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Der Tod des Ketzers (eBook)

Historischer Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-3304-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tod des Ketzers - Peter Tremayne
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Das Geheimnis des Bischofs aus Burgund.

Irland im 7. Jahrhundert: Im Kloster Imleach kommt bei einem Brand ein Bischof aus Burgund ums Leben. Er war ein arroganter, unangenehmer Mensch, und niemand weiß, wonach er in der Bibliothek des Klosters suchte. Doch er wurde bereits vor dem Brand ermordet, wie Fidelma bald feststellen muss. Da erhängt sich der hoffnungsvollste Student des Klosters. Gibt es einen Zusammenhang? Ein äußerst kniffliger Fall für Fidelma und Eadulf.

Die erfolgreichste historische Serie auf dem deutschen Markt.



Peter Tremayne ist das Pseudonym eines anerkannten Historikers, der sich auf die versunkene Kultur der Kelten spezialisiert hat. Seine im 7. Jahrhundert spielenden Romane mit Lady Fidelma sind zurzeit die älteste und erfolgreichste historische Krimiserie auf dem deutschen Buchmarkt. Fidelma, eine mutige Frau von königlichem Geblüt, ehemalige Nonne und Anwältin bei Gericht, löst darin auf kluge und selbstbewusste Art die schwierigsten Fälle. Wegen des großen internationalen Erfolgs der Serie wurde Peter Tremayne 2002 zum Ehrenmitglied der Irish Literary Society auf Lebenszeit ernannt.

Bisher sind im Aufbau Taschenbuch erschienen: Die Tote im Klosterbrunnen, Tod im Skriptorium, Der Tote am Steinkreuz, Tod in der Königsburg, Tod auf dem Pilgerschiff, Nur der Tod bringt Vergebung, Ein Totenhemd für den Erzbischof, Vor dem Tod sind alle gleich, Das Kloster der toten Seelen, Verneig dich vor dem Tod, Tod bei Vollmond, Tod im Tal der Heiden, Der Tod soll auf euch kommen, Ein Gebet für die Verdammten, Das Flüstern der verlorenen Seelen, Tod den alten Göttern, Das Konzil der Verdammten, Der falsche Apostel, Eine Taube bringt den Tod, Der Blutkelch, Die Todesfee, Und die Hölle folgte ihm nach, Die Pforten des Todes, Das Sühneopfer, Sendboten des Teufels, Der Lohn der Sünde, Der Tod wird euch verschlingen, Tod in der Königsburg (Illustrierte Ausgabe), Die Wahrheit ist der Lüge Tod, Ihr Los ist Finsternis, Wer Lügen sät, Die Sünden der Gerechten, Tod den finsteren Mächten, Das Pestschiff, Der Tod des Ketzers.

Mehr Informationen unter www.sisterfidelma.com

Anmerkung des Autors


Die Geschichte ereignet sich in dem Monat, den man auf Altirisch cét samain nennt – Sommeranfang. Er entspricht in etwa unserem Monat Mai. Wir schreiben das Jahr 672 n. Chr.

Einige Leser werden sich vielleicht erinnern, dass wir die Abtei Imleach Iubhair – was so viel bedeutet wie Grenzland der Eiben – schon einmal besucht haben (in Tod in der Königsburg). Heute ist Emly (anglisierter Name von Imleach) ein kleines Dorf 14 Kilometer westlich der Provinzstadt Tipperary (Aras Brunnen). Die Abtei Imleach Iubhair wurde im 5. Jahrhundert vom heiligen Ailbe gegründet, der schon lange vor dem heiligen Patrick das Christentum predigte, und war einst die führende Lehrabtei des Königreichs Muman (Munster) und der Sitz seines Obersten Bischofs; von alldem ist heutzutage nur noch wenig zu sehen. Emly blieb bis 1587 eine Domstadt und war die bedeutendste Diözese in Munster, bis man sie offiziell mit dem Erzbistum Cashel zusammenlegte.

Die ursprünglichen Abteigebäude hat man im 13. Jahrhundert durch einen Dom ersetzt, der während der Eroberung von 1607 zerstört wurde. Ende des 17. Jahrhunderts entstand dort wieder eine anglikanische Kirche; im Jahre 1827 musste man sie wegen Baufälligkeit vollständig neu errichten. 1882 erbaute man an ihrer Stelle eine moderne katholische Kirche. Der See, an dem die einstige Abtei lag, ist längst verschwunden. Geblieben sind noch einige Überreste der fünf uralten heiligen Brunnen, darunter auch der Tobair Peadar (Peters Brunnen), der wegen Einsturzgefahr gesperrt ist. Von diesem Brunnen aus führte Berichten zufolge ein unterirdischer Gang zum Berg Knockcarn (altirisch: Cnoc Carron), wo sich vermutlich die einstige Begräbnisstätte der Abtei befand.

