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Dein Tod ist mein Leben (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
257 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-6082-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dein Tod ist mein Leben -  Ole R. Börgdahl
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Mord! Die Indizien sprechen gegen ihn. Für Kommissar Brehme ist es daher nur noch eine Frage der Zeit, bis Georg Ullmann gesteht. Flucht ist die einzige Möglichkeit, seine Unschuld zu beweisen. Dabei stößt Georg auf die Spur des Mörders, der zwei weitere Opfer ins Visier genommen hat. Georg hat nur eine Chance, er muss die Morde verhindern und sich auf diese Weise rehabilitieren. Beim ersten Opfer gelingt es ihm nicht, er kommt zu spät. Dann aber rettet er einer jungen Anwältin das Leben. Und sie liefert ihm auch gleich das Motiv des Auftragskillers. Jetzt wollen sie den Mörder und die Hintermänner gemeinsam stellen.

Ole Roelof Börgdahl wurde am 23.05.1971 in Skellefteå, Schweden, geboren. Er wuchs in Skellefteå, Malmö und Lübeck auf. Das Lesen ist für Ole R. Börgdahl ein wichtiges Element des Schreibens. 'Ich habe keine Lieblingsbücher, ich kann aber Bücher nennen, die mich beeindruckt haben. Hierzu gehört der Zyklus Rougon-Macquart von Émile Zola und Suite Francaise von Irène Némirovsky. Bei Zola gefällt mir die reiche Sprache, bei Suite Francaise hat mich das Schicksal von Irène Némirovsky bewegt.'

Ole Roelof Börgdahl wurde am 23.05.1971 in Skellefteå, Schweden, geboren. Er wuchs in Skellefteå, Malmö und Lübeck auf. Das Lesen ist für Ole R. Börgdahl ein wichtiges Element des Schreibens. "Ich habe keine Lieblingsbücher, ich kann aber Bücher nennen, die mich beeindruckt haben. Hierzu gehört der Zyklus Rougon-Macquart von Émile Zola und Suite Francaise von Irène Némirovsky. Bei Zola gefällt mir die reiche Sprache, bei Suite Francaise hat mich das Schicksal von Irène Némirovsky bewegt."

Eins







In der Leistengegend verspürte er immer noch einen Schmerz. Es zog sich hinunter bis ins rechte Knie. Er hatte noch nie zuvor Bekanntschaft mit einem Taser gemacht und konnte auch für die Zukunft darauf verzichten. Er griff nach dem Glas Wasser, das vor ihm stand. In der Bewegung hielt er inne.

»Hallo, Hallo Herr Ullmann, sind sie noch bei mir?«

Er hatte den Namen des Kommissars vergessen, wenn es überhaupt ein Kommissar war, obwohl, der Mann trug keine Uniform, wie der andere Polizist. Sie hatten den Kommissar aus Berlin kommen lassen. Brehme, er hieß Brehme, jetzt erinnerte sich Ullmann wieder, Brehme wie der Fußballer. Und der Wachtmeister hieß Lange.

»Ja, trinken Sie erst einmal, Herr Ullmann.«

»Danke!« Er nahm das Glas, trank es in einem Zug leer.

»Soll ich nachschenken?«

Ullmann schüttelte den Kopf. Brehme schenkte trotzdem nach.

»Wenn Sie noch etwas Zeit brauchen, fasse ich inzwischen einmal zusammen.« Kommissar Brehme räusperte sich. »Sie heißen Georg Ullmann, Dr. Georg Ullmann. Sie sind selbständig, IT-Berater, ledig, geboren am 18. Februar 1980 in Berlin. Ihren Jagdschein besitzen Sie seit siebzehn Jahren.« Der Kommissar zog das Dokument aus der Mappe, die vor ihm lag. »Was sagten Sie, wo ist Ihr Personalausweis, denn mit dem hier kommen Sie bei uns nicht weit.«

»Den habe ich wohl zu Hause gelassen«, er überlegte. »Ja, der liegt auf meinem Schreibtisch im Arbeitszimmer.«

»Egal, wir haben Ihre Daten überprüft, allerdings müssen wir Ihren Personalausweis einziehen, solange Sie sich in Gewahrsam der Polizei befinden.« Der Kommissar räusperte sich erneut. »Kommen wir also zu den heutigen Geschehnissen.«

»Was wollen Sie wissen?«

»Alles, wie begann für Sie der heutige Tag?«

»Ich bin etwa um neun, nein, nach halb zehn im Gasthaus Zum Bären in Nauen angekommen. Der Frühschoppen war schon gut besucht. Ich war der Letzte, die anderen haben schon auf mich gewartet.«

»Zum Bären? Hat das was mit dem Berliner Bären zu tun?«, fragte Brehme in Richtung Wachtmeister Lange.

