Die Einladung (eBook)
384 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43986-9 (ISBN)
Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman 'Die Therapie' eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt - so wurde 'Die Therapie' jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband 'Das frühgeborene Kind' e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin. www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.de Insta @sebastianfitzek
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 26/2024) — Platz 19
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 24/2024) — Platz 16
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 23/2024) — Platz 18
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- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 10/2024) — Platz 6
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 09/2024) — Platz 5
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 08/2024) — Platz 6
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 07/2024) — Platz 4
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 06/2024) — Platz 4
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 05/2024) — Platz 3
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 04/2024) — Platz 3
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 03/2024) — Platz 1
- Spiegel Jahres-Bestseller: Belletristik / Hardcover 2023 — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 02/2024) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 01/2024) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 52/2023) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 51/2023) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 50/2023) — Platz 2
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 49/2023) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 48/2023) — Platz 2
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 47/2023) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 46/2023) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 45/2023) — Platz 1
Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman "Die Therapie" eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt – so wurde "Die Therapie" jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband "Das frühgeborene Kind" e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin. www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.de Insta @sebastianfitzek
6. Kapitel
Ihre Augen brauchten eine Weile, um sich an die gespenstische Szenerie zu gewöhnen. Hatte Marla schon am Eingang der verlassenen Klinik den Eindruck gehabt, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte, war sie sich nun dessen sicher. Es sah aus, als hätte ein morbider Geist einem frisch vermählten Brautpaar das Schlafzimmer für die Hochzeitsnacht dekoriert. Die Fenster waren mit blickdichten, schwarzen Filzvorhängen komplett verdunkelt. Auf dem Fußboden brannten mindestens zwei Dutzend Teelichte. Rosenblüten markierten den Weg vom Eingang des ehemaligen Kreißsaals bis zu etwas, das wie eine Mischung aus Krankenbett, OP-Tisch und Zahnarztstuhl aussah.
Jetzt erst hörte Marla leise klassische Musik. Sie musste an Oma Margot denken, die das Air von Bach auch so liebte, doch ganz gewiss nicht in dieser entsetzlichen Umgebung.
Mit diesem verstörenden Anblick.
Denn auf dem, was vermutlich einst ein Entbindungsbett gewesen war, in dem junge Mütter in den Wehen gelegen hatten, lag nun … Es.
Marla wollte im ersten Moment nicht wahrhaben, dass Es ein Mensch war. Und keine Puppe, deren Kopf man mit einer milchigen Plastikfolie umwickelt hatte. Die Geräusche, die Es auf einmal von sich gab, hätten alles sein können. Die eines gequälten Tieres. Oder eines sterbenden Menschen.
Doch dann gewöhnten sich ihre Augen an das flackernde Kerzenlicht, und sie sah die Beine, die in einer Anzughose steckten, wie ihr Vater sie getragen hatte. Sah die Lederschuhe, ähnlich jenen, mit denen er zur Arbeit gegangen war.
Edgar?
Nein, dafür war der Mann zu klein.
Und Edgar ist tot, oder etwa nicht?
Marla verspürte keine Angst. Sie stand unter Schock. Zitterte. Sehnte sich nach der Sonne und dem Tageslicht zurück, das die Kälte, die ihr Innerstes erfasst hatte, vertreiben mochte.
Sie sah sich um, entdeckte einen Schalter an der Wand, legte ihn um, und ein mattes Energiesparlicht verstärkte die unheimliche Atmosphäre. Sie beugte sich über Es. Und sah: Augen. Lippen. Aufgequollen. Durch die dicke Folie kaum sichtbar, aber ohne Zweifel menschlichen Ursprungs. Sie war nun sicher, dass da ein Mensch unter der Plane steckte, dem Erstickungstod so nahe wie Mr Grill dem Hitzschlag vor wenigen Minuten.
Unmöglich, dass man derart eingewickelt ausreichend Luft bekommen konnte, auch wenn der Unbekannte es versuchte.
Herr im Himmel, er stirbt …
Der Brustkorb des Opfers hob und senkte sich in einer hyperventilierenden Frequenz. Sie versuchte, die Plane von dem Kopf zu lösen, und merkte, dass es in Wahrheit ein Sack war, den das Opfer mit jedem krampfhaften Atemzug über sein Gesicht saugte. Der Planen-Sack war mit einem Zipper am Hals zugezogen. So fest, dass Marla ihn mit bloßen Händen nicht lösen konnte.
