Kater Brown und der mörderische Pinguin (eBook)
177 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4306-8 (ISBN)
Als Kater Brown sein Frauchen Alexandra Berger frühmorgens zu einem Pub führt, schwant Alex nichts Gutes. Und sie liegt richtig: Jemand hat den Wirt erschossen. Seine Leiche liegt mitten im Schankraum. Dort hängt auch eine Überwachungskamera. Der Mord sollte sich also leicht aufklären lassen. Doch als Alex und DCI Lassiter sich das Video ansehen, trauen sie ihren Augen nicht: Ein Pinguin betritt den Pub, erschießt eiskalt den Wirt und watschelt wieder davon. Was wie ein schlechter Scherz klingt, stellt Alex und Kater Brown vor ein großes Rätsel. Denn ein echter Pinguin wird's wohl nicht gewesen sein - oder doch?
»Kater Brown und der mörderische Pinguin« ist der zwölfte Band der erfolgreichen Katzenkrimi-Reihe mit Setting in Südengland!
Die Serie:
Kater Brown, der Kater mit der Spürnase, merkt schnell, wenn etwas faul ist - aber die Menschen verstehen seine Hinweise einfach nicht! Bis auf Alexandra Berger. Seit sie gemeinsam ihren ersten Mordfall aufgeklärt haben, weicht der Kater der Reisejournalistin nicht mehr von der Seite. Für Alexandras Reportagen vom schönen Landleben kommen sie viel herum - und stellen fest, dass das Verbrechen auch in der größten Idylle zu Hause ist. Humorvoll und spannend erzählt entlarvt das Ermittlerduo scheinbar harmlose Todesfälle und macht sich auf die Suche nach dem Mörder.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Ralph Sander, Jahrgang 1963, arbeitet seit vielen Jahren freiberuflich als Übersetzer und Autor sowie als Redakteur. Unter diversen Pseudonymen sind von ihm etliche erfolgreiche Krimis erschienen. Nachdem er bereits als Catherine Ashley Morgan eine Reihe von fiktiven samtpfotigen Helden für seine Krimis erschaffen hat, entstand mit Kater Brown zum ersten Mal eine Figur nach einem realen Vorbild: dem Sanderschen Familienkater Paulchen Panther.</p>
Kapitel 1
So gut wie jeden Sonntag unternahm Alexandra Berger einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Klippe, die um die Bucht von Greyman's Hollow herum verlief und zu beiden Seiten der Ortschaft unmittelbar ans Wasser angrenzte, bis irgendwann das nächste Fischerdorf erreicht war.
Die Sonne stand noch nicht lange am Himmel, und noch ließ sich nicht abschätzen, wie heiß es im Lauf des Tages werden würde. Aber solange vom Meer her eine sanfte, nach Salz schmeckende Brise an Land wehte, die das Kreischen der Möwen mit sich trug, war so gut wie jede Temperatur auszuhalten. Auf genau diese Brise war Verlass, auch wenn sie manchmal die unangenehme Angewohnheit hatte, zu einem ausgewachsenen Sturm zu werden, der zusammen mit kräftigen Regenschauern fast jeden im Dorf davon überzeugte, dass es besser war, im Haus zu bleiben.
Der Sonntag war der einzige Tag in der Woche, an dem Alexandra nicht schon um sieben Uhr in ihrem Buchladen sein musste, um die in der Nacht angelieferten Zeitungen und Zeitschriften auszupacken, mit den Lieferscheinen abzugleichen und dann in die Regale einzusortieren. Die meiste Zeit des Jahres konnte der Buchladen am Sonntag geschlossen bleiben, doch jetzt im Juli herrschte Hochsaison, und in Greyman's Hollow wimmelte es von Touristen, für die am Sonntag geöffnete Geschäfte eine Selbstverständlichkeit waren.
Glücklicherweise ließen die Touristen den Sonntag in aller Ruhe angehen, sodass vor zehn Uhr praktisch niemand versuchte, eine Illustrierte oder ein Rätselheft zu kaufen. Ihre Freundin und Geschäftspartnerin Janice Kershaw war kurz vor Beginn der Sommersaison noch auf die Idee gekommen, das Angebot um Ansichtskarten zu erweitern. Alexandra war davon zunächst nicht so recht überzeugt gewesen, weil das Kartenschreiben eigentlich eine allmählich aussterbende Beschäftigung war. Schließlich war es einfacher und schneller und auch preisgünstiger, allen Freunden eine Handvoll Selfies zu schicken, auf denen man sich mitten im Geschehen am Strand oder in einem Lokal präsentieren konnte. Allerdings hatte Janice nicht an die üblichen Ansichtskarten gedacht, sondern an solche, auf denen Greyman's Hollow in den Fünfzigern und Sechziger zu sehen war – also zu einer Zeit, als es noch zum Pflichtprogramm gehört hatte, Karten an alle wichtigen Verwandten, Freunde, Nachbarn und Kollegen zu schicken.
