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Tod zur See (eBook)

Ein Usedom-Krimi | Der perfekte Krimi für Urlaub an der Ostsee
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
352 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491833-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tod zur See -  Frauke Scheunemann
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Der 3. Fall für Radioreporterin Franziska Mai und Kommissar Kay Lorenz auf der Sonneninsel Usedom Franziska Mai ist dank ihrer Radio-Show auf Usedom inzwischen ein kleiner Star und wurde als Moderatorin für das große Abschlussspektakel des Ahlbecker Stadtfests engagiert. Was eigentlich der Höhepunkt des maritimen Sommervergnügens sein sollte, wird jedoch zur Katastrophe: Der Jetski des Stuntmans explodiert mitten im finalen Salto.  Franzis kriminalistischer Instinkt meldet sich und sagt ihr, dass Bruno Wunderlich Opfer eines Mordes geworden ist. Die lebhafte Reporterin stürzt sich gemeinsam mit Hauptkommissar Kay Lorenz in die Ermittlungen. Eigentlich hat niemand ein Motiv, Bruno zu töten, doch dann wird Rätselhaftes an den Ostsee-Strand gespült ...

Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte Frauke Scheunemann bei den Großeltern an der Ostsee und auch später blieb sie dieser Region treu: Ihr Volontariat absolvierte sie beim NDR und war dabei als Radioreporterin in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Kein Wunder also, dass ausgerechnet die Ostsee in ihrer neuen Serie eine Hauptrolle spielt - nach zahlreichen Bestsellern im Komödienfach ihre Premiere im Kriminalroman. Übung darin hat sie schon: Im Kinderbuch begeistert sie mit ihrer Reihe um Detektivkater Winston kleine Krimifans auf der ganzen Welt. Frauke Scheunemann lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte Frauke Scheunemann bei den Großeltern an der Ostsee und auch später blieb sie dieser Region treu: Ihr Volontariat absolvierte sie beim NDR und war dabei als Radioreporterin in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Kein Wunder also, dass ausgerechnet die Ostsee in ihrer neuen Serie eine Hauptrolle spielt – nach zahlreichen Bestsellern im Komödienfach ihre Premiere im Kriminalroman. Übung darin hat sie schon: Im Kinderbuch begeistert sie mit ihrer Reihe um Detektivkater Winston kleine Krimifans auf der ganzen Welt. Frauke Scheunemann lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

1


»Hey, Franzi, long time no see! Oder besser: no hear.«

Ein Lachen, das fast unsicher klingt. Ich muss zweimal hinhören, bis ich erkenne, wer mir da auf die Mailbox gesprochen hat. Aber dann habe ich keinen Zweifel mehr. Es ist Henning. Henning, der Betrüger. Henning, der Vollidiot. Und Henning, dessen Stimme bei mir bedauerlicherweise immer noch Herzrasen auslöst. Verdammt! Was will der denn von mir? Ich überlege kurz, dann entscheide ich mich für das einzig Richtige. Ich höre mir die Nachricht nicht weiter an und schalte mein Handy aus. Das hätte ich schon längst machen sollen, so knapp vor der Sendung. Was auch immer Henning von mir will, er kann es sich sonst wohin stecken! In fünf Minuten gehen wir beim Strandfest in Ahlbeck live, ich habe keine Zeit für Gedanken an meinen Ex-Freund!

»Chefin, alles okay?« Mein Volontär Janis mustert mich. Als guter Journalist, der er mit Sicherheit mal werden wird, hat er natürlich sofort gemerkt, dass sich meine Stimmung von jetzt auf gleich geändert hat. Nämlich von fröhlich-gestresst zu genervt-gestresst.

»Ja, alles gut«, antworte ich mit einem Lächeln. Von Hennings Anruf erzähle ich nichts, ich habe keine Lust, Janis neugierig zu machen. Die beiden kennen sich flüchtig. Henning war zwei Jahre mit unserer Moderatorin Bille zusammen, da ist er Janis ab und zu in der Redaktion von Bäderland-Radio begegnet.

»Dann kann’s ja gleich losgehen!«, ruft Janis gut gelaunt. Ich werfe einen Blick rüber zu Anita, unserer Aufnahmeleiterin. Sie nickt mir zu, dann hebt sie die rechte Hand. Daumen nach oben! Alle auf Position! Ich gehe mit Janis die Seebrücke entlang auf das weiße Gebäude zu, das mitten auf dem langen Holzsteg thront. Es dürfte das bekannteste Haus auf Usedom sein, nur wenige Postkarten von der Insel kommen ohne ein Bild davon aus. Es ist aber auch wirklich wunderschön: Mit seinen Türmchen an allen vier Ecken sieht es wie ein kleines Schloss aus. Schade, dass wir nicht beim Fernsehen sind – vor dem strahlend blauen Hochsommerhimmel gibt es ein tolles Bild ab, das ich unserem Publikum gern zeigen würde.

