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Der Riffgeist (eBook)

Rügen-Krimi | Fesselnder Küsten-Krimi auf hoher See

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
374 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98991-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Riffgeist -  R.P. Hahn
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GÜNSTIGER EINFÜHRUNGSPREIS. NUR FÜR KURZE ZEIT! Ein Katz- und Mausspiel auf hoher See - der dritte Rügen-Krimi von R.P. Hahn Es ist Urlaubssaison an der Ostseeküste, und Jens Lackner, inzwischen Kommissar bei der Kripo Stralsund, hat alle Hände voll zu tun. In Binz wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden, doch es scheint keine Spur vom Mörder zu geben. Dafür überschlagen sich die Ereignisse an einer anderen Front: Ein entführtes Flüchtlingskind liefert Beweise dafür, dass grausame Geschehnisse auf einem Schiff vor Kaliningrad vonstattengehen. Bevor der Rügener Kommissar etwas tun kann, wird er aufgrund einer Unachtsamkeit vom Dienst suspendiert. Er sieht keinen anderen Ausweg, als sich mit einem lebensmüden Segler und einem vorbestraften Mörder zu verbünden, um der Sache auf den Grund zu gehen ... »Wer rasante Thriller liebt, ist hier bestens bedient.«  ((Leserstimme auf Netgalley)) »Die Schauplätze und die Charaktere sind sehr gut beschrieben und man konnte fast das Rauschen des Meeres hören. Der Schreibstil zieht einen mit seiner Spannung gleich in den Bann. Seine Protagonisten haben Ecken und Kanten. Sehr gut gemacht. De Autor spielt mit den Gefühlen des Lesers.«  ((Leserstimme auf Netgalley))

R.P. Hahn stammt aus Niedersachsen und lebt heute mit seiner Familie in Fulda. Die meiste Zeit seines Lebens arbeitet er als Autor für Drehbücher bei Film und Fernsehen. Seine bekannteste Arbeit ist das Drehbuch für den Film »Das Wunder von Bern«. 

R.P. Hahn stammt aus Niedersachsen und lebt heute mit seiner Familie in Fulda. Die meiste Zeit meines Lebens arbeitet er als Autor für Drehbücher bei Film und Fernsehen. Seine bekannteste Arbeit ist das Drehbuch für den Film »Das Wunder von Bern«. 

Teil 2


Ungute Entwicklungen


Hermann Jokisch stand irritiert vor Mike. »Was soll das heißen? Das geht nicht?«

»Das soll heißen, dass es nicht geht. Ich hab am Wochenende schon was vor.«

Jokisch legte das Klemmbrett beiseite und massierte sich die Nasenwurzeln, während im Hintergrund Panczak saß und gelangweilt auf die inzwischen wieder laufenden Überwachungsmonitore schaute.

Der Leiter des Wachdienstes hob den Blick und fixierte Mike. »Du scheinst es nicht verstanden zu haben, Kramer. Das war keine höfliche Anfrage, ich hab dich gerade zum Wochenenddienst eingeteilt. Das ist also fix!«

Mike verdrehte die Augen. »Wir scheinen hier wirklich ein Kommunikationsproblem zu haben. Ich kann am Wochenende nicht. Und deswegen wirst du dir irgendwo anders einen herholen müssen, der die Schicht übernimmt. Ich mach’s jedenfalls nicht!«

Jokischs Miene verfinsterte sich. »Du willst mir also so kommen? Du denkst, es ist eine gute Idee, die Hand zu beißen, die dich füttert?«

Mike sah auf die Uhr, es war Zeit, dass er seinen Rundgang machte. Es brauchte ein anderes Kaliber als ein Männeken wie Hermann Jokisch, um ihn einzuschüchtern. Also wurde er deutlicher. »Ich hab hier einen Vertrag, Boss, da steht genau drin, was ich muss und was nicht. Das Kapitel mit der Hand, die einen füttert und die man nicht beißen soll, kenn ich nicht. Also stell einfach einen Mann mehr ein, dann sind wie hier auch nicht so unterbesetzt, dass der ganze Laden stillsteht, wenn mal einer krank ist. So, ich muss los.«