Ein entfernter Verwandter von Janice, der als Fotograf sein Geld verdient hatte, war Anfang des Jahres im Alter von hundertdrei Jahren verstorben und hatte ihr die Negative seiner gesamten Fotos hinterlassen – und damit auch das Recht, diese Fotos kommerziell zu nutzen. Nachdem sie zunächst nur fünf Motive ausgewählt hatten und je zehn Karten hatten drucken lassen, mussten sie noch am gleichen Tag bei der Druckerei nachbestellen, da alle Karten noch vor Mittag verkauft worden waren.
Es war schön, dass die Buchhandlung so gut lief, und Alexandra hatte es bis jetzt nicht bereut, dass sie auf das Angebot des Scheichs Sadi al Faruq eingegangen war, von ihm als Hüterin von Kater Brown eingestellt zu werden, da der Kater ihm das Leben gerettet hatte. Zwar hatte es für sie auch bedeutet, ihr altes Zuhause zurückzulassen und ihren Beruf als Reisejournalistin aufzugeben, aber vor allem Letzteres war ihr nicht schwergefallen. Es war Zeit für eine Veränderung gewesen, und der Umzug nach Greyman's Hollow war die perfekte Gelegenheit dafür gewesen.
Keine Veränderung hatte es dagegen bei ihrem Kater gegeben, denn Kater Brown besaß nach wie vor diese ganz besondere und unerklärliche Gabe, Alexandra zu Orten zu führen, an denen sich ein Verbrechen ereignet hatte.
Diese spezielle Fähigkeit war auch der Grund, warum dieser eigentlich ganz normale Sonntag etwas Beunruhigendes an sich hatte, denn er entsprach gar nicht der üblichen Routine. Die bestand darin, dass Alexandra diesen Spaziergang allein unternahm, doch aus einem unerfindlichen Grund hatten Kater Brown und seine Gefährtin Rasputina heute entschieden, nicht auszuschlafen, sondern früh aufzuwachen, um Alexandra zu begleiten.
Insgeheim rechnete sie deshalb damit, jeden Moment über eine Leiche zu stolpern oder ein blutverschmiertes Messer zu entdecken. Aber der große schwarze Kater mit dem weißen Kragen und die getigerte grau-braune Katze gingen gemächlich Seite an Seite ein paar Meter voraus und folgten dabei dem Trampelpfad auf der Klippe, der über die Jahre hinweg von Wanderern geschaffen worden war, die lange vor Alexandra hier unterwegs gewesen waren. Einige Meter rechts von ihr fiel eine Felswand steil in die Bucht ab, zu ihrer Linken erstreckte sich eine weitläufige Wiese, die mit einem unscheinbaren, aber stabilen Drahtzaun abgeteilt war. Danach zu urteilen, wie hoch das Gras inzwischen gewachsen war, würde in nächster Zeit sicher wieder Schäfer Thompson mit seiner Herde natürlicher Rasenmäher herkommen.
Die beiden Katzen trotteten stur weiter und sahen weder nach rechts noch nach links, sie blieben auch nicht stehen, um Alexandra auf irgendetwas Verdächtiges hinzuweisen.
Ohne sich umzudrehen, schienen die beiden ganz genau zu wissen, wie weit Alexandra entfernt war, da sie immer einen gleich bleibenden Abstand einhielten. Als sie kurz stehen blieb und sich zum Meer hin umdrehte, hielten auch die beiden Katzen prompt an, als hätte sie sie dazu aufgefordert.
Von hier oben hatte man freie Sicht auf das Dorf in der Bucht und auf das Meer, das sich dahinter bis zum Horizont erstreckte. In den Straßen und Gassen war noch alles ruhig, lediglich in den Cafés und Restaurants an der Strandpromenade herrschte schon reges Treiben. Kühltransporter parkten an den Zugängen zur Promenade, um die Gastronomie mit frischen Lebensmitteln zu versorgen, während Mitarbeiter der Lokale damit beschäftigt waren, Tische und Stühle nach draußen zu tragen, damit die Gäste ihren Cappuccino oder ihren gegrillten Fisch unter freiem Himmel genießen konnten.
