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Mörderisches Somerset - Tod in Pemberley (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
202 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1570-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mörderisches Somerset - Tod in Pemberley -  Dorothea Stiller
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Folge 4: Der Jane-Austen-Fanclub organisiert einen großen Ball - und June ist eingeladen! Zu ihrer großen Überraschung ist unter den Gästen auch ein alter Bekannter: Detective Sergeant Darcy. Zwischen June und dem attraktiven Polizisten knistert es ... doch dann geschieht etwas Schreckliches: Die Sponsorin der Veranstaltung bricht plötzlich zusammen und stirbt - offenbar an einer allergischen Reaktion. Schnell stellt sich heraus, dass Darcys Schwester Elizabeth der jungen Frau einen Streich spielen wollte... Aber ist sie wirklich für ihren Tod verantwortlich?

Detective Darcy wird wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen. Aber er glaubt fest an die Unschuld seiner Schwester und bittet June und Pomona um Hilfe. Das ungewöhnliche Ermittlerteam begibt sich auf die Suche ...
Über die Serie: Traumhafte Gärten, eine wunderschöne Landschaft und mystische Orte - dafür steht die Grafschaft Somerset. Als die junge Londonerin June das Cottage und den Buchladen ihrer Tante erbt, beschließt sie, dort neu anzufangen. Doch auch in der südenglischen Idylle gibt es dunkle Schatten und Verbrechen ... Wie gut, dass ihr die quirlige Pomona mit ihrem Hang zu Tarot und Esoterik und der sympathische Antiquar Mr. Whalley bei ihren Ermittlungen zur Seite stehen. Und dann gibt es da den attraktiven Detective Sergeant Sean Darcy, der bei der Verbrecherjagd auch noch ein Wörtchen mitzureden hat ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>In Westfalen zu einer Zeit geboren, als Twix noch Raider hieß, in Fernseh-Talkshows noch geraucht wurde und Frauen noch die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um zu arbeiten, entdeckte <strong>Dorothea Stiller</strong> schon früh ihre Liebe zu guten Büchern. Auf in Schulhefte gekritzelte Machwerke folgten Kurzgeschichten und schließlich ihr erster Roman. Die Autorin schreibt zeitgenössische Liebesromane, Historische Romane, Krimis und Jugendbücher für Mädchen.</p>

1. Kapitel


Etwa drei Monate zuvor …

»Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass ein alleinstehender Mann im Besitz eines hübschen Vermögens angeblich nichts dringender braucht als eine Frau«, las Pomona und legte das Buch kopfschüttelnd zurück auf den Büchertisch. »Ich weiß wirklich nicht, warum Frauen sich heutzutage noch für Jane Austen begeistern können. Also ich bin heilfroh, nicht in einer Zeit zu leben, in der unsereins so wenig Rechte hatte. Es erstaunt mich, wie viele unserer Geschlechtsgenossinnen trotz Bildung und Emanzipation auf dieses Austen-Zeug abfahren und eine Zeit romantisieren, in der wir kein Wahlrecht und in der Regel kein eigenes Vermögen hatten.«

»Ich glaube nicht, dass die Leserinnen sich tatsächlich in diese Zeit zurückwünschen«, wandte June ein. »Allerdings ist es eine faszinierende Epoche. Ich glaube, die Leserinnen begeistert vor allem Jane Austens Witz und ihre Art, Personen zu charakterisieren.«

»Das stimmt«, hörte sie plötzlich jemanden sagen und wandte sich um. Eine etwas rundliche Frau mit schulterlangen braunen Haaren hatte an einem der Büchertische hinter ihnen gestanden und drehte sich nun zu ihnen um. »Entschuldigung, dass ich mich in Ihr Gespräch einmische, aber ich konnte nicht anders als zuzuhören. Ich kann das nur bestätigen. Austen nimmt ihre Zeitgenossen mit scharfem Blick aufs Korn, und es steckt auch viel Sozialkritik zwischen den Zeilen. Sie war keine Revolutionärin, aber auf ihre eigene zurückhaltende Weise war sie für die damalige Zeit eine emanzipierte Frau. Allein der Akt, Romane zu schreiben und zu veröffentlichen, war doch im Grunde schon unerhört.«

June lächelte. »Na, da sind wir anscheinend an eine richtige Expertin geraten. Haben Sie beruflich mit Literatur zu tun?«

Die Kundin winkte ab. »Nein, nein, nur privat. Meine Freundin Elizabeth und ich leiten einen Jane-Austen-Lesezirkel.«

»Ach, das klingt ja toll«, meinte June. »Und Sie lesen ausschließlich Jane Austen?«

