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Cherringham Sammelband XIII - Folge 37-39 (eBook)

Landluft kann tödlich sein
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
390 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3179-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cherringham Sammelband XIII - Folge 37-39 -  Matthew Costello,  Neil Richards
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Very British - drei England-Krimis in einem Band!

Diese E-Book-Sonderausgabe beinhaltet die Fälle 37 - 39 der Cosy-Crime-Serie 'Cherringham - Landluft kann tödlich sein' - ein Muss für Fans von Miss Marple und Sherlock Holmes!

Folge 37: Ein junger Mann stirbt auf mysteriöse Art und Weise in einem alten, verlassenen Haus, einem so genannten 'Lost Place'. Doch was hat er dort gemacht? Wollte er wirklich nur das einsam gelegene Gebäude erforschen und ist dabei verunglückt? Seine Freunde glauben nicht an einen Unfall und wenden sich an Jack und Sarah. Schon bald muss das Ermittler-Duo erkennen, dass es ziemlich gefährlich sein kann, an alten Geheimnissen zu rühren ...

Folge 38: Ein Mitarbeiter der weltberühmten Cherringham Gin Company wird eines Morgens tot in der Brennerei aufgefunden. Doch war es wirklich ein Unfall, wie alle zunächst glauben? Ein alter Freund von Jack und Sarah bezweifelt das und bittet sie, die Sache zu untersuchen. Bald entdecken die beiden Hinweise darauf, dass der Tote Arnold Pettifer das exzentrische Genie hinter dem berühmten Gin war - und dass es eine Menge Leute mit einem Mordmotiv gibt ...

Folge 39: Jedes Jahr öffnet Lady Repton ihr großes Anwesen, um das 'Cherringfest' zu veranstalten - das beliebteste Musikfestival der Cotswolds. Und dieses Jahr wird besonders: Nicht nur die Rückkehr der legendären und berüchtigten Hard-Rockband 'Lizzard' steht auf dem Programm, sondern auch das Heimdebüt der jungen und überaus erfolgreichen neuen Gruppe 'Unlost'. Aber was ein Sommerwochenende mit fantastischer Musik, Essen und Spaß für alle sein sollte, kippt ins Bedrohliche, als einer der Musiker fast getötet wird. Jack und Sarah nehmen die Ermittlungen auf und versuchen fieberhaft, ein Netz aus Eifersucht, übersteigerten Egos und Rache zu entwirren, damit dieses Cherringfest nicht mit einem tödlichen Höhepunkt endet ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane. Er schrieb Drehbücher u.a. für die BBC und für Videospiele, von denen Doom 3, Rage und Pirates of the Caribbean besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA. </p> <p>Neil Richards hat für Film und Fernsehen gearbeitet und wurde bereits mehrfach für den BAFTA nominiert. Für Videospiele wie The Da Vinci Code und, gemeinsam mit Douglas Adams, Starship Titanic, hat er das Drehbuch geschrieben. Er lebt in Großbritannien.</p>

1. Urbex


Megan Dunn schaltete den kleinen Citroën C1 einen Gang runter und hoffte, er würde nicht auf diesem schlammigen Feldweg stecken bleiben, der obendrein noch voller Schlaglöcher war.

Schlimm genug, dass die Sträucher zu beiden Seiten am Lack kratzten.

»Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte sie und blickte hinüber zu Luke, der auf dem Beifahrerplatz saß und sich an den Türgriff klammerte, während der Wagen rumpelte und schaukelte.

»Ich glaube schon«, antwortete er. »Ich meine, die Karte vom Navi könnte veraltet sein, aber mir kommt es trotzdem irgendwie richtig vor.«

Megan lachte. »Na gut, solange du dich an den Kosten für die Lackreparaturen beteiligst. Mein Mum bringt mich um, wenn ich Kratzer am Wagen mache.«

Sie spähte durch die Windschutzscheibe. Seit Minuten fuhren sie durch dunklen Wald.

Und jetzt waren die Kronen der Bäume, die den Weg säumten, so ineinander gewachsen, dass sich dadurch ein finsterer, Unheil verkündender Tunnel gebildet hatte. Megan hätte gern die Scheinwerfer eingeschaltet, doch sie wusste, dass dies zu riskant wäre.

Im Urban Explorers’ Online Forum hatte klipp und klar gestanden, dass Blackwood House ein echtes No-Go war: Es wurde rund um die Uhr bewacht und war mit Stacheldraht und sonst was gesichert, um Besucher abzuschrecken.

Jedenfalls solche Besucher, die sich nichts dabei dachten, in verlassene Häuser einzusteigen, alles zu filmen, was sie dort fanden, und es in Blogs oder auf YouTube zu posten.

Sogar hier draußen, meilenweit von Cherringham entfernt in einem kleinen bewaldeten Tal, lockte ein Ort wie Blackwood die Urbexers an, wie sie sich selbst gerne nannten.

