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Gute Morde August 2023: Krimi Paket (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Alfredbooks (Verlag)
978-3-7452-3258-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gute Morde August 2023: Krimi Paket -  Alfred Bekker,  Peter Haberl
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Krimis von Alfred Bekker, Peter Haberl . Dieses Buch enthält folgende Krimis: Alfred Bekker: Kommissar Jörgensen und der verrückte Soldat Alfred Bekker: Tödliche Tropfen Peter Haberl: Der Satan hat noch einen Trumpf im Ärmel Alfred Bekker: Saras Flucht Alfred Bekker: Das Mörderschiff Alfred Bekker: Wer killte den Zahnarzt? Alfred Bekker: Die Waffe des Skorpions Kriminalromane der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Mal provinziell, mal urban. Mal lokal-deutsch, mal amerikanisch. Und immer anders, als man zuerst denkt.

3


Gegen 19 Uhr kam Gabriele nach Hause. Sie hatte nach der Arbeit in einem Supermarkt noch einige Einkäufe erledigt. Die Tragetasche stellte sie auf den Küchentisch. Aus dem Wohnzimmer erklang die Stimme Herberts: „Das wurde aber Zeit, mein Schatz. Ich bin schon am Verhungern, und dir ist doch sicher bekannt, dass die Liebe zunächst mal durch den Magen geht.“

Seinen Worten folgte ein gutgelauntes Lachen.

Gabriele stimmte nicht ein. Den ganzen Tag über war ihr der Mann, mit dem sie am Morgen zu tun hatte, nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Sie wusste jetzt, dass er mit Vornamen Uwe hieß, dass er selbständiger Rechtsanwalt und neununddreißig Jahre alt war, und dass er im Moment ein Singledasein führte. Auf der Visitenkarte standen auch seine Anschrift, seine Telefonnummer, seine Internet- sowie seine E-Mail-Adresse.

„Ich lasse dich schon nicht verhungern“, rief sie und begann, die Tragetasche auszuräumen. Irgendetwas belastete sie, sie konnte aber nicht beschreiben, was es war. Hatte sie vielleicht ihrem Verlobten gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil sie sich nun fast schon einen ganzen Tag immer wieder mit diesem fremden Mann, dessen Name Uwe Schimon war, beschäftigte?

Herbert kam in die Küche, umfasste sie mit beiden Armen von hinten und drückte ihr seine Lippen auf den Nacken. „Schön, dich nach einem endlos langen Tag wiederzusehen“, gab er zu verstehen, und sein Atem streifte sie. „Wie war dein Tag?“

„Gut, ja, im Großen und Ganzen war er gut. Heute Morgen ...“

Sie brach ab, denn plötzlich hatte sie das Gefühl, dass es besser sei, Herbert nichts von dem Zusammenstoß mit Uwe Schimon zu erzählen. Einen plausiblen Grund hierfür erkannte sie nicht, aber sie folgte ihrem Gefühl und schwieg.

„Was war heute Morgen?“, hakte Herbert nach.

„Stress“, antwortete sie ausweichend. „Ich war ziemlich spät dran und die U-Bahn fuhr schon an, als ich sie erreichte. Ich konnte aber noch einsteigen. - Du kannst den Tisch decken, ich bringe gleich das Abendessen.“

„Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte er und schaute argwöhnisch.

„Wie kommst du darauf?“

„Normalerweise hättest du dich längst umgedreht und mich geküsst, ich meine so richtig auf den Mund, mit Umarmung und so. Beschäftigt dich etwa noch immer der blöde Traum? Dem brauchst du keine Bedeutung beizumessen. Du glaubst doch auch nicht an Horoskope und ähnlichen Unsinn.“

Jetzt drehte sie sich zu ihm herum und erwiderte ernst: „Bei uns in der Praxis haben sich heute die Patienten die Klinke in die Hand gegeben. Wir kamen kaum zum Durchatmen. Ich bin ziemlich abgekämpft.“

„Da brauche ich mir für den heutigen Abend wohl keine allzu großen Hoffnungen machen, wie?“

Sie wusste, was er meinte, lächelte lahm und antwortete: „In zwei - drei Stunden bin ich sicherlich wieder fit. Ich denke, du kommst auf deine Rechnung.“

„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Er lachte. Seine Fröhlichkeit und sein Humor waren zwei der Gründe für ihre Liebe zu ihm. „Ich decke den Tisch.“

Er wandte sich ab ...

