Bom Dia, Morte! - Mord unter Pinien (eBook)
156 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4133-0 (ISBN)
Bom dia und willkommen in Colares!
Laura tritt endlich ihren neuen Job als Hoteldetektivin in der Vila Calma an! Um Laura mit ihrer neuen Heimat Portugal vertraut zu machen, schleppt Yogalehrerin Mariella sie auf eine Wanderung durch den wunderschönen Pinienwald von Colares. Doch auf dem Rückweg machen die beiden Frauen eine schreckliche Entdeckung: Der alte Simao sitzt tot auf einem Sessel mitten im Pinienwald! Neben dem Toten trauert dessen Hund Momo. Laura ist sich sicher, dass der bei allen Dorfbewohnern so beliebte Landstreicher ermordet wurde. Und tatsächlich führt Momo sie auf eine erste heiße Spur. Hat der Hund den Mord an seinem Herrchen etwa beobachtet und kann Laura helfen, den Mörder zu finden?
Über die Serie: Privatdetektivin Laura Holler sucht einfach nur Ruhe und Entspannung in dem kleinen idyllischen Fischerdorf Colares an Portugals Küste. Im Strandcamp The Shacks stehen für Laura Surftraining, Yoga und Entspannung auf der Tagesordnung. Mit der Urlaubsidylle ist es allerdings bald vorbei, als sie über die ein oder andere Leiche stolpert! Auf die Dorfpolizisten ist bei den Ermittlungen leider kein Verlass. Die futtern lieber Pastéis de Nata, als Spuren zu verfolgen. Also macht sich Laura unter portugiesischer Sonne selbst auf Mörderjagd - tatkräftig unterstützt von ihren neuen Freunden: der Yogalehrerin Mariella und dem attraktiven Campbesitzer Ben.
Eine humorvolle Urlaubskrimi-Serie in Portugal!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Mina Giers ist das Krimi-Pseudonym von Katja Segin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn. Gedanklich befindet sie sich allerdings ständig auf spannenden Abenteuern, ob in der kleinen Krimi-Tankstelle direkt um die Ecke oder im coolen Surfhotel in Portugal, wo überdurchschnittlich oft gemordet wird - jedenfalls, wenn man ihrer Fantasie glauben darf. Sie hat echt viele Hobbys ... Surfen gehört nicht dazu.</p>
Kapitel zwei – Geh nach Westen
»… geht so nicht, Senhor Waldhoff«, schimpfte gerade ein Mann auf Portugiesisch und deutete dann nach draußen auf den Grillplatz, auf dem sich eine Horde Halbstarker in viel zu großen Klamotten breitgemacht zu haben schien. Sie lungerten auf den Bänken herum und bewarfen sich gegenseitig mit Essen. Einer schleuderte eine schwer aussehende Metallkette herum, die in unregelmäßigen Abständen gegen die Kante des Tisches knallte.
Der Mann zuckte jedes Mal zusammen und warf Blicke nach draußen, die geeignet wären, jemanden zu erdolchen. Dann folgten ein paar Worte, die Laura nicht verstand.
Sie versuchte dennoch, zuzuhören, um ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln. Portugiesisch war unheimlich kompliziert, und es gab viel zu viele unregelmäßige Verben. Deswegen machte sie neuerdings auch einen Online-Kurs. Bisher beschränkten sich ihre Fähigkeiten noch auf Floskeln, ein paar einfache Ausdrücke und den Satz »Ich glaube, Sie haben ein Geheimnis mit dem Fleischer«.
Hier in Colares wusste man nie, wofür man den mal brauchen konnte.
Zwei mürrisch aussehende Frauen traten hinzu und nickten bekräftigend. Sie positionierten sich hinter dem schimpfenden Mann, als wollten sie ihm den Rücken stärken. Ben sah ebenfalls nicht besonders glücklich aus. Er blickte abwechselnd von dem Gast vor sich zu den Frauen, den Jungs draußen und dann zu Emeral, als erhoffte er sich Hilfe von ihr. Dabei nickte er und gab ein paar beruhigende Laute von sich.
Das schien auf den Mann jedoch die gegenteilige Wirkung zu haben. Als er sich umdrehte, konnte Laura sehen, dass sein Gesicht hochrot war. Damit bildete es einen hübschen Kontrast zu dem weißen T-Shirt mit der Aufschrift »I shot J. R.«, das sich über seinem ausladenden Bauch spannte. Abgesehen davon sah er nicht unbedingt aus wie der typische Gast eines Surfcamps, dafür war sein Haarschnitt viel zu spießig. Als er Laura und Mariella passierte, murmelte er etwas, das sich für Laura anhörte wie »Ich bin Besseres gewohnt« oder vielleicht auch »Früher war ich Besseres gewohnt«. Sie sollte Mariella danach fragen, sobald er außer Hörweite war. Dann setzte er sich auf einen freien Stuhl und ließ ein kleines Metallkästchen aufschnappen und wieder zuklappen.