Marla drehte sich um und trat dabei mit dem Fuß einige Teelichte um. Sie entdeckte einen Instrumentenschrank und zwei Kommoden an der Wand. Riss alles auf, jede Schranktür, jede Schublade, doch sie waren leer, wie Attrappen. Kein Skalpell, kein Messer, mit dem sie die Plane hätte aufstechen können.
Sie überlegte, ob sie mit einer Kerze die Folie vor dem Mund des Opfers aufschmelzen sollte, aber wenn das nicht zu grausamen Verbrennungen führte, dann vermutlich zu tödlichen Vergiftungen.
Nichts, hier gibt es nichts, dachte sie, außer …
Das Paket!
Natürlich.
Der Psycho, der das eingefädelt hatte, musste sie ja aus einem Grund hierhergelotst haben. Marla rutschte auf den Rosenblättern aus, als sie zur Tür zurückhastete, dort, wo sie vor Schreck das Päckchen hatte fallen lassen.
Kurz hielt sie inne.
Wie spät war es?
19:47 Uhr.
Das Paket sollte nicht vor 19:49 Uhr geöffnet werden. Und dann auch nur von einer Frau Hansen.
Was, wenn etwas Schlimmes passierte, sollte sie sich nicht daran halten?
»Völlig egal!«, schrie sie sich selbst an.
Was gab es Schlimmeres als das hier?
Eilig riss sie die Pappe auf und schrie vor Verzweiflung, als sie tatsächlich nur einen nutzlosen Stein darin fand. Ansonsten war es leer, bis auf …
Ein Brief?
Er war sehr lang, im Schummerlicht nur schlecht lesbar und ohnehin komplett nutzlos. Die handbeschriebenen Seiten würden das Leben dieses Menschen hier ebenso wenig retten können wie der Gegenstand, der klirrend auf den Boden gefallen war, als sie das Paket umgedreht und geschüttelt hatte in der Hoffnung, doch noch etwas übersehen zu haben.
Marla bückte sich und griff nach einem Bund mit zackenlosen Schlüsseln.
Was soll ich damit?
Hier gab es keine Türen, Schränke oder abgeschlossenen Tische. Nur einen kleinen Kasten an der Wand.
Es war ein Schockgeber. Auch als Defibrillator bekannt.
Ein blaues Gerät, so groß wie ein Kinderkassettenrekorder, mit Tragegriff und Display, das tatsächlich noch funktionierte, als sie panisch draufpatschte.
Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, leuchtete auf. An dem Defi hingen zwei handtellergroße Kellen, mit denen der Strom in den Brustkorb geleitet wurde. Marla starrte sie hilflos an.
Was mache ich jetzt nur?
Der Mann (in Gedanken ging sie von einem männlichen Opfer aus) ist doch noch gar nicht tot. Ich muss ihn nicht wiederbeleben, ich muss ihn befreien, ich muss …
Ihr kam eine Idee.
Sie riss den Kasten von der Wand und schmiss den Defibrillator auf den Boden. Einmal. Zweimal.
Nach dem dritten Wurf lagen seine Einzelteile auf dem Linoleum verstreut. Unter ihnen auch, wie erhofft, ein Metallstück, scharfkantig wie Schrapnell.
Marla bückte sich danach und spürte einen stechenden Schmerz. Sie hatte sich in den Zeigefinger geschnitten. Blut quoll hervor.
Gut, es würde also funktionieren.
Allerdings zitterte sie jetzt so sehr, dass sie den Mann kaum von der Plane würde befreien können, ohne ihm ins Fleisch zu schneiden.
Oder Schlimmeres.
Doch Marla hatte keine Wahl. Als sie mit dem improvisierten Messer im Bereich des Mundes in die Plane stach, fühlte es sich an, als würde sie eine straff gespannte Haut durchtrennen.
Sie wusste nicht, ob sie aus Versehen die Lippen oder gar die Zunge des Mannes erwischt hatte, denn das Blut aus ihrem Finger hatte die Plane über dem Gesicht vollgetropft.
Sie schob jeweils zwei Finger in die Öffnung und versuchte, die durchstochene Folie weiter aufzureißen. Die anstrengende Arbeit war erst nach mehreren Ansätzen von Erfolg gekrönt. Marla wischte sich den Schweiß von der Stirn. Roch ihren eigenen süßsauren Körpergeruch, ein Gemisch verschiedener Sorten Schweiß: Arbeit, Erschöpfung, Angst. Mit der blutigen Hand hatte sie sich einen Schleier über die Augen gezogen, durch den sie nicht mehr klar sehen konnte. Am wenigsten das Gesicht des Opfers. Dafür hörte sie ein gedämpftes Husten. Nicht keuchend oder erstickt, sondern eher melodisch pfeifend.
