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Die kleine Krimi-Tankstelle - Der Tote im Kornkreis (eBook)

Provinzkrimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
249 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3332-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Krimi-Tankstelle - Der Tote im Kornkreis - Mina Giers
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Alien-Fieber in Bad Bekenborn!
Tankstellenbesitzerin Taissa ahnt es in dem Moment, als ihr Mitarbeiter Freddy sie nachts aus dem Bett klingelt: Es gibt wieder einen Toten in Bad Bekenborn! Ausgerechnet Freddys bester Freund liegt erschlagen oben in den Feldern. Rund um die Leiche hat jemand einen perfekten Kreis in den Nutzhanf gemäht. Ist das etwa ein Kornkreis, der die Ankunft von Außerirdischen in Ostwestfalen verkündet? Natürlich brodelt die Gerüchteküche. Bald glaubt jeder in der Gegend, dass Aliens in Bad Bekenborn gelandet sind. Für den Mord interessiert sich niemand mehr - außer Taissa, denn leider ist Freddy der Hauptverdächtige. Doch sie ist von der Unschuld ihres Mitarbeiters überzeugt und sucht nach dem wahren Täter. Gar nicht so einfach, wenn das Dorf von bunt verkleideten Alien-Fanatikern heimgesucht wird. Taissa geht schon bald einer heißen Spur nach - und die führt sie nicht zu einem Außerirdischen ...

»Der Tote im Kornkreis« ist der vierte Roman der Provinzkrimi-Reihe »Die kleine Krimi-Tankstelle« von Mina Giers um die Tankstellen-Besitzerin Taissa. Gemeinsam mit ihrem blinden Golden Retriever Lolli stolpert Taissa im ostwestfälischen Bad Bekenborn über die ein oder andere Leiche. Und natürlich lässt sie es sich als erfahrene Krimi-Leserin nicht nehmen, selbst zu ermitteln!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Mina Giers ist das Pseudonym von Katja Segin. Wenn sie nicht gerade Kurzgeschichten, Spannungsromane oder romantische Familiengeheimnisse verfasst, arbeitet sie als Lektorin und Korrektorin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn - nicht weit von dem fiktiven Bad Bekenborn, in dem »Die kleine Krimi-Tankstelle« steht. Die Idee dafür entstand in ihrer Zeit als stellvertretende Leiterin einer echten Station.</p>

ZWEI
Der nächste Tag


Nora lümmelte am Stehtisch herum und wuschelte sich durch die krausen Haare. »Nicht zu kurz geworden?«

Taissa hörte nur mit halbem Ohr hin. »Ja, sieht gut aus.« Sie sah auf die Uhr. Wo Frederick nur blieb? Die Hunde tobten schon über die Wiese, und niemand war da, der sie beaufsichtigte. Und eine ganze Fußballmannschaft, die hier in der Nähe ein Spiel gehabt haben musste, meinte, sich bei ihr mit Sportgetränken und Müsliriegeln eindecken zu müssen. Die Jungs lungerten immer noch auf dem Hof herum und schienen das gesamte Spiel durchzusprechen, sodass Taissa nicht die Gelegenheit hatte, mal in der Hundetagesstätte nach dem Rechten zu sehen.

Auf dem Monitor der Überwachungskamera, die nach hinten rausging, sah es wenigstens noch so aus, als vertrugen sich alle. Und Lolli war mal wieder mittendrin.

»Was denn jetzt? Ja, zu kurz? Oder ja, sieht gut aus?«

Taissa zuckte zusammen, als Nora sie in die Seite pikste. Wann war sie nur in die Kassenzone gekommen? Konnte sich etwa jeder so an sie heranpirschen? Wahrscheinlich wäre es ihr nicht einmal aufgefallen, wenn sie ihr die Kasse ausgeräumt hätte.

Wohl eher das Schokoriegelregal. Jedenfalls in diesem speziellen Fall.

»Sorry.« Taissa zwang sich, Nora genauer in Augenschein zu nehmen. »Die Länge ist perfekt. Betont deine Wangenknochen.« So etwas in der Art hatte sie gestern in der Frauenzeitschrift gelesen, die sie sich gegriffen hatte, nachdem sie das Alien-Buch nicht mehr aushielt. Nicht einmal Lolli ließ sich dadurch fesseln, und der war normalerweise nicht wählerisch. Die Frisurenberatung war allerdings auch nicht sein Ding gewesen.

Es wurde Zeit, dass Magnus von seinem Auftritt zurückkam. Sie vermissten ihn beide. Als er sagte, dass er nach der Entlassung seiner Agentin nicht mehr so viel zu tun haben würde, hatte sie sich das eigentlich anders vorgestellt. Doch ganz ohne Zaubern ging es eben doch nicht. Dafür lief seine Pension nicht gut genug, egal, wie toll die Bewertungen waren, die Nora ihren Kollegen aus den Rippen geleiert hatte.

