MK4 Berlin - Jagd auf einen Toten (eBook)
346 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2929-1 (ISBN)
Der Groll eines Killers währt ewig ...
In Berlin werden kurz hintereinander zwei wohlhabende Männer umgebracht. Beiden wurden die Bäuche aufgeschlitzt. Die Mordkommission 4 unter der Leitung von Hauptkommissar Craic Bishop ermittelt: Beide Opfer sind vor fünf Jahren aus Kopenhagen nach Berlin gezogen. In Dänemark gehörten sie zum organisierten Verbrechen. Das Seltsame: Die Taten entsprechen dem Muster eines dänischen Auftragskillers - doch der gilt als tot.
Die 'Vierte' gerät bei der Suche nach dem Mörder an ihre Grenzen - nicht zuletzt, weil es im Ermittler-Team knirscht: Denn Marika hat ein Verhältnis mit Davids bestem Kumpel Nadir begonnen ... war es wirklich so eine gute Idee, ihn ins Team zu holen?
MK4 Berlin - Jagd auf einen Toten: der nächste spannende Fall für neue Berliner Mordkommission!
DAS SAGEN UNSERE LESERINNEN UND LESER:
'Megaspannend gigantisch' (Annette127, Lesejury)
'Die Handlung war stimmig und so spannend, dass ich in zwei Tagen durch war.' (monti66, Lesejury)
'Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und liefert am Ende eine überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. [...] Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.' (ech68, Lesejury)
Band 1: MK4 Berlin - Im Auge des Killers
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
<p>Ben Bauhaus wurde 1973 in Berlin geboren und wuchs im östlichen Niedersachsen auf. Nach dem Abitur leistete er anderthalb Jahre Zivilersatzdienst in einem Sozialprojekt mit straffällig gewordenen Jugendlichen in Dublin, Irland. Ben Bauhaus hat Nordamerikanistik an der FU Berlin studiert und arbeitet als Game-Designer. Er wohnt mit seiner Familie in Berlin.<br></p>
1
Hauptkommissar Craig Bishop lief hinter seinem Kollegen David Brenner den engen gefliesten Gang entlang. Der Geruch von Chlor waberte ihnen entgegen und biss Bishop in die Lungen.
Er konnte den Geruch nicht ausstehen. Es war Ewigkeiten her, seit er das letzte Mal in einem Schwimmbad gewesen war, und schon als Kind war er kein Freund von öffentlichen Bädern gewesen. Mochte damit zusammenhängen, dass er mit seiner untersetzten Statur und der rundlichen Form, die ihm unter seinen Kollegen den Namen »Kommissar Kugelblitz« eingebracht hatten, keine gute Figur in der Badehose abgab. Tatsächlich konnte Bishop nicht verstehen, warum sich jemand die Mühe machte und derart viel Geld ausgab, um sich einen privaten Pool in sein Haus zu bauen.
»Wir hätten Schwimmsachen mitbringen sollen«, witzelte Brenner über die Schulter. »Hätten wir ein paar Bahnen ziehen können.« Bishop reagierte nicht.
Sie erreichten das Ende des Ganges. Direkt vor ihnen lag der Indoorpool, vielleicht zwanzig mal sechs Meter, die Luft derart warm und feucht, dass Bishop den Reflex unterdrücken musste, den obersten Knopf seines Hemdkragens zu öffnen. Das Wasser des Pools spiegelte vollkommen glatt den Garten durch die riesigen Panoramafenster.
Die Mitglieder der Spurensicherung in ihren weißen Anzügen waren bereits an der Arbeit und hatten die ersten Aufsteller mit Nummern verteilt, um mögliche Spuren zu markieren.
»Guten Morgen, die Herren«, begrüßte sie Mike Petersen, der Leiter der Kriminaltechnik. Er kniete neben dem Pool und machte eine theatralische Geste mit dem Arm, wie um ihnen die Leiche, die neben einer umgestürzten Liege lag, zu präsentieren.
»Walfang-Saison ist eröffnet«, murmelte Brenner mit erstauntem Tonfall.
»Halt den Mund, Brenner«, zischte ihre Kollegin Marika Kleebaum, die sie inzwischen eingeholt hatte. »Das ist geschmacklos!« Ihre halblangen braunen Locken wippten wie ein Echo ihres Ärgers nach.
Brenner verzog das Gesicht und zeigte auf die Leiche. »Das da ist ziemlich geschmacklos.«
Bishop ignorierte seine beiden Mitarbeiter und machte einen Schritt zur Seite, um den Körper besser begutachten zu können.