Wie die Trillerpfeife des Teufels, dachte Marla, irr vor Angst. Sie meinte, nie zuvor etwas so Furchteinflößendes gehört zu haben, und das Grauen wurde rasch von einem zweiten Laut übertroffen. Ein einziges Wort. Eine gestöhnte Frage:
»Warum?«
Die Stimme war ihr im Unterschied zu dem Pfeifen vertraut, ohne dass sie hätte sagen können, zu wem sie gehörte. Eigenartigerweise klang das Opfer keine Spur dankbar darüber, dem Tod in letzter Sekunde entkommen zu sein.
Es schien eher verwirrt. Verzweifelt. Und panisch.
Und das, obwohl der Mensch unter der Plane nicht nur wieder ausreichend Luft bekam. Sondern zudem gar nicht mehr gefesselt war, auch wenn Marla sich das nicht erklären konnte.
Wie hat er das geschafft? Ich habe seine Hände doch noch gar nicht befreit, oder …
Waren sie gar nicht gefesselt gewesen? Ich habe es nicht kontrolliert, ich bin einfach davon ausgegangen, dass …
Sie brachte den Gedanken nicht zu Ende.
Die Gestalt bäumte sich auf, schlug um sich und rammte ihr dabei das Metallstück mit der eigenen Hand durch das Kinn bis in die Mundhöhle.
Marla taumelte zurück. Wartete auf den Schmerz, der mit kurzer Verzögerung kam, dafür aber umso heftiger.
Sie riss sich das Metall aus dem Kinn, was sich als Fehler erwies, weil sie jetzt Blut spuckte, so viel, dass sie die rettende Tür nicht mehr zu erreichen glaubte, da sie in einer Lache ausrutschte. Gerade als sie nach der Klinke greifen wollte, um sie aufzuziehen, spürte sie die Hand an ihrem Knöchel. Der Planen-Mensch musste sich von dem Gebärbett abgerollt haben und zu ihr gekrochen sein. Jetzt riss er sie an ihrem Bein nach hinten. Marla ruderte mit den Armen, verlor das Gleichgewicht und fiel der Tür entgegen, die auf einmal sehr viel näher war. So nahe, dass sie mit voller Wucht mit dem Kopf gegen die hervorstehende Klinke schlug.
Ihr Nasenbein zersplitterte. Es knirschte, als wäre es eine Nuss, die man unter dem Stiefelabsatz zertrat.
Noch mehr Schmerzen, noch mehr Blut.
Das Erstaunliche allerdings war: Obwohl der Schmerz die Grenze dessen überschritten hatte, was ein Mensch bei Bewusstsein ertragen konnte, sorgte er nicht dafür, dass Marla sämtlicher anderer Empfindungen beraubt war. Neben dem Ziehen und Pochen und Brüllen all ihrer Wunden schaffte es eine weitere, sehr viel subtilere Wahrnehmung in eine entlegene Kammer ihres Bewusstseins.
Etwas, was sie im Sturz für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augenwinkeln heraus sah.
Ein Stativ. In...
Erscheint lt. Verlag | 25.10.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Abgeschiedenheit Thriller • Alpen • Alpen Thriller • Berge Psychothriller • Berghotel • bestseller bücher thriller • cabin in the wood thriller • Cold Case • Deutscher Horror-Thriller • Deutscher Psychothriller • deutsche thriller autoren • eingeschneit • Einladung • Fitzek Bestseller • Fitzek Bücher • fitzek bücher reihenfolge • Fitzek gebundenes Buch • Fitzek Hardcover • gesichter erkennen • Gesichtsblindheit • Horror-Thriller • Klassentreffen • Prosopagnosie • Psychische Störung Thriller • Psychopath • psychopathen erkennen • Psychothriller bücher • Psychothriller Deutschland • Psychothriller Romane • Sebastian Fitzek • Sebastian Fitzek Bestseller • sebastian fitzek bücher • Sebastian Fitzek Psychothriller • Serienmörder erkennen • spannende Bücher • spannende krimis bücher • Thriller Bestseller • Thriller deutsche Autoren • Thriller Deutschland • thriller fitzek • Thriller Frauen • Thriller Neuerscheinungen 2023 • Thriller und Psychothriller • was verrät die Mimik • winter thriller |
ISBN-10 | 3-426-43986-7 / 3426439867 |
ISBN-13 | 978-3-426-43986-9 / 9783426439869 |
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