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Wem die Kuckucksuhr schlägt (eBook)

Schwarzwald Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
352 Seiten
Emons Verlag
978-3-98707-026-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wem die Kuckucksuhr schlägt -  Markus Fix
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Mörderische Schnitzeljagd Nach einer überraschenden Erbschaft zieht Hauptkommissar Thomas Häberle von Berlin nach Freiburg. An die Genuss- Metropole muss sich der standhafte Currywurst-Liebhaber allerdings erst noch gewöhnen. Dabei hilft ihm sein neues Team, das hartnäckig versucht, dem Widerspenstigen die Augen für die Freuden der Region zu öffnen. Gleich sein erster Fall führt Häberle tief in den Schwarzwald und wirft jede Menge Fragen auf. Woher hatte der Tote, der immer bescheiden lebte, plötzlich so große Mengen an Bargeld? Wer schickte ihm die vielen mysteriösen Briefe? Und was hat die Geocacher-Szene mit dieser ganzen Sache zu tun?

Markus Fix, Jahrgang 1974, ist Journalist, Autor und Pressereferent. Nach seinem Magisterstudium (Germanistik, Politik und Ethnologie) an der Universität Freiburg und ausgedehnten Radreisen folgte ein Volontariat bei einer Tageszeitung in Offenburg. 15 Jahre arbeitete er anschließend als Redakteur in der dortigen Nachrichtenredaktion. 2021 wechselte er in die Pressestelle einer Behörde. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin in Emmendingen nahe Freiburg. Den Schwarzwald kennt er durch viele Touren auf dem Rennrad, dem Mountainbike und in Wanderschuhen. Er liebt die steilen Höhen und die einsamen Täler dieser Berge.

Markus Fix, Jahrgang 1974, ist Journalist, Autor und Pressereferent. Nach seinem Magisterstudium (Germanistik, Politik und Ethnologie) an der Universität Freiburg und ausgedehnten Radreisen folgte ein Volontariat bei einer Tageszeitung in Offenburg. 15 Jahre arbeitete er anschließend als Redakteur in der dortigen Nachrichtenredaktion. 2021 wechselte er in die Pressestelle einer Behörde. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin in Emmendingen nahe Freiburg. Den Schwarzwald kennt er durch viele Touren auf dem Rennrad, dem Mountainbike und in Wanderschuhen. Er liebt die steilen Höhen und die einsamen Täler dieser Berge.

Tag 2

»Guten Morgen, Thomas!«

Als Häberle am nächsten Morgen um sieben Uhr ins Präsidium kam, war Julia Specht schon da und knabberte fröhlich an einem Croissant.

»Ich habe bereits eine Liste von den Händlern hier in der Gegend, die Flyer-Räder führen. Palmer hat mir gerade ein Foto von dem Rad geschickt, laut Internet kostet so eins über fünftausend Euro. Wenn du nichts Wichtigeres für mich hast, würde ich die Läden heute mal abklappern und schauen, ob sich jemand an unseren Toten erinnert.«

Häberle nickte mit müden Augen. Er hatte nicht viel Schlaf gefunden, die Gäste von Lotte Merckheim hatten lange und laut zu Abend gegessen, und der Anzahl der leeren Weinflaschen nach zu urteilen, die er am Morgen in der Küche vorgefunden hatte, auch ziemlich viel getrunken. Zudem hatte er bisher nur einen seiner aufgebrühten Instantpulverkaffees zu trinken bekommen, wodurch bei ihm schlechte Laune vorprogrammiert war.

Seine Mitbewohnerin schien ein wirklich sehr sozialer Mensch zu sein, sie bekochte gefühlt vier Mal in der Woche abends irgendwelche Besucher, was eigentlich nicht sein konnte, da sie ja in einem Restaurant arbeitete, und das nicht nur mittags. Dass die Gäste gern kamen, war nach der gestrigen Kostprobe von Lotte Merckheims Kochkünsten allerdings kein Wunder. Das alles konnte ihm eigentlich egal sein, wenn er sich nicht ausgerechnet das Zimmer über der Küche ausgesucht hätte. Vielleicht musste er in der riesigen Villa einfach ein anderes Zimmer beziehen.

»Geht klar«, sagte er zu Julia Specht. »Ich werde jetzt erst mal schauen, dass du einen eigenen Schreibtisch und vor allem eine eigene Tastatur bekommst. Kollege Lanz würde sich bestimmt freuen, wenn du in seiner Tastatur nicht länger ganze Wochenrationen an Nahrungsmitteln deponierst.«

Er lächelte kurz, um zu zeigen, dass das kein Vorwurf war, aber Julia Specht zuckte sowieso nur mit den Schultern. »Wäre mir sehr recht, ich hätte gerne meinen eigenen Platz, an dem ich mich ausbreiten kann, statt von einem kurzfristig freien Schreibtisch zum anderen zu springen.«

»Du hattest Kontakt zu Bibabutz und Riverdale?«, wechselte er das Thema.