Der zögerte, schüttelte dann den Kopf. »So etwas weiß ich doch nicht.«

»Das Gasthaus ist schon sehr alt«, hatte Ullmann die Erklärung. »Da hat mal vor zweihundert Jahren ein Schwede im Grunewald einen entlaufenen Zirkusbären geschossen. Das Fleisch hat er den Armen gestiftet. Das Festmahl soll wohl in eben diesem Gasthaus stattgefunden haben, seither heißt es Zum Bären. Der Schwede hieß laut einer Tafel im Schankraum Falk Marten Hanson, ein Offizier, der mit der schwedischen Armee gegen Napoléon gekämpft hat.«

»Was Sie nicht alles wissen, ein Schwede. Na, dann haben wir das ja geklärt, hätte ich bloß nicht gefragt.« Brehme räusperte sich. »Zurück zum Thema. Wie viele Leute waren da, also im Gasthaus?«

»Nur unsere Gruppe, acht Kameraden. Ja und der Wirt, eine Kellnerin und noch jemand hinter dem Tresen.«

»Was war der Zweck dieses Frühschoppens?«

»Das ist so üblich vor einer Jagd, auch wenn es nur eine kleine Revierbegehung sein sollte.« Ullmann überlegte. »Die großen Jagden finden meist am Wochenende statt, von Freitagfrüh, bis Sonntagabend. Der Pächter im Bredower Forst hat aber Rückstand, vor allem Schwarzwild …«

»Schwarzwild, was ist das?« Brehme kannte sich tatsächlich nicht aus.

»Wildschweine«, antwortete Ullmann. »Brieselang und Nauen können ein Lied davon singen.«

»Was meinen Sie damit?«

»Der Bestand muss klein gehalten werden. Wir gehen auf Keiler und Überläufer. Bachen nehmen wir erst wieder im Herbst. Ich war schon dreimal dabei, in diesem Jahr, meine ich. Wir sind meistens zu viert oder zu sechst. Wir gehen in Zweiergruppen …«

»Moment, Moment, so weit sind wir noch nicht«, unterbrach ihn Kommissar Brehme. »Sie haben sich also im Gasthaus Zum Bären in Nauen getroffen. Und das spätere Opfer war ebenfalls unter den Anwesenden.«

»Wachold?« Ullmann nickte. »Herr Wachold war der einzige von Auswärts, er wohnt in Hamburg. Die anderen sind Kameraden aus der Gegend.«

»Dann kannten Sie Herrn Wachold, Herrn Klaus Wachold also schon vorher?«

»Ja!«

Kommissar Brehme schürzte die Lippen und notierte sich etwas in seinem blauen Ledereinband. Er räusperte sich, was wie eine nervöse Angewohnheit schien. »Bevor wir noch genauer dazu kommen, also zu Ihrer Bekanntschaft mit Herrn Wachold, sollten Sie mir den weiteren Ablauf des Tages beschreiben.«

»Der Frühschoppen ging bis zwölf …«

»Stopp! Was war der Sinn des Frühschoppens, einfach nur saufen?« Brehmes Stimme klang provokant.

»Wir trinken keinen Alkohol, nicht zu dieser Tageszeit und nicht vor einer Jagd. Wir haben die Revierzeiten und die Standorte eingeteilt. Sechs Kameraden sollten ab 13:00 Uhr im Brieselanger Wald auf die Pirsch gehen, Wachold und ich waren ab 16:00 Uhr im Bredower Forst eingeteilt.«

»Warum waren Sie mit Herrn Wachold eingeteilt?« Brehme notierte sich noch schnell etwas.

»Wachold wollte die spätere Pirsch und ich selbst hatte noch einen Termin in Potsdam. So sind wir zusammengekommen.«

»Und da passte es ja auch, dass Sie Herrn Wachold bereits kannten.«

»Das hatte damit nichts zu tun«, erwiderte Ullmann.

»Der Termin in Potsdam, haben Sie da einen Namen für mich, wir müssen das natürlich überprüfen.«

»Wenn Sie mir mein Handy zurückgeben, zeige ich es Ihnen, da habe ich alle Daten gespeichert, Namen und den Termin.«

Brehme schüttelte den Kopf. »Ihr Handy ist schon auf dem Weg nach Berlin. Das sind heute alles kleine Computer. Wir sichern die Daten, bevor Sie da etwas löschen können, also nichts für ungut. Bei wem waren Sie in Potsdam?«

Ullmann schluckte. »Sanitätshaus Seeger, Heinrich Seeger, Charlottenstraße 17. Ich war von viertel vor eins bis zehn nach drei bei Herrn Seeger.«

»Und das kann Herr Seeger bezeugen?«, fragte Brehme und notierte sich die Angaben.