Er betrachtete die weiße, aufgedunsene Gestalt des Toten. So unangemessen Brenners Bemerkung auch gewesen sein mochte, die Analogie stimmte. Bishop musste an Berichte denken, die letztes Jahr um die Welt gegangen waren: Drei gestrandete Wale an einem Strand in Schweden. Einen hatte man retten können, die anderen beiden waren verendet. Und einem von ihnen war der Bauch aufgeplatzt, nicht unähnlich ihrem Opfer hier. Nur dass diesem Mann jemand mit einem sehr scharfen Messer den Leib aufgeschnitten hatte und sich die Gedärme dunkelgrau gegen das warme Minzgrün der Fliesen abhoben. Das schwarz getrocknete Blut fügte dem Ganzen noch eine weitere farbige Note hinzu.
Der erste süßliche Geruch der Verwesung, verstärkt durch die feuchte Hitze, mischte sich nahe der Leiche unter die Aggressivität des Chlors. Hinter sich hörte Bishop ein Würgen, als die anderen beiden Kommissare näher kamen, aber er konnte nicht sagen, ob es Marika oder Brenner gewesen war.
Der Mann lag auf der Seite, ein Arm am Boden, den anderen auf dem Körper. Am Kopf und im Gesicht wies er mehrere Hämatome und eine Platzwunde auf, als wäre er vor dem Mord geschlagen worden. An den sauberen Schnittkanten des Bauches waren große Mengen gelblichen Fetts im Körperinneren zu erkennen. Sein kleiner Penis verschwand fast zwischen den Speckfalten und saß in einem Nest aus dunklen Haaren.
Bishop schätzte den Mann auf Mitte bis Ende fünfzig, das Haar noch voll, und der sauber gestutzte Bart verdeckte teilweise die feisten Wangen.
»Gleiches Schema wie in der anderen Villa«, stellte der schlaksige Petersen fest, der sich gerade mit einem Ächzen erhob und neben Bishop trat.
Bishop erwiderte nichts. Das hatte er nach den ersten Informationen befürchtet. Er bemerkte, dass Petersen ihn aufmerksam musterte. Der blonde Mann sah mit seinem dünnen Schnurrbart jünger aus, als er war, und überragte alle anderen drei deutlich.
Bishop war der Kleinste von ihnen, aber das war er gewohnt. Er hatte längst aufgehört, sich darüber Gedanken zu machen. Marika besaß einen athletischen Körperbau, war fast so groß wie David. Den beiden sah man den Sport an, den sie machten. Bishop dagegen nicht, auch wenn er nicht weniger aktiv war.
»Ungefähre Tatzeit?«, wollte er von Petersen wissen.
»Vor Mitternacht, würde ich schätzen. Wird nicht ganz einfach zu bestimmen sein.« Er drehte sich um, präsentierte mit einem Schwenk des Arms den Pool. »Hitze und so.«
»Wer ist er?«
»Jörg Zucker. Ein Bauunternehmer.«
Brenner trat neben sie und sagte: »Ich mag es, wenn Leute zu Hause umgebracht werden. Macht das mit der Identifikation so viel leichter.«
»Du bist so ein Idiot, Brenner.« Marika verzog das Gesicht.
»Was denn?« Er breitete die Hände aus. »So ’n nackter Dicker, zum Beispiel am Spreeufer, mitten im Gebüsch? Ohne Papiere? Na, viel Spaß bei der Identitätssuche.« Er sah sich um. »Aber so wie hier? Easy …«
Marika ignorierte ihn und trat neben ihren Chef. »Das ist kein Zufall, oder?«
Bishop schüttelte schweigend den Kopf. Vor knapp einer Woche hatten sie einen vergleichbaren Mord gehabt, Hannes Kahlke, einen Devisenhändler. Er war in Zuckers Alter gewesen, und ebenfalls in seiner Villa ermordet worden. Der Täter hatte ihm wie Zucker den Bauch aufgeschlitzt.
»Ist das jetzt eine Serie?«, wollte Marika wissen.
Bishop schüttelte den Kopf mit zusammengepressten Lippen. »Ich hoffe nicht«, sagte er wenig überzeugt.
»Was ist das für eine Scheiße?«, fuhr Doktor Halina Kettler niemanden im Besonderen an und lief aufgebracht im Büro der vierten Mordkommission hin und her. Der kleine Raum wirkte überfüllt, weil zusätzlich zu den Schreibtischen von Bishop, Marika und Brenner vor Kurzem noch ein weiterer Tisch für Nadir Almasi, das neueste Mitglied des Teams, untergebracht werden musste. Er hatte ihnen bei einem Fall als technische Unterstützung gedient und daraufhin die Versetzung in die vierte Mordkommission beantragt.