»Hoffentlich gefällt es Bobby auch.« Nora kaute auf ihrer Lippe herum. »Er mag eigentlich lange Haare.«

»Er mag vor allem dich.« Ob Nora ahnte, wie sehr Taissa sie darum beneidete, dass sie jeden Abend mit ihrem Freund verbringen konnte?

Du beneidest sie um Bobby? Ernsthaft?

Motorenlärm erklang, und Nora an ihrer Seite versteifte sich merklich. »Na, das werden wir ja gleich wissen.« Sie ging zurück zum Stehtisch neben dem Kaffeeautomaten und stellte eine Tasse unter den Auslass. Dann drückte sie auf die Taste für den koffeinfreien Cappuccino.

Sobald Taissa nach draußen sah, verstand sie auch, warum. Nur einer trank hier koffeinfrei. Bobbys Dienstwagen hielt gerade neben der Säule und blockierte damit Zapfpunkt zwei.

Na, hoffentlich tankte er ausnahmsweise auch mal und stand nicht nur im Weg herum.

Als er ausstieg, war Taissa wenig überrascht. Umso mehr erstaunte es sie, wer vom Beifahrersitz kletterte.

Frederick.

Bobby ging zum Kofferraum und hievte einen E-Scooter heraus. Er stellte ihn neben der Tür ab, dann machte er eine ruckende Kopfbewegung Richtung Shop.

Frederick folgte mit gesenktem Kopf. Er sah gar nicht glücklich aus. Schon wieder nicht.

Was da wohl vor sich ging? Doch was Nora sagte, stimmte: Sie würden es gleich erleben.

Bobby nickte Taissa zu, dann huschte sein Blick zu Nora und wurde weicher. Er schnupperte, und sein Mundwinkel zuckte einmal ganz kurz, dann legte sich ein harter Zug um seine Lippen.

Er ist also doch ein fast normaler Mensch!

Fredericks Blick hob sich nicht von seinen Schuhen. Er seufzte tief.

»Frau Lausen«, begann Bobby. Er hatte sich immer noch nicht dazu durchgerungen, sie mit Vornamen anzusprechen, obwohl sie sich schon seit einem Jahr kannten und er mit ihrer besten Freundin ausging.

Es dauert zwanzig Jahre, bis ein Westfale dich akzeptiert, und noch länger, bis er dich mit Vornamen anspricht. Das weißt du doch.

Tja, dann war er wohl noch nicht so weit. »Ja, Polizeihauptmeister Bunte?«

»Dieser junge Mann behauptet, für Sie zu arbeiten.«

Als ob Bobby das nicht ganz genau wüsste. Sie nickte und warf Frederick ein hoffentlich warmes Lächeln zu, doch der hob nicht einmal den Kopf.

»Darf er dann mal Ihre Toilette benutzen?«

Taissa stutzte. Warum sollte Bobby Frederick aufs Klo geleiten? Bisher hatte sie das Gefühl gehabt, ihr Mitarbeiter sei bereits stubenrein. »Äh, ja, sicher. Jeder darf die Kundentoilette benutzen. Warum fragen Sie?« Ihr nagelneuer Waschraum war schließlich ihr ganzer Stolz.

Bobby räusperte sich. »Ich habe Herrn Kuhlhaupt zu einer allgemeinen Polizeikontrolle heraus gewunken, als er mit diesem Fahrzeug unterwegs war.« Der Polizist zeigte auf den Scooter.

Richtig. Den hatte Frederick vor einiger Zeit gegen sein Skateboard getauscht. Viel schneller war er damit nicht, deshalb verstand Taissa den Sinn dahinter nicht so ganz. »Ja, und?«, fragte sie. »Darf man darauf nicht mit voller Blase fahren?«

Vom Stehtisch her erklang ein Prusten, und auch Fredericks Mundwinkel hob sich ein wenig. Bobbys Wangenfarbe veränderte sich ins Rötliche.

»Nein. Ich meine, doch. Aber ich habe ihn um eine Urinprobe gebeten.« Bobby holte einen Kunststoffbehälter aus einer der vielen Taschen seiner Uniformjacke und stellte ihn vor Taissa hin. »Und er behauptet, in der Öffentlichkeit nicht zu können

Das konnte Taissa sehr gut nachvollziehen. »Urinprobe?« Langsam dämmerte es ihr, warum Frederick so bedröppelt aussah.

»Für eine allgemeine Fahrtüchtigkeitsuntersuchung.«

»Ach ja?« Taissa überlegte. »Muss man dafür nicht in ein Röhrchen pusten?« Nicht, dass sie da bereits eigene Erfahrungen gesammelt hatte, aber das kannte man ja aus dem Fernsehen.