Aber auch wenn Megan und Luke sich als Urban Explorers sahen, ging es ihnen heute nicht um Videos zum Posten, Statusmeldungen oder Klicks.

Nein, dies hier war ernster.

Es ging darum, Zach zu finden.

Den genialen, fantastischen, coolen, wundervollen Zach.

Zach war der cleverste Explorer, den Megan je kennengelernt hatte. Eine Legende, berühmt für sagenhafte Posts von überall auf der Welt: von Militärbunkern in Estland bis hin zu verlassenen Krankenhäusern auf den Philippinen; von russischen Datschas bis hin zu schottischen Burgen.

Zach, der dauernd unterwegs war und nach seinen eigenen Regeln lebte – eben noch hier, postete er kurze Zeit später von einer vergessenen Insel im Pazifik.

Zach, den Megan mit jeder Faser ihres Seins liebte.

Zach, der vor einer Woche aus dem Dorf verschwunden war, ohne irgendwem ein Wort zu sagen.

Was an sich kein großes Ding war. So tickte Zach nun einmal. In dem Jahr, das sie beide inzwischen zusammen waren, hatte Megan es halbwegs geschafft, sich daran zu gewöhnen.

Allerdings war es diesmal anders. Denn zum allerersten Mal war Zach auch online weg. Kein Instagram, kein Facebook, kein Twitter, kein Blog. Nicht mal eine E-Mail.

Total offline.

Megan hatte ihn als vermisst melden wollen, aber die Polizei war daran nicht interessiert gewesen. Wegen seiner Vorgeschichte.

Doch Luke und die anderen Urbexer dachten dasselbe wie sie. Etwas stimmt nicht.

Deshalb waren Luke und sie jetzt hier.

Weil Luke sich erinnerte, dass er vor Wochen bekifft mit Zach über Blackwood House geredet hatte. Die beiden hatten darüber gesprochen, dass es quasi vor ihrer Haustür war. Und weil die Einheimischen behaupteten, dass es dort spuke, wäre es doch ganz bestimmt cool, da mal nachts hinzufahren, oder?

»Wie spät ist es?«, fragte sie, während sie um eine weitere enge Biegung fuhr. Immer noch war nicht zu erkennen, dass dieser Feldweg bald irgendwohin führte.

»Ähm, zehn vor fünf.«

»Und du bist sicher, dass der Wachmann um fünf Feierabend macht?«

»Das hat Zach gesagt. Glaube ich.«

Megan beugte sich ein bisschen weiter über das Lenkrad und konzentrierte sich noch stärker.

»Ja, solche Sachen hat Zach drauf«, sagte sie.

»Meistens«, merkte Luke an.

»Immer«, korrigierte Megan ihn und nahm die nächste Kurve. »Guck mal! Da ist es.«

Vor ihnen tauchte ein Gatter mit fünf Querbalken auf. Dahinter konnte sie eine verwilderte Wiese sehen, und jenseits davon waren die Umrisse eines großen Gebäudes zu erkennen, das zu drei Seiten von Wald umgeben war.

Es wirkte ein bisschen … gruselig. Und so finster, als würde es alles Licht aus dem Himmel saugen. Megans Herz schien einen Schlag auszusetzen.

»Blackwood House?«, fragte Luke.

»Muss es sein.«

Sie hielt den Wagen an und stellte den Motor ab. Ohne ein Wort zu sagen, stieg sie aus dem Wagen, blieb stehen und lauschte.

Stille. Nur das Rascheln des Winds in den hohen Bäumen um sie herum. In der Ferne hörte sie einen Fasan krähen.

Hoch oben, durch die Lücken zwischen den schwankenden Ästen, sah sie schnell vorüberziehende Wolken, die in der spätnachmittäglichen Sonne drohend näher rückende Schatten warfen.

Draußen auf der Wiese war es womöglich noch warm, doch hier im Wald, wo die Sonne kaum durchkam, fühlte sich die Luft klamm und kalt an.

Hatte Zach vor einer Woche auch hier gestanden – allein und bereit, diese Wiese zu überqueren und ins Blackwood House zu gehen?

Megan fröstelte. »Komm«, sagte sie.

Geduckt – und mit Luke hinter sich – eilte sie über den matschigen Feldweg zum Gatter.

Von hier aus konnte sie das Haus besser sehen.

Es wirkte viel älter als die meisten Herrenhäuser in der Gegend um Cherringham: zahlreiche Giebel und Dachgauben, Geländer aus Stein, von Efeu überwucherter roter Backstein. Auf den ersten Blick war es eindrucksvoll, ja, imposant.

Doch als sie genauer hinschaute, bemerkte Megan, dass Schieferplatten auf dem Dach fehlten, Fensterscheiben gesprungen waren und der unkontrolliert wachsende Efeu die Regenrinnen abgerissen hatte. Der Garten war ungepflegt und verwildert.