Gegen 22 Uhr gingen sie zu Bett. Den ganzen Abend über hatte sich immer wieder das Gesicht Uwe Schimons in Gabrieles Erinnerung geschlichen, sie sah ihn lächeln und ihr entging nicht der seltsame Ausdruck in seinen Augen, den sie nicht zu deuten vermochte. Zorn auf sich selbst wuchs in ihr, und sie begann sich zu fragen, was dieser Mensch an sich hatte, weil sie ihn nicht mehr aus ihrem Denken zu bannen vermochte. Es war, als hätte er sie hypnotisch beeinflusst. Den ganzen Abend über hatten sie und Herbert ferngesehen, sie hätte aber nicht sagen können, was sie sich überhaupt angeschaut hatten. Es war eine Folge von Bildern, die vor ihrem Blick abgelaufen war - sonst nichts.

Sie spürte Herberts Hand auf ihrer Brust und einen Moment lang hatte sie sogar das Empfinden, dass ihr diese Berührung unangenehm war; etwas in ihr schien zu versteifen.

Herbert rückte näher an sie heran und legte seinen Arm um sie, sie spürte die Wärme seines Körpers und roch seinen Atem. „Bist du fit?“, fragte er. „Ich habe dir drei Stunden lang Zeit gelassen.“

Im trüben Licht der Nachttischlampe sah ihr Gesicht starr, um nicht zu sagen verkrampft aus. Ihre Lippen waren zusammengepresst, ihre Nasenflügel vibrierten leicht. In ihr vermischten sie die verschiedensten Gefühle; Unruhe, Beklemmung, Verunsicherung - Angst. Sie vermochte nicht zu sagen, ob es nur ein Stimmungstief war, vielleicht eine psychische Labilität, oder ob es eine Ursache für diese Empfindungen gab, die sie gedanklich oder verstandesmäßig noch gar nicht erfasst hatte, vor der sie aber ihr Innerstes warnte.

Du darfst dir nichts anmerken lassen, sagte sie sich, drehte ihm das Gesicht zu, lächelte etwas gezwungen und erwiderte: „Du fragst doch sonst nicht so lange. Wenn du aber nicht bald aktiv wirst, dann schlafe ich ein.“

Er drückte seinen Oberkörper hoch, sein Gesicht war über ihr, sein Mund presste sich sogleich auf ihren und sie spürte seine Zunge in ihrer Mundhöhle. Sie machte mit und erwiderte seine Küsse, obwohl ihr nach Liebe ganz und gar nicht zumute war. Mit ihren Gedanken war sie ganz weit weg. Irgendwann drang er in sie ein, sie spürte ihn in sich, schloss die Augen und hörte ihn schneller atmen. Er konnte sie an diesem Abend einfach nicht mitreißen und sie ließ es über sich ergehen wie eine Pflichtübung.

Plötzlich lag er still. „Macht es dir denn keinen Spaß?“, fragte er keuchend. „Du liegst da wie - wie ...“

In dem Moment öffnete Gabriele die Augen, und ein spitzer Aufschrei entrang sich ihr, denn das Gesicht, in das sie schaute, war das von Uwe Schimon. Aber es sah verändert aus; die Glätte seiner Züge schien zerbrochen zu sein, der Mund war verzerrt und in den Mundwinkeln hatte sich ein geradezu brutaler Zug eingenistet, die Augen waren blutunterlaufen und glitzerten wie Glasstücke. Gabriele las in ihnen nur Boshaftigkeit, nicht unterdrückte Gier und - Heimtücke. „O mein Gott!“, keuchte sie und sie konnte selbst nicht sagen, woher sie plötzlich die Kraft nahm. Sie schleuderte den Mann auf ihr zur Seite und sprang aus dem Bett, stand geduckt und mit flackernden Augen da, jeder Zug in ihrem bleichen Gesicht verriet Rastlosigkeit, und sie vermittelte den Eindruck, im nächsten Moment die Flucht ergreifen zu wollen.