Das Geräusch war noch viel nerviger als sein Meckern, doch ihn schien es zu beruhigen.
Die beiden Frauen belagerten Ben leider noch immer, sodass Mariella Laura kurzerhand zum Buffet zerrte und ihr einen Teller in die Hand drückte. Laura warf noch einen verstohlenen Blick über die Schulter. Die beiden sahen dummerweise so aus, als könnten sie nicht nur surfen, sondern betrieben auch so ziemlich jede andere Sportart erfolgreich und oft. Allein die Waden der einen … Kein Wunder, dass Bens Aufmerksamkeit abgelenkt war. Doch im Vorbeigehen sah Laura, wie seine Augen merklich aufleuchteten. Er hob die Hand, und sie formte mit den Lippen ein stummes »Hi«.
Er lächelte zurück. Na also.
Mariella strahlte, als sei das ihr Verdienst, und summte eine fröhliche Melodie.
»Bist du verliebt?«, fragte Emeral sie auf Portugiesisch, als sie einen Korb mit frischen Brötchen zum Buffet brachte.
Mariella schüttelte den Kopf und schnappte sich im Vorbeigehen ein Körnerbrötchen. »Não.« Grinsend sah sie zu Laura. »Ich nicht.«
»Ich auch nicht«, protestierte diese und war sich ziemlich sicher, damit recht zu haben.
Emeral lachte auf und hielt auch Laura den Korb hin, bevor sie ihn neben die Butter stellte. »Ah. Dieses Lied lügt nicht«, sagte sie geheimnisvoll.
Sie setzten sich an den letzten freien Tisch und belegten ihre Brötchen.
Es dauerte nicht lange, und Ben gesellte sich zu ihnen. »Mann, bin ich froh, wenn diese Idioten wieder abreisen.«
Mariella verdrehte die Augen. »Absolut.«
Laura warf einen Blick nach draußen. Die Jungs lümmelten immer noch da herum und warfen sich vermutlich gerade Unfreundlichkeiten an den Kopf. Sie strahlten etwas Unangenehmes aus, aber das könnte an den Tattoos liegen, die sie an allen möglichen Stellen hatten und die größtenteils nicht nach großer Handwerkskunst aussahen. Eher nach Knastkunst. Einem etwas pummeligen Typen mit rasiertem Schädel schien eine Messerspitze aus dem Ausschnitt zu ragen und auf seine eigene Kehle zu zielen. Was das wohl aussagen sollte? Laura versuchte das Wort zu entziffern, das ein anderer auf die Fingerknöchel tätowiert hatte, doch sie kannte es nicht. »Was ist denn mit denen? Machen die Ärger?«
Ben zuckte mit den Achseln. »Söhne reicher Eltern, die hier surfen lernen wollen. Rebellieren wohl gerade ein bisschen gegen ihre Familien. Die haben hauptsächlich eine große Klappe. Aber das richtig gut.«
Wieder knallte die Kette an den Tisch. Für Laura klang das nach mehr als nur einer großen Klappe.
»Ich habe gesehen, wie sie mit Steinen nach einer kleinen Eidechse geworfen haben«, warf Mariella ein. »Das sind echte Fieslinge.«
Die Fieslinge rauften sich zusammen und verzogen sich durch den Frühstücksraum und die Rezeption nach draußen. Dabei rempelten sie nacheinander einen Stuhl an, der sich durch diese unsanfte Behandlung Stück für Stück einmal quer durch den Raum bewegte, schließlich auf den Rücken kippte und liegenblieb. Na, wenigstens war es keine Eidechse … oder ein Mensch. Doch Laura konnte sich schon vorstellen, dass die Jungs den Frieden im Camp gewaltig störten.
»Was steht auf der Hand von dem großen dünnen Kerl?«, fragte Laura Mariella.
Die zuckte die Achseln. »Ein sehr unfeines Wort, das ich hier nicht wiederholen möchte. Aber er hat es falsch geschrieben.«
Ben prustete. »Ach, deshalb habe ich das nicht verstanden. Ich dachte schon, das übersteigt meine Portugiesischkenntnisse.«
»Das Gespräch mit dem Mann und den beiden Frauen, da ging es um diese Jungs?« Laura schluckte den Anflug dieses flauen Gefühls hinunter, das sie bei dem Anblick von Ben mit seinen weiblichen Gästen des Öfteren verspürte, und hielt den Atem an.