»Auf Alkohol wollte ich ihn nicht testen, Frau Lausen«, sagte Bobby und beließ es dabei. Es wusste wohl auch so jeder hier, worauf er stattdessen anspielte.

»Seit wann braucht man für so ein Ding denn einen Führerschein?«, warf Nora vom Tisch her ein und guckte dabei ganz unschuldig. So nach dem Motto: »Ich frag ja nur.«

Bobby seufzte. »Braucht man nicht«, sagte er, ohne seine Freundin dabei anzusehen. »Aber Herr Kuhlhaupt besitzt einen Führerschein. Und deshalb kann er ihn auch verlieren, wenn er ein anderes Verkehrsmittel führt, ohne dazu körperlich in der Lage zu sein.«

Frederick stöhnte auf. Oje. Es bestand wohl ernsthaft Grund zur Sorge. Doch helfen konnte sie ihm dabei nicht.

»Na, du weißt ja, wo die Toilette ist.« Sie deutete nach hinten. Hoffentlich war Bobbys Verdacht falsch. Sie wusste nicht, wie sie es finden sollte, falls der Polizist bei Frederick … na ja, etwas fand.

Bobby gab Frederick einen kleinen Schubs, und der Junge setzte sich in Bewegung.

»Hey!«, rief Bobby ihm hinterher. »Vergiss den Becher nicht!«

Vergessen waren die Höflichkeiten, von wegen Herr Kuhlhaupt und so.

Frederick blieb stehen, und seine Schultern hoben und senkten sich. Dann trottete er zurück und schnappte sich den Behälter.

Sobald die Tür, die in den winzigen Waschraum führte, hinter ihm zuklappte, bewegte sich Bobby langsam zum Tisch hinüber. Nora schob ihm die Tasse zu, die sie für ihn gefüllt hatte.

»Koffeinfrei?«, fragte Bobby. Sie nickte, und er nahm einen Schluck.

»Wie sind Sie denn eigentlich darauf gekommen, Frederick einer Kontrolle zu unterziehen, Polizeihauptmeister Bunte?«, fragte Taissa ihn. »Hatten Sie irgendeinen Anlass, ihn zu verdächtigen, oder …?« Den Zusatz, ob ihm nur ein bisschen langweilig war, verkniff sie sich wohlweislich. Jetzt war nicht der Augenblick, um sich mit Bobby anzulegen.

Außerdem weißt du doch selbst, dass Freddy kifft. Er macht keinen Hehl daraus, und es ist ihm egal, ob es dir gefällt oder nicht.

Was er in seiner Freizeit machte, war ihr ja auch egal. Musste es sein. Aber nicht bei der Arbeit.

»Nicht, dass es Sie etwas anginge, Frau Lausen, aber ich hatte einen Verdacht, dem ich nachgegangen bin.« Bobby pustete in seine Tasse und nahm einen Schluck.

Nora sah betreten auf die Tischplatte. Sie wollte sich wohl nicht positionieren, und Taissa würde sie auch nicht dazu zwingen. Stattdessen ging Taissa ebenfalls zum Automaten hinüber und zog sich einen Latte macchiato. Wenn sie den ganzen Nachmittag zwischen Tanke und Hundewiese hin und her laufen sollte, brauchte sie einen Extraschub Energie.

Aber noch war ja nichts entschieden. Was sie tun sollte, wenn sich Bobbys Verdacht bewahrheitete, wusste sie allerdings nicht. Eigentlich musste es für Frederick Konsequenzen haben, auch hier bei ihr. So gern sie ihn hatte, Drogen konnte sie ihm nicht einfach so durchgehen lassen. Nicht offiziell, während der Arbeitszeit.

Sie rührte in ihrer Tasse, obwohl sie gar keinen Zucker reingetan hatte. Draußen kletterten die Fußballspieler wieder in die diversen Mannschaftsbullis und hinterließen einen überquellenden Mülleimer. Noch eine Aufgabe für den Nachmittag.

Hoffentlich irrte Bobby sich.

Im Waschraum rauschte die Spülung. Kurz darauf trat Frederick mit einem halb gefüllten Probenbehälter in den Shop. Ohne den Blick zu heben, stellte er ihn neben Bobbys Tasse ab. Eine gelbliche Flüssigkeit schwappte darin herum und schäumte ganz leicht.

Taissa hatte das Bedürfnis, ihre Tasse aus dem Dunstkreis des Döschens zu entfernen. Sie nahm einen Schluck und behielt sie danach in den Händen, die Finger fest darum geschlungen.

Bobby schraubte hingegen völlig ungerührt den Deckel...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2023
Reihe/Serie Taissa und die Provinz-Morde
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-3332-9 / 3751733329
ISBN-13 978-3-7517-3332-8 / 9783751733328
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