Direkt vor dem Gebäude führt eine Treppe zum Strand. Janis überholt mich und geht hinunter, ich passiere das Schlösschen, um auf den Teil der Brücke zu gelangen, der weit ins Meer hineinreicht. Dass Janis und ich uns hier aufteilen, hat seinen Grund: Gleich wird es mit der Vorführung der Stuntgruppe Bruno’s Brothers einen weiteren Höhepunkt des Ahlbecker Strandvergnügens geben: eine – jedenfalls laut Vorankündigung – Wahnsinnsshow mit tollkühnen Männern auf Jetski, die so schnell sind, dass sie in der Formel 1 mitfahren könnten. Na gut, selbst wenn man jetzt mal 50 Prozent Werbesprech abzieht, wird das bestimmt eine spannende Sache. Bruno Wunderlich, der Namensgeber der Gruppe, hat jedenfalls schon in vielen Filmen als Stuntman mitgearbeitet, bevor er sich auf Usedom mit einem Verleih für alle möglichen Sportgeräte vom Surfbrett bis zum Segelboot selbständig gemacht hat. Jetski verleiht er natürlich auch, und seit einiger Zeit sind noch Mietwagen dazugekommen. Der Mann ist also umtriebig.

Janis wird unten am Strand stehen und die Stimmung unter den Zuschauern einfangen, ich werde von der Seebrücke aus berichten, mit welchen Kunststücken die Bruno’s Brothers uns beeindrucken. Eine launige Sommerreportage also, die wir schon deshalb senden, weil Bäderland-Radio in diesem Jahr Medienpartner des Strandvergnügens ist. Ich werfe einen Blick auf die Uhr – kurz nach zehn. Eigentlich müssten die Jetski jetzt schon im Wasser vor der Seebrücke zu sehen sein. Wenn es nun länger dauert, bringt es unseren Zeitplan ziemlich durcheinander – der sieht nämlich vor, dass unser Nachrichtenredakteur Markus direkt aus den Zehn-Uhr-Nachrichten an uns übergibt. Über den Knopf in meinem Ohr kann ich hören, dass er schon beim Wetter angekommen ist, danach kommen nur noch Verkehrshinweise. An einem Sonntagmorgen um zehn Uhr werden die aber nicht allzu lang sein. Der Hauptan- und -abreisetag ist schließlich der Samstag. Die Wunder-Jetskifahrer müssten jetzt also endlich Gas geben, im wahrsten Sinne des Wortes!

»Franzi, du übernimmst in fünf Sekunden«, informiert mich Anita. »In fünf, vier, drei …« Sie hat noch nicht bis eins runtergezählt, da kündigt ohrenbetäubender Lärm den Start des großen Spektakels an. Es ist so laut, dass ich Mühe habe, genau zu verstehen, was Markus zur Übergabe sagt, aber ich meine, so etwas wie Auf der Seebrücke in Ahlbeck steht nun meine Kollegin Franzi Mai. Franzi, ganz schön laut bei dir! zu hören, also quassle ich drauflos.

»Ja, Markus, wirklich ganz schön laut. Aber das ist auch keine Überraschung, denn wir erwarten hier ein Highlight des Strandvergnügens, und zwar ein sehr PS-starkes. Lokalberühmtheit Bruno Wunderlich und seine Bruno’s Brothers donnern gerade mit ihren Jetski vor der Seebrücke von Ahlbeck auf und ab!«

»Das klingt stark!«, gibt mir Markus mein nächstes Stichwort.

»Ja, das ist es auch. Gerade in diesem Moment rasen die vier jeweils zu zweit aufeinander zu und …«, ich schaue genau hin, weil ich selbst nicht weiß, was nun passieren wird, »und jetzt springen sie tatsächlich übereinander. Wow!« Extrem WOW! Die Nummer sieht sehr cool aus, und vom Strand unterhalb der Seebrücke vernehme ich ein Raunen. Das scheint auch Markus mitbekommen zu haben, denn nun übergibt er an Janis. »Janis, du stehst unten am Strand inmitten der Zuschauer. Wie kommt die Show bisher an?«

»Oh, ich glaube, sehr, sehr gut, Markus«, antwortet ihm Janis. »Aber hören wir doch einfach, was die Leute selbst dazu sagen. Darf ich Sie etwas fragen?«, wendet er sich dann offenbar an jemanden, der neben ihm steht. Ich höre ein Kichern über meinen Knopf im Ohr. Janis hält sein Mikro wohl einem jungen Mädchen unter die Nase.

»Ja, klar«, lautet ihre Antwort.

