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Bayerisch Öd - Der Tod trägt Pelz (eBook)

Mörderische Provinz

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
167 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2598-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bayerisch Öd - Der Tod trägt Pelz - Felix Valentin
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In Bayerisch Öd ist der Wolf los!

Die Zeit des Wolfausläutens ist gekommen und die Dorfbewohner ziehen mit Glocken bewaffnet durch das winterliche Bayerisch Öd. Doch die alte Tradition ist umstritten und immer wieder geraten die Wolf-Fans und die Wolfsgegner aneinander. Nur den Wirtshaus-Sepp freut's, denn bei ihm treffen sich die Streithähne auf a Maß Bier. Aber dann findet Schwester Karin einen toten Wolf im Wald! Wer hat das Tier auf dem Gewissen? Karin macht sich auf die Suche nach dem Täter und hat sofort einen dorfbekannten Wolfsgegner im Verdacht. Doch dann wird der tot im Wald gefunden - von Bisswunden übersäht ... Ist das die Rache der Wölfe? Oder versucht da jemand, einen Mord als Unfall zu tarnen?

»Der Tod trägt Pelz« ist der dritte Band der Regio-Krimi-Reihe »Bayerisch Öd - Mörderische Provinz« um die mobile Krankenschwester Karin Kerschbaumer, die ein Händchen für Mordermittlungen hat.

Zur Serie: In Bayerisch Öd, dem kleinen Dorf am Rand des Bayerischen Walds, kennt Karin Kerschbaumer einfach jeden - und jeder kennt sie. Als mobile Krankenschwester kommt sie schließlich überall herum. Leider begegnet sie auf ihrer Route nicht nur Patienten, sondern findet auch das ein oder andere Mordopfer. Bei ihren Ermittlungen kann sie immer auf die Hilfe ihrer besten Freundin Moni und ihres Sohnes Bene zählen. Und auch mit Dorfpolizist Michael tauscht sie ab und zu »Ermittlungsgeheimnisse« aus. Denn scheinbar hat sie ein Talent dazu, Mordfälle aufzuklären, bei denen die Polizei im Dunkeln tappt ...


eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Felix Valentin ist das Pseudonym des Autors Michael Seitz, der mit seiner Frau, zwei Kindern und zwei Bergpumas in Wien lebt. Seine Regio-Krimis rund um die quirlige, ermittelnde Krankenschwester Karin sind eine liebevolle Hommage an all die bayerischen Originale da draußen. Seitz ist selbst Gesundheits- und Krankenpfleger und weiß daher oft ein wenig zu gut Bescheid, worüber er schreibt, wenn er sich in die Figur der »Schwester Karin« versetzt. </p>

Zwoa


Normaler Leberkäse, Käse-Leberkäse, Pizza-Leberkäse, Spinat-Leberkäse, Champignon-Leberkäse, Pikanter Leberkäse, Kalbskäse, Wildschwein-Leberkäse und Monis berühmte Eigenkreation, der Mediterrane Leberkäse mit Mozzarella, Oliven und italienischen Kräutern, wurden in einem gläsernen Backofen warmgehalten. In einer kleinen Theke bot Karins beste Freundin sogar Fleischersatzprodukte an. Dazu gehörte auch ein veganer Leberkäse auf Erbsenbasis, von dem an diesem Tag offenbar noch kein einziges Stück verkauft worden war.

»Wo ist die Chefin?«, fragte Karin eine der beiden Verkäuferinnen.

»Hinten, in ihrer Wohnung.«

Die beiden Steh-Imbiss-Tische waren verwaist.

Karin und Sepp gaben ihre Bestellungen auf, wobei Karin beim Getränk auf Kaffee umschwenkte; zwar verursachte das alkoholfreie Bier keinen Rausch, aber erfahrungsgemäß trotzdem eine Fahne. In einem Dorf wie Bayerisch Öd in den Ruf einer Alkoholikerin zu geraten, konnte sie sich als mobile Krankenschwester keinesfalls leisten. Außerdem war ihre Chefin, die Oberschwester Reinhilde, ein richtiger Drachen, der einem das Leben jederzeit zur Hölle machen konnte.

»Ich bringe euch den mediterranen Leberkäse nach hinten«, sagte die jüngere Verkäuferin, deren Dekolleté hinter der Fleischauslage bei Sepp jedes Mal einen gehörigen Appetit verursachte.

Sepp zwinkerte der Verkäuferin auf seine schelmische Art zu. »Den Erbsen-Leberkäse probieren wir dann beim nächsten Mal, Resi. Falls dann überhaupt noch einer da ist.«

Karin fand Sepps Balzverhalten peinlich und floh vorwärts in Monis Wohnung. Kaum dass sie die Verbindungstür geöffnet hatte, erschrak sie durch ein Kläffen. Ein kleiner Fellhaufen in der Größe eines Käselaibs wieselte direkt auf sie zu und sprang sie an. Mit feuchter Schnauze stieß das Fellknäuel gegen Karins Handrücken. Das rote Haar des Dackels wirbelte wild durch die Luft wie bei einem Headbanger auf einem Grungerockkonzert.