Plötzlich hörte sie Kater Brown energisch miauen. Er und Rasputina hatten sich hingesetzt, weil ihnen die Wartezeit zu lange geworden war, und jetzt machte der Kater auch noch lautstark darauf aufmerksam, dass sie aufhören solle, eine Aussicht zu bewundern, die morgen auch noch da sein würde.
»Warum so ungeduldig?«, fragte sie, obwohl ihr klar war, dass sie darauf keine oder zumindest keine verständliche Antwort erhalten würde. Und tatsächlich kam von Kater Brown eine Erwiderung in einer tieferen Tonlage, die man bei einem Menschen wohl als genervt gedeutet hätte. Niemand vermochte zu sagen, ob das in irgendeiner Weise auf Tiere übertragbar war, doch aus der Situation heraus konnte man es durchaus so interpretieren. Hinzu kam, dass beide Katzen gleich darauf aufstanden und weitergingen, als wollten sie sie zu irgendeinem Ort führen, der nur zufällig auf der Strecke lag, die sie sonst allein entlangspazierte.
Von einem wachsenden Unbehagen erfasst, folgte sie dem ungleichen Paar, das auf einmal schneller zu laufen schien. Sie sah sich um, es war aber so wie an den meisten Sonntagen um diese Uhrzeit niemand auf diesem Weg unterwegs. Das würde sich erst nach Mittag ändern, wenn die Touristen nach dem Essen einen Spaziergang unternahmen. Dann ging es hier oben manchmal ziemlich eng zu, aber offenbar war trotzdem noch nie ein Unglück passiert. Niemand im Dorf wusste etwas von einem Sturz in die Bucht oder etwas Ähnlichem, was dafür sprach, dass auch nie etwas vorgefallen war.
»Vielleicht stürzt da jede Woche jemand runter, und die Leute verschweigen es nur, damit die Touristen nicht wegbleiben«, hatte Janice einmal in übertrieben verschwörerischem Tonfall geantwortet, als Alexandra auf das Thema zu sprechen gekommen war. Daraufhin hatten sie sich einen Moment lang angesehen, dann den Kopf geschüttelt und weiterhin das geglaubt, was man sich im Dorf erzählte.
In einiger Entfernung war die Stelle zu sehen, an der die Klippe von der recht steilen Straße zerschnitten wurde, die aus dem Dorf hinausführte. Dort hatte man schon vor langer Zeit ein kunstvoll verziertes, gusseisernes Geländer montiert, damit niemand bei schlechten Sichtverhältnissen in sein Verderben laufen konnte. Der Weg machte zwar schon etliche Meter zuvor einen Knick nach links, und vor dem Geländer hatte man dichte Büsche gepflanzt, die jeden noch so unachtsamen Wanderer aufhalten würden, dennoch gab es immer wieder Zeitgenossen, die Hindernisse grundsätzlich für etwas hielten, das überwunden werden musste – selbst wenn dahinter ein todbringender Abgrund lauerte.
O Gott, das fehlte noch, dass die Katzen sie zu jemandem führen wollten, der da vorne in die Tiefe gestürzt war. Falls da noch niemand entlanggefahren war, was an einem Sonntagmorgen durchaus der Fall sein könnte, dann wäre ein Toter oder Schwerverletzter auch noch niemandem aufgefallen.
Alexandra rechnete bereits mit dem Schlimmsten, doch als die Katzen sich der Stelle näherten, bogen sie beide links ab und folgten weiter dem Trampelpfad.
Erleichtert atmete Alexandra auf, doch als sie dann selbst um diese Ecke bog, fiel ihr Blick auf die alte Bushaltestelle. Die Konstruktion war stabil genug, um seit Jahrzehnten allen Windstärken und auch der salzigen Luft zu trotzen, was vermutlich auch der Grund dafür war, dass das Wartehäuschen nicht abgerissen worden war....
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2024 |
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Reihe/Serie | Ein Kater-Brown-Krimi | Ein Kater-Brown-Krimi |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
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ISBN-10 | 3-7517-4306-5 / 3751743065 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4306-8 / 9783751743068 |
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