Imleach war ein gemischtes Haus, ein conhospitae, in dem sowohl Mönche als auch Nonnen lebten. Es wurde von einem comarbae geleitet (einem »Erben« von Ailbe), doch mit der Zeit setzte sich für die Leiter solcher Gemeinschaften der Titel Abt durch, der von dem aramäischen Wort Abbas (Vater) abstammt. Für die weibliche Form fügte man dem aramäischen Wort die lateinische Endung ‑issa hinzu, woraus der Titel abatissa oder Äbtissin entstand. Ich benutze hier den Titel Priorin (prioressa), der ebenfalls dem Alt- oder Mittelirischen entlehnt ist; so bezeichnete man die Leiterin der Schwesternschaft in einem gemischten Haus oder in einem reinen Nonnenkloster.

Manchen Leser mag es überraschen, dass das Christentum bereits zu Fidelmas Zeiten keine einheitliche Religion war; es gab zahlreiche unterschiedliche theologische Strömungen, die alle ihre jeweiligen Anhänger hatten. Während der verschiedenen Konzile diskutierte man leidenschaftlich darüber, welche Konzepte und Lehren man akzeptieren und befolgen sollte. In der Mailänder Vereinbarung von 313 n. Chr. gestand Rom den Christen in seinen westlichen Provinzen die freie Ausübung ihres Glaubens zu. Zehn Jahre später wurde das Christentum zur offiziellen Religion des Römischen Reiches erhoben. Kaiser Konstantin (285–337 n. Chr.) erkannte, dass die Bewegung der Christen durch eine Vielzahl von Auslegungen völlig zersplittert war. Im Jahre 325 n. Chr. trafen sich ihre geistlichen Führer in Nicäa, um sich auf gewisse Grundlehren zu einigen; diese wurden zur Basis für das Nicänische Glaubensbekenntnis. Doch auch das einte nicht alle Christen.

Auf nachfolgenden Konzilen wurde weiter gestritten. Der römische Historiker und ehemalige Soldat Ammianus Marcellinus (330–395 n. Chr.) beobachtete die oft unversöhnlichen und dogmatischen Konflikte und kommentierte: »Wilde Tiere sind im Umgang miteinander nicht so grausam wie die Christen.«

Auf der Synode von Rom (382 n. Chr.) unter Papst Damasus I. stimmte man der Zusammenstellung von siebenundzwanzig Texten zu, die Athanasius, der Patriarch von Alexandria, ausgewählt hatte; sie bildeten die Grundlage für das Neue Testament. Das führte zu erneuten Streitigkeiten und zu dem Versuch, zahlreiche Schriften der frühen Christen, die Rom nicht genehm waren, zu vernichten.

Das Philippusevangelium, das in dieser Geschichte erwähnt wird, gehört zu den koptischen Texten, die aus dem 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. stammen. Man entdeckte es 1945 zusammen mit anderen frühchristlichen Schriften, die in einem versiegelten Behälter aufbewahrt wurden, in Nag Hammadi in Ägypten. Die eintausendzweihundert Nag-Hammadi-Schriften befinden sich heute im Koptischen Museum in Kairo. Man hatte sie im 4. Jahrhundert, nachdem die Synode von Rom entschieden hatte, aus welchen Texten das Neue Testament zusammengestellt werden sollte, vergraben, um sie vor der Vernichtung zu retten. Das Philippusevangelium ist nach dem Apostel Philippus von Bethsaida benannt, einem der ursprünglichen zwölf Apostel Jesu (verstorben 80 n. Chr. im antiken Hierapolis).

Eine ganze Reihe von Konzilen, die an verschiedenen Orten im Römischen Reich stattfanden und sogar außerhalb seiner Grenzen, beschäftigten sich auch weiterhin damit, jeweils eigene Auslegungen zu entwickeln. Bis zu Fidelmas Zeit hatte man sechs bedeutende ökumenische Konzile abgehalten in dem Bemühen, das Christentum zu vereinheitlichen. Auf dem 3. Konzil in Konstantinopel (680 n. Chr.) debattierte man immer noch über Jesus Christus’ menschliche und göttliche Aspekte. Mittlerweile existierten im Westen bereits mehr als dreißig unterschiedliche Auslegungen der christlichen Religion. Manche Vorstellungen akzeptierte man, während andere verworfen oder als Ketzerei verteufelt wurden.