»Wolferl!«, schrillte eine gläserne Frauenstimme durch die Wohnzimmertür. »Komm sofort zurück! Lass gefälligst die Karin in Ruhe! Mein Wolferl, hast du mich verstanden?! Böser, böser Wolferl!«

Der Wirtshaus-Sepp knurrte: »Je kleiner, desto lauter sind diese Köter.«

Die Brauerei-Babsi trat, in hochhackigen Schuhen, die sicher ein Vermögen gekostet haben mochten, in Monis Wohnungsflur. Sie zeigte mit dem Zeigefinger vor sich auf den Boden, woraufhin Wolferl zu seiner Besitzerin zurückwieselte und brav Sitz machte.

Karin löste sich aus ihrer Schreckstarre.

»Tut mir leid«, sagte die Babsi wieder in normalem Tonfall, »mein kleiner Wolferl ist eben manchmal noch ein bisserl verspielt. Aber er tut euch ganz sicher nix, der liebe kleine Zamperl. Der kann nicht mal einer Fliege was zuleide tun.«

Sie nahm den Rothaardackel in die Arme wie einen Säugling. Die ehemalige Miss Landkreis-Öding hatte anscheinend einen neuen Liebhaber gefunden.

»Was wohl die Wölfe sagen würden, wenn sie wüssten, dass so ein Zwerg sich Wolferl nennen darf?«, sagte Karin. »Wenn man mit dem Wolf tanzt, dann sieht das doch eigentlich ganz anders aus.« Und ein Mann wie Kevin Kostner an der Seite seines vierbeinigen grauen Freundes wäre ihr bedeutend lieber gewesen als die stets nach Aufmerksamkeit heischende Ehefrau des Braumeisters von Bayerisch Öd – genannt: die Brauerei-Babsi, mit bürgerlichem Namen Barbara Wildfeuer.

Sepp und sie streichelten vorsichtig die Ursache ihres kleinen Schrecks an der Brust und hinter den Ohren.

»Servus, Karin, servus, Sepp«, sagte die Metzger-Moni, die auf dem uralten Kanapee ihrer Ahnen saß, »kommt rein. Die Babsi ist auch da, wie ihr seht.« Täuschte Karin sich, oder verdrehte die zierliche Freundin mit den blonden Haaren ihre Augen? »Und sie hat jetzt eine neue Affäre namens Wolferl, den hat ihr Göttergatte, der Tschortschi, ihr höchstpersönlich geschenkt.«

Babsis Ehemann gehörte die große Brauerei auf dem Berg oberhalb von Bayerisch Öd. Babsi trug an diesem Tag ein Dirndlgewand von Armani, das wohl – genau wie ihre Schuhe – so viel kostete, wie Karin in einem Monat in der mobilen Hauskrankenpflege verdiente. Typisch Babsi, Berufs-Ehefrau. Immer das Teuerste und Feinste. Und trotzdem hätte sie mit ihr um keinen Preis der Welt gegen deren langweiliges Leben tauschen wollen. Dabei war Babsi eine gelernte Friseurin; das dunkelblonde Haar trug sie derzeit in einem Coco-Chanel-Schnitt.

Sie setzten sich zu Moni auf das Kanapee. Babsi nahm auf einem ledernen Fauteuil wie auf einem Thron Platz. Wolferl auf ihrem königlichen Schoß, schlang sie die langen Beine verführerisch übereinander. Der Welpe genoss sichtlich die Zärtlichkeiten, die sie ihm zuteilwerden ließ, und schaute Karin und Sepp jetzt mit einer Mischung aus Schüchternheit und Neugier in seinen Knopfaugen an. Er ahnte wohl, dass er ein Lebewesen, halb Hund, halb Spielzeug, vor sich hatte. Passend stülpte seine Besitzerin ihm jetzt auch noch ein weißes Schultertuch über den Dackelrücken, wodurch er wie ein Golfspieler auf vier Pfoten aussah.

»Das ist aber ein schönes Hemd«, sagte Karin. »Wie geht’s eigentlich deinem Mann?« Aus Höflichkeit gab sie sich interessiert, obwohl sie viel lieber mit Moni und Sepp unter sechs Augen gesprochen hätte. Aber niemand im Dorf war jemals sicher, dass Babsi sich zu ihm oder ihr einfach einlud. Und irgendwie tat Babsi ihr auch leid.

