel 2


Chefinspektor Konstantin Schmitt. Die Chesterfield-Möbel in der Bibliothek des Turmschlosses schlingerten gefährlich, die tote Frau in dem glamourösen Armsessel verschwamm einen Augenblick lang vor Dorotheas Augen. Es war, als ob ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen hatte.

Konstantin.

Wie oft hatte sie in den letzten Wochen das Wiedersehen mit ihm herbeigesehnt. Ein erstes Date. In einem eleganten Restaurant. In ihrem lilafarbenen Kleid. Nicht hier. Nicht auf diese Weise. Nicht an einem regnerischen Morgen, an dem sie in ihrer Eile keinen Schirm mitgenommen hatte. An dem sie sieben Minuten Zeit gehabt hatte, um zu duschen und sich anzuziehen, ehe sie noch halb verschlafen zum Hotel Turmschloss im Zentrum der Stadt gehetzt war.

Sie widerstand dem Drang, den ausgeblichenen Parka und die ausgebeulte Wollhose glatt zu streichen, zog ihren Zopf nach vorn und drehte sich nun doch um. Unter den vertrauten Duft seines Aftershaves mischte sich ein feuchter Schwall des düsteren Septembertages.

»Guten Morgen.« Konstantin fuhr sich durch das akkurat geschnittene Haar und musterte Dorothea. Er zwinkerte nicht, die Pünktchen in seinen Augen waren stumpf. Er öffnete seine Lippen, dann schloss er sie wieder. Öffnete sie erneut zu einem »Wie geht es dir?«.

»Hervorragend, danke.« Hölzern kamen die Worte über ihre Lippen, Dorothea musste sich zwingen, ihn nicht anzustarren. Seit wann war Konstantin wieder zurück in Tirol? Warum hatte er nicht geschrieben? Nicht angerufen? Wie immer war Chefinspektor Schmitt sportlich und modern gekleidet. Sein Handgelenk jedoch zierte ein ledernes Band, das Dorothea noch nie gesehen hatte. Und er war braun gebrannt. Eindeutig war es nicht das asiatische Regenwetter, das ihn zurück nach Tirol gebracht hatte. Was dann? »Wie war deine Reise?«

Unter seinen Augen lagen Schatten. »Interessant. Spannend. Abenteuerlich.«

»Klingt hervorragend.« Wie idiotisch. Abermals trafen sich ihre Augen für den Bruchteil einer Sekunde. Seine Hände in ihrem Gesicht. Vorsichtig. Zart. Seit Tagen hatte sie sich jene letzte Berührung vor seinem Urlaub ins Gedächtnis gerufen. Helles Rauschen klang unheilvoll in ihren Ohren, die Erinnerung war weggefegt. Sie senkte ihre Lider.

»Was haben wir hier?« An ihr vorbei trat Konstantin zu der Leiche.

Er war ebenfalls diesem Fall zugeteilt? Dorotheas Kopfhaut spannte. »Warum …?« Auf dem Steinboden ertönte das energische Klopfen von Stöckelschuhen, und Dorothea verschluckte den Rest ihrer Frage. Kein guter Zeitpunkt. Sie gab sich einen Ruck. Er ist jetzt dein Kollege. Du musst dich professionell verhalten.

»Bei der Leiche handelt es sich vermutlich um die Besitzerin dieses Hotels. Inspektor Speckner von der Stadtpolizei Kufstein war der erste Beamte am Einsatzort.« Sie wiederholte die Details, die ihr ihr ehemaliger Kollege einige Minuten zuvor gegeben hatte. Konstantin trat neben sie, ging in die Knie und fixierte die Blutflecken auf der Bluse der Toten.

Dorothea betrachtete seine breiten Schultern und ein neuerlicher Stich traf sie.

Konstantin.

Flapsig, frech, wie immer. Nein. Nicht ganz. Er war zurückhaltender, kühler, mied ihren Blick.

Die hämmernden Schritte auf dem Flur kamen näher. Eine Ahnung beschlich sie, Dorotheas Hals pochte, ihre Wangen glühten. Sie hatte mit Oskar Buchwald gerechnet, dem freundlichen Vorstand der Abteilung Leib und Leben, doch dessen Füße bewegten sich lautlos in Lederslippern. Stöckelschuhe trug er ihres Wissens nicht.

»Tatwaffe?«

Ehe Dorothea antworten konnte, knarzten die Dielen der Türschwelle.

»Schmitt, ich sehe, du hast es noch vor mir nach Kufstein geschafft.«

Der Anblick einer orangen Paisley-Bluse und eines makellosen beigefarbenen Blazers ließ Dorothea zusammenzucken. Die Leiterin des gesamten LKA. Erst Konstantin und nun Astrid Relsch in Kufstein? Dorotheas Magen fiel in ein Loch.

»Frau Inspektorin.« Mit zwei großen Schritten und einem barschen Nicken war Relsch neben ihnen, streifte die Leiche mit einem Seitenblick, ehe sie skeptisch Dorotheas Parka betrachtete.