»Herr Seeger, sein Sohn und ein mir unbekannter Pizzabote. Da ich am Nachmittag wieder zur Jagd zurück sein wollte, hat uns Herr Seeger Pizza bestellt.«

»Das war Ihr Mittagessen und was haben Sie für Herrn Seeger gearbeitet?«

»Das Sanitätshaus Seeger betreibt sieben Filialen in und um Berlin. Ich habe ihnen ein neues Kassensystem verkauft und individuell konfiguriert. Ich musste noch ein paar Einstellungen anpassen.«

»Individuell konfiguriert, Einstellungen anpassen«, wiederholte Brehme. »Das sind so IT-Begriffe, was?«

»Ja, IT-Begriffe, wenn Sie so wollen.« Ullmann trank noch einen Schluck Wasser.

»Sie waren also bis zehn nach drei in Potsdam, sind dann zurück hierher. Wissen Sie, was Herr Wachold in der Zwischenzeit gemacht hat?«

»Er wollte sich hinlegen. Er war sehr früh aus Hamburg aufgebrochen. Ich glaube er hatte sich im Bären ein Zimmer genommen.«

»Und dann haben Sie ihn vom Gasthaus abgeholt?«, fragte Brehme.

Ullmann schüttelte den Kopf. »Wir hatten uns am Hochsitz verabredet.«

»Das verstehe ich nicht, ich dachte Herr Wachold kannte sich im Revier nicht aus, warum wollte er dann allein gehen? Wäre es nicht einfacher gewesen, ihn abzuholen und gemeinsam …«

Ullmann schüttelte noch einmal den Kopf. »Nein, so war es aber nicht. Wir haben uns am Hochsitz verabredet und ich habe Wachold auch niemals angeboten, ihn abzuholen. Es stimmt, er kannte sich im Revier nicht aus, aber der Weg zum Hochsitz ist einfach zu finden. Ich habe hier geparkt, an der Oberförsterei. Wachold wird bis zum Gestüt gefahren und von Westen in den Bredower Forst gegangen sein. Das sind fünfhundert Meter bis zum Hochsitz. Ich bin aus der anderen Richtung gekommen und dann …«

»Am Gestüt geparkt?«, wiederholte Brehme und wandte sich an Wachtmeister Lange. »Gibt es hier ein Gestüt?«

Der Wachtmeister überlegte. »Ja!«, sagte er dann.

»Da muss jemand nach Wacholds Wagen sehen, ob der dort steht.«

Brehme wandte sich wieder an Ullmann. »Wissen Sie, was Herr Wachold für einen Wagen gefahren ist?«

»Er hat einen silbernen Audi RS8.«

»Woher wissen Sie das?«

»Am Gasthaus Zum Bären stand ein solcher Audi mit Hamburger Kennzeichen.«

Brehme nickte. »Also, lassen Sie nach einem silbernen Audi suchen«, sagte er in Langes Richtung. Dann überlegte er. »Gut, Sie haben also hier an der Oberförsterei geparkt. Der schwarze Mercedeskombi, ist das Ihrer, ist das ein AMG?«

»Ja, ein C43, ein kleiner AMG, also mit dem kleineren Motor.«

»Aber immer noch ganz schön flott, was?«

»Ich kann nicht klagen.«

Dies schien das Stichwort für Wachtmeister Lange gewesen zu sein. Er kramte in den Taschen seiner Uniform und legte Ullmanns Autoschlüssel auf den Tisch. An dem Bund befanden sich weitere Schlüssel. Ullmann stierte einige Sekunden auf das Schlüsselbund und die danebenliegende Brieftasche.

Brehme lächelte. »Sie haben geparkt und ihr Jagdgewehr aus dem Kofferraum geholt.«

Brehme erhob sich. Er ging in eine Ecke des Raumes zu einem Sideboard, auf dem Ullmanns Gewehr abgelegt war. Die Waffe steckte vollständig in einem länglichen, durchsichtigen Spurensicherungsbeutel, der sorgfältig beschriftet war. In einer Plastikschale daneben befanden sich vier Patronen und zwei Hülsen, getrennt verpackt in kleineren, ebenfalls beschrifteten Spurensicherungsbeuteln.

»Was ist das für eine Waffe?«

»Das ist eine Repetierbüchse der Firma Blaser aus Isny im Allgäu. Es handelt sich um das Modell R93 mit einem Zeiss Victory...

Erscheint lt. Verlag 20.7.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Thriller
ISBN-10 3-7565-6082-1 / 3756560821
ISBN-13 978-3-7565-6082-0 / 9783756560820
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