»Ja. Nur ein paar E-Mails, mit Riverdale habe ich kurz telefoniert, aber ich habe dir ja schon geschrieben, dass wir heute mit beiden sprechen können.«

»Sehr gut. Das machen wir zusammen, wir besprechen es nachher.« Dann ging er zu Frau Weiß.

»Guten Morgen, Frau Weiß, ich brauche Ihre Hilfe. Haben Sie eine Idee, wo wir Frau Specht langfristig unterbringen können?«

Wieder einmal schaute sie ihn an, als würde sie ihn nicht kennen. Sie erinnerte ihn ein bisschen an diesen blauen Fisch aus dem Animationsfilm »Findet Nemo«, den mit der Amnesie. Der hatte seine Fisch-Bekannten immer »Wer sind Sie? Warum verfolgen Sie mich?« gefragt. Eine Weile lang war das ein Running Gag zwischen ihm und Melanie gewesen. Wann immer einer von ihnen zum anderen in ein Zimmer gekommen war, hatte derjenige, der bereits im Zimmer war, »Wer sind Sie? Warum verfolgen Sie mich?« gerufen.

»Guten Morgen, Herr Häberle. Hmmm, da müssen wir sie in ein eigentlich schon voll besetztes Büro dazusetzen. Wie wäre es denn mit Ihrem?«

Häberle schnaufte kurz. Na gut, dann würde er zumindest immer etwas zu essen in greifbarer Nähe haben. »Von mir aus«, sagte er. »In der einen Ecke dürfte genug Platz sein. Wo bekommen wir Schreibtisch, Stuhl und Rechner her?«

»Oben bei der Sitte bekommt heute ein Kollege einen verstellbaren Schreibtisch, so einen zum Hoch- und Runterfahren. Er hatte einen schweren Bandscheibenvorfall. Ich frage gleich mal nach, was aus seinem alten Schreibtisch wird. Und der Stuhl wird wohl auch frei, er bekommt einen rückenschonenden Hocker. Was den Rechner angeht, würde ich vorschlagen, dass Frau Specht einen der neuen Laptops bekommt, die vor Kurzem geliefert wurden. Die meisten Kollegen arbeiten immer noch lieber an ihren alten Kisten, aber so wie ich Frau Specht kenne, ist ihr ein Laptop sogar lieber. Ich lasse ihn ihr sofort von der IT einrichten, wenn Sie Ihr Okay geben.«

Häberle war erneut beeindruckt. Von ihm aus konnte Frau Weiß ihn, sooft sie wollte, wie dieser blaue Fisch anschauen, solange sie ihm so effizient bei der Lösung seiner Probleme half. »Perfekt, so machen wir das. Vielen Dank für die Hilfe, Frau Weiß.«

Er ging in sein Büro und rief Julia Specht auf dem Weg dahin noch »Heute Nachmittag ziehst du zu mir ins Büro« zu.

»Alles klar, freut mich! Ich gehe jetzt gleich mit Maria zur Sparkasse Emmendingen!«, rief sie mit vollem Mund zurück.

Er hob nur kurz den Daumen.

In seinem Büro lagen wie von Manuel Palmer versprochen die Bücher über Erbrecht aus der Wohnung von Christoph Wacker. Zudem ein Bericht über die Ergebnisse der Wohnungsdurchsuchung. Die wichtigsten Fakten hatte ihm der Spusi-Chef ja schon gestern Abend durchgegeben, die Bücher wollte er sich später vornehmen.

Er schaltete den Computer ein und suchte über Google nach der Firma, für die Christoph Wacker bis vor acht Monaten gearbeitet hatte. Er wurde sofort fündig. Werkzeug Schmidt in Gundelfingen, eine Firma, die auf ihrer Website ihre Spritzgießwerkzeuge und ihre Kunststoffbearbeitung anpries. Er schaltete den Computer wieder aus und ärgerte sich kurz, dass er überhaupt ins Büro gefahren war, anstatt über sein Smartphone zu recherchieren und sich gleich auf den Weg zu dem Arbeitgeber zu machen.

Beim Hinausgehen kamen ihm bereits zwei Hausmeister mit einem Schreibtisch entgegen. Es war gerade mal sieben Uhr dreißig, Frau Weiß hatte wohl Druck gemacht.

»Morgen. Sind Sie der Hauptkommissar Häberle? Die Dame am Empfang hat uns mit dem Tisch für Zimmer 325 zu Ihnen geschickt.«

»Guten Morgen«, antwortete Häberle. »Einfach mir folgen.« Er drehte sich um und ging zurück in sein Büro. »Stellen Sie ihn da in die Ecke gegen die Wand«, sagte er und zeigte auf den entsprechenden Platz.