»Wie gefällt es dir?«

»Es ist toll! Ich hätte nicht gedacht, dass man mit den Dingern so hoch springen kann. Wahnsinn, wie in einem James-Bond-Film!«

Das ist ein sehr passender Vergleich, denn in diesem Moment entwickelt sich aus den Sprüngen eine Art Verfolgungsjagd – es sieht so aus, als versuche einer der Fahrer, den anderen zu entkommen. Die rasen ihm hinterher, wobei sie sich in Schlangenlinien immer wieder selbst überholen und sich mal der eine, mal der andere an die Spitze setzt.

»Janis, wusstest du, dass Bruno Wunderlich auch schon in Hollywood-Produktionen mitgewirkt hat?«, streue ich ein paar Infos ein, die unsere Zuhörer hoffentlich beeindrucken werden.

»Wirklich? Nein, das wusste ich nicht«, schummelt Janis. »Oh, guck mal, jetzt springen sie gleich über zwei Rampen.« Tatsächlich hat Brunos Team vom Strand aus Rampen auf Schwimmkörpern ins Wasser geschoben, und die Jetskifahrer sausen mit Vollgas auf diese zu.

»Also, das ist schon imposant«, beschreibe ich die Szene für unsere Zuhörer, »die Fahrer schlittern über die Rampen und segeln mindestens fünf Meter durch die Luft, bevor sie wieder auf dem Wasser aufsetzen.«

»Faszinierend – aber sie machen auch einen ganz schönen Lärm, oder?«, fragt Janis nun wieder in die Runde.

Zustimmendes Gemurmel, ein der Stimme nach älterer Herr meldet sich zu Wort: »Also für so ein Fest eine prima Sache, aber immer will ich diesen Krawall nicht an unseren Stränden haben. Da kann man sich ja nicht mehr in Ruhe entspannen.«

»Der Lärm stört mich überhaupt nicht«, widerspricht ihm ein junger Mann, »ich bin froh, wenn hier endlich was los ist. So ein Ding würde ich auch gern mal fahren.«

»Du siehst, Franzi«, gibt Janis wieder an mich ab, »die Meinungen über die Jetski sind geteilt hier am Strand.«

»Ja, ich höre es. Aber beeindruckend sind die Profis schon«, übernehme ich dann wieder und schildere den Zuhörern die nächsten paar Minuten haarklein, welche atemberaubenden Kunststücke die Stuntmen auf ihren Jetski vorführen. Immer wieder hält Janis zwischendurch sein Mikro in die Menge und fängt die begeisterten Ahs! und Ohs! der Zuschauer und einzelne Kommentare ein, um die Stimmung für die Menschen am Radio erlebbar zu machen. Gerade erzählen ihm zwei kleine Jungs, dass sie später auch mal Stuntmen in Hollywood werden wollen. Da sehe ich, dass der Fahrer, den ich für Bruno Wunderlich halte, eine Fackel entzündet, die er an der Seite seines Jetski befestigt hat.

»Markus«, übernehme ich wieder das Wort, »ich glaube, jetzt setzen sie zum großen Finale an – dem Feuer von Vorpommern.«

»Großartig! Was siehst du?«, will mein Kollege wissen.

»Die vier Fahrer haben gerade Fackeln an ihren Jetski entzündet, die in den Landesfarben leuchten: weiß, blau, rot und gelb. Sieht wunderschön aus!« Über den Knopf im Ohr höre ich Applaus und Jubelrufe, offenbar hält Janis wieder das Mikrophon in die Menge. Ich warte kurz, dann spreche ich weiter. »Die Akrobaten fahren in einem Kreis hintereinander her, und der Vierte im Bunde, ich glaube, es ist Bruno Wunderlich selbst, rast über eine der beiden Rampen. Wow, liebe Leute, jetzt springt er in die Höhe, genau in die Mitte des Kreises. Er dreht sich um die eigene Achse. Ein Salto also, der …«

In diesem Augenblick gibt es einen ohrenbetäubenden Knall, und mit einem hellen Lichtblitz zerreißt es den Jetski, mit dem Bruno Wunderlich gerade seinen Salto vollführt. Flammen schlagen aus dem Fahrzeug, Trümmer fliegen durch die Luft, die Menge schreit panisch auf, und ich kann von hier oben aus sehen,...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2024
Reihe/Serie Mai und Lorenz ermitteln auf Usedom
Mai und Lorenz ermitteln auf Usedom
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Anette Hinrichs • Bansin • Buch für den Urlaub • Cosy Crime • Cosy Krimi • Ermittlerduo • Eva Almstädt • Explosion • Gebärdensprache • Gehörlos • Heringsdorf • Inselkrimi • Jetski • Klaus-Peter Wolf • Krimi-Bestseller 2024 • Krimi Neuerscheinung 2024 • Küstenkrimi • Manipulation • Ostseebad • Ostseekrimi • Radioreporterin • Radiosender • Sommerbuch • Sonneninsel • Stuntshow • Urlaubskrimi • Wassersport
ISBN-10 3-10-491833-3 / 3104918333
ISBN-13 978-3-10-491833-4 / 9783104918334
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