Mike ließ seinen Vorgesetzten einfach stehen und verließ den Raum. Vielleicht hätte er sich sogar auf die Extraschicht eingelassen, doch er hatte wirklich Pläne für das Wochenende. Als King ihm angeboten hatte, ihn auf einen Törn mit seinem Segelboot mitzunehmen, hatte er nicht gezögert. So wie Mike es sah, war sein alter Freund schwer zu fassen. Nach Veros Worten blieb er manchmal für Wochen auf See. So eine Chance, so ein Angebot kam vielleicht nicht wieder. Mike trat aus der Tür und genoss die frische Seeluft.

»Herr Kramer!«

Er drehte sich um und sah in das Gesicht von Linda Todt. »Frau Oberkommissarin! Wie nett, Sie zu sehen. Was macht die Kunst?«

Die Bundespolizistin ging nicht auf sein Geplänkel ein. Sie kam einige Schritte auf ihn zu, bis sie direkt vor ihm stand, für Mikes Geschmack einen Hauch zu nah. »Sie haben mich ausgetrickst, Kramer!«

»Hab ich das? Ich weiß nicht, für mich erscheint es gerade andersherum. Sie haben versucht, mich auszutricksen, und ich hab nicht mitgespielt.« Er schaute ihr ungerührt ins Gesicht.

»Herr Kramer, lassen wir die Spielchen. Wenn Sie einen gesuchten Verbrecher wie Arvid König decken, ist das eine Straftat. Sie glauben gar nicht, wie schnell ich Sie bei den Eiern hab.«

Mike verlor die Geduld. »Frau Todt, ich kann es Ihnen nicht verdenken, dass Sie mich für einen Blödmann halten. Wenn ich auf die letzten Jahre zurückschaue, schäme ich mich für all meine Dummheiten. Aber es hat auch Vorteile, wenn man die Intelligenz nicht mit Löffeln gefressen hat. Dazu gehört, dass ich mich nicht einschüchtern lasse. Und ich hab auch, so wie’s aussieht, andere Prioritäten als Sie. Ich liefere zum Beispiel nicht meinen besten Freund ans Messer, nur weil ein ehrgeiziger Bulle es von mir verlangt. Oder würden Sie so was tun? Nein, sagen Sie’s mir, ich kann Sie da wirklich nicht einschätzen.«

Linda Todt hielt seinem Blick erst stand, doch dann schaute sie weg. »Okay, Kramer, Sie haben recht. Ich würde es wahrscheinlich auch nicht tun.«

»Na also, Frau Oberkommissarin.«

Sie lachte unvermittelt. »Ich habe Ihren Wagen verwanzt, weil ich sicher war, dass Sie mein Manöver nicht durchschauen würden. Ich hab Sie unterschätzt. Das spricht nicht für mich.«

»Wie eng sind Sie Arvid König wirklich auf den Fersen?« Mike wollte wissen, wo er mit ihr stand.

Die blonde Bundespolizistin deckte ihr Blatt auf. »Gar nicht. Er spielt Katz und Maus mit uns. Er ist ein Genie auf seinem Gebiet und verfügt über eine Technologie, die sogar Elon Musk blass werden ließe. Jedenfalls hält er uns mit seinen Täuschungen vollkommen zum Narren. Wir haben keine Ahnung, wie er es macht. Scheint ihm aber großen Spaß zu bereiten. Ich dachte, es wäre an der Zeit, mal andere Wege auszuprobieren.«

»Hat nicht funktioniert«, drehte Mike das Messer in ihrer Wunde um.

»Nein, hat es nicht. Der Versuch, Sie zu manipulieren, war ein Fehler. Ich entschuldige mich dafür.«

Er reagierte mit Erstaunen und sah ihr ins Gesicht. Er spürte, dass Linda Todt es ernst meinte, und sein Gefühl trog ihn selten.

»Ich lasse Sie jetzt mal Ihre Arbeit machen, Herr Kramer. Schönen Tag noch.« Sie rang sich ein Lächeln ab, drehte sich um und ging davon.

Mike sah ihr nach. Und dann tat er etwas, was er selbst nicht verstand. »Linda?«

Sie schaute über die Schulter zurück.