Das Haus stand leer. Verlassen.

Neben ihr stieß Luke einen leisen Pfiff aus.

»Wow, das müssen mindestens zwanzig Zimmer oder so sein«, sagte er. »Und sieh mal dort hinten – ist das ein Swimmingpool?«

Megan veränderte ihre gebückte Haltung, um zwischen den diversen Garagen und Nebengebäuden hindurchzusehen. Tatsächlich waren dort verschimmelte Fliesen, eine kaputte Chromleiter, braunes Wasser und Laub zu erkennen.

»War es mal«, antwortete sie und blickte sich um. »Okay, keine Spur von einem Wachmann.«

Dann hörte sie, wie irgendwo in der Nähe des Hauses ein Motor angelassen wurde, und wenige Sekunden später sah sie einen großen Geländewagen mit einer Lichtschiene über der Kabine von den Gebäuden weg- und auf die Wiese fahren.

»Verdammt«, sagte Luke und duckte sich tiefer. »Der Wachdienst. Wenn er herkommt, war es das für uns.«

Die zwei kauerten sich jeweils neben einem der beiden Enden des Gatters zu Boden: Megan war hinter einer Trockenmauer versteckt und Luke auf der anderen Seite hinter einer dichten Hecke.

Megan beobachtete, wie der Wagen über die Wiese auf sie zugerast kam und schließlich nur wenige Meter entfernt anhielt. Der Motor blieb an.

Durch einen Spalt in der Mauer konnte sie den Fahrer aussteigen sehen, von dem kaum mehr als die Silhouette auszumachen war. Megan erkannte lediglich, dass es ein großer Kerl war, der Stiefel, Jeans und T-Shirt trug und einen Militärhaarschnitt hatte.

Er ging auf das Gatter zu. Megan presste sich fest an die Steine und betete, dass er nicht über die Mauer blickte oder auf sie stieg.

Sie blickte kurz zu Luke, der sich auf der anderen Seite des Feldwegs dicht an die Hecke drängte.

Worauf wartet der Typ?, dachte sie. Kann er den Citroën sehen?

Doch dann hörte sie, wie er zurück in den Geländewagen stieg und die Tür zuknallte. Er ließ den Motor aufheulen, dann düste das Auto los und raste den Hügel hinunter.

»Wow«, sagte Luke und lachte kurz vor Erleichterung. »Ich dachte schon, er erwischt uns.«

Megan schaute zu, wie Luke aufstand, und erhob sich ebenfalls. Sie sah, wie der Geländewagen in Richtung Hauptstraße fuhr, die eine halbe Meile weit weg war. Aber auf einmal bog er ab und verschwand durch eine Lücke in der Hecke auf die nächste Wiese.

Megan konnte in der Ferne einen Wohnwagen erkennen, der in einem kleinen Hain parkte. Will er etwa dahin?

»Glaubst du, er lebt dort in dem Wohnwagen?«, fragte Luke. »Was ist, wenn er zurückkommt?«

Megan drehte sich zu ihm.

»Was kann er uns schon tun?«, erwiderte sie und versuchte, selbstsicher zu klingen. »Uns wegschicken?«

»Typen wie der … die haben manchmal keine Regeln.«

Megan schüttelte den Kopf. »Jetzt sind wir so weit gekommen. Falls Zach irgendwo da drinnen ist …«

»Falls …«

»Falls er es ist, würde ich mir nie verzeihen, jetzt umzukehren. Und er mir auch nicht.«

Sie sah Luke an und erkannte an seinen Augen, welche Angst er hatte. Und er war nicht der Einzige.

Doch all ihre Gefühle waren darauf konzentriert, Zach zu finden. Und hatte er ihr nicht einmal gesagt, dass es so etwas wie Angst nicht gab?

Angst ist bloß ein Geisteszustand, und dein Geist ist etwas, das du kontrollieren kannst, hatte er erklärt. Diese Worte würde sie niemals vergessen.

»Holen wir die Ausrüstung«, sagte sie.

»Gehen wir rein?«, fragte Luke.

»Sind wir nicht deshalb hergekommen?«

Megan lächelte, um ihm Mut zu machen.

Doch innerlich – trotz Zachs Worten und seinem breiten Grinsen, als er sie gesagt hatte –...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2023
Reihe/Serie Jack und Sarah ermitteln - Sammelband
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Cherringham
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte agatha raisin • Agatha Spannung • Christie • Detektiv • Deutsche Krimis • Ermittler • Hercule Poirot • Inspector Barnaby • Kommissar • Krimi • Kriminalroman • Krimis • Landkrimi • Miss Marple • Mord • Mörder • Pater Brown • Polizei • Polizeiruf • Polizist • Spannungsroman • Tatort • Teatime • Thriller • Verbrechen
ISBN-10 3-7517-3179-2 / 3751731792
ISBN-13 978-3-7517-3179-9 / 9783751731799
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