Babsi berichtete: »Der legt gerade letzte Hand an dem Bier für die Wolfsausläuter an. Du weißt schon, sein spezielles Wolfsausläuter-Bier, von dem er jedes Jahr nur ein einziges Fass braut.«

Der Sepp nickte. »Mein Ausschank steht für das Wolfausläuterbier jedenfalls schon bereit.«

»Ich sag es ihm. Aber wahrscheinlich ist er wirklich erst am Martinitag damit fertig. Kennst ihn ja. Muss immer alles perfekt sein. Bei seinem Bier versteht der Tschortschi keinen Spaß. Das ist für ihn eine todernste Sache. Dafür hat er jede Menge Zeit.«

Sepps offenherzig dekolletierte Lieblingsverkäuferin brachte die beiden Leberkässemmeln auf Tellern, für Sepp ein Weißbier, ein großes Haferl schwarzen Kaffee ohne Zucker für Karin. Tagsüber war Monis Imbiss in der Metzgerei weit und breit die einzige Möglichkeit, um an eine Brotzeit zu kommen. Abends dann eröffnete der Sepp seine Wirtshausküche. Das hatten sie miteinander abgesprochen.

»An Guadn«, wünschte ihnen die Moni.

»An Guadn«, erwiderten die anderen wie aus einem Mund und genossen die ersten Bissen.

»Geht doch nix über ein mit Fleischkäse belegtes Brötchen«, meinte der Sepp mampfend, wobei er das Hochdeutsche nachzuahmen versuchte. »Apropos, habt ihr heute schon was von unser aller Lieblingsfischkopf gehört?«

»Der Michael wollte auch zur Brotzeit vorbeikommen, aber irgendwas ist ihm wohl dazwischengekommen«, vermutete die Moni.

»Polizeiobermeister Michael Hansen wird wohl schon wissen, was er tut«, meinte der Sepp mit bedauernder Miene. »Aber ich hätte mich auch gefreut, mit ihm mal wieder zu plauschen über die Polizeistunde für mein Wirtshaus.«

»Ich hätte auch gern mal wieder mit ihm gesprochen«, sagte die Moni, wobei Karin der verträumte Ausdruck in den blauen Augen ihrer Freundin auffiel.

»Und ich erst«, sagte Karin mit vollem Mund und lächelte Moni verschwörerisch zu.

Babsis Hand, die gerade noch den Dackel hinter seinem rechten Ohr gekrault hatte, erschlaffte proportional zum Aufmerksamkeitsgrad, der sich von ihr weg und hin zu dem abwesenden Dorfpolizisten bewegte.

»Habe ich eigentlich schon erwähnt, was mein kleiner schlauer Wolferl für ein saugeiles Kunststück draufhat?«

Karin stellte die Kaffeetasse ab. »Du wirst es uns sicher gleich zeigen.« Und wischte sich mit einer Serviette die Mundwinkel. Ich befürchte, wir werden es gleich wissen, fügte sie in Gedanken hinzu. Was sollte jetzt schon Großartiges kommen?

Babsi griff nach ihrer lachsrosafarbenen Designerhandtasche von Louis Vuitton und zauberte daraus zwei Filzstifte hervor.

»Kann dein Wolferl denn malen?«, fragte der Wirtshaus-Sepp. »Du musst aufpassen, Babsi, dass er nicht zu viel vom Absinth trinkt und sich im Wahn eins von seinen Schlapperohren abschneidet. Ein echter Wolferl Van Gogh!«

Babsi überhörte die Ironie des Wirtshaus-Sepp geflissentlich und erklärte mit der todersten Miene einer Zirkusdirektorin: »Das ist ein roter Filzstift und das ist ein blauer, wie ihr seht. Mein Wolferl kann nämlich sehr wohl die Farben auseinanderhalten.«

»Und ich habe immer geglaubt, dass Hunde eigentlich farbenblind sind«, warf Moni ein. »Genau wie Schweine. Irgendwie müssen sie sich ja von uns unterscheiden.«

»Mein süßer, kleiner Wolferl ist aber eben kein kleines Ferkel, sondern ein hochbegabter und ehrgeiziger kleiner Hund. Er ist der lebende Beweis dafür, dass Hunde genauso denken und sehen können wie wir Menschen. Er ist ein richtiges Wunder-Hunderl.«

Karin lehnte sich entspannt zurück. Anscheinend hatte Babsi den armen kleinen Hund auch schon dressiert, nach ihrer Pfeife zu tanzen. Warum nur hatte der schöne Tschortschi seiner Frau keinen Affen geschenkt?

»Hier, Karin«, sprach Babsi, »nimm die Stifte und verteile sie im Raum.«

Karin zögerte. »Das ist doch jetzt nicht nötig. Wir glauben dir doch auch so, dass dein Wolferl ein Wunder-Hund ist.«

»Doch! Das ist absolut nötig.« Babsi bestand schmollmündig auf ihr Vorhaben. »Ich lasse mir doch nicht nachsagen, dass mein kleiner Wolferl ein kleiner blöder Hund ist. Er hat einen IQ wie ein Einstein. Darauf bestehe ich!«

Karin presste die Lippen aufeinander, um Widerworte zu vermeiden, und erhob sich. Den blauen Stift legte sie...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Mord auf Rezept
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-2598-9 / 3751725989
ISBN-13 978-3-7517-2598-9 / 9783751725989
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