Das Büro kam einem noch kleiner vor, als es ohnehin war, weil Doktor Kettler beim Hereinkommen die Jalousien der langen Glasscheibe, die den Raum zum Büro der Sechsten nebenan abteilte, heruntergelassen hatte. Als Bishop die Vierte und das Büro frisch übernommen hatte, hatte sie ihm geraten, Jalousien anbringen zu lassen. Damit nicht jeder zusehen konnte, wenn sie ihn runtermachte, hatte sie mit einem Augenzwinkern erklärt.
Sie hielt inne und drehte sich abrupt um, zeigte mit dem Finger auf Bishop. »Sagen Sie mir nicht, dass wir es hier mit einer verfickten Serie zu tun haben!«
Keiner im Zimmer verzog bei der Wortwahl der Staatsanwältin das Gesicht. Sie alle wussten, dass sie dazu neigte, »klare« Worte zu benutzen, wenn sie sich aufregte.
Bishop stand an das Fensterbrett gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Marika und Brenner hatten an ihren Schreibtischen gesessen, als Doktor Kettler hereingestürmt gekommen war.
Doktor Kettler führte ihre Fälle mit strenger Hand, und Bishop hatte sich bereits mehrfach »Einläufe«, wie sie es ausdrückte, bei ihr im Büro abholen müssen, wenn Ermittlungen nicht so liefen, wie sie sich das vorstellte. Dafür setzte sie sich allerdings bedingungslos für ihre Teams ein und schreckte auch nicht davor zurück, sich bei höheren Stellen für ihre Untergebenen in die Bresche zu werfen. Ihr schien jeder politische Selbsterhaltungstrieb abzugehen, und trotzdem, oder gerade deswegen, hatte das ihrer Karriere bisher nicht geschadet.
Brenner räusperte sich und sagte dann: »Natürlich können wir offiziell noch nicht von einer Serie sprechen, nicht bei zwei Morden, aber ganz ehrlich, das sieht nicht gut aus. Die KT ist sich ziemlich sicher, dass wir es hier mit demselben Täter zu tun haben.«
Bishop zog anerkennend die Augenbrauen hoch. Er hätte von Brenner nicht erwartet, dass er sich traute, Doktor Kettler gegenüber derart unbefangen den Mund aufzumachen. Er war davon ausgegangen, dass Brenner das lieber ihm, dem Chef, überlassen würde.
Die Staatsanwältin fuhr herum, fixierte Brenner mit geschlitzten Augen, als ob sie ähnlich überrascht wäre. Sie ging zu einem der hohen Stühle neben der Tür, um sich zu setzen. »Also gut, was haben wir?«, fragte sie mit erstaunlich entspannter Stimme.
Marika schob sich auf ihrem Stuhl zurecht, bevor sie zum Sprechen ansetzte: »Beide Opfer sind männlich, weiß. Ende fünfzig. Beide sind zu Hause in ihrer Villa umgebracht worden. Soweit wir wissen, hat sich der Täter in beiden Fällen gewaltsam Einlass verschafft, ohne größere Schäden anzurichten.«
»Was heißt das genau?«, unterbrach sie Doktor Kettler mit zusammengezogenen Augenbrauen.
»Die KT hat Kratzspuren an beiden Schlössern gefunden. Demzufolge gehen wir davon aus, dass sich jemand mit Werkzeug Zugang verschafft hat.«
»So etwas wie einem Dietrich?«
»Genau.« Als Doktor Kettler eine ungeduldige Handbewegung machte, fuhr Marika fort: »Beide Männer wurden gewaltsam überwältigt. Ziemlich schlimm verprügelt«, ergänzte sie nach einem Moment. »Der Täter hat sie zusammengeschlagen, bis sie sich nicht mehr wehren konnten.«
»Und ihnen danach den Bauch aufgeschlitzt?«
»So ist es.«
»Das heißt, beide Männer waren zu dem Zeitpunkt noch am Leben?«
»Bei Zucker hat Petersen noch keine eindeutige Aussage gemacht. Er sagt, wir müssen die Obduktion abwarten, wie immer.« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber die Zeichen deuten darauf hin, sagt er. Kahlke hat offenbar noch...
Erscheint lt. Verlag | 1.8.2023 |
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Reihe/Serie | Die neue Mordkommission |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Berlin • Crypto • Drohne • Kopenhagen • Krimis • Mordkommission • Organisiertes Verbrechen • Ostsee • Serie • Serienkiller • Serienmörder • spannend |
ISBN-10 | 3-7517-2929-1 / 3751729291 |
ISBN-13 | 978-3-7517-2929-1 / 9783751729291 |
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