»Hauptsächlich. Wir lesen aber auch anderes aus der Epoche und moderne Romane, in denen es um Austen geht.« Sie wandte sich an Mona. »Und Sie haben natürlich vollkommen recht. Gerade als Frauen können wir froh sein, nicht in dieser Zeit zu leben. Trotzdem spricht das ganze Drumherum die moderne Leserschaft an: die Kleider, die Bälle, die Manieren. Unsere Welt ist kompliziert, und überall sieht man Gewalt und menschliche Abgründe. Das erzeugt eine gewisse Sehnsucht nach einer einfacheren, vielleicht besseren Welt ohne Mord und Totschlag. Es ist ein klitzekleines bisschen Realitätsflucht.«

Mona zuckte mit den Schultern. »Gut, das kann ich zumindest teilweise nachvollziehen. Persönlich würde ich aber eher einen Lesekreis gründen, der sich mit Simone de Beauvoir beschäftigt oder Margaret Atwood. Oder wenn es schon historisch sein muss, dann wenigstens Mary Wollstonecraft.«

»Ob Sie es glauben oder nicht, da würde ich auch mitmachen«, entgegnete die Frau mit einem Lachen. »Aber im Augenblick haben wir genug Probleme, einen geeigneten Raum für unseren Lesekreis zu finden. Wir haben uns sonst einmal im Monat im Gemeindezentrum in Foxdale getroffen, aber da gibt es gerade einen größeren Umbau, und eine neue Heizungsanlage bekommen wir auch. Das kann dauern.«

»Vielleicht könnten Sie sich ja bei uns in Sheila’s Book Nook treffen«, schlug June vor. »Wir sind derzeit dabei, im Buchladen regelmäßige Lesungen, Kurse und Workshops zu organisieren. Und passenderweise haben wir gerade Jane-Austen-Aktionswochen.« Sie deutete auf den Aktionstisch, den sie zuvor dekoriert hatten. Verschiedene Ausgaben von Austens Romanen, hübsche Metalldosen mit Teegebäck, Seifen und Schmuck sowie andere Austen-Memorabilia waren dort drapiert, und an der Wand prangte ein Poster mit dem Konterfei der berühmten Schriftstellerin.

»Das klingt ja großartig!«, rief die Frau, warf dann aber einen skeptischen Blick auf den hinteren Bereich des Buchladens, der mit seinen engen Reihen vollgepackter, deckenhoher Regale etwas Höhlenartiges hatte. »Aber ist denn hier überhaupt Platz?«

»Oh ja«, sagte Pomona. »Im Obergeschoss haben wir noch einen Raum mit einer gemütlichen Sitzecke. Wie viele Mitglieder hat denn Ihr Lesekreis?«

»Insgesamt sind wir neun, wenn alle kommen«, erwiderte die Frau.

»Für neun Personen ist oben auf jeden Fall Platz. Wir müssten die Klappstühle aus dem Lager holen, aber das ist ja kein Problem«, meinte Pomona.

»Ich habe im Schuppen gerade noch Gartenstuhlauflagen von meiner Großmutter gefunden«, fiel June ein. »Die kann ich waschen und mitbringen, dann sind die Stühle auch für längeres Sitzen bequem genug. Cremeweiß mit einem Millefleur-Muster, das hat ebenfalls etwas Nostalgisches.«

»Das klingt ja fantastisch.« Die Frau strahlte. »Das muss ich gleich Elizabeth erzählen. Ich bin übrigens Venetia. Venetia Robinson.«

»Juniper Morgan, aber die meisten nennen mich June. Und unser Jane-Austen-Grinch da drüben heißt Pomona Quimby.«

Mona lachte. »Du bist ganz schön frech geworden, weißt du das eigentlich? Als du hierher gezogen bist, warst du so brav und zurückhaltend.«

»Das muss an dem schlechten Einfluss liegen, mit dem ich mich umgebe«, konterte June und grinste.

»Dürfte ich mir den Raum oben vielleicht einmal ansehen?«, fragte Venetia.

»Aber selbstverständlich, folgen Sie mir einfach unauffällig.« June winkte Venetia, ihr zu folgen. »Pomona, übernimmst du hier so lange?«

»Wird gemacht!«

June führte Venetia aus dem hellen Eingangsbereich des Ladens, in dem es neben Bücherregalen einige Verkaufstische gab. Darauf lagen neben Geschenkbüchern, Touristischem über Glastonbury und Umgebung auch Tarotkarten, Kristalle und Pendel. Das war Pomonas Metier, die ihren Hang zur Esoterik mit Junes verstorbener Tante Sheila, der Namensgeberin des kleinen Buchladens in der Northload Street, teilte.