Pelagius (aktiv zwischen 380 und 418 n. Chr.) erklärte man zum Ketzer, doch seine Lehren fanden bei den Iren und anderen keltischen Völkern im Westen des Kontinents noch lange großen Anklang. Papst Johannes IV. schrieb 640 n. Chr. einen Brief an die Bischöfe in Irland und forderte sie auf, Pelagius’ Lehren nicht mehr zu befolgen. Dessen Werke wurden jedoch weiterhin gelesen und bis in die Neuzeit vielfach diskutiert. Denjenigen unter meinen Lesern, die sich für Pelagius’ Schriften und philosophische Gedanken interessieren, empfehle ich Pelagius: Life and Letters, D. R. Rees, 1988.

Die Banshenchus (Die Geschichte der Frauen) – das früheste feministische Geschichtsbuch Europas – hat sowohl in Vers- als auch in Prosaform im Kloster Daimh Inis überlebt, auf der Insel der Ochsen (Devenish, Lough Erne, County Fermanagh). Die Abtei wurde vom heiligen Laisrén mac Nad Froich gegründet (gestorben 564 n. Chr.), der unter dem Namen Mo Laisse bekannt war. Der Text enthält Beschreibungen prominenter Frauen aus dem 5. und 6. Jahrhundert und wurde bis ins Jahr 1193 kontinuierlich ergänzt. Eine der Frauen ist die Tochter von König Failbe Flann, die mit ihrem religiösen Titel erwähnt wird.

In der nun folgenden Geschichte beziehe ich mich mehrmals auf frühere Abenteuer Fidelmas, die ich hier erläutern möchte. Über Fidelmas Teilnahme am Konzil von Streonshalh (Synode von Whitby) im Jahr 664 n. Chr., wo sie Eadulf zum ersten Mal begegnete, wird in Nur der Tod bringt Vergebung berichtet. Damals beschloss König Oswiu von Northumberland, dass man in seinem Königreich zukünftig den religiösen Bräuchen Roms folgen sollte und nicht mehr den Kirchen und Lehren Irlands. Vom Konzil von Autun in Burgund im Jahre 670 n. Chr., an dem Fidelma und Eadulf teilnahmen, erzählt der Band Das Konzil der Verdammten. Dort wurde vereinbart, dass alle religiösen Häuser im Frankenreich und im benachbarten Gallien fortan die Regel des heiligen Benedikt befolgen sollten und nicht mehr die verschiedenen Regeln der keltischen Kirchen im Westen. Und die Hölle folgte ihm nach erzählt von Fidelmas Abenteuer im Jahre 664/665 n. Chr. bei ihrem Besuch in der Abtei Bobbio, die in Norditalien von Columban und seinen irischen Schülern gegründet wurde. Verneig dich vor dem Tod handelt von Fidelmas Reise in Eadulfs Heimat im Königreich der Ostangeln, nach Seaxmund’s Ham im Land des Südvolkes.

Um den Vorfall in der Abtei Darú (Durrow), den Fidelma erwähnt, geht es in der Kurzgeschichte Ein Lobgesang für Wulfstan im Sammelband Der falsche Apostel.

Wer von meinen Lesern an Ortsnamenforschung interessiert ist, möchte vielleicht die modernen Bezeichnungen für die erwähnten Orte im Königreich der Franken erfahren: Biturgia – Bourges;...

Erscheint lt. Verlag 14.11.2023
Reihe/Serie Schwester Fidelma ermittelt
Schwester Fidelma ermittelt
Übersetzer Bela Wohl
Sprache deutsch
Original-Titel Death of a Heretic
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Schlagworte Apokryphen • Bruder Eadulf • Burg von Cashel • Cashel • Clotaire • Druiden • Eadulf • Fidelma • Franken • historischer Krimi • Historischer Kriminalroman • Historischer Roman • Irland • Katholisch • Kelten • Keltenkrimi • Kloster Imleach • König Dagobert • König der Merowinger • König von Burgund • Lilith • Merowinger • Mittelalter • Nonne • Schwester Fidelma • Schwester Fidelma ermittelt • Welt der Kelten • Wulfoald
ISBN-10 3-8412-3304-X / 384123304X
ISBN-13 978-3-8412-3304-2 / 9783841233042
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