„Was ist denn los? Was ist denn in dich gefahren?“

Es war Herberts Stimme, sie klang ungeduldig und fast ein wenig ärgerlich. Gabriele schaute ihn an wie eine Erwachende, strich sich mit fahriger Geste über die Augen, als wollte sie etwas wegwischen, und jetzt sah sie scharf und klar das bestürzte Gesicht ihres Verlobten, der rücklings auf seinem Bett lag und sie mit einer Mischung aus Betroffenheit, Unsicherheit und Verärgerung musterte.

„Ich - bitte, Herbert, es - es tut mir leid. Ich - ich weiß selbst nicht ...“ Sie setzte sich auf die Bettkante und schlug beide Hände vor das Gesicht, schluchzte trocken und versuchte sich gedanklich zu sammeln.

Herbert setzte sich neben sie, betrachtete sie sorgenvoll von der Seite, schwieg einige Zeit und sagte schließlich: „Etwas stimmt nicht mehr, und zwar seit du in der vergangenen Nacht den dämlichen Traum hattest. Hast du Angst, dass sich erfüllen könnte, was du geträumt hast?“

„Der Mann eben, dem ich ins Gesicht geschaut habe - das warst nicht du. Es war das Gesicht eines Mannes, mit dem ich heute Morgen in der U-Bahn-Station zusammengeprallt bin. Und der Gesichtsausdruck ...“ Gabriele ließ die Hände sinken und starrte versonnen auf den Fußboden. „Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist“, murmelte sie nach einer Weile mit brüchiger Stimme. „Vielleicht verliere ich langsam aber sicher den Verstand. Dieser Mann ...“

Herberts Brauen hatten sich düster zusammengeschoben, ein Schatten schien sich in sein Gesicht gelegt zu haben, über seiner Nasenwurzel standen zwei senkrechte Falten. „Der Eindruck, den du von dem Kerl gewonnen hast, muss ja ziemlich nachhaltig gewesen sein“, knurrte er und spürte in sich die heiße Flamme der Eifersucht.

Gabriele schniefte, räusperte sich den Hals frei, und dann begann sie mit stockender Stimme zu erzählen. Herbert hörte schweigend zu, schließlich endete Gabriele mit den Worten: „Seine letzten Worte, ehe ich aus dem Taxi stieg, waren: ‚Es war sicher eine Fügung des Schicksals, die uns heute Morgen aufeinandertreffen ließ. Und - man sieht sich immer zweimal im Leben. Bis zum nächsten Mal also, meine Liebe.’ Ich habe mir nichts dabei gedacht, habe mich nur noch einmal bei ihm bedankt, dann bin ich in das Gebäude gegangen, in dem die Praxis untergebracht ist. Ich habe auch versucht, nicht mehr an den Vorfall zu denken, aber der Gedanke an diesen Uwe Schimon drängte sich immer wieder in mein Bewusstsein, und eben ...“

Sie atmete tief durch, als würde etwas ihre Brust zusammenschnüren und ihr Herz einengen.

„Wer ist dieser Kerl?“, brach es grimmig über Herberts Lippen.

„Er heißt – wie bereits erwähnt - Uwe Schimon, ist selbständiger Rechtsanwalt und seine Kanzlei liegt ganz in der Nähe unserer Wohnung. Er hat mir eine Visitenkarte gegeben. - Was meinst du, Schatz: Ist es Zufall, dass ich mit ihm zusammengestoßen bin? Nach dem seltsamen Traum in der Nacht zuvor ...“

„Natürlich war es Zufall“,...

Erscheint lt. Verlag 10.8.2023
Verlagsort Lengerich
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
ISBN-10 3-7452-3258-5 / 3745232585
ISBN-13 978-3-7452-3258-5 / 9783745232585
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