Sie durchquerten den etwas düsteren, engen Teil des Ladens mit seinen knarzenden Holzdielen und gelangten zu dem Treppenaufgang in der hinteren Ecke.

»Wissen Sie, dass ich jetzt schon so oft in diesem Buchladen war und nie gesehen habe, dass es hier einen Aufgang gibt?«, sagte Venetia.

»Ja, ich weiß, es ist hier etwas unübersichtlich. Ich habe den Laden von meiner Tante geerbt, und die war eine Virtuosin des geordneten Chaos.« June lachte. »Ich möchte hier in der nächsten Zeit einiges verändern und modernisieren, aber auf keinen Fall den Charakter des Ladens zerstören.«

»O ja! Das dürfen Sie wirklich nicht. Der Laden ist toll, so herrlich altmodisch. Und ich liebe die Katzen! Ich freue mich immer, wenn ich vorbeigehe und eine von den beiden im Schaufenster liegen sehe.«

»Meistens ist das Ozzy, unser Dickerchen«, erklärte June. »Das ist sein Stammplatz. Macavity sitzt lieber oben am Fenster und überblickt die Lage.«

Der Raum im Obergeschoss war June definitiv der liebste. Hier hatte sie sich schon in der Schulzeit gern vergraben und gelesen. Ein großes bequemes Sofa, für das Pomona eigens zwei kunterbunte Plaids gehäkelt hatte, verbreitete Behaglichkeit. Der recht abgeliebte Couchtisch wurde bei Veranstaltungen liebevoll mit einer Decke verhüllt. June würde bald einen neuen besorgen, doch bei Veränderungen im Book Nook musste sie behutsam vorgehen, um Pomona nicht zu überfordern, die sich damit äußerst schwertat. Sie war also dazu übergegangen, den Laden nach und nach per Salamitaktik umzugestalten. Hier eine Kleinigkeit, da ein Detail. Das funktionierte bisher ganz gut.

Kürzlich erst hatte sie Pomona überzeugen können, dem Prunkstück des Raumes einen frischen Anstrich zu verpassen: dem gemalten Sommerhimmel an der Decke, in dem zwischen weißen Schäfchenwolken geflügelte Bücher herumflatterten. Eine Künstlerfreundin von Sheila hatte ihn seinerzeit entworfen, und nun hatte Pomonas Mitbewohnerin Chloe ihn mit viel Liebe zum Detail restauriert, sodass die mit den Jahren verblassten Farben wieder leuchteten.

»O mein Gott, ist das hübsch hier!«, rief Venetia. »Das wäre genau das Richtige für uns. Es ist herrlich kuschelig und gemütlich. Es wäre toll, wenn wir uns hier treffen dürfen.«

»Aber natürlich, wir würden uns freuen, wenn durch die Veranstaltungen hier ein wenig Leben hereinkommt«, meinte June.

»Ich sage Elizabeth, dass sie sich gleich mal bei Ihnen melden soll.«

»Prima, dann machen wir das so«, stimmte June zu. »Sehen Sie sich hier ruhig noch etwas um, ich gehe schon mal nach unten. Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich.«

»Und? Gefällt es ihr oben?«, fragte Mona, als June wieder in den Kassenraum trat.

»Und wie!« June lächelte. »Wir haben ausgemacht, dass ihre Freundin sich meldet und wir dann die Details klären.«

»Also, der Aktionstisch sieht toll aus«, befand Pomona nach einem letzten prüfenden Blick auf ihr gemeinsames Werk. »Ich glaube, das wird sehr gut ankommen. Tja, dennoch steht fest, dass ich in diesem Leben kein Jane-Austen-Fan mehr werde.«

»Ich habe ihre Romane ganz gern gelesen«, sagte June. »Was ich allerdings in keiner Weise nachvollziehen kann, ist der Hype um Mr Darcy. Für mich ist er einer der am stärksten überbewerteten Charaktere der Literaturgeschichte. Er ist ein Griesgram und ein unerträglicher Snob. Die meisten Frauen finden ihn doch nur toll, weil damals in der Verfilmung Colin Firth in seinem weißen Hemd in einen Teich gehüpft ist.«

Mona grinste. »Das sagst du nicht rein zufällig, weil ein gewisser...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Reihe/Serie Somerset-Cosy-Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Antik • Antiquariat • Ball • Britisch • British • Buch • Buchladen • Bunburry • cherringham • Cosy Krimi • England • Ermittlung • Geheimnis • Gemütlich • Gift • Glastonbury • Intrige • Jane Austen • Krimis • Mord • Mystisch • Privatermittler • Rollenspiel • Somerset • Tarot • Tee Kaffee Mord
ISBN-10 3-7517-1570-3 / 3751715703
ISBN-13 978-3-7517-1570-6 / 9783751715706
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