»Haben Sie Lust, heute Abend mit mir einen trinken zu gehen?«

Die Frau blickte ihn irritiert an und überlegte dann kurz. »Warum eigentlich nicht?«

 

»Polizeiobermeister Sinkiewicz ist so was wie der IT-Experte im Bergener Revier«, stellte Richard Paula den jungen Polizisten mit den drei blauen Sternen auf den Schulterklappen vor. »Er war in ganz jungen Jahren sogar mal Mitglied des Chaos-Computer-Clubs!«

Der semmelblonde, jungenhaft wirkende Sinkiewicz reichte ihr die Hand. »Sagen Sie einfach Chris!«

»Ich bin die Paula!«

»Kommt, setzen wir uns doch!« Richard führte den Polizeiobermeister in sein Wohnzimmer, wo sie Platz nahmen. »Wir kennen uns seit einigen Jahren, Chris und ich, und er hat mir einige Male bei Computerproblemen geholfen.«

Paula sah den Beamten interessiert an. »So jemanden würde ich in Stuttgart auch gerne kennen.«

»Sie müssen nur ein bisschen suchen. Leute wie mich gibt’s wie Sand am Meer«, gab Chris bescheiden zurück.

Richard schilderte dem Beamten nun stichwortartig das Problem mit dem Schiff, das vor Kaliningrad vor Anker lag. Und dass sie die Absicht hatten, die Adresse im Netz ausfindig zu machen, über die Kunden Kontakt mit den Besitzern der Kaiphas aufnehmen konnten. »Wir beide sind keine Experten, aber wir vermuten, dass wir an diese Leute nur im Darknet herankommen können«, schloss Richard seinen Bericht.

»Da dürften Sie ganz richtig liegen, Herr Dreifürst«, bestätigte Chris. »Aber einfach wird das nicht. Im Darknet gibt es keine Suchmaschinen wie Google oder Bing. Die Teilnehmer, die dort verkehren, wollen auch nicht, dass es leicht ist, sie zu finden.«

»Warten Sie einen Moment, Chris!«, sagte Paula. »Ich hab leider keine Ahnung, wie das Darknet überhaupt funktioniert. Wie stell ich mir das vor? Wie kommt man da überhaupt hin?«

Der junge Beamte lächelte verständnisvoll. »Das Darknet ist ein bisschen anders, als die meisten es sich vorstellen. Man ist dort anonym unterwegs. Um reinzukommen, muss man seine Identität verschlüsseln.«

»Das hört sich ja sehr kompliziert an. Da muss man doch bestimmt Vorkenntnisse haben, oder?«

»Iwo!«, lachte Chris entspannt. »Eigentlich braucht man nur eine Applikation. Die nennt sich TOR. Damit kann man seine IP-Adresse verschlüsseln. Es ist wie eine Tarnkappe, die man sich über den Kopf zieht, und schon ist man drinnen. Dann wird’s aber schwierig. Nehmen wir mal an, Sie wollen sich eine scharfe Pistole kaufen, nur so als Beispiel, dann findet man im Darknet Anbieter. Nur muss man da etwas herumsuchen. Es ist in etwa so, wie wenn Sie in eine dunkle Stadt gehen und es gibt keine Straßennamen. Und auch keine Geschäftsschilder oder Neonreklame. Und selbstverständlich existiert kein Kartenwerk. Sie müssen überall herumlaufen und in jedes Fenster schauen. Wenn man das jeden Tag macht, monatelang,...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2023
Reihe/Serie Rügen-Krimis
Rügen-Krimis
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Binz • Bücher für den Urlaub • Cosy Crime • Entführung • Ermittlung • Inselkrimi • Kommissar • Krimi • Kriminalfall • Kripo • Küste • Laienermittler • Leiche • Meer • Mörder • Norddeutschland • Ostsee • Polizei • regional • Reihe • Rügen • Schiff • Serie • Spannung • Stralsund • Urlaubskrimi
ISBN-10 3-492-98991-8 / 3492989918
ISBN-13 978-3-492-98991-6 / 9783492989916
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