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Unglaubliches aus dem Weserbergland

Sagen und Märchen nacherzählt und umgestaltet für Kinder

(Autor)

Buch | Softcover
144 Seiten
2022
Mitzkat, Jörg (Verlag)
978-3-95954-134-3 (ISBN)
CHF 26,90 inkl. MwSt
Sagen und Märchen prägen das regionale Selbstverständnis. Im Weserbergland ranken sich mythische Erzählungen um historische Gebäude oder halbverfallene Burgen, und auch die Wälder stecken voller sagenhafter Geschichten. Ursprünglich wurden Sagen und Märchen von Generation zu Generation mündlich weitergegeben und weitergesponnen. Manche hatten schließlich Glück und sind Schriftstellern wie den Brüdern Grimm in die Hände gefallen, andere dieser schönen Geschichten haben es aber nur eher als schriftliche Skizzen über die Zeit geschafft, die zumindest heutzutage kaum noch die Chance haben, Kinder in ihrer Lebenswelt zu erreichen.Florian Körber hat gerade diese fast verlorenen Überlieferungen aufgegriffen und neu erzählt, dabei hat er - ganz wie die Erzähler der alten Zeit - manch' einen Stoff auch weiter gesponnen. Herausgekommen ist eine Märchensammlung für die heutige Zeit mit vielen regionalen Bezügen, denn nichts regt die Fantasie mehr an, als sich diese fantastischen Geschichten an einem realen Ort in der eigenen Umgebung vorstellen zu können.Schülerinnen und Schüler des Campe-Gymnasiums Holzminden haben die neuen alten Märchen mit viel Fantasie künstlerisch illustriert.Verlag Jörg Mitzkat


Inhalt:

Oberjägermeister Hackelberg
Der Tod der letzten Riesinnen
Nurich, Willich und Nichich
Fulfreds Wolfsgürtel
Wuthans und Schnörchel
Reinhards Wald
Die Unterirdischen
Cypripe und Magerit
Hassepass
Isegrim, Reineke und das Hexenpack
Der Fiedler in der Wolfsgrube
Tratschekatzen
Der Deibel und der Naseweis
Der Nachtrabe
Weise Ohren