»Das ist aber eine schöne Aussicht«, hörte er einen der Hausmeister noch ulken, als er schon wieder auf dem Weg nach draußen war.

Die Fahrt durch heute mal wieder leichten Nieselregen zur Firma Schmidt dauerte nur wenige Minuten. Es schien ein relativ kleines Unternehmen zu sein, das nur aus einer länglichen Werkhalle mit angebautem Bürogebäude bestand. 1960er Jahre, tippte Häberle, als er parkte. Er schlug den Kragen seines Parkas hoch und ging schnell die wenigen Meter zum Eingang.

Am Empfang saß eine junge Frau in einem hübschen Kleid mit Blumenmuster und schaute ihm durch eine modische Hornbrille freundlich entgegen, als er durch die Tür trat. »Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?«

»Guten Morgen, Hauptkommissar Häberle mein Name. Wäre es möglich, dass ich mit dem Chef sprechen kann?« Er hielt ihr seine Dienstmarke hin.

Die junge Frau schaute ihn erschrocken an. »Ist etwas passiert?«

Häberle winkte ab. »Keine Sorge, ich hätte nur ein paar Fragen zu einem ehemaligen Mitarbeiter.« Er hatte keine Lust, allzu offen über den Mord zu reden, und wusste auch nicht, wie die ehemaligen Arbeitskollegen von Christoph Wacker auf dessen Tod reagieren würden. Schließlich war es erst acht Monate her, seit dieser sich hier verabschiedet hatte.

Sie nickte etwas verunsichert. »Der Chef ist eigentlich nur noch selten im Betrieb. Aber Herr Kopf, der Prokurist, der ist in seinem Büro. Er ist wahrscheinlich sowieso der bessere Ansprechpartner.«

Sie nahm den Telefonhörer ab und drückte eine Nummer. »Herr Kopf? Hier ist ein Hauptkommissar Häberle, der Sie gerne etwas zu einem ehemaligen Angestellten fragen würde.« Sie lauschte kurz. »Nein, mehr hat er nicht gesagt.« Wieder eine kurze Pause. »In Ordnung, ich frage ihn und schicke ihn rein.« Sie schaute Häberle an. »Sie können gleich reingehen. Wollen Sie vielleicht einen Kaffee oder einen Cappuccino?«

Häberle schaute in die Richtung, in die die Empfangsdame während ihrer Erklärung gezeigt hatte. Keine drei Meter entfernt war eine Glastür zu einem Büro. Wenn die offen wäre, könnten sie auch ohne Telefon miteinander sprechen, dachte er. »Ein Cappuccino wäre toll. Ohne Zucker bitte. Ich geh einfach rein, ja?«

Sie nickte nur.

Als Häberle durch die Tür trat, stand hinter dem Schreibtisch ein älterer Mann auf. Obwohl es kaum vorstellbar war, dass er oft geschäftlichen Besuch bekam, hatte er Anzug und Krawatte an, die Brille mit dem dünnen Rand passte gut zu den kurz geschnittenen grauen Haaren.

»Herr Häberle? Klaus Kopf, guten Morgen. Wie kann ich Ihnen helfen?« Er wies auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch, der sehr aufgeräumt aussah. Außer der Tastatur und dem Bildschirm lagen nur zwei Blatt Papier darauf.

»Guten Morgen«, sagte Häberle, während er sich setzte. »Vielen Dank, dass Sie sich kurz Zeit nehmen. Es geht um Herrn Christoph Wacker. Er hat hier, soweit ich weiß, bis vor acht Monaten gearbeitet. Ist das richtig?«

Herr Kopf runzelte die Stirn. »Christoph, ja, das stimmt. Ob das jetzt genau acht Monate her ist, müsste ich nachschauen.«

»Das wäre nett, wenn Sie das nachher machen würden. Können Sie mir etwas zum Ausscheiden von Herrn Wacker aus Ihrer Firma erzählen? Wurde ihm gekündigt?«

»Um Gottes willen, nein, Christoph hat hier über vierzig Jahre gearbeitet, länger als jeder andere. Er hat die Firma von sich aus verlassen, was für uns alle ein kleiner Schock war, wenn es sich auch angekündigt hatte.«

Die Frau vom Empfang war eingetreten, stellte eine große Tasse vor Häberle ab und verließ das Büro mit neugierigem und zugleich besorgtem Blick wieder.

»Inwiefern hatte sich das angekündigt?«, hakte er nach, während er einen...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2023
Reihe/Serie Hauptkommissar Thomas Häberle
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Badische Küche • humorvoll • Krimi mit Humor • Mord • Polizei • Polizeiroman • Regionalkrimi • Schwarzwald • Spannung • Unterhaltung
ISBN-10 3-98707-026-9 / 3987070269
ISBN-13 978-3-98707-026-6 / 9783987070266
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