Veras Stimme tönte Dorothea im Ohr: Besorg dir ein ordentliches Outfit für deinen neuen Job. Warum hatte sie nicht auf ihre Freundin gehört? Nun bereute sie es. Dorothea straffte ihre Schultern unter dem durchdringenden Blick ihrer höchsten Vorgesetzten und sog das herbe Parfüm ein. Wie eine apart gealterte Giraffe. Wie immer, wenn sie Astrid Relsch sah, kam Dorothea der Gedanke. Relsch war groß, ausgesprochen schlank, untadelig und dezent gestylt, perfekt in ihrem modischen Top. Ihre Anzugshose schmiegte sich mühelos um die schmale Taille. Alles an der Frau Oberleutnant war makellos. Make-up bedeckte das schon leicht faltige Gesicht, Wimperntusche und blass-oranger Lippenstift betonten die grünen Augen und die dünnen Lippen. Einzig Relschs Hals war zu lang und ihr rostbraunes Haar fiel aus dem Rahmen, ließ sich nicht zähmen. Kraus und widerspenstig ringelte es sich fast bis zu den Schultern um das längliche Gesicht.

»Chefinspektor Schmitt, dies ist Inspektorin Keusch, unser Neuzugang.« Ohne Konstantin oder Dorothea eines weiteren Blickes zu würdigen, studierte Astrid Relsch die Leiche. »Ich denke, Sie beide kennen sich bereits.«

Kennen sich bereits. Dorothea kannte Konstantins Augen, die goldenen Pünktchen darin, wusste, wie sich die leichte Berührung seiner Hand auf ihrer Wange anfühlte. Doch sie wusste nicht, warum er ihr seit Tagen nicht mehr geschrieben hatte. Und sie wusste nicht, warum er in der Bibliothek des Turmschlosses stand und nicht im Mekongdelta.

»Du bist bereits im Bilde, Schmitt?«

»Habe alle Informationen erhalten.« Konstantin nickte. »Was die Tote betrifft.«

Was meinte er damit? Dorothea hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Panisch musterte sie den leicht eingezogenen Hals ihrer Vorgesetzten. Sag etwas Kluges. Oder sag irgendetwas, Dorothea.

»Die Tatortgruppe ist unterwegs.« Relsch kam ihr zuvor. »Inspektorin Keusch, nachdem Chefinspektor Schmitt jetzt hier ist, können Sie nach Hause gehen. Schmitt, du übernimmst den Fall.«

Nach Hause. Die Enttäuschung traf Dorothea wie ein Schlag ins Gesicht.

»Du leitest die Ermittlungen, kümmerst dich um die Befragungen vor Ort.«

Wie durch Watte hörte sie Relschs weitere Worte an Konstantin.

»Ich werde mich mit der Presse herumschlagen.«

»Inspektorin Keusch kann uns bei diesem Fall vor Ort behilflich sein.«

Dorothea erstarrte. Wie bitte? Schmitt meldete sich fünf Tage nicht bei ihr, war aber ihr Fürsprecher bei Relsch? Dorothea öffnete ihre Lippen, schloss sie wieder. Sag kein Sterbenswörtchen. Du bist auf Probe. Dies ist deine Chance zu zeigen, dass du eine dauerhafte Position hier verdienst.

Relsch hob zweifelnd eine Augenbraue. »Inspektorin Keusch hat noch keine Erfahrung bei der Abteilung Leib und Leben. Du kennst meine Prinzipien. Keine Anfänger vor Ort.«

»Bei allem Respekt, Astrid, warum hast du sie dann angerufen?« Konstantin verschränkte seine Arme.

»Das habe ich nicht. Das war Buchwald. Euer Abteilungsleiter.«

Plötzlich wusste Dorothea, warum Konstantin Oskar Buchwald noch nie erwähnt hatte, Relsch dagegen schon. Buchwalds Verantwortung für die Abteilung existierte nur auf dem Papier.

»Kufstein hat sich in letzter Zeit als schwieriges Pflaster erwiesen. Zu viel Rampenlicht. Zu viele Medien. Zu viele Pannen bei Ermittlungen. Ermittlungsbeamte, die sich nicht mit Ruhm bekleckerten.« Relsch nahm Konstantin ins Visier.

Er errötete nicht, aber seine Füße tänzelten unruhig. »Ich wollte lediglich eine meiner Mitarbeiterinnen so schnell wie möglich am Einsatzort sehen. Buchwald hat Inspektorin Keusch angerufen. Sie ist die Einzige aus dem Team, die in Kufstein wohnt.«

Und du dachtest, dass man dich für besonders klug hält. Dorothea hielt Ausschau nach einem Loch, in dem sie sich verkriechen konnte.

Astrid Relsch wandte sich an Konstantin. »Ich möchte deinen Ermittlungen nicht vorgreifen, aber du kennst die Statistik. Drei Viertel aller Tötungsdelikte ereignen sich im nahen sozialen Umfeld. Es könnte ein voreiliger Schluss sein, aber die Ermittlungen in diesem Fall erscheinen mir...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2023
Reihe/Serie Dorothea Keusch ermittelt
Dorothea Keusch ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Abteilung Leib und Leben • bücher für frauen • Cosy Crime • Dorothea Keusch • interne Ermittler • kriminalroman österreich • Krimis für den Urlaub • Kufstein • Kufstein-Krimi • Machtmissbrauch • Mordkommission • Politische Skandale • Polizeiarbeit • Regionalkrimi • Spannung • Staatsfeinde • Suspendierung • Tirol
ISBN-10 3-492-98902-0 / 3492989020
ISBN-13 978-3-492-98902-2 / 9783492989022
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