Wir alle erinnern uns an die Zeit, in der wir gespannt darauf gewartet haben, dass uns jemand von den Erwachsenen etwas vorliest. Sobald es soweit war, begann ein Kopfkino, das uns im Nachhinein so gewaltig beeinflusst hat, dass uns diese Figuren und Geschichten während unseres gesamten Erwachsenwerdens begleitet haben. Häufig war es die Oma oder der Opa, die uns diese Geschichten erzählten, oft auch Mama oder Papa. Aber lassen Sie es sich gesagt sein, ich ahne, dass genau diese Personen in der Vergangenheit, als diese Geschichten noch nicht aufgeschrieben waren, sondern lediglich mündlich weitergegeben wurden, die eine oder andere Sage vermischt, oder das eine oder andere Detail allzu ausgeschmückt haben. Und das, was die Oma durfte, darf ich auch! Als Deutschlehrer am Campe-Gymnasium im niedersächsischen Holzminden habe ich schon lange auch mit dem Thema „Nacherzählung von Sagen und Märchen“ zu tun, es ist seitens des Kultusministeriums Niedersachsen vorgeschriebener Bestandteil des Deutschunterrichts. So war ich begeistert, als ich davon erfahren habe, dass unser regionaler Verlag Jörg Mitzkat im Jahr 2008 eine Sammlung von „Sagen und Märchen aus dem Solling und dem Wesertal“ als Buch veröffentlicht hat: „Der Fiedler in der Wolfsgrube“. Schnell war bei uns Fachkolleginnen und -kollegen der Beschluss gefasst, diesen Schatz aufgrund seines Regionalbezugs ins Zentrum des Unterrichts zu Märchen und Sagen zu stellen. Und natürlich achten wir dabei auch darauf, unseren Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass eine Sage anders nacherzählt werden sollte, als ein Märchen: Sagen beziehen sich mehr auf konkrete Orte und Personen, es werden manchmal Namen von Menschen genannt, deren Nachfahren in dieser Erzählung einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte sehen könnten. So ist bei einer Nacherzählung also Fingerspitzengefühl geboten, dass man die in der Sage vorkommenden Personen nicht in ein schlechtes Licht stellt und so eventuell Gefühle verletzt oder Identitäten verzerrt. Märchen hingegen bleiben hinsichtlich dieser Informationen offen, sie spielen schlicht „vor langer Zeit“, klassisch die Sentenz „es war einmal“, sie könnten theoretisch überall stattfinden, denn es geht um anonyme Königreiche, um namenlose Prinzen und Zauberer, Wesen, die eher Bezeichnungen als Namen haben, wie z.B. „Rumpelstilzchen“, es kommen sprechende Tiere vor und magische Gegenstände. Soweit so klar. Doch gerade wir hier in Holzminden, die an der „Deutschen Märchenstraße“ wohnen, können uns einen unmittelbaren Eindruck davon verschaffen, dass Märchen zwar in der dargestellten Weise anonym geschrieben sind, aber zumindest in der Theorie doch auf etwas Konkretes, also klare Orte und vielleicht sogar Personen zurückgeführt werden könnten. Außerdem ist angesichts der Inhalte klar, dass (die „typisch deutschen“) Märchen in der Zeit des ausgehenden Mittelalters bis in die ersten Jahrhunderte der Frühen Neuzeit hinein spielen müssten. Aus dieser Perspektive liegt vielleicht der Gedanke nahe, dass sich ein wahrer Kern erst zu einer noch recht konkreten Sage und dann schließlich zu einem abstrakten Märchen entwickeln „darf“. Dieser Gedanke ist im Zusammenhang mit diesem Buch aus dem Grund bedeutsam, dass ich mich dafür entschieden habe, die Sagen aus dem Solling und dem Wesertal nicht als Sagen nachzuerzählen, sondern zu eher eigenständigen Märchen umzugestalten. Zu diesem Schritt bin ich gekommen, weil ich mir bewusst Kinder als Zielgruppe für dieses Buch gesetzt habe und diesen durch die Geschichten möglichst viel Anschaulichkeit und vielleicht auch Lehrreiches bieten möchte. Wenn ich mich dabei im Sinne der Erhaltung von irgendwie gearteten Wahrheiten einschränken würde, wäre diese Zielsetzung aus meiner Sicht nicht zu erfüllen. Da ich aber dennoch in dem Regionalitätsbezug der Vorlagen meiner Märchen einen großen Wert sehe, habe ich mir einen entsprechenden Fachmann an die Seite geholt: Herrn Mitzkat, in dessen Verlag dieses Buch auch erschienen ist. Er hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, alle Märchen mit einem Zusatz zu versehen, der ihre konkreten lokalen Hintergründe nacherlebbar macht. So sind alle Leserinnen und Leser und natürlich auch Hörerinnen und Hörer herzlich dazu eingeladen, auf Spurensuche zu gehen und vielleicht selbst einmal eine Burg oder ein Dorf zu besuchen, wo eines der Märchen hier spielt. Für diejenigen, die vielleicht noch etwas mehr über die Hintergründe und Inhalte der Nacherzählungen erfahren wollen, habe ich außerdem bei jeder Geschichte noch einen Teil mit dem Titel „Für junge Märchenforscher“ beigefügt, in dem mal mehr mal weniger Interessantes ausgeführt wird. Allerdings möchte ich dabei betonen, dass das hier ein Märchenbuch ist, das v.a. Kindern Spaß machen soll und in keiner Form an einer wie auch immer gearteten historischen oder moralischen Debatte teilnehmen will. Die genialen Bilder, die Sie in diesem Buch finden, stammen von verschiedenen Künstlerinnen (Schüler- und Lehrerinnen) von dem Gymnasium, an dem ich arbeite. Jede von ihnen hat sich das (oder die) Nacherzählungen explizit ausgesucht, um sie grafisch mit ihrem eigenen Stil und ihrer eigenen Herangehensweise zu bereichern. Ich selbst finde es beeindruckend, was diese überwiegend noch sehr jungen Menschen geleistet haben! Nun aber wünsche ich Ihnen (und Ihrer Familie, Ihren Kindern) im Namen aller, die an diesem Buch mitgewirkt haben, eine schöne Zeit und viele Anregungen durch dieses Buch! Florian Körber