Ben nickte. Ihm schien es nicht aufzufallen, dass es ihr etwas ausmachte. War vermutlich besser so.
»Kannst du sie nicht rausschmeißen?«
Er schüttelte den Kopf. »Die meisten von ihnen sind noch minderjährig. Und der Vater des einen hat mir bisher alle Schäden erstattet, die sein Sohn verursacht hat. Mit Zuschlag.« Seine Achseln hoben sich, und er sah unwillig aus. So ganz zufrieden war er wohl nicht mit der Lösung. Dann sagte er: »Aber darüber müsst ihr euch nicht die Köpfe zerbrechen. Ihr macht euch jetzt einen schönen Tag am Cabo da Roca. Den habt ihr euch verdient!« Er sah Laura an. »Deine Arbeit ist sicherlich sehr anstrengend.«
So etwas sagte er ständig, und dabei sah er sie so flehentlich an, als hoffte er, dass sie nickte und sich ein bisschen darüber ausließ, was für ein furchtbarer Chef Monteiro war. Doch das konnte sie nicht machen, das wäre gelogen. Zwar wäre der Ausflug zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt auf dem europäischen Festland, ihre erste Unternehmung dieser Art, aber das war nicht Monteiros schuld. Sie war einfach zu faul für so etwas.
Also zuckte sie nur die Achseln. »Geht schon.«
Ben lächelte. Offensichtlich war sie ausreichend zurückhaltend in ihrer Begeisterung. »Das ist schön.« Und an Mariella gewandt: »Aber achtet auf euch. Dieser komische Herumtreiber, der seit Kurzem in der Gegend ist, der … Na ja, der treibt sich da herum. Erst gestern hat Vani aus dem Supermarkt am Glampingplatz ihn dabei erwischt, wie er etwas stehlen wollte. Und der wurde richtig ausfallend dabei.«
»Ja, ja.« Mariella nickte und wickelte erst ihr eigenes Brötchen in eine Serviette ein, und nachdem Laura keine Anstalten machte, sich zu rühren, auch das von Laura. Dann erhob sie sich. »Na komm. Ich muss tun, was mein Chef mir sagt, und du hilfst mir gefälligst dabei!«
Als sie das Camp verließen, hatte Laura einen Augenblick lang die Befürchtung, die Jungs könnten sich noch auf der Straße davor befinden. Doch sicher hatten sie sich auf den Weg zum Strand gemacht, um kleinen Kinder das Eis aus der Hand zu schlagen oder so. Jedenfalls hatten Mariella und sie freie Bahn.
Die Yogalehrerin marschierte vorweg und klapperte noch einmal all die Punkte ab, die sie Laura schon zuvor einmal mitgeteilt hatte. »Du hast wirklich bequeme Schuhe an, ja?«
Laura nickte.
»Genug zu trinken mit?«
Nicken.
»Du bist ausgeruht? Kein Stress?«
Laura nickte zögernd. Dann wiegte sie den Kopf. Du liebe Zeit, was hatte Mariella mit ihr vor? »Kommt drauf an, was du darunter verstehst.«
Mariella warf ihr einen schrägen Blick zu. »Na, wird schon gehen.« Mit diesen Worten verließ sie den Kiesweg, der zwischen baufälligen Häusern und brachliegenden, verwilderten Grundstücken hinab zur Praia Grande führte.
Ihr Weg schlängelte sich ein Stückchen bergauf, und mit jedem Meter änderte sich die Landschaft. Schon nach wenigen Hundert Schritten glaubte Laura, in einer verwunschenen Märchenwelt gelandet zu sein. Grüne Baumwipfel ließen nur dünne Speere aus Licht hindurch, die ein sich ständig veränderndes Muster auf den Boden zauberten. Steintürmchen wuchsen unvermittelt vor ihnen in die Höhe wie das Spielzeug von Elfen, und die Erde bedeckte ein Teppich aus weichen, trockenen Nadeln. Laura bückte sich und hob eine Handvoll davon auf.
»Pinien«, sagte Mariella und lächelte selig.
Laura fühlte sich, als sei sie in dem Wohnzimmer eines...
Erscheint lt. Verlag | 1.9.2023 |
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Reihe/Serie | Laura und die Portugal-Morde |
Laura und die Portugal-Morde | Portugal-Krimi |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Colares • Ermittlung • Krimi • Krimis • Mord • Portugal • Surfen • Tod • Urlaub • Wellness • Yoga • Yogacamp |
ISBN-10 | 3-7517-4133-X / 375174133X |
ISBN-13 | 978-3-7517-4133-0 / 9783751741330 |
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Größe: 3,0 MB
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