Wir alle erinnern uns an die Zeit, in der wir gespannt darauf gewartet haben, dass uns jemand von den Erwachsenen etwas vorliest. Sobald es soweit war, begann ein Kopfkino, das uns im Nachhinein so gewaltig beeinflusst hat, dass uns diese Figuren und Geschichten während unseres gesamten Erwachsenwerdens begleitet haben. Häufig war es die Oma oder der Opa, die uns diese Geschichten erzählten, oft auch Mama oder Papa. Aber lassen Sie es sich gesagt sein, ich ahne, dass genau diese Personen in der Vergangenheit, als diese Geschichten noch nicht aufgeschrieben waren, sondern lediglich mündlich weitergegeben wurden, die eine oder andere Sage vermischt, oder das eine oder andere Detail allzu ausgeschmückt haben. Und das, was die Oma durfte, darf ich auch! Als Deutschlehrer am Campe-Gymnasium im niedersächsischen Holzminden habe ich schon lange auch mit dem Thema "Nacherzählung von Sagen und Märchen" zu tun, es ist seitens des Kultusministeriums Niedersachsen vorgeschriebener Bestandteil des Deutschunterrichts. So war ich begeistert, als ich davon erfahren habe, dass unser regionaler Verlag Jörg Mitzkat im Jahr 2008 eine Sammlung von "Sagen und Märchen aus dem Solling und dem Wesertal" als Buch veröffentlicht hat: "Der Fiedler in der Wolfsgrube". Schnell war bei uns Fachkolleginnen und -kollegen der Beschluss gefasst, diesen Schatz aufgrund seines Regionalbezugs ins Zentrum des Unterrichts zu Märchen und Sagen zu stellen. Und natürlich achten wir dabei auch darauf, unseren Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass eine Sage anders nacherzählt werden sollte, als ein Märchen: Sagen beziehen sich mehr auf konkrete Orte und Personen, es werden manchmal Namen von Menschen genannt, deren Nachfahren in dieser Erzählung einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte sehen könnten. So ist bei einer Nacherzählung also Fingerspitzengefühl geboten, dass man die in der Sage vorkommenden Personen nicht in ein schlechtes Licht stellt und so eventuell Gefühle verletzt oder Identitäten verzerrt. Märchen hingegen bleiben hinsichtlich dieser Informationen offen, sie spielen schlicht "vor langer Zeit", klassisch die Sentenz "es war einmal", sie könnten theoretisch überall stattfinden, denn es geht um anonyme Königreiche, um namenlose Prinzen und Zauberer, Wesen, die eher Bezeichnungen als Namen haben, wie z.B. "Rumpelstilzchen", es kommen sprechende Tiere vor und magische Gegenstände. Soweit so klar. Doch gerade wir hier in Holzminden, die an der "Deutschen Märchenstraße" wohnen, können uns einen unmittelbaren Eindruck davon verschaffen, dass Märchen zwar in der dargestellten Weise anonym geschrieben sind, aber zumindest in der Theorie doch auf etwas Konkretes, also klare Orte und vielleicht sogar Personen zurückgeführt werden könnten. Außerdem ist angesichts der Inhalte klar, dass (die "typisch deutschen") Märchen in der Zeit des ausgehenden Mittelalters bis in die ersten Jahrhunderte der Frühen Neuzeit hinein spielen müssten. Aus dieser Perspektive liegt vielleicht der Gedanke nahe, dass sich ein wahrer Kern erst zu einer noch recht konkreten Sage und dann schließlich zu einem abstrakten Märchen entwickeln "darf". Dieser Gedanke ist im Zusammenhang mit diesem Buch aus dem Grund bedeutsam, dass ich mich dafür entschieden habe, die Sagen aus dem Solling und dem Wesertal nicht als Sagen nachzuerzählen, sondern zu eher eigenständigen Märchen umzugestalten. Zu diesem Schritt bin ich gekommen, weil ich mir bewusst Kinder als Zielgruppe für dieses Buch gesetzt habe und diesen durch die Geschichten möglichst viel Anschaulichkeit und vielleicht auch Lehrreiches bieten möchte. Wenn ich mich dabei im Sinne der Erhaltung von irgendwie gearteten Wahrheiten einschränken würde, wäre diese Zielsetzung aus meiner Sicht nicht zu erfüllen. Da ich aber dennoch in dem Regionalitätsbezug der Vorlagen meiner Märchen einen großen Wert sehe, habe ich mir einen entsprechenden Fachmann an die Seite geholt: Herrn Mitzkat, in dessen Verlag dieses Buch

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo farbige Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 150 x 210 mm
Gewicht 261 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Cypripe und Magerit • Der Deibel und der Naseweis • Der Fiedler in der Wolfsgrube • Der Nachtrabe • Der Tod der letzten Riesinnen • Florian Körber • Fulfreds Wolfsgürtel • Isegrim, Reineke und das Hexenpack • Nurich, Willich und Nichich • Oberjägermeister Hackelberg • Reinhards Wald • Sagen und Märchen • Tratschekatzen • Wuthans und Schnörchel
ISBN-10 3-95954-134-1 / 3959541341
ISBN-13 978-3-95954-134-3 / 9783959